Was ist das Ziel der Bestimmung der Biokompatibilität von Werkstoffen?
Vermeidung toxischer Reaktionen im Menschen
Welche 3 Bestimmunsarten gibt es?
1. In vitro Test mit isolierten Zellen (Zellkultur)
2. Anwendung am Tiermodell (in vivo präklinische Studien)
3. Klinische Studien am Menschen
1. In vitro Testsysteme -
Welche in vitro Testsysteme werden herangezogen?
a) Organ- oder Organschnittkulturen
b) Zellkulturen
Zelllinien
Primäre Zellen
a. Organkulturen -
Was wird verwendet?
Was sind die Vor- und Nachteile?
Was ist das Ziel
Entweder ganze Organe oder Organstücke (Organschnittkulturen) verwendet
Vorteile:
Erhaltung der Struktur und Morphologie
Erhaltung der Zell-Zellkontakte
Erhaltung der ECM
Probleme/Nachteile:
Versorgung mit Nährstoffen nur kurze Zeit möglich (Akuttests)
Organschnitte: keine intakten Blutgefäße mehr – Versorgung nur über Diffusion aus Nährmedium; geringe Schnittdichte möglich
Keine quantitativen Tests möglich!
Ein Ziel des TE: Generierung künstlicher Organe für Biokompatibilitätstests
b. Zellkulturen -
Was wird damit untersucht?
Was ist zu beachten bzw. was ist wichtig und muss eingehalten werden?
Untersuchung des toxischen Potentiales
Abschätzung der Freisetzung potentiell schädlicher Stoffe
Untersuchung der Wechselwirkung Implantatoberfläche-
Zellen (Adhärenz, Wachstum, (De-)Differenzierung)
Untersuchung der Mechanismen der Wechselwirkung (Mode of Action Studies)
Qualitätskontrolle
Was sind die Voteile von Zellkulturen?
Reagieren empfindlich auf toxische Substanzen, leichte Quantifizierung
Untersuchung spezifischer Zelltypen möglich
Kontrollierbare Bedingungen => Standardisierte Testsysteme möglich
Methoden schnell durchführbar
Ermöglichen schnelles Screening einer Vielzahl an Materialien
Ethische Vorteile – keine Anwendung an Tieren/Menschen für viele Fragestellungen notwendig
Was sind die Nachteile von Zellkulturen?
Zellen liegen in vivo nicht isoliert vor,
Tests mit Zellkulturen spiegeln nicht die komplexen in vivo Bedingungen wider
Keine Entgiftungsmöglichkeiten => kann zur Überschätzung der Toxizität führen
(Tw) lösliche Materialien – Osmolalität, pH
Nachbildung aller Effekte nicht möglich (zB Tumorbildung; komplexe allergische Reaktionen)
Manche Gewebereaktionen oft erst nach langem Zeitraum manifest => kann kaum nachgestellt werden
Biokompatibilitätstestung von Werkstoffen -
Was sind das für Testverfahren?
Standardisierte Testverfahren (ISO 10993 – biologische Beurteilung von Medizinprodukten)
Standardisiertes Prüfprogram für die Biokompatibilität von Werkstoffen
Bestehend aus mehreren (20) Teilen
Je nach Werkstoff und Produkt müssen nicht alle Iso-Studien durchgeführt werden
Inkludiert
Zelltests (Proliferation, Mutagenizitätstests)
Übersicht biokompatiblen Materialien nach Werkstoffklassen -
Welche biokompatiblem Materialien werden genutzt?
1. Metalle
Rostfreie Stähle, Titan und Ti-Legierungen, Co-Cr-Legierungen, Amalgam, Goldlegierungen
2. Keramische Werkstoffe
Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Calciumphosphate, Porzellan
3. Faserverbundwerkstoffe
Faser (zB Kohlenstoff) – lasttragend
Überzogen mit Thermoplastischer Matrix (Schutz)
4. Polymere
a) Künstliche
i. nicht degradierbare Polymere
ii. degradierbare Polymere
b) natürliche Polymere
Seit wann werden Metalle einegsetzt?
Was sind die Haputanwendungsgebiete?
