Was sind Produktionsstandort, Produktionsverbund und Produktionsnetzwerk?
Produktionsstandort = kleinste betrachtete Einheit
Produktionsverbund = Summe aller Produktionseinheiten, die an einem mehrstufigen und mehrteiligen Produktionsprozess beteiligt sind
Produktionsnetzwerk = Summe bzw. Überlagerung mehrerer Produktionsverbünde (vertikale Integration) bzw. Vernetzung mehrerer Produktionsstandorte (horizontale Integration)
Beispiel: intern. Produktionsverbund
Was sind typische Gründe für Internationalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen?
typische Gründe für Internationalisierung:
Beschaffungsorientiert (Ressourcen)
Produktionsorientiert (Kostenvorteile, Rationalisierungspotenziale)
Absatzorientiert (Märkt erschließen und sichern)
Umweltorientiert (vorteilhafte länderspezifische Rahmenbedingungen)
Herausforderungen:
systemische Differenzen (vor allem rechtlich, steuerlich, infrastrukturell, sozial und politisch)
geografische Differenzen (Gefährdung durch Naturkatastrophen, bei Klima und Entfernung etc.)
Kulturdifferenzen (individuell, persönlich und/oder organisatorisch)
—> Berücksichtigen bei der Gestaltung von internationalen Produktionsnetzwerken
Was sind typische Potentiale internationaler Produktionsnetzwerke?
niedrige Fixkosten durch produktübergreifende Ressourcennutzung
Verbesserte Integration lokaler Kompetenzen
agile Fertigung durch hohe Reaktionsfähigkeit
Wettbewerbsvorteile durch Produktion in Marktnähe
Reduziertes Risiko durch Verteilung der Verantwortung
wirtschaftliche Produktion durch Nutzung von Standortverteilungen
…
Erkläre den Strategiebegriff und typische Vorgehen zur Strategieentwicklung.
Strategiebegriff:
eine Strategie ist das rational geplante Entscheidungs-, Maßnahmen- und Verhaltensbündel
langfristige Sicherung des Unternehmenserfolg
typische Vorgehen zur Strategieentwicklunug:
Initiierung und Zielbildung
Situationsanalyse
Strategiewahl
Implementierung
Was sind die Ebenen von Produktionsnetzwerken?
Gestaltungsbereiche:
Netzwerkebene:
Netzwerkkonfiguration (Struktur)
Netzwerkstruktur:
Entscheidung über Anzahl der Standorte (wenige große vs. viele kleine vs. Mischform)
Entscheidung über geografische Verteilung (lokal vs. global)
Netzwerkkonfiguration (Spezialisierung)
Netzwerkspezialisierung:
Entscheidung über Organisation der Produktion
-> Typische Spezialisierungen:
Produktorientierte Multiplant-Strategie (exklusive, überschneidungsfreie Zuordnung)
Marktorientierte Multiplant-Strategie (je Standort verschiedene Produkte für bestimmtes geografisches Gebiet)
Prozessorientierte Multiplant-Strategie (Spezialisierung entlang von Prozessen oder Technologien)
Volumenorientierte Multiplant-Strategie (Produktionsvolumen)
Komplexitätsorientierte Multiplant-Strategie (Produktkomplexität)
Einflussfaktoren:
Netzwerkkonfiguration (Ressourcen)
Copy-Paste-Strategie:
Identische Technologien und Produktionsanlagen in allen Standorten
fördert Flexibilität von Produktionsvolumen
hoher Grad an Standardisierung
Kostenintensiv
Lokale Anpassunugsstrategie:
Maßgeschneiderte Technologieausstattuung je Standort
Anpassung der Produktionstechnologie an lokale Gegebenheiten
Reslisierung von lokalen Standortvorteilen
Einschränkung der Flexibilität
Netzwerkkonfiguration (Interne Supply Chain)
Horizontale Netzwerke:
weltfabrik
Local-for-local
Flexibles Netzwerk
Netzwerke mit Mix aus horizontalen & vertikalen Strukturen
globales Hub & spoke
Regionales Hub & spoke
Vertikale netzweke:
golabele (wert-) Kette
Regionale (wert-) Kette
Netzwerkkoordination (Netzwerkorganisiation ausgestalten)
Netzwerkkoordination (Zentralisierung und Standardisierung)
Zentralisierung und Standardisierung
Zuordnung von Entscheidungskompetenzen (autonom vs. zentral)
Standardisierungsgrad von Kernprozessen im Netzwerk (lokal vs. zentral)
Typische Netzwerkstrukturen
Zentralisiertes Netzwerk
Zentralisiertes und standardisiertes Netzwerk
Autonomes Netzwerk
Standardisiertes Netzwerk
Netzwerkkoordination (Ressourcenallokation und -austausch)
Management der Bereitstellung und Verfügbarkeit von Ressourcen (Bspw. Budget oder Personal)
Knappheit von Ressourcen vs. Verfügbarkeit im Netzwerk
Intensität des Austauschs
Netzwerkkoordination (Netzwerkflüsse managen)
Management des Austauschs von Informationen und Wissen innerhalb des Netzwerks
externe Informationen (Märkte, Wettbewerber etc.)
interne Informationnen (Strategien, Planung, Daten etc.)
Wissen (Innovation, Technologien, Best Practice)
Netzwerkkoordination (Anreizmechanismen schaffen)
Anreizsystem:
Förderung von geplanten Verhalten im Netzwerk
Koordination des Verhaltens der Standorte
Standortebene vs. Gruppenebene vs. Netzwerkebene
Strategie und Standortplanung
Unternehmenseigene Standort
Unternehmensfremde Standorte
Lieferantenkooperation
Veränderung des Verhältnisses von Lieferant und Kunde = Lieferant als “echter” Wertschöpfungspartner
zunehmende Übertragung von mehr Verantwortung an verbliebende Lieferanten
—> Differenzierung nach Bindungsintensität und Leistungspotenzial
Bindungsintensität
Leistungspotenzial
Systemlieferanten
Beliefern den Hersteller direkt (First-Tier-Supplier)
Teils Entwicklungsverantworung
Enge Bindungsintensität
Sublieferanten
Zweite oder nächste Ordnung
direkte oder indirekte Lieferanten eines Systemanbieters und indirekte Zulieferer des Herstellers
niedrige Bindungsintensität
Black-Box-Lieferant
frühzeitige Einbindung in die Entwicklung
sehr hohes Leistungspotenzial
Detailvorgabenlieferant
Detailvorgaben durch den Hersteller
Produktion nach direkten Herstellervorgaben
hohes Leistungspotenzia des Anbieters
Kataloglieferant
Lieferung von Standardteilen ohne spezifische Anpassung
niedriges Leistungspotenzial des Anbieters
Strategische Allianz & Coopetition
Strategische Allianz
Coopetition
Kooperation zwischen 2 oder mehreren Unternehmen zur Erreichung gemeinsamer strategischer (langfristige) Ziele
Kooperierende Unternehmen gehören der gleichen Branche an
hybride Organisationsformen = rechtlich selbstständig mit gegenseitiger Abhängigkeit, Kontrolle und Beeinflussung
Unterschiedliche vertragliche Regelungen (bspw. Joint Venture, Vertragsallianzen)
Besondere Form der horizontalen Kooperation
Cooperation + Competizion = Coopetition
Beispiel Daimler ud Renault-Nissan (2017)
gemeinsames Werk in Mexiko
gegenseitige Belieferung mit Antriebssträngen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren