Karl Marx
Geboren 1818 in Trier
Studium der Jurisprudenz und Philosophie in Bonn, Berlin und Jena
1841 Promotion mit einer Arbeit zur Differenz der demokratischen und epikureischen Naturphilosophie in Jena
1842 Übernahme der Leitung der Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe
1843 Marx heiratet Jenny von Westphalen
1843 Paris und erster Kontakt zu Engels – Entwurf „Eine deutsche Ideologie“
1846 Gründung des Kommunistischen Korrespondenz-Komitees mit dem Ziel, die revolutionären Kommunisten und Arbeiter inhaltlich und organisatorisch zusammenzuschließen
1848 Februar-Revolution in Frankreich; Marx schreibt das „Kommunistische Manifest“ und wird nach Belgien ausgewiesen, Auswanderung nach London, als die Revolution 1849 scheitert
1852 wird Marx Korrespondent der New Yorker Tribune und beginnt mit dem „Kapital“
1867 erscheint „Das Kapital“
1883 stirbt Marx in London
Wichtige Werke (auszugsweise)
1844: Die heilige Familie (mit Engels)
1844: Die deutsche Ideologie (mit Engels)
1845: Elf Thesen über Feuerbach
1847: Das Elend der Philosophie
1848: Manifest der kommunistischen Partei
1852: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte
1859: Zur Kritik der politischen Ökonomie
1867/85/94: Das Kapital
Grundannahmen
Die bürgerliche Gesellschaft ist von Widersprüchen geprägt
Gesetz der Konkurrenz
Vorstellung von isolierten Subjekten
Marx widerspricht dem, weil wir Individuen alle miteinander verbunden sind und die Handlungen uns gegenseitig beeinflussen —> Intentionsinferenzen
Verknüpfung von Freiheit und Eigentum
—>Marx widerspricht dem, weil Eigentum macht nicht frei, erkennbar durch die Ausbeutung des Proletariats, welches nicht frei ist
Rationalistisch zugespitzter Vernunftbegriff
—>Marx widerspricht dem, weil es neben Rationalität auch was anderes geben kann wie Common Sense, welches von gesellschaftlichen Ordnungen und Regeln geprägt ist
—>Traditioneller Idealtyp
Es gibt eine Differenz von Gesellschaft und Staatlichkeit
—>Gesellschaft = Arbeitende; Staatlichkeit = Regierende
—>verschiedene Lebensstile
Geschichte ist ein sinnvoller, teleologischer Prozess —>dialektische Entwicklung führt zu spiralförmiger Entwicklung von Gesellschaft
—>Entwicklung entsteht durch Konflikte z.B. sozialer Wandel
Hegel´sche Dialektik: Spannung-Entspannung, Bewegungs-Stabilisierung. Darüber hinaus: Entwurf einer „guten“ Gesellschaft —>Dialektik als gesellschaftlicher Prozess
Gegenwartsgesellschaft
Was ist die Moderne? Kapitalismus
Wie entsteht die moderne Gesellschaft? Historischer Materialismus
—>geschichtlich gewachsen durch materielle Verteilung; Wer besitzt was? àDas treibt für Marx Geschichte voran
Historischer Materialismus
Stammesgeschichten:
Minimale Arbeitsteilung, archaische Techniken, Produktion für den eigen Bedarf, Privatbesitz nur in gemeinschaftlicher Form (Urkommunismus —>klassenlos)
—>Fortschreitende Entwicklung der Produktivkräfte: Mehrprodukt (z.B. Reserven für Später, Möglichkeit des Konservieren führen zu einem Plus)
Folge der Spannungen:
—>Herausbildung von Privateigentum und dann von Herrschaft (Paar Menschen können das Plus zum Handeln/Verkaufen nutzen und andere nicht)
—>Herrschaft = „Ernährung durch Mehrprodukt“
Sklavenhaltergesellschaften:
Herausbildung der antiken Polis & militärischer Organisationen
Differenzierung in Sklaven und Sklavenhalter
