Anatomie Ösophagus:
1) Wo beginnt die Speiseröhre?
2) Auf welcher Höhe befindet sich Trachelbifurkation?
3) Auf welcher Höhe befindet sich der ösophagogastrale Übergang?
1) ca. 15 cm ab vordere Zahnreihe (vZ) unterhalb M. cricopharyngeus
2) ca. 28 cm
3) ca. 40-45 cm
—> daher immer Zwei-Höhlen-Eingriff!
Ätiologie Adeno- vs. Plattenepithelkarzinom
—> Welche ist die prognostisch bessere Entität?
1) Adenokarzinom (50-60%): —> prognostisch besser!
Präkanzerose: Barrett-Ösophagus (Zylindermetaplasie) —> Komplikation von GERD
v.a. UNTERES Drittel (> 90%)
2) Plattenepithelkarzinom (40-50%)
Alkoholabusus (hochprozentig!), Rauchen, Nitrosamine, Achalasie
v.a. MITTLERES Drittel (50%), entlang physiologischer Engstellen
Epidemiologie
weltweith häufig, in Mittel-/Westeuropa eher selten
Inzidenz: 6-8/100.000/Jahr
steigende Inzidenz von Adenokarzinomen
m > w
Häufigkeitsgipfel: 60-70 Jahre
TNM-Klassifikation
Symptome?
Leitsymptom: Dysphagie!
Weitere:
GI-Blutung
Regurgitationen, Reflux
Erbrechen, Völlegefühl, Globusgefühl
Heiserkeit
Appetitverlust, Gewichtsverlust
retrosternale Schmerzen
Metastasierungswege?
Lymphogen! —> früh! —> insb. zervikale LKs (insb. bei hochsitzenden Tumoren)
Nachbarstrukturen: ebenfalls früh, da nur abdominelle Teil des Ösophagus durch Tunica serosa überzogen
Hämatogen: spät —> Leber (untere Tumoren), Lunge/Pleura (obere Tumoren), Skelett
Primäre Diagnostik?
1) Anamnese —> Schluckstörungen?
2) Goldstandard: ÖGD + Biopsieentnahmen
Röntgenbreischluck nicht mehr zur Primärdiagnostik empfoheln, da keiner diagnostischer Vorteil
keine Tumormarker!
Staging?
Welche Risiko-Stratifizierungs Tools können zur präoperativen Diagnostik verwendet werden?
1) Karnofsky-Index
2) Risiko-Evaluation beim Ösophagus-CA nach Bartels (1997) —> Herz, Lunge, Leber, Niere, Allgemeiner Status, Kooperativität, Compliance
Beschreibe grundsätzliche Therapiestrategien!
Stadienadaptierte Therapie?
Was ist der Unterschied zwischen Operabilität und Resektabilität?
Welche Arten von Ösophagusresektionen gibt es?
Was sind jeweils Vor- und Nachteile?
Welche Vene muss/kann bei der heute geläufigeren Form der Ösophagusresektion mit entfernt werden?
1) Transthorakale Ösophagektomie (—> heute geläufiger!)
Vorteile: bessere Radikalität, bessere Lymphadenektomie
Nachteile: mehr pulmonale Komplikationen, Schmerzen durch Thorakotomie —> relativiert durch minimalinvasive Technik
—> bei transthorakalen Ösophagektomie muss manchmal die Vena azygos mit entfernt werden!
—> zeigte in holländischer Studie mit 5-Jahres-Überleben als Endpunkt deutlich besseres Gesamtüberleben
2) Transmediastinale (= transhiatale) Ösophagektomie —> “Stripping” —> stumpfes Auslösen
Vorteile: Vermeidung Thorakotomie —> weniger pulmonale Komplikationen
Nachteile: schlechtere Lymphadenektomie
Therapie Schema AMBOSS
präaoperative Radiochemo bei Platte in T3 und resektable T4
perioperative Chemo bei Adeno und AEG in T3 und resektable T4
Was macht die Ösophaguschirurgie so anspruchsvoll?
