Definition Mitralklappenprolaps
Vorwölbung der Mitralsegel in den linken Vorhof
Ursachen und Epidemiologie des Mitralklappenprolaps
Ursache unklar
Häufiger bei Frauen ca. 30 J. (Wegen Bindewegebsschwäche)
Symptome des Mitralklappenprolaps
in 90% d.F. asymptomatisch
Belastungsdyspnoe
Angina pectoris
Herzrhythmusstörungen und Palpationen
Schwindel
Ätiologie des Mitralklappenprolaps
Primär bzw. Idiopathisch:
Eigenständige Erkrankung
Verdickung / Vergrößerung eines/beider Mitralsegel
z.T. mit Einbeziehung der Chodae tendineae & des Mitralklappenrings
Sekundär
Im Rahmen einer strukturellen Herzerkrankungen
z.B. Vorhofseptumdefekt
Oder wegen einer dilatativen / hypertrophen Kardiomyopathie
Wegen einer KHK
Was passiert bei Patienten mit einem Mitralklappenprolaps?
Während des Systole schlägt entweder ein oder es schlagen beide Mitralsegel in den linken Vorhof zurück.
Wann liegt ein Mitralklappenprolapssyndrom vor?
liegt vor, wenn bei einem Mitralklappenprolaps Symptome auftreten, die auf eben diesen zurückgeführt werden können.
Prävalenz des Mitralklappenprolaps
Bis zu 4% in der erwachsenen Bevölkerung in Westeuropa und damit der häufigste Herzklappenfehler in diesem Gebiet
Diagnostik eines Mitralklappenprolaps
Auskultation!
Mesosystolischer Klick über der Herzspitze mit spätem Systolikum
p.m. 5. ICR medioclavicular links
Bei Patienten mit Palpationen:
LZ-EKG, ggf. elektrophysiologische Untersuchung zur Abschätzung des Risikos für ventrikuläre HRST
Bei allen Patienten: Echo
Gibt es eine Entwicklung / Progredienz hin zur Mitralinsuffizienz?
Komplikationen Mitralklappenprolaps
Progression zur Mitralinsuffizienz
Plötzlicher Herztod, v.a. infolge ventrikulärer Arrhythmien
Seltener: arterielle Embolien & Endokarditien
Mitralklappenprolaps: Therapie bei asymptomatischen Patienten ohne Mitralinsuffizienz oder höherrangigen Arryhthmien:
Keine Therapie nötig, Kontrolle in 5 Jahren
Mitralklappenprolaps: Therapie bei Patienten mit erhöhtem individuellem Risiko bei höhergradiger Mitralinsuffizienz:
Endokarditisprophylaxe bei Risikoeingriffen
Normales Körpergewicht halten
1- bis 2-jährliche fachkardiologische Kontrolle
Mitralklappenprolaps: Therapie von symptomatischen Patienten mit supraventrikulären Arrhythmien
beta1-selektive Beta Blocker
Mitralklappenprolaps: Therapie eines Patienten mit erhöhtem individuellem Risiko bei höhergradigen ventrikulären Arrythmien
ggf. elektrophysiologische Untersuchung
Implantation eines automatischen Kardiovert-Defibrillators bei maligner Arrhythmie / überlebtem plötzlichen Herztod
Mitralklappenprolaps: Therapie eines Patienten mit höhergradiger Mitralklappeninsuffizienz:
Klappenrekonstruktion / Klappenersatz
Prognose des Mitralklappenprolaps
i.d.R. gut
<10% d.F. entwickelt eine mittel- oder schwergradige Mitralinsuffizienz
Was ist die exzentrische Hypertrophie?
Ventrikel mit erhöhter Volumenbelastung sind dilatiert und weisen eine Dickenzunahme nach Außen auf.
Man bezeichnet diese Herzform als romanischen Bogen
Was ist die konzentrische Hypertrhophie?
Chronische Druckbelastung führt zu einer Dickenzunahme nach Innen mit Verkleinerung des Ventrikellumens.
Hier spricht man von einem gotischen Bogen
Zu welcher Art der Hypertrophie führen Stenosen?
Stenosen führen zur erhöhten Druckbelastung, folglich zur konzentrischen Hypertrophie
Zu welcher Art der Hypertrophie führen Insuffizienzen?
Insuffizienz führt zur erhöhten Volumenbelastung (Pendelvolumen) und folglich zur exzentrische Hypertrophie
Ätiologie der Herzklappenerkrankungen:
Degenerativ
Prostentzündlich
Rheumatische Endokarditis
Bakterielle Endokarditis
Kardiomyopathie
Funktional: relative Insuffizienz bei Dilatation
Kongenital
Vaskulär: nach Myokardinfarkt
Definition Aortenklappenstenose
eine Einengung des linksventrikulären Ausflusstrakts in der Umgebung der Aortenklappe.