Folge der Spannungen: Sklavenaufstände
Feudale Gesellschaft:
Städtisch und ländlich, ständisch —>Hier Entstehung von Städten
Kaiser/König/Fürst – Klerus, Großgrundbesitzer/Lehnsherren – Gilden, Zünfte, Landsknechte – Leibeigene, Bauern —>Stände
System aus Abgaben (Fron/Zehnt) und Treue sowie Schutz und Almosen
Folge der Spannungen: Zersplitterung der Souveränität —>Spaltung
Bürgerliche Gesellschaften als Kapitalistische Gesellschaften:
Arbeitsteilung, hohe technische Entwicklung, Industrialisierung, Verstädterung + Landflucht —>Kapitalakkumulation + Produktivitätssteigerung
Burgeoisie und Arbeiterklasse stehen einander gegenüber
Produktionsverhältnisse fördern zunächst den Fortschritt
Dann: Abhängigkeiten und verschärfte Widersprüche —>Verelendung
Unterscheidung durch Besitz: Burgeoisie besitzt Maschinen und Arbeiter nicht; Arbeiter frei – nicht wie Sklaven – aber verkaufen ihre Körper für Geld, welches zu einer Verelendung führt aufgrund von Abhängigkeiten
Klasse an sich —> Klasse für sich—>klassenlose Gesellschaft mit Gemeinschaftseigentum an den Produktionsmitteln
Marx denkt Klassen an sich müssen zu Klassen für sich werden, um ein Klassenbewusstsein zu entwickeln. Dann kann die Arbeiterklasse ihre Macht ausüben, indem die als Gemeinschaft streiken und ihre Lage verbessern. Laut Marx soll es eine klassenlose Gesellschaft ohne Eigentum geben
Analyse moderner Gesellschaften = Entfremdung; Warenwirtschaft; Mehrwert
Klassengegensatz zwischen Arbeitern und Bourgeoisie
Kapitalismus—>Geld und Produktionsmittel werden nicht zum Konsum, sondern zur Vermögenssteigerung eingesetzt
Privateigentum + Produktivitätssteigerung —> Mehrwert
Mehrwert: Differenz zwischen Aufrechterhaltung der Arbeitskraft und dem Verkauf der Ware auf dem Markt (Mehrwert bekommen Eigentümer und nicht die produzierenden; Mehr produzieren für weniger Einsatz und die Differenz/Gewinn geht dann an den Eigentümer)
Hierarchie + Warenwirtschaft —>Entfremdung
Ungeheure Warensammlung—>Warenfetisch
Arbeit wird selbst zur Ware
(Hierarchische Strukturen, weil die Bourgeoisie mehr verdient als die anderen und ein Überkonsum herrscht z.B. 50 Paar Schuhe; Ansammlung von Konsumgütern macht Arbeit zur Ware)
Entfremdung
„Worin besteht nun die Entäußerung der Arbeit? Erstens, daß die Arbeit dem Arbeiter äußerlich ist, d. h. nicht zu seinem Wesen gehört, daß er sich daher in seiner Arbeit nicht bejaht, sondern verneint, nicht wohl, sondern unglücklich fühlt, keine freie physische und geistige Energie entwickelt, sondern seine Physis abkasteit und seinen Geist ruiniert. Der Arbeiter fühlt sich daher erst außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet, ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen.“
Die Arten von Entfremdung:
Entfremdung der Natur
Entfremdung von Mitmenschen
Entfremdung von Arbeit und ihrer Produkte
Geschichte als Prozess
Der gegenwärtige Zustand setzt die Bedingungen für die zukünftigen Entwicklungen:
Die gegenwärtigen kämpfenden Klassen entstehen durch die jeweiligen Produktionsverhältnisse
Änderung der Produktionsverhältnisse zu Gunsten der eigenen Interessen
Wandel durch Konflikt
Wie moderne Gesellschaft entsteht? Analyse verbunden mit historischen Materialismus, da die Geschichte ein Prozess ist und Änderungen in der Geschichte zukünftige Änderungen bedingen aufgrund von Konflikten.
