Was ist Soziologie nicht?
Naturwissenschaft
Soziale Arbeit
Psychologie
Politik
Literatur
Wie entsteht Soziologie?
Unterschiedliche Arten
Was lässt sich alles beobachten?
Individuelle Eigenschaften
Soziodemographische Variablen: Alter, Größe, Einkommen
—>Merkmale von Personen
Individuelle Einstellungen:
Overte Handlungen und Praxen: Wahlverhalten, Fertilität, Gewalt, Sprechakte, Geschlecht
Individuelle Verhalten:
Überzeugungen, Bewertungen, Erfahrungen: Fremdenfeindlichkeit, politische Orientierung, Einstellung, Einstellung zu Sexualität und Geschlechterrollen
Beziehungen:
Relationen zwischen Menschen: Interaktionen, Netzwerke, Menschenmassen (gleiches Verhalten), Gruppen (informelle Reaktion), Organisationen (formale Relationen)
Daten
Daten, die genutzt werden:
„natürliche“ Daten
Melderegister, amtliche Statistiken
Einstellungsdaten
Umfragen, Survey, Standardisierte Interviews
Qualitative Daten
Offene Interviews (Experteninterviews, Biographische Interviews), Beobachtungen, Dokumente, Artefakte
Soziologie: „attempt to understand“
—>bei der Soziologie wird mit der Datenbetrachtung versucht etwas zu verstehen
Daten werden erst dann interessant, wenn sie in Vergleich zu etwas gesetzt werden.
—> Gleichheitsunterstellung und Ungleichheitsbeobachtung
—> Soziologische Theorien geben den Rahmen vor für beides!
Soziologische Theorien ermöglichen die Einbindung von Daten in Argumentationen, damit diese zu Beweisen werden können (wichtigste Aufgabe der Soziologie) —>ohne Theorien sind Daten sinnlos
Soziologische Theorien adressieren Ordnungsprobleme. Davon gibt es zwei Arten:
Wie wirken sich Strukturen auf individuelles Handeln aus?
Wie wirken sich individuelle Handlungen auf Strukturen aus?
Struktur – Individuum
Was sind „Strukturen“?
Verteilungen von Merkmalen und Ressourcen
Relationen zwischen Akteuren (Weber: soziale Beziehungen)
Institutionen (eine Erwartung über die Einhaltung bestimmter Regeln, die verbindliche Geltungen beanspruchen)
—>Bsp. Institutionen: Ehe, Krankenhäuser, Mütze tragen, nicht breitbeinig als Frau sitzen
Materielle Artefakte
—>Bsp. Hörsaal Sitzplätze materiell geordnet —>Ordnung von Sitzplätzen für Menschen
Strukturen sind immer soziale Ordnungen
(P) Können solche soziale Ordnungen individuelles Handeln beeinflussen, und wenn ja, wie?
JA, können sie. Antwort folgt.
Strukturen begrenzen oder ermöglichen Handlungen
Sie begrenzen, weil Handlungsressourcen nicht in unendlicher Menge zur Verfügung stehen
Sie ermöglichen, weil sie die Nutzung bestimmter Handlungsressourcen erlauben
Brücke visuelles Beispiel für Strukturen: Brücken ermöglichen das Durchqueren von Schluchten, Flüssen und begrenzen einem allerdings bei derer Abwesenheit
Strukturen sind
—>fest, stabil, abstrakt, reichweite
Akteure und Handlungen
Die (Definition der) Situation entscheidet darüber, welche Momente der Struktur relevant werden und welche Handlungsmöglichkeiten Akteure perzipieren.
Wie aber sind diese Handlungsmöglichkeiten mit Handlungen verbunden?
—>Wenn in einer Situation Struktur und Handlung aufeinander treffen, dann erfolgt die Anwendung von den Handlungytypen/Idealtypen nach Max Weber.
Rationales Abwägen von Alternativen
Normorientiertes (wertrationales) Handeln
Handeln aus Routine/Tradition
Affekt-bestimmtes Handeln
Max Weber: Idealtypen des Handels
Ordnen und Erfassen von Ausschnitten der sozialen Wirklichkeit durch Herausheben wesentlicher Aspekte und deren Überzeichnung (Aufgaben von Idealtypen)
—> Dies sind Idealtypen, die so in der Wirklichkeit nicht zu finden sind! In der Wirklichkeit gibt es nur Mischtypen!
Idealtypen
Idealtypen beschreiben Merkmalskombinationen, die typisch sind für ein bestimmtes Phänomen
Z.B. zweck-rationales Handeln = Handeln, bei dem der Handlungdzweck mit den besten dafür geeigneten Mitteln erreicht wird
Diese Typen dienen als (theoretisch) eindeutig bestimmte Referenzpunkte, Abweichungen müssen erklärt werden
Handlungen sind folgenreich
Handlungen finden nie isoliert statt (und haben Folgen). Die Ziele von verschiedenen Akteuren interferieren —>Intentionsinterferenz
Vier Arten von Intentionsinferenzen
Das tatsächliche Handeln anderer stört bei er eigenen Zielverfolgung
Das erwartete Handeln anderer könnte bei der eigenen Zielverfolgung stören
Das tatsächliche Handeln anderer unterstützt bei der eigenen Zielverfolgung
Das erwartete Handeln anderer könnte bei der eigenen Zielverfolgung unterstützen
Akteurkonstellation
Handlungen haben also soziale Konsequenzen: Diese sind kooperativ oder konfliktär. Sie werden entweder kooperativ oder im Konflikt abgearbeitet. Dabei entstehen Strukturen, bestehende Strukturen werden stabilisiert oder verändert.
—>Abarbeitung von Inferenzen Motor für Entstehung, Stabilisierung und Veränderung von Strukturen
Die Abarbeitung erfolgt in typischen (Akteurs-)Konstellationen über: Beobachtung, Beeinflussung, Aushandlung.
Akteurskonstellation: Inferenz der Intentionen von mindestens zwei Akteuren, derer sich die Akteure gewahr werden und die sie abarbeiten
Individuum-Struktur
Strukturen sind damit nichts anderes als dauerhafte Ordnung von Intentionsinferenzen
Sie werden durch individuelles Handeln in bestimmten Akteurskonstellationen hervorgebracht, stabilisiert und unter Umständen verändert.
In diesen Akteurskonstellationen entwickeln Akteure Erwartungen, Deutungen und Bewertungen.
Diese werden für die Akteure handlungsrelevant.
Strukturen wiederum stellen die Randbedingungen für individuelles Handel.
Graphisch: Zusammenhang Individuum-Struktur – Coleman´sche Badewanne
Was ist jetzt „mikro“ was „makro“?
Es gilt:
Mikro —>Akteure, ihre Wahrnehmungen, Erwartungen und Handlungen
Makro —>Strukturen = dauerhafte Ordnungen von Intentionsinferenzen
Schon eine soziale Beziehung aus zwei Akteuren kann eine Struktur (z.B. Ehe)
Strukturen finden sich auf vielen Ebenen: Interaktion, Gruppe, Organisation, Gesellschaft
Unklar, wo Makro anfängt und Mikro aufhört und dann gibt es noch die Meso-Ebene
—>„Struktur“ besser als „Makro“; Ordnungsbildende, wenn es um Akteure geht statt Mikro
Zuletzt geändertvor einem Jahr