Einteilung der Aortenklappenstenose
Nach Lokalisation der Stenose unterscheidet man zwischen
valvulärer,
supra- und
subvalvulärer
Aortenklappenstenose.
Ätiologie der Aortenklappenstenose
Die häufigste Form ist die valvuläre Aortenklappenstenose.
eine klinisch manifestierte valvuläre Aortenklappenstenose bei jüngeren Patienten ist in den meisten Fällen angeboren und meist eine Folge einer bikuspidal angelegten Aortenklappe.
Bei Patienten ab 60J kann sie Folge einer rheumatischen Poststrektokokken-Endokarditis sein
Symptome einer Aortenklappenstenose
leichtgängige Stenose (Gradient <50mmHg)
Macht über viele Jahre keine Beschwerden
Bei mittelgradiger (30-60mmHg) und schwerer (>60mmHg) treten bei Belastung Beschwerden auf
Dyspnoe
Synkopen
AP
Diagnostik einer Aortenklappenstenose
Anamnese
Auskultation:
Ein vom 1.HT abgesetztes raues, spindelförmiges systolischen Geräusch über dem 2.ICR rechts parasternal mit Forleitung in die Karotiden
Bei hochgradiger Stenose in der 2.HT oft paradox gespalten, d.h. die Spaltung des 2.HT aufgrund des verspäteten Aortenklappenschlusses ist bei Exspiration deutlicher hörbar als bei Inspiration
Röntgen Thorax:
Abgerundete Sptize und Verbreiterung des linken Ventrikels
Dilatation und Elongation der Aorta ascendens mit prominentem Aortenknopf, Verkalkung der Aortenklappe
EKG:
Bei länger bestehender, hämodynamisch relevanter Aortenklappenstenose zeigt das EKG Zeichen der konzentrischen Linkshypertrophie (Sokolow Lyon Index)
In fortgeschrittenen Stadien finden sich Zeichen der linksventrikulären Schädigung (verbreiterte Kommerkomplexe, Endstreckenveränderungen (ST-Senkung in I, aVL, V4-V6, T-Negativierung)
Echokardiografie:
Sichert die Diagnose, denn sie zeigt die Veränderung der Herzklappe (Verdickung, Verkalkung).
Gibt Auskunft, ob Hypertrophie oder Filatation des linken Ventrikels vorliegt, und über die Pumpfunktion des mglw. bereits beschädigten Myokards
Abschätzung des Klappenöffnungsfläche und des Druckgradienten möglich
Linksherzkatheteruntersuchung
Dienst der exakten hämodynamischen Quantifizierung des Vitium sowie dem Ausschluss einer begleitenden Koronarsklerose, die bei einem eventuellem operativen eingriff ebenfalls behandelt werden kann.
Therapie der Aortenklappenstenose
bei asymptomatischen Patienten mit einem Druckgradienten über der Aortenklappe von <50mmHg: konservativ
Indikationen zur operativen Therapie:
Bei Zeichen einer Linksherzinsuffizienz,
Auch bei asymptomatischen Patienten mit einem Druckgardienten über der Aortenklappe von >50mmHg
Bei älteren Patienten: TAVI
Mittels eines speziellen Kathethers wird zunächst die verengte Aortenklappe gesprengt (Ballonvalvuloplastie), um dort die Ersatzklappe über den Katheter zu implantieren.
Kurz: Ursachen Aortenklappenstenose
degenerativ
Nach rheumatischem Fieber
Was können Folgen einer Aortenklappenstenose sein?
linksventrikuläre Hypertrophie
Linksherzinsuffizienz
HRST
Was ist bei der medikamentösen Therapie bei Vorliegen einer Aortenklappenstenose zu beachten?
keine spezifische medikamentöse Therapie
Vorsicht bei RR-senkenden Medis, da Patienten mit einer Aortenklappenstenose zu ausgeprägten Hypotonien neigen
Alle nachlasssenkenden Medis, insb. Vasodilatatoren, sind hier zumindest relativ kontraindiziert!
Antikoagulation:
Nach Klappenersatztherpaie mit mechanischen Prothesen: lebenslang!
