Wer ist berechtigt, Flüssiggasanlagen nach TRF 2021 zu installieren, in Betrieb zu nehmen, instand zu halten und zu ändern?
SHK betriebe, die in der Handwerksrollen eingetragen sind und zusätzlich
Sachkundiger zur Prüfung von Flüssiggas-Versorgungsanlagen, eingetragen bei der Industrie- und Handelskammer
Welche beiden Möglichkeiten der Flüssiggaslagerung werden unterschieden?
Orts bewegliche Flüssiggasflaschen, bis zu einem Füllgewicht von 16 kg
Orts feste Flüssiggasbehälter, die an Ihrem Aufstellort befüllt werden.
Welche Vorschriften gelten für die Lagerung bzw. Aufstellung Orts-beweglicher Flüssiggasflaschen?
Orts-bewegliche Flüssiggasbehälter dürfen in Aufenthaltsräumen - Jedoch nicht in Schlafräumen aufgestellt und gelagert werden.
Pro Wohnung sind höchstens zwei Flaschen - einschließlich der entleerten zulässig.
Je Raum jedoch nur eine Flasche.
Nennen und beschreiben Sie vier unterschiedliche Möglichkeiten, ortsfester Flüssiggasbehälter aufstellen bzw. zu lagern.
Oberirdisch im Freien
Halboberirdisch im Freien: die untere Hälfte des Flüssiggasbehälters muss bis zur waagerechten Behälterachse allseitig mit mindestens 20 cm Erde (Sand) umgeben sein
Erdüberdeckt im Freien: der Behälter muss allseitig mit mindestens 50 cm Erde bedeckt sein
Wo besteht ein Verbot für die Aufstellung von ortsfesten Flüssiggasbehältern?
In Durchgängen, Durchfahrten, Treppenräumen
an Treppen von Freianlagen, Fluren, Feuerwehrzufahrten und Notausgängen.
Nennen und beschreiben Sie die zwei Schutzzonen für ortsfeste Flüssiggasbehälter.
Schutzzone 1: Sie ist dauerhaft von Zündquellen freizuhalten. In dieser Zone könnte sich bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Mischung bilden. Bei einem oberirdischen Flüssiggastank ist dies 1 Meter um dem Domdeckel, beim Erdtank nur im Domschacht innen. In diesem Bereich dürfen sich niemals Zündquellen befinden.
Schutzzone 2: Hier kann sich beim Befüllen gelegentlich eine entzündliche Gas-Luft-Mischung bilden. Beim Befüllen des Gastanks zum Beispiel darf in diesem Bereich nicht der Rasen gemäht werden. Die Zone 2 ist beim oberirdischen Gastank 3 Meter Radius um die Mitte des Domdeckels. Bei unterirdischen Gastanks gilt der Radius von 3 Meter um den äußeren Rand des Deckels.
Welcher Norm müssen Flüssiggasbehälter entsprechen?
Der DIN EN 12542 = Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungsteile - Ortsfeste, geschweißte zylindrische Behälter aus Stahl, die serienmäßig für die Lagerung von Flüssiggas (LPG) hergestellt werden, mit einem Fassungsvermögen bis 13 m³ - Auslegung und Herstellung
Woraus besteht Flüssiggas überhaupt?
Flüssiggas besteht aus Propan (C3H8), Butan (C4H10) und Gemische beider Gase. Im Normalzustand ist Flüssiggas tatsächlich gasförmig. Doch bei einem relativ geringen Druck von einem bis acht bar und Raumtemperatur wird es bereits flüssig.
Bei Flüssiggasanlagen werden zwei Anlagenteile unterschieden. Nennen und beschreiben sie diese.
Versorgungsanlage, bestehend aus Flüssiggasbehälter und der Rohrleitung mit Armaturen bis einschließlich der Hauptabsperreinrichtung
Verbrauchsanlage, beginnend hinter der Hauptabsperreinrichtung und bestehend aus der Rohrleitung mit Armaturen und allen Gasgeräten.
Nennen Sie die maximal zulässige Betriebstemperatur und den maximal zulässigen Betriebsdruck, eines Flüssiggasbehälters.
Sowie das maximale Füllvolumen.
40 °C
15,6 bar oder 1,56 MPa
85 %, damit sich das Flüssiggas ausdehnen kann bei Temperaturschwankungen.
Mit welchen Armaturen bzw. Anschlüssen muss ein Flüssiggasbehälter ausgerüstet sein?
Sicherheitsventil
Gasentnahmeventil
selbsttätig wirkende Überfüllsicherung
Manometer
Prüfanschluss
Flüssiggasentnahmeventil
Inhaltsanzeige
Wie groß ist der erforderliche Anschlussdruck und auf welche Weise erfolgt die Reduzierung des Behälterdrucks.
50 hPa
die Reduzierung erfolgt immer zweistufig, es können sowohl zwei Druckregler oder ein Gerät mit zwei Druckregelstufen, mit jeweils notwendigen Sicherheitseinrichtungen verwendet werden.
Wie oft müssen Flüssiggasanlagen überprüft werden und wo werden die Einzelheiten der Prüfung festgelegt.
Ein Flüssiggastank muss vor der ersten Inbetriebnahme, danach alle zwei Jahre eine äußere Prüfung und in der Regel alle zehn Jahre eine innere Prüfung erhalten.
Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG)
Betriebssicherheitsverordnung
Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) und der nachgeordneten Betriebssicherheitsverordnung (früher Druckbehälterverordnung). Dort sind Einzelheiten für die Überprüfung dieser Flüssiggastanks festgelegt.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren