Buffl

12: Urteile und Entscheidungen

KE
von Karina E.

Welche Rolle spielt die Basisrate/Prävalenz für den Positiven Prädiktionswert?

  • Beispiel: Unter Verwendung eines neuen Verfahrens zur Diagnostik von ADHS wird die Diagnose ADHS festgestellt. Der Vater fragt Sie, wie sicher diese Diagnose ist.

    • Bei einer Prävalenz von ungefähr 3 % und einem N von 1000 sind dies 30 Personen (=RP + FN).

      • Mit dem Test werden 27 davon erkannt (RP).

      • Die Sensitivität errechnet sich aus RP/(RP+FN) = 27/30= 0,9.

      • Die Sensitivität, d.h. der Anteil der als „richtig positiv“ beurteilten, beträgt demnach 90 %.

    • Ca. 97 % einer repräsentativen Stichprobe hat kein ADHS .

      • Bei einem N von 1000 sind dies 970 Personen (=RN + FP)

      • Mit dem Test werden 805 davon erkannt (RN).

      • Die Spezifität errechnet sich aus RN/(RN+FP) = 805/970 = 0,83.

      • Die Spezifität, d.h. der Anteil der als „richtig negativ“ beurteilten beträgt demnach 83 %.

    • Als „richtig positiv“ beurteilt wurden N = 27; „Falsch positiv“ beurteilt wurden N = 165 Kinder.

      • Somit liegt der Anteil „richtig positiv“ beurteilter an allen positiv beurteilten bei RP/RP+FP, d.h. 27/192=0,14.

      • Der Positive Prädiktionswert beträgt demnach 14 %.

    • => D.h. die Wahrscheinlichkeit, dass der Sohn tatsächlich an ADHS erkrankt ist, ist trotz hoher Sensitivität des Tests gering.

  • Quintessenz:

    • Die Basisrate ist in sofern von Bedeutung, weil man anhand der Abbildung sieht das obwohl die Chance wenn man kein ADHS hat, welches diagnostiziert zu bekommen bei 83% immer noch 165 Personen falsch positiv (also als Krank, obwohl sie kein ADHS haben diagnostiziert werden) !!!

Author

Karina E.

Informationen

Zuletzt geändert