Bei Bioprothesen: vorübergehend, aber mind für 3 Monate
Kurz: Auskulation bei Aortenklappenstenose
spindelförmiges Systolikum
= crescendo-decresendo
Raues Systolikum
p.m. 2. ICR parasternal rechts
Frühsystolischer Ejektionsklick möglich
Symptome einer akuten Aortenklappeninsuffizienz
kardiale Dekompensation
Lungenödem
Symptome einer chronischen Aortenklappeninsuffizienz
lange beschwerdefrei, ggf. Palpationen
Abgeschlagenheit, zunehmender Leistungsknick
Evtl. Synkopen, AP
Folgen der großen Blutdruckamplitude:
Kopfdröhnen,
Pulssynchrones Kopfnicken (Musset-Zeichen)
Ursachen einer Aortenklappeninsuffizienz:
angeboren
z.B. bikuspidale Klappe
Endokarditis (bakteriell)
Funktionell
Aortendissektion
Traumatisch
Diagnostik einer Aortenklappeninsuffizienz
Protodiastolikum = Sofortdiastolikum
Decresendo-Geräusch
p.m. 2. ICR parasternal recht oder 3. ICR parasternal links (=Erb-Punkt)
Austin-Flint-Geräusch: rumpelndes spätdiastolikum
Spindelförmiges Systolikum wegen einer relativen Aortenklappenstenose
RR- und Pulsmessung
Große Amplutide (sowas wie 160/80 oder 170/50)
Pulsus celer et altus (“Wasserhammerpuls”) (=schneller und hoher Puls)
Körperliche Untersuchung:
Quincke-Zeichen: sichtbarer Kapillarpuls, insb. unter den Fingernägeln oder an den Linppen beim Aufdrücken eines durchsichtigen Objektträgers
Corrigan-Zeichen: sichtbare Karotidenpulsation
Hill-Phänomen: systolischer Blutdruck liegt in der A. poplitea um >60mmHg höher als in der A. brachialis
Aparative Diagnostik einer Aortenklappeninsuffizienz
Linksherzhypertrophie (Sokolow-Lyon-Index)
Echo
Betonung der Aorta
Ausladender linker Ventrikel
Was können Folgen einer Aortenklappeninsuffizienz sein?
Herzinsuffizienz
Therapie einer Aortenklappeninsuffizienz
chirurgischer Aortenklappenersatz
Sternotomie → Extrakorporale Zirkulation gewährleisten (mittels Herz-Lungen-Maschine) → Kardioplegie (Herzstillstand) durch kaliumreiche Lösung auslösen → Aorta ascendens eröffnen → Taschen der Aortenklappe vom Klappenring absetzen → Aortenprothese an den Klappenring annähen
Oder TAVI
Nachtlastsenkung durch Vasodilatatoren
Ursache einer Mitralklappenstenose
Symptome einer Mitralklappenstenose
Symptome des Vorhofflimmerns durch Drucksteigerung im linken Vorhof
Palpationen
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Belastungsdynspnoe
Husten (v.a. nachts)
Hämoptysen (Bluthusten <50ml)
Hämoptoe (Bluthusten >50ml)
Fascies mitralis (rötlich livide Verfärbung der Wangen & Lippenzyanose)
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Venenstauung
Periphere Ödeme
Stauungsleber oder -niere
Leistungsabfall
Chronische Hypoxie
Auskulationen bei Mitralklappenstenose
Diastolikum
Paukender 1. HT
Decresendo nach Mitralöffnung
p.m. 5.ICR medioclavicular links (Herzspitze)
Präsystolisches Crescendo (durch Vorhofkontraktion)
Dieses fehlt bei absoluter Arrhythmie bei Vorhofflimmern
Weitere Diagnostik bei Mitralklappenstenose
Echokardiografie
P-mitrale (pathologische Form der P-Welle: auf >110ms verlängert & doppelgipflig mt Betonung des 2.Gipfels)
Evtl. Vorhofflimmern
Bei zunehmendem Rückstau: Zeichen der Rechtsherzhyperthrophie (Sokolow-Lyon-Index)
Verstrichene Herztaille: vergrößerter li. Vorhof mit proninentem li. Herzohr
Doppelte Herzkontur recht durch Überlagerung des re. Atriums durch das li. Atrium
Vergrößerung des Winkels der Trachealbifurkation auf >90°
Zeichen der Lungenstauung
Was können Folgen einer Mitralklappenstenose sein?
