Forschungskernbereiche und Schnittstellen
Volkswirtschaft, Gesellschaft
-> setzen eines Rahmens für Akteure
-> Verteilung und Allokation
Medizin
-> Verbesserung der Gesundheit
-> Minderung von Krankheiten
-> Vorbeugung, Akutversorgung, Rehabilitation
Betriebswirtschaft, Leistungserbringung
-> Ausnutzen des Rahmens von Akteure
-> Prä / Re- Finanzierung der Leistungen
Öffentliche Gesundheitsdienst in Deutschland
Fachärzte und Institute auf Bundes-, Landes-, Kommunalebene
Surveillance, Governance, Communication
Gesundheitsschutz, Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitsmanagement, Gesundheitsberichterstattung
3 Säulen des Gesundheitswesen
ambulante medizinische Versorgung
stationäre medizinische Versorgung
=> Individual-medizinische Versorgung
Im Mittelpunkt der beiden Säulen steht die kurative Versorgung des Einzlenen - Die Therapie!
Öffentlicher Gesundheitsdienst
=> bevölkerungsmedizinische Versorgung
Der Schwerpunkt des ÖGD liegt auf dem Gebiet der Prävention
Solidarprinzip der GVK
man bezahlt nach seiner Leistungsfähigkeit und erhält nach seiner Bedürftigkeit:
-> Jeder Versicherte hat einen grundsätzlichen Leistungsanspruch
-> Finanzierung erfolgt solidarisch durch Versicherte, AG sowie staatliche Zuschüsse
-> seit 2015 tragen AG & AN hälftig die Beiträge
-> einkommensabh. Zusatzbetrag zahlt AN allein
PVK
-> weniger Solidarität, mehr Eigenverantwortung
Beiträge bei PVK werden individuell nach Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewünschte Versicherungsleistung vereinbart
Take Home Message
Gesamtausgaben steigen als Anteil des Bruttoinlandproduktes
Anstieg in USA besonders hoch: weniger staatliche Eingriffe und Regulierungen
Anstieg in anderen Ländern niedriger: weitreichende Eingriffe und hohe Regulierungsdichte mit ständigen Anpassungen
Ressourcenallokation: Stakeholder mit gegenläufigen Interessen
Entscheidung über Ressourcenallokation: politischer Prozess
Gesundheitsökonomische Transparenz (Z.B. Kosten-Nutzen) = Entscheidungsgrundlage vor allem im politischen Prozess
Entscheidungsprobleme
Mikroebene
-> Individualakteure (Ärzte, Leistungserbringer, Pat.)
Mesoebene
-> Krankenversicherer, Selbstverwaltung, Verbände
Makroebene
-> Gesundheitssystem als Ganzes / Nationale Gesundheitspolitik
Systementscheidung:
Wohlfahrts- oder Marktausrichtung ?
Argument des Marktversagens
-> zu große Nützlichkeit
Argument des transzendentalen Charakters
-> unfassbarer Wert Gesundheit
Vertragsargument
-> max. Durchschnittsnutzen
individuelles Recht auf fairen Anteil, nicht auf max. Versorgung
Allokationsentscheidung
Obere Makroallokation: Welcher Anteil des Gesamtetats?
Untere Makroallokation: Welche Verteilung auf Ziele und Bereiche?
Obere Mikroallokation: Welche Regeln der Zuteilung auf Einzelpersonen ?
Untere Mikroallokation: Konkrete Verteilungshandlung nach den Regeln?
Klassiche Diskussion
Überfluss- Illusion: Keine Rationierung und öffentliche Entscheidung nötig
Expertokratie- Illusion: nur medizinische Begründung gelten
Rationalitätsfalle: Grundversorgung vs. Eigenverantwortung
Zentrale Herausforderung
Cost- Effetiveness
Effectiveness
Efficacy
HTA
Health Technology Assessments
-> spannen Bogen auch zu politischen, ethischen und sozialen Aspekten
Wirksamkeit
Nutzen
Recht
Lebensqualität
Intangible Kosten -> Einbeziehung in Nutzenbetrachtung
Kostenkategorie nur selten genutzt
Parameter schwierig zu messen und kostenmäßig kaum zu bewerten:
-> Beispiel behandlungsbedingte Schmerzen und Leiden
Bewertungen durch Lebensqualitätsmessung grundsätzlich möglich
Beispiele für die nutzenseitige Erfassung sind generische oder krankheitsspezifische Lebensqualitätsinstrumente sowie die Bestimmung der Zahlungsbereitschaft (Präferenzmessungen)
Intangible Kosten können so auf der Nutzenseite in die analytische Betrachtung einbezogen werden
Direkte Kosten bezeichnen Ressourcenkonsum bei der Erstellung von Gesundheitsleistungen
Direkte Kosten werden weiter differenziert in direkte medizinische und direkte nicht medizinische Kosten
Umfassen den gesamten aktuellen und in Abhängigkeit vom betrachteten Zeitfenster den zukünftigen Ressourcenkonsum
Zukünftige Kosten können sich bei einigen indikationen auf die gesamte Lebenszeit beziehen