Bereits früh in der Medizin eingesetzt (1775 Fixation einer Oberarmknochenfraktur mit Metalldrähten)
19.Jhdt: Au, Ag, Pt wegen der geringen Korrosion und guten Verträglichkeit; aber: geringe mechan. Eigenschaften
20. Jhdt: Cr-Ni Stähle; dann Cr-Co-Legierungen (ab 1936), Ti (Nachkriegszeit)
Hauptanwendungsgebiete:
Gelenkersatz
Fixationselemente
Tissue Engineering: als nicht abbaubarer struktureller Träger
Welche klinisch eingesetzten Keramiken gibt es?
Breite Gruppe an anorganischen, nichtmetallischen Werkstoffen:
Hydroxylapatit (HA) -
Was ist Hydroylapatit und als was wird es eingesetzt?
Gehört zur Gruppe der Calciumphosphate
Ca10(PO4) 6(OH) 2
Kommt natürlich vor im mineralischen Anteil von Knochen und Zähnen
auch synthetisch hergestellt
Knochenersatzwerkstoff
Verwendung als Werkstoff mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung wie natürliche Knochen
HA-beschichtete Strukturen/Implantate -
Welche Vorteile hat eine HA-Beschichtung
Zementfreie Implantation
verhindert Bildung von fibrösen Bindegewebe
Verkürzung der postoperativen Entlastungsphase
Direkte Lasteinleitung in den Knochen durch substantielle Verbindung Knochen - Implantat
Seit Wann werden biokomplatible Polymere eingesetzt und was sind die Hauptanwendungsgebiete?
Seit den 60er Jahren eingesetzt
Klinische Einwegartikel
Bessere Sterilisierbarkeit
Hauptanwendungsgebiete in der Medizintechnik
Langzeit- und Kurzzeitimplantate
künstl. Blutgefäße
künstl. Herzklappen
Katheter
Nahtmaterial
Kontrollierte therapeutische Systeme (drug delivery systems)
Anforderungen -
Welche Anforderungen gibt es an biokompatible Polymere?
Biokompatibilität
Prozessierbarkeit
Thermische Stabilität
Schmelz-, Lösungsverhalten
Genügend hohe mechan. Eigenschaften
Sterilisierbarkeit
Langzeitstabilität
Möglichst frei von Additiven wie zB: Weichmacher, Antioxidantien, Stabilisatoren
Typen von Polymeren -
Welche Typen von Polymeren gibt es?
a) Synthetische Polymere
Erzeugung durch kontrollierte Polymerisation
Nicht degradable Polymere
Biodegradable Polymere
Abbau im Körper
Abbauprodukte sollen in den biol. Kreislauf aufgenommen werden
b) Natürliche Polymere
Gewinnung aus tierischem oder humanem Material
Nenne die grundlegenden Eigenschaften synthetischer Peptide
Einzelne Polymerketten weisen unterschiedliche Kettenlängen auf (Polymerisationsgrade)
Synthetische Polymere besitzen daher keine einheitliche Molekülmasse sondern eine Molekülmassenverteilung
Copolymerisationen -Verknüpfung von bifunktionellen Verbindungen
2 verschiedenen reaktive Gruppen die miteinander reagieren
Können im selben Molekül oder in 2 verschiedenen Molekülen) enthalten sein
Kontrolle der Einflüsse
Nenne Beispiele für synthetische non-degradable Polymere!
Polyethylen
Polyamide (PA)
Polymethylmethacrylat (PMMA) = Plexiglas
Polyurethane (PUR)
Polyethylenterephtalat (PET)
Expandiertes Polytetrafluorethylen (ePTFE) ) = Gore-Tex
Polyetheretherketon (PEEK)
Was sind die Eigenschaften von Polyethylen?
Wo wird es eingesetzt?
Einsatz vor allem in Knie- u. Hüftgelenksprothetik (Pfannen)
Limitierte Lebensdauer (30% Komplikationen nach ~11 Jahren)
Was sind die Eigenschaften von Polyamiden (PA)?
Gute Zellkompatibilität – nicht mutagen, nicht zytotoxisch
Langsame Degradation im Körper - Anwendung nur als Kurzzeitimplantat (chirurgische Fäden; Bänder)
Was sind die Eigenschaften von Polymethylmethacrylat (PMMA)?