Rechtsherzinsuffizienz (mit kardialer Dekompensation & Lungenödem)
Vorhofflimmern und arterielle Embolien
Thrombenbildung
Endokarditis
Therapie einer Mitralklappenstenose
Diuretika bei pulmonalvenöser Stauung
Antikoagulation
Ggf. Digitalis-Präparate zur Frequenzregulierung
Therapie des Vorhofflimmerns
Endokarditis-Prophylaxe
Interventionelle Valvulotomie (Sprengung mittels Ballonkatheter)
Chirurgischer Mitralklappenersatz
Chirurgische Mitralklappenkonstruktion
Einteilung der Mitralklappeninsuffizienz
Primäre Mitralklappeninsuffizienz:
Schädigung der Klappenstrukturen führt dazu, dass kein adäquater Klappenschluss mehr möglich ist
Sekundäre Mitralklappeninsuffizienz:
Auch funktionelle Insuffizienz genannt
Missverhältnis zwischen Klappe und linken Ventrikel, das zu einem inadäquaten und unvollständigen Klappenschluss führt
Was sind die Ursachen der Mitralklappeninsuffizienz?
Degenerativ infolge eines Mitralklappenprolaps
Iatrogen
Infektiös / rheumatisch: Endokarditis
Primär: z.B. akute ischämische Ruptur
Sekundär:
Linksventrikuläre Dilatation (z.B. bei dilatativer oder ischämischer Kardiomyopathie)
Anuluserweiterung (z.B. nach lange anhaltendem Vorhofflimmern)
Symptome einer chronischen Mitralklappeninsuffizienz
Palpitationen (durch Vorhofflimmern)
Symptome einer Linksherzinsuffizienz
Husten (nachts)
Hämoptysen/Hämoptoe
Leistungsminderung
Zyanose
Symptome einer Rechtsherzinsuffizienz
Symptome einer akuten Mitralklappeninsuffizienz
Kardiogener Schock
Wie kommt es zu einer Rechtsherzinsuffizienz?
Insuffiziente Mitralklappe → Blut aus dem linken Ventrikel gelangt teilweise als Regurgitationsvolumen in den linken Vorhof → Rückstau des Blutes in die Lungengefäße → reaktive pulmonale Hypertonie → Rechtsherzbelastung → Rechtsherzinsuffizienz
Wie kommt es zu einer Linksherzinsuffizienz?
Insuffiziente Mitralklappe → Blut aus dem linken Ventrikel gelangt teilweise als Regurgitationsvolumen in den linken Vorhof → Herzzeitvolumen sinkt → Kompensatorische Erhöhung des Schlagvolumens → Volumenbelastung des linken Ventrikels → Hypertrophie und Dilatation des linken Ventrikels
Auskultationsbefund bei einer Mitralklappeninsuffizienz
leiser 1. HT
Bandförmiges Systolikum mit Forleitung in die Karotiden
Evtl 3. HT bei fortgeschrittener Erkrankung
p.m. 5. ICR medioclavicular links (Herzspitze)
Weitere Diagnostik bei Mitralklappeninsuffizienz
Echo (erst TTE, dann ggf. TEE)
Linksherzhyperthophie mit P-mitrale
Mögliche Folgen einer Mitralklappeninsuffizienz
Rechtsherzbelastung
Linksherzbelastung (weil systolisch nach hinten gepumpt wird (Vorwärtsversagen)
Pulmonale Stauung
Therapie einer Mitralklappeninsuffizienz
Medis:
Diuretika
Nachlastsenkung durch Vasodilatatoren (wegen der Linksherzbelastung)
Chirurgische Mitralklappenersatz
Chirurgische Mitralklappenrekonstruktion
Normwert P-Welle:
0,09-0,11s
Normwert PQ-Zeit
Anfang P-Welle bis Anfang Q
0,13-0,2s
Normwerte PQ Strecke
zwischen Ende P-Welle und Anfang Q Zacke
<0,1s
Verlängerung spricht für AV-Block 1 und 2
Normwert: QRS-Komplex
<100ms
Normwert ST-Strecke
0,05-0,15s
Normwert QT-Zeit
0,35-0,44 (abhängig von HF)
Infos zu Torsade-de-pointes
Sonderform der ventrikulären Tachykardie
Periodischer Wechsel der Ampel der Kammeraktion um die Nulllinie herum
Frequenz: 200bpm
Erhebliche Verlängerung der QT-Zeit im tachykardiefreien Intervall
Mögliche kardiale Ursachen HRST
KHK
Myokarditis
Kardiomyopathien (erworben/angeboren)
Vitien
Extrakardiale Ursachen für HRST
Elektrolytstörungen (z.B. Hypokaliämie)
Arterielle Hypertonie