„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.“
Gesellschaft als historischer Prozess
grafik
Verteilung von Eigentum —>Produkivlräfte und Produktionsverältnisse
—>Produktionsweise —>Konflikt —->Verteilung der Güter —> Verteilung von Eigentum (WIEDER STARTPUNKT)
Wie erklärt Marx? Historizismus
Ausgangsidee der Verschränkung von Individuum & Struktur:
Historizismus: Menschen finden historisch verschiedene Naturgrundlagen als Ausgangspunkt für Handeln vor
Produktion: Menschen verändern diese Grundlagen durch selbstständiges Eingreifen in die Natur
Arbeit als Form der Weltverarbeitung schafft Strukturen, die wiederum die Spielräume und Gestaltungsmöglichkeiten des Handelns einschränken —> Mensch ist handlungs- und deutungsmächtig
Aber: Menschen können nur als „Geistwesen“ tätig sein, wenn sie leben (also ihre Grundbedürfnisse befriedigt sind)
Relation von Sein und Bewusstsein als Forschungsfrage —> Perspektive auf Herrschaftsverhältnisse als Deutungsmacht
„Sein bestimmt Bewusstsein“
Basis-Überbau
Das Produktionsverhältnis ist eine Akteurskonstellation, die folgenreich ist:
Form der Produktionsverhältnisse bestimmt über die Art des Konflikts zwischen den Produktivkräften
Produktionsverhältnisse bilden die real-ökonomische Grundlage/die Widersprüche des materiellen Lebens
Diese spiegeln sich in den Ideen und Institutionen einer Gesellschaft:
Diese Institutionen (Staat, Recht, Religion) sichern die Herrschaft über die nichtbesitzende Klasse
Basis-Überbau am Beispiel der Religion
Marx macht dies am Beispiel der Religion deutlich
Hegel: „Dieses Ganze ist in sich unterschieden und kann als eine Einheit von drei Sphären begriffen werden: Idee, Natur und Geist” Feuerbach antwortet auf Hegel mit der sogen. Projektionsthese: ”Das Bewußtsein Gottes ist das Selbstbewußtsein des Menschen, die Erkenntnis Gottes die Selbsterkenntnis.” Marx antwortet auf Feuerbach: Theorie ist wertlos, wenn sie das Leben nicht wandelt: „Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammerthales, dessen Heiligenschein die Religion ist.”
Marx und Religion
Marx in der Badewanne
—> Marx passt gut in der Badewanne
Marx Zusammenfassung
Marxismus —> soz. Theorie
Zentrale Idee: Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung im Bezug auf den Klassenkampf
—>Gesellschaft = Produkt der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse
—>ökonomische System, somit auch Kapitalismus sind Grundlage für soziale Ungleichheit und Konflikt
—>materielle Produktionsbedingungen Grundlage für Strukturen eine Gesellschaft
—>Kapitalismus ein System, das auf Basis der Ausbeutung der Arbeiterklasse durch die Vermögenden funktioniert
—>Spannung zwischen Arbeit und Kapital beeinflusst die gesamte Gesellschaft trägt bei der Entstehung von sozialen Konflikten und Klassenkämpfen bei
Mehrwertstheorie
“Marx argumentiert, dass das kapitalistische System den Mehrwert, der durch die Arbeit der Arbeiter geschaffen wird, auf den kapitalisten überträgt und die Arbeiter in Form von Lohn enthält“
—>führt zur Ausbetung der Arbeiterlasse und Kapitalakkumulation bei den Kapitalisten
“Marx prägt auch dem Begriff der Anlienation (Entfremdung). Er argumentiert, dass der Kapitalismus die Arbeit von ihrer menschlichen Natur, ihren Produkten, ihren Mitmenschen und letzendlich von von sich selbst entfremdet. Die Arbeit wird zu einer entfremdeten Tätigkeit, bei der die Arbeiter keine Kontrolle über den Produktionsorizess oder die Produkte haben“
—>Entfremdung
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