Welche zwei Formen gibt es?
Akute und chronische Prostatitis: Vor allem E. coli, andere Enterobacteriaceae, seltener auch Mykobakterien und andere Bakterien
—> chronisch: seit mehr als 3 Monaten
Chronisches pelvines Schmerzsyndrom (CPPS): Kein bakterieller Keimnachweis bei chronischen, prostatitischen Beschwerden und Schmerzen im Bereich des Beckens seit mehr als 3 Monaten
Was sind Risikofaktoren?
Blasenentleerungsstörungen
Dauerkatheter
OP
Prostatamanipulation
Wie zeigen sich die akute und chronische Prostatitis/CPPS?
Perineale Schmerzen, Schmerzen bei der Defäkation
Fieber, Schüttelfrost
Dysurische, pollakisurische Beschwerden, ggf. Harnverhalt
Komplikationen: Prostataabszess, Urosepsis
Schmerzen
Miktionsbeschwerden
Erektile Dysfunktion
Wie wird die Diagnose gestellt?
Urin-Stix und Urinkultur zur Keimbestimmung
Blutkultur bei Fieber >38,5 °C
Blutuntersuchung: Entzündungsparameter, PSA↑
Bei chronischer Prostatitis
Abstriche der Harnröhre zum Ausschluss einer Chlamydieninfektion
4-Gläser-Probe (nach Meares und Stamey)
Bestimmung der Lokalisation einer Infektion durch Kulturen unterschiedlicher Urinportionen
1. Portion (Anfangsurin, erste 10–20 mL): Urethra
2. Portion (Mittelstrahlurin): Blase, obere Harnwege
3. Portion (Prostataexprimat, während Prostatamassage, nicht bei akuter da szhaft und Gefahr Urosepsis): Prostata
4. Portion (Exprimaturin, nach Prostatamassage): Prostata
Teigig weiche, ggf. vergrößerte und stark druckschmerzhafte Prostata
Sonografie
Restharnbestimmung
Transrektaler Ultraschall
Ggf. Biopsie
Wie wird die akute Prostatitis therapiert?
Bei leichtem Verlauf: Fluorchinolone der Gruppe II oder III (z.B. Levofloxacin)
Bei schwerem Verlauf
Wenn zuvor keine Fluorchinolontherapie erfolgt ist
Fluorchinolone der Gruppe II oder III (z.B. Levofloxacin)
Bei Sepsis infolge einer Prostatitis: Kombination mit Gentamicin
Bei Vortherapie mit Fluorchinolonen: Cephalosporine
III. Generation (z.B. Ceftriaxon) oder
IV. Generation (z.B. Cefepim)
Alternative, insb. bei Risiko für Pseudomonas aeruginosa: Acylaminopenicillin + β-Lactamase-Inhibitor (z.B. Piperacillin/Tazobactam) in Kombination mit Ciprofloxacin als zweites pseudomonaswirksames Antibiotikum
Gesamttherapiedauer: 4–6 Wochen anstreben, bei eindeutigem Erregernachweis Umstellung auf eine wirksam getestete Therapie p.o. und Fortführung bis zur Komplettierung der Gesamttherapiedauer
Bei Restharn und Fieberpersistenz: Einlage eines suprapubischen Dauerkatheters zur Harnableitung
Wie wird eine chronifizierende Prostatitis behandelt?
Adäquate Antibiotika-Therapie nach Resistogramm für mind. 4–6 Wochen
Gabe von Medikamenten für eine erleichterte Miktion
Anticholinergika
Antidepressive Therapie
NSAR
Probatorische Gabe von Phytotherapeutika
Welche Komplikationen können entstehen?
Granulomatöse Prostatitis
Prostataabszess (AB wie Prostatitis, Abszessdrainage über transrektalen US, TUR-Abszess u Prostata ggf.)
Zuletzt geändertvor 2 Jahren