Rheumatoide Arthritis
Chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung unbekannter Genese mit vermuteter genetischer Disposition
ACR-EULAR soll frühzeitige Diagnose und Behandlung ermöglichen, eruiert wie wahrscheinlich eine Rheumatoide Arthritis ist
->geschwollene Gelenke, Serologie, Entzündungsparameter und Symptomdauer
Symmetrische Schwellung der Fingergrund- und -mittelgelenke (MCPs und PIPs)
Schmerzhaftigkeit auch in Ruhe!
Morgensteifigkeit (>60 Minuten)
Rheumaknoten: Indolenter, derber, subkutaner Knoten
nächtliches Schwitzen, Myalgien, subfebrile Temperaturen
Polyarthritis der kleinen Fingergelenke
Tendovaginitis und Bursitiden
je nach Organmanifestation Pleuritis sicca, keratokonjunctivitis sicca, peri- und myokarditis
in KU: Gaenslen-Zeichen
teigige Schwellungen mit DS an den Händen
erhöhte BSG, erhöhte Entzündungsparameter (auch als Verlauf der Aktitivität)
Thrombozytose und Leukozytose, ggf Entzündungsanämie, Ferritin erhöhung
Anti-CCP-Antikörper (IgG-AK gegen zyklisches citrulliniertes Peptid): Mit 60% etwa gleiche Sensitivität wie Rheumafaktoren, aber sehr hohe Spezifität (>90%), sehr häufig bereits im frühen Stadium erhöht
Rheumafaktoren (Autoantikörper gegen das Fc-Fragment des IgG): Niedrige Spezifität
Antinukleäre Antikörper (ANA) in 30% der Fälle erhöht
Röntgen der Hände und Füße:
->Periartikuläre Osteoporose, Gelenkspaltverschmälerung, Marginale Erosionen
ggf noch Sono oder MRT
Gelenkpunktion
Arthritiden, Kollagenosen, Vaskulitiden, Gicht, Arthrose
nicht medikamentös und medikamentös
Physikalische Therapie, Patientenschulung
Ziel: Remission, Kann eine Besserung nach 3 Monaten und eine Remission nach 6 Monaten mit der aktuellen Therapie nicht erreicht werden, sollte die Therapie eskaliert werden
AKUT: Glukokortikoide und NSAR mit PPI
langfrisitig: DMARD (Disease-modifying anti-rheumatic Drugs)
->wirken erst nach Wochen bis Monaten, machen eine immunsuppression
->MTX (Zeitversetzte Einnahme von Folsäure 24–48 h nach MTX-Applikation vermindert die Nebenwirkungsrate: Rescue-Therapie)
->ggf ergänzend TNF-alpha-Hemmer, tsDMARDS,
Schwanenhalsdeformitäten, Knopflochdeformität, Ulnardeviation der Finger
Vaskulitis mit Nieren- und Hautbeteiligung
Amyloidose vom Typ AA
HWS: Atlantoaxiale Dislokation mit Gefahr des Querschnittsyndroms
Gicht
Gicht: Klinische Manifestation einer Hyperurikämie mit Ausfällung von Salzen der Harnsäure (Uratkristalle) an verschiedenen Körperstellen (symptomatische Hyperurikämie)
zu 90% primäre Hyperurikämie mit störung der tubulären Sekretion (genetisch determiniert, symptomatisch bei bestimmten Triggern)
->Die primäre Hyperurikämie ist eine genetische Erkrankung, die durch Fehlernährung aggraviert wird!
sekundär 10% der Fälle, Hyperurikämie aufgrund einer anderen Grunderkrankung
->Einnahme von Medis (NSAR, Diruretika insb. Thiazide) Nierenerkrankungen, oder vermehrte Harnsäureanfall durch Zelluntergang
starker/plötzlicher Anstieg von Harnsäure durch:
Stark purinhaltige Nahrungsmittel (bspw. Fleisch, Innereien, Hülsenfrüchte, Fisch und Meeresfrüchte)
Alkoholexzess
Fasten
Lokale Unterkühlung
Sehr schmerzhafte Monarthritis (oft Ruheschmerz) mit Ergussbildung und lokalen sowie ggf. systemischen Entzündungszeichen
->Podagra (Großzehengrundgelenk, 60%), Gonagra (Knie) und Chiragra (Daumengrundgelenk)
Typischerweise nachts auftretend, Abklingen nach wenigen Tagen und Im Verlauf rezidivierend mit beschwerdefreien Intervallen
chronische Gicht heuzutage aufgrund der Therapiemöglichkeiten ein sehr seltenes Krankheitsbild
->Chronische Gichtarthropathie und Gichttophie#
->ggf renale Manifestation
in der Regel eine klinische Diagnose
folgende Punkte sollten den Verdacht auf eine Gicht lenken:
->Anamnestisch Alkohol- oder Nahrungsexzess
->Schmerzhafte Monarthritis, die sich binnen eines Tages und ohne Prodromi ausbildet
->Befall eines kleinen peripheren Gelenks oder des Kniegelenks
->Fehlende andere mögliche Ursachen, bspw. Trauma, intraartikuläre Injektion
bei unklarer DD (zB Bakterielle Arthritis) ggf Glenkpunktion mit Leukozytose und negativ doppelbrechender Natriumuratkristalle
ggf Röntgen bei chronischer gicht und nicht möglicher Gelenkpuktion
Therapieversuch mit Colchicion, bei Ansprechen ist die Gicht wahrscheinlich
andere kristallinduzierte Arthropathien; Chondrokalzinose
Normalisierung des Körpergewichts
Purinarme Kost (<300 mg Purin pro Tag)
Reduktion des Alkoholkonsums und fructosehaltiger Getränke
Ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr (mind. 1,5 Liter pro Tag)
rascher therapiebeginn und fortführen bis einige tage nach symptomfreiheit
NSAR und/oder Predni, bei Nicht-Ansprechen Colchicin (NW: schwere Diarrhoen, Nephrotoxisch, myelosuppression)
lokale Kryotherapie
indiziert bei mind. 1 gesichertem Gichtanfall, Anamnestisch Gichtanfälle + Hyperurikämie und eingeschränkte Nierenfunktion,
Ziel ist die Remission und Serumharnsäurewerte am ehesten <6 mg/dL (<360 μmol/L)
1. Wahl: Urikostatika wie Allopurinol in einschleichender Dosierung oder Febuxostat
2. Wahl: Urikosurika wie bspw. Benzbromaron, Probenecid in einschleichender Dosierung
NW sind vor allem allergische Reaktionen sowie das Auslösen eines Gichtanfalls
Gefahr des vermehrten Auftretens von Gichtanfällen in den ersten Wochen nach Therapiebeginn ->daher Zu Beginn Anfallsprophylaxe mit Colchicin in niedriger Dosierung für 3-6 monate
urat- Nephrolithiasis
Gichtnephropathie
akute Uratnephropathie
Zuletzt geändertvor 2 Jahren