Bekannt auch als Plexiglas
Hohe Härte, hohe Festigkeit und Steifigkeit
Knochenzement (Zur Fixation von Prothesen)
Monomer ist toxisch; wird langsam freigesetzt (2-6% unpolymerisiert)
Allergische Wirkung, Gewebetoxisch
Was sind die Eigenschaften von Polyurethane (PUR)?
4,4‘ Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI)
Künstliche Herzklappen, künstliches Herz, Katheterschläuche, künstlicher Gefäßersatz (Hämokompatibel!)
Was sind die Eigenschaften von Polyethylenterephtalat (PET)?
Am meisten verbreiteter Polyester in der Medizin
Werkstoff für künstl. Blutgefäße, Sehnen- und Bänderersatz, Nahtmaterial
Dacron (gewobenes PET)
Gefäßimplantate; kaum Zellansiedelung im Inneren
Nur für großlumige Gefäße verwendet
Gute Gewebeverträglichkeit in vivo
Gebildetes Bindegewebe nicht ident mit Natürlichem
Wird langsam von Enzymen degradiert - Verlust der Festigkeit
Was sind die Eigenschaften von expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE) (=Gore-Tex)?
„Gore-Tex“
Orientierte PTFE-Fasern
Geordnete Faserstruktur
Monodirektional
Multidirektional
Gute klinische Ergebnisse für großlumige Blutgefäße (>6mm)
Was sind die Eigenschaften von Polyetheretherketon (PEEK)?
Polymer aus 4,4'-difluorobenzophenon und Hydroquinon
Hohe chemische Beständigkeit
Mechanische Eigenschaften: durch Kohlefaserverstärkung variierbar (=> Faserverbundstoffe)
Lasttragende Implantate (z.B. Wirbelsäule)
Gute Zellverträglichkeit, nicht zytotoxisch
In vivo gut toleriert
Nenne einige synthethischen biodegradablen Polymere
Polylactide (PLA)
Polyglycoside (PGA)
Polyethylenglycol (PEG)
Poly-e-caprolacton (PCL)
Was sind die Eigenschaften von Polylactide (PLA) und Polyglycoside (PGA)?
Aliphatische Polyester
Beispiele der Verwendung in der Medizintechnik
Trägerwerkstoffe für drug-delivery systeme (meist microspheres)
Polymere nur aus Einzelkomponenten oder Co-Polymere (PLGA)
Herstellung aus den Cyclischen Diestern durch Ringöffnung bei 140-180°C
Wie verhält es sich mit der Biokompatibilität von PLA, PGA, PLGA?
Nachteile?
Prinzipiell gut tolerierbar
vollständige Degradation
Nachteil: pH Senkung durch Degradation
Abbauprodukte verursachen pH Senkung
Entzündungsreaktionen
Was sind die Eigenschaften von Polyethylenglycol (PEG)?
Polyether des 2-wertigen Alkohols Ethandiol
Je nach Kettenlänge flüssig oder fest
Chemisch inertes, wasserlösliches Polymer
Gut verarbeitbar
Biodegradabel
Eher langsam
Kaum toxisch
Seit Jahren in Medikamenten, Nahrungsmitteln und Kosmetika verwendet
Was sind die Eigenschaften von Poly-e-caprolacton (PCL)?
Biodegradation
Hydrolytisch, autokatalytische Degradation
2-4 Jahre
Kann durch Zugabe von Lactiden oder Glycoliden erhöht werden
Einsatz
Trägermaterial für Stammzellen
Drug delivery Systemen
Nenne einige natürliche Polymere!
Kollagen
Fibrin/Fibrinogen
Gelatine
Alginate
GAGs (Glykosamidglykane)
Was sind die Eigenschaften von Kollagen?
wichtiges Faserprotein im Menschen – 25% des Gesamtproteingehaltes
(Haupt)bestandteil von Knochen, Haut und Sehnen
Kettenformendes Protein – triple helix
300 nm lang, 1.5 nm Durchmesser
Fibrilläres Kollagen (Kollagenfasern)
Entfernung von Nicht-Kollagen Bestandteilen aus Geweben
Vor allem aus Pferdegeweben (equines Kollagen) oder aus Rindern (bovines Kollagen)
Vor allem tierisches Kollagen kann Immunreaktionen hervorrufen
Allergische Reaktionen
Abstoßungsreaktionen
Meist nicht vom Kollagen ausgehend, sondern von Resten von Zellen bzw. Oligosacchariden (z.B. Gal-Epitop)
Nenne einige Beispiele für Anwendung von Kollagen!