Zwei-Höhlen-Eingriff —> Reihenfolge und Kombination der Eingriffsmöglichkeiten sind an sich beliebig kombinierbar!
Welche allgemeinen Komplikationen bringt das Ösophaguskarzinom mit sich?
frühe lymphogene Metastasierung (bei CAs > 5 cm —> 90% Metastasierung)
frühe Infiltration benachbarter Strukturen (fehlende Tunica serose im zervikalen und thorakalen Abschnitt)
Stenosierung
Ösophagitis
Ösophagotracheale Fistel —> CAVE: Aspirationspneumonie
Was muss von anästhesiologischer Seite bei einer Ösophagusresektion beachtet werden bzw. wie stellt man die Lungenfunktion sicher?
Ein-Lungen-Ventilation durch Doppellumentubus
“Abhängen” der rechten Lungenhälfte
Beatmung ausschließlich über linke Lunge
Welche Möglichkeiten gibt es zur Ösophagusrekonstruktion?
Was sind die Hauptkomplikationen bei Ösophagusrekonstruktion?
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
1) Anastomoseninsuffizienz
Behandungsoptionen: Stent, Endo-VAC (vorzuziehen, da so auch ggf. mediastinaler Abszess mitbehandelt werden kann, Stent würde den Defekt überdecken und man kommt nicht mehr an den Abszess)
2) Interponatsnekrose
Interponat entfernen —> Deviation: Ausleiten des zervikalen Ösophagus als Speichelfistel
3) Chlyothorax (bei Verletzung Ductus thoracicus)
Prävention: Ligatur Ductus thoracicus
Erkennen: Sahne Test über Magensonde
Behandlung: Umstechung Ductus thoracicus
4) Ösophagotracheale Fistel (enge Beziehung zur Pas membranacea der Trachea)
5) Mediastinitis, Sepsis, MOV
Beschreibe die Rekonstruktion durch Magenhochzug?
man nutzt die große Kuvatur des Magens
gestielt wird an A. gastroepiploica/gastroomentalis
ausgedehntes Kocher-Manöver: Mobilisation des Duodenums von lateral
End-zu-Seit-Ösophagogastrostomie —> zervikal (früher häufiger, da man Hals bei Insuffizienz aufmachen kann) oder intrathorakal (da hauptsächlich Adenokarzinome, die unten sitzen)
Welche Rekonstruktions-Routen gibt es?
Was ist der Unterschied zwischen der Schlauchmagenbildung bei der “Sleeve-Gastrektomie” vs. für den Magenhochzug zur Rekonstruktion nach Ösophagusresektion?
Sleeve-Gastrektomie: kleine Kuvatur wird genutzt —> Durchblutng über A. gastrica sinistra und dextra
Magenhochzug: große Kuvatur wird genutzt —> Durchlblutung über die A. gastroomentalis (gastroepiploica)
Studien Multimodale Therape
CROSS-Studie: RCTx +OP —> in RO-Rate und medianem Gesamtüberleben alleinger OP signifkant überlegen
ESOPEC-Studie: vergleicht neoadjuvante RCTx (41,4 GY + Carboplatin + Paclitaxel) mit perioperativer CTx (FLOT —> 5-FU, Leucovorin, Oxaliplatin, Docetaxel) gefolgt von abdominothorakaler OE oder THG
(jetzt Nachbeobachtung)
Wie funktioniert die Rekonstruktion durch ein Koloninterponat?
Beschreibe die Einteilung der Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs!
Welche Operationsverfahren wird bei den verschiedenen AEGs angewandt?
AEG I: Abdominothorakale Ösophagusresektion
AEG II & III: transhiatal erweiterte Gastrektomie
—> Verfahren wird gerade in Frage gestellt: Studie “Cardia-Trial” mit Hypothese, dass bei AEG II auch Ösophagusresektion überlegen ist
Prognose?
aufgrund häufig später Diagnosestellung eher schlecht
5-Jahresüberlebensrate < 5%
Zuletzt geändertvor 2 Jahren