Direkte medizinische Kosten
Ressourcenkonsum
Ambulante Arztkontakte
Prozeduren und Diagnostik
Medikamente
Heilmittel
Hilfsmittel
Krankenhausaufenthalte
Rehabilitation
Dienstleistungen
sonstige Sozialversicherungsleistungen
Direkte nicht medizinische Kosten
Ressourcenkonsum:
Dienstleistungen, die durch Verwaltung erbracht werden
Geräte und Investitionen
Fahrtkosten
Patientenzeit- Verlust von Freizeit
Informelle Pflege durch Angehörige
sonstige direkte nicht medizinische Kosten
-> bsp. für den krankheitsbezogenen Besuch besonderer Bildungseinrichtungen zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit
Indirekte Kosten
Ressourcenbetrachtung
-> Eingeschränkte Arbeitsproduktivität
-> AU
-> Erbwerbsunfähigkeit
-> Vorzeitiger Tod
=> zunehmende Einschränkung
Kontroverse Auffasssung, ob Morbiditätskosten aufgrund von Arbeits oder Erwerbsunfähigkeit auf der Kostenseite oder der Effektseite im Sinne eines Nutzens ausgewiesen werden sollte
Produktivitätsausfälle werden überwiegend auf der Kostenseite abgebildet ( Lebensqualitätsansätze auf reine Gesundheitseffekte fokussiert) AU ist aber nur mit partiellen Einkommensverlusten verbunden = verringerter Einfluss auf die Lebensqualität
Kosten -Minimierungs-Analyse (KMA)
repräsentieren den einfachsten Ansatz der 4 Haupttypen der gesundheitsökonomischen Evaluierung
Im Rahmen von KMA werden die Input-Kosten erfasst und verglichen
Wesentl. Annahme / Voraussetzungen besteht darin, dass die Ergebnisse voN Interventionen / Behandlungen bzw. diagnostische Maßnahmen äquivalent sind
Kosten -Effektivitäts-Analysen
stellen die Kosten einer Intervention ihrer Wirkungen gegenüber
Ergebnis der Intervention wird nicht monetär, sondern als klinische oder physikalische Zielgröße dargestell (natürliche Einheit)
Typische Endpunkte können sein: patientenrelevante Wirksamkeitsmerkmale (gewonnene LJ, vermiedene KT) , Surrogatparameter (Laborwerte, RR-Werte)
Ergenis einer KEA kann theoretisch absolut als Veränderung einer klin. oder physik. Einheit aufgewendeter Geldbetrag dargestellt werden
Da Therapiealternativen untersucht werden, wird typischerweise eine inkrementelle Erfassung und Darstellung gewählt
ACER
Average cost - effektiveness ratio
ACER = Kosten : Effektivität (Bsp. RR mmHG, Zahl geheilter Fälle)
ICER
Incremental cost- effektiveness ratio
ICER = Kosten Opt. 2 - Kosten Opt. 1 : Effektivität Opt. 2- Effektivität Opt. 1
Zusätzl. Kosten einer neuen Arzneimitteltherapie im Vergleich zu einer etablierten Therapie werden zur gewonnen Effektivität ins Verhältnis gesetzt
Kosten -Nutzen Analyse
als Weiterentwicklung der Kosten -Effektivitäts-Analyse oder Untergruppe
Behandlungsergebnisse als qualitätskorrigierte LJ (Qualys) im Sinne eines klinischen Outcome-Parameters/Endpunkt erfasst werden
Präferenzen von Pat. werden in Form eines Nutzwertes gemessen, kommen zur Bewertung von Behandlungsergebnisse in Betracht
Qualys stellen am häufigsten verwendete Parameter dar
-> stellt Qualität (morbidität) und Quantität (Mortalität) eines betrachtetens Lebens = zu verbleibende Lebenserwartung
Weitere vergleichbare Outcome-parameter:
-> Quality adjusted life months (Qalms), Healthy- year equivalents (Hyes), Life-years saves (Lys)
Berechnung Qalys
Beschreibung der Erkrankung
MEthode zur Bestimmung des Nutzwertes
Auswahl der Probanden / Pat.
Multiplikation der Nutzwertparameter mit Lebenserwartung für die jeweilige Option
KNA
Wurzeln
Einsatzgebiete
Vergleichbarkeit
Charakter
Rechnung
Analyse
historische Wurzeln in Wohlfahrtsökonomie, klassiche Form d. ökonomischen Evaluation
klassische Einsatzgebiete: Entscheidungsfindung, Alterantivprüfung: Akzeptieren von Flutschäden oder Finanzierung von Schutzmaßnahmen
Grundsätzlich breite Vergleichbarkeit mit anderen Maßnahmen
Behandlungsergebnisse einer Arzneimitteltherapie über einen monetären Nutzen charakterisiert
durch einfache Subtraktion von monetärem Nutzen minus Kosten für die Therapie erhält man eine ökonomische Betrachtung die zu einer klaren Entscheidung beitragen kann
In Analysen und Betrachtung fließen direkte, indirekte und ggf. intangible Kosteneffekte ein
Zuletzt geändertvor 2 Jahren