3D- Matrix für Zellbesiedelung
Knochendefekten
Künstliche Gefäßprothesen
Hautersatz
Defekten des Urogenitaltraktes
Ersatz von Nervengewebe
Applikation in chronischen Wunden, drug-delivery systems
Was sind die Eigenschaften von Gelatine?
Denaturiertes bzw. hydrolysiertes Kollagen
Aus Haut und Knochen von Schweinen oder Rindern
Quillt in Wasser, löst sich ab etwa 50°C
Temperaturempfindlich
Über 80°C irreversible Hydrolyse (verliert Gelierkraft)
Was sind die Eigenschaften von Fibrin?
Natürliches Polymer aus Fibrinogen
Endprodukt der Blutgerinnung – Fibrin Clot (wissen wir ja schon gsd ;))
(wissen wir ja schon gsd ;))
Bereits Anfang des 20 Jhdts. wurden Fibrinogen-hältige Substanzen (Blutplasma) zur Blutstillung verwendet
Geringe Festigkeit und Stabilität
Hochkonzentriertes Fibrinogen, Zusatz von Faktor XIII ermöglichte Routinemäßigen Einsatz seit den 1970ern
Stillung von Flächenblutungen (Leber, Niere, etc),
Wozu ist ein Fibrin Clot gut?
Fibrin clot stellt provisorische Matrix dar für
Zellmigration
Zelldifferentiation
Zellwachstum
Beinhaltet zusätzlich zu dem strukturgebenden Fibrin viele Wachstumsfaktoren
Herstellung von Fibrin/Fibrinogen -
Wie stellt man Fibrin/Fibrinogen her? Woher gewinnt man es?
Aus Blutplasma
Plasma ist der flüssige Anteil vom Blut ohne die Zellen
Besteht zu 92% aus Wasser, Rest Mineralstoffe und Proteine
Plasmaspenden 3x/2 Wochen
Aufreinigung über Ethanolfraktionierung
Vielzahl von Produkten entstehen während des Prozesses
Fibrinogen
Thrombin
Gerinnungsfaktoren (zB Faktor VIII)
Was ist das tolle an Fibrinkleber?
Da er bereits Wachstumsfaktoren enthält kann er auch ohne Zusätze für gewisse Applikationen verwendet werden
Fördert Gefäßwachstum
Fördert Wundheilung –Verhinderung der Entwicklung von Narbengewebe
Knochenheilung
Kombination mit Tri-Calciumphosphaten
Natürliche Hydrogel-Matrix
3-dimensionales Hydrogel für Zellbesiedelung (niederere Thrombinkonzentration!)
Fibrin als Träger zur Verabreichung von bioaktiven Molekülen
Was sind die Eigenschaften von Chitin und Chitosan?
Stickstoffhältiges Polysaccharid
Hauptbestandteil des Außenskeletts der Gliederfüßer
und kann auch von Filamentösen Pilzen gewonnen werden
aber das erwähnt er natürlich nicht
Herstellung
Demineralisation von Garnelenschalen mit HCl
Auslösen von Proteinen mit NaOH
Wasserunlösliches Chitin bleibt über
Chitosan: mit hochkonzentrierter NaOH-behandeltes Chitin
Weist hohe Löslichkeit in verdünnten Säuren auf
Verwendung als Polykation
Bildet stabile Hydrogele mit Polyanionen wie Alginat, Heparin, Carboxymethylcellulose
Was sind die Eigenschaften von Alginate?
Polysaccharid
Gemisch aus Guluronsäure und Mannuronsäure
Abwechselnde Homopolymere
Von Braunalgen und manchen Bakterien gebildet
Strukturgebendes Element der Zellwände
Nebenprodukt bei Gewinnung von Iod aus Meeresalgen
Hydrogele
Ca-dependent
Guluronsäure komplexiert Ca, führt zu Vernetzung
Als Träger für Zellverkapselungen eingesetzt
Was sind die Eigenschaften von Glycosaminoglycane (GAG)?
Polysaccharide
Aus wiederholenden Disacchariden aufgebaut
Bestandteil der ECM
Hydrophil – hohe Wasseraufnahme = großes Volumen
4 verschiedene Untergruppen
Hyaluronsäure
Heparin/Heparinsulfat
Chondroitinsulfat/Dermatansulfat
Keratansulfat
Verwendung als Scaffolds meist mit Kollagen gemischt
Vorteile als ECM-ähnlicher Scaffold
Bindung vom Wachstumsfaktoren
Was sind die Eigenschaften von Seiden-Fibroin?
Fibröses Protein von Seidenwürmer oder Spinnen produziert
Klinisch als Nahtmaterial seit Jahrhunderten verwendet
Natürliches Material besteht aus Fibroin und Sericin
Sericin wenig biokompatibel (Entzündung, immunogen) – Entfernung notwendig
Langsam, kontrollierbar degradabel
Gute mechanische Eigenschaften
Gute Kompatibilität mit Stammzellen (Adhäsion, Proliferation, Differentiation)
Gut prozesierbar in verschiedenen Formen
Fäden, Hydrogele, Schwämme
Was sind die Eigenschaften von Zellulose?
Wo wird es eingesetzt
Pflanzlichen oder bakteriellen Ursprungs (Acetobacter Xylinum)
1913 erste Verwendung als Dialysemembran
Seither in optimierten Formen/Verarbeitung verwendet
Wundverband
Hämostat/Wundverschluß
Oxidierte Zellulose
Gestrickte Fasern => Membran
Beschichtete Zellulosemembran
Was ist der Unterschied zwischen der Herstellung von Implanteten und Scaffolds?
Implantate
Formgebung bei hohen Temperaturen
Zellträgermaterialien/Scaffolds zum Aufbau künstlicher Organe
Poröse Strukturen
Spezielle Fertigungsprozesse
Komplexe Strukturen zur Formgebung
Nenne die 3 Arten von Scaffolds!
1. Faserartige / fibröse Strukturen (medizinische Textilien)
2. Schwammartige Strukturen
3. Computerassistierte, maßgeschneiderte 3-dimensionale Strukturen
Welches Material wird verwendet, also was ist Ausgangsmaterial für fie Herstelung von medizinischen Textilien?
Polymere Fasern
Welche 3 Techniken zu Faserherstellung gibt es? (Tipp: Spinnen)
Schmelzspinnen – thermoplastische Polymere
Geschmolzenes Polymer wird bei hohen Drücken durch Spinndüse gedrückt und dann zu einer kontinuierlichen Polymerfaser abkühlt
Lösungs(mittel)spinnen – für temperaturinstabile Polymere
Trockenspinnen
Polymer in flüchtigem organischem LM durch Spinndüse
LM verdampft, Polymer verfestigt sich zu Faser
Nassspinnen
Polymer in LM durch Spinndüse in ein Fällbad
LM diffundiert aus dem Polymer in das Spinnbad und das Filament verfestigt sich
Elektrospinnen – Hauptanwendung fürs Tissue Engineering
Nenne 4 verschiedene Arten von Textilien, die im TE benutzt werden!
Vliesse
Geflechte
Gewebe
Gestricke
Elektrospinning -
Was stellt man damit her?
Welche Werkstoffe werden verwendet?
Zur Herstellung von Nanofasern
Verfahren bereits in der 1930ern patentiert
Ab Mitte der 90er für Nanofaserherstellung verwendet
Verwendete Werkstoffe
Polymere – beim TE!
Kompositmaterialien
Halbleiter
Keramiken
Was ist das Funktionsprinzip?
Uniaxiale Dehnung einer viskoelastischen Lösung durch elektromagnetische Kräfte
Aufbau
Spritze: Reservoir für Polymerlösung
Kanüle mit flacher Spritze: Auslaß
Perfusor: erzeugt gleichmäßige, kontrollierbare Flußrate (0.5-10ml/h) – führt zu Ausbildung eines Tropfens
Gleichstrom – Hochspannungsquelle: Formt Tropfen zu Kegel
Erreicht Spannung den kritischen Wert, wird kontinuierlicher Strahl am Ende des Kegels gebildet
Beschleunigt durch das elektrische Feld
Lösungsmittel evaporiert und Strahl erstarrt
Konduktiver Kollektor: sammelt Faser
Welche Kollektortypen gibt es?
Feststehender Kollektor
Ausbildung von Membranen
Rotierender Kollektor
Erzeugt ausgerichtete Fasern
Wichtig zB für Migration von Zellen
Welche 4 Herstellungsverfahren gibt es?
a. Gas – Schäumungsverfahren (Feststoff)
b. Gefriertrocknung mit oder ohne Gas-Schäumung
c. „Solvent casting and particulate leaching“
d. Thermisch induzierte Phasenseparation
Wie funktioniert das a. Gas – Schäumungsverfahren (Feststoff)?
Gas (CO2) wird als Porogen verwendet
Ein Porogen ist ein Material, das bei der Herstellung von porösen Materialien eingesetzt wird, um die Bildung von Poren oder Hohlräumen im Endprodukt zu fördern.
Polymer in Scheiben gepresst, in Hochdruckkammer CO2exponiert
Es entsteht eine Polymer/Gaslösung
Reduktion des Gasdrucks über mehrere Tage
Verschiebung der Löslichkeit
Gas verlässt Polymerphase und Gasblasen entstehen im Inneren
Nachteile
Kaum vernetzte Poren
Teilweise hohe Hitze – keine Verwendung von hitzeinstabilen Werkstoffen
Keine beliebigen Formen möglich
Wie funktioniert b. Gefriertrocknung mit oder ohne Gas-
Schäumung?
Polymer wird in organischem Lösungsmittel oder Wasser gelöst
In Form gegossen und in flüssigem Stickstoff schockgefroren
Optional (vor frieren) Schäumung durch mechanische Verfahren oder Einleiten/Erzeugen von Gas
Gefriertrocknung –Verdampfung von Wasser und/oder Lösungsmittel
Hinterlässt poröse Struktur
Wie funktioniert c. „Solvent casting and particulate leaching“?
Polymer wird in organischem Lösungsmittel gelöst
Lösung mit dicht gepackten Salzkristallen gemischt
Polymer wird dann unter Hitze/Druck geformt
Salzkristalle werden danach herausgewaschen
Hinterlassen Poren, Kanäle
Ungerichtet; keine Kontrolle über Orientierung
Größe der Salzkristalle bestimmt Porengröße
Nur für dünne Membranen geeignet
Auswaschen bei dickeren Scaffolds ungenügend
Wie funktioniert d. Thermisch induzierte Phasenseparation?
Polymer in Lösungsmittel mit niedrigem Schmelzpunkt (z.B. Dioxan)
Addition von geringer Menge Wasser führt zu Phasentrennung
Polymer-reiche Phase
Polymer-arme Phase
Abkühlung – Erstarrung in Form
Vakuum-trocknen zum Verdampfen des Lösungsmittels
Poröse Strukturen entstehen
Nenne die 3 Herstellungsverfahren!
a. Stereolithographie
b. Pulver-fusions Druck
c. Solid Free Form (Extrusionsdruck)
Wie funktioniert a. Stereolithographie ?
Laser führt zur punktuellen Aushärtung von flüssigen Photopolymeren
Schicht für Schicht Aushärtung
Wie funktioniert b. Pulver-fusions Druck)
Pulver wird Schicht für Schicht ausgehärtet; danach neue Pulverschicht aufgetragen
z.B. Selektives Lasersintern
Keramiken, thermoplastische Polymere
Verhärtung: optisch oder thermisch (Laser), chemisch (Düse)
Wie funktioniert c. Solid Free Form (Extrusionsdruck)?
Düsenbasierendes Extrusionsverfahren
Material Schicht für Schicht aufgetragen
Thermoplastische Polymere, Gele
Entscheidend: Viskosität (tw höhere Temperaturen notwendig)
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