Hyper- / Hypothyreose
Intoxikation durch Medis (Digitalis, Antiarrhythmika, Beta-Blocker, Antidepressiva, Diuretika, Sympatikomimetika) und Genussmittel (Koffein, Alkohol)
Hypoxie
Lungenembolie
Karotissinussyndrom
Traumatisch, Strom, Psychogen
Nenne die bradykarden HRST:
Sinusbradykardie
z.B. bei Tachykardie-Bradykardie-Syndrom,
Sick-Sinus-Syndrom
Sinuatrialer Block
Sinusarrest (mit Ersatzrhytmus)
Kennzeichen: fehlende P-Welle
Bradykardes Vorhofflimmern (als Variante des Vorhofflimmern)
Respiratorische Sinusarrhythmie (physiologisch, v.a. bei Jugendlichen)
Nicht-respiratorische Sinusarrhythmie (z.B. bei Sick-Sinus-Syndrom)
Störungen der Erregungsleitung
Atrioventrikulärer Block (Grad I-III)
Intraventrikuläre Blockierung (z.B. bei Myokarditis)
Erkläre was bei tachykarden ventrikulären HRST passiert
Hierbei ist der Ursprung der Erregung im Ventrikel selbst → die Erregung wird nicht vom schnellen His-Purkinje-Reizleitungssystem weitergeleitet → dadurch dauert es länger, bis der ganze Ventrikel erregt ist und im EKG ist ein verbreiteter QRS-Komplex (>120ms) sichtbar
Erkläre was bei einer tachykarden supraventrikulären HRST passiert!
Die Erregung des Ventrikels kann über das schnellere His-Purkinje-Reizleitungssystem erfolgen → im EKG sind dann normale QRS-Komplexe
Nenne supraventrikuläre HRST
Sinustachykardie (100-180bpm)
Supraventrikuläre Extrasystolen (SVES)
Vorhofflimmern / -flattern
Paroxymale (=anfallsartig) supraventrikuläte Tachykardie
Atriale Tachykardie (bei Hyperthyreose & bei Digitalisintoxikation)
AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) (häufig bei Herzgesunden, P-Wellen sind während des Anfalls nicht sichtbar)
AV-Reentry-Tachykardie (AVRT)
Wolff-Parkinson-White Syndrom
Verborgene akzessorische Leitungsbahn
Nenne die ventrikulären HRST
Ventrikuläre Extrasystolen (VES)
Ventrikuläre Tachykadie (Kammertachykardie)
Kammerflattern
Kammerflimmern (z.B. in der Akutphase eines Myokardinfarkts)
Torsade-de-Pointer Tachykadie (als Sonderform der ventrikulären Tachykadie)
Nenne Details zum Vorhofflattern!
supraventrikuläre Tachykardie
Typische Sägezahnförmige P-Wellen
Vorhoffrequenz von 250-350bpm
Regelmäßige Überleitung auf Ventrikel → regelmäßige RR-Abstände
Ausmaß der Tachykardie abhängig von der Überleitung auf die Kammern
Schmale QRS-Komplexe
Vorhofflimmern & Vorhofflattern können auch ineinander übergehen
Nenne Details zum Vorhofflattern
Vorhoffrequenz bei 350-600bpm
Absolute Arrhythmie → Vorhofkontraktion wird unregelmäßig auf Ventrikel übergeleitet
Nenne Details zur AV-Knoten-Reentry-Tachykardie
2 Leitungsbahnen von den Vorhöfen zu den Ventrikeln vorhanden
P-Wellen oft nicht sichtbar, teilweise kurz vor oder nach QRS-Komplex
evtl. negativ
Nenne die Pathophysiologie vom Wolff-Parkinson-White Syndrom!
Pathologie:
Akzessorische Leitungsbahn: folglich kreisende Erregung zwischen Vorhof und Kammer
Enweder antegrad (von Vorhof zum Kammer) oder retrograd
Zu welchen HRST wird das WPW-Syndrom zugordnet?
gehört zu den atrioventrikulären Reentrytackykardien (AVRT)
Symptome des WPW-Syndroms:
Anfallsartig einsetzende Tachykardie, Schwindel, Synkopen
Wie sieht das EKG bei einem Patienten mit WPW aus?
verkürzte PQ-Zeit (<0,12s)
Delta-Welle zu Beginn des QRS-Komplexes
Linksseitiges zusätzliches Leistungsbündel, wenn in V1 positiv & in I und aVL negativ
Rechtsseitiges zusätzliches leitungsbündel, wenn in V1 negativ & in I und aVL positiv
ST-Senkung (Achtung: nicht verwechseln mit T-Senkung bei STEMI nach Stunden-Tagen!)
Medikamentöse Therapie des WPW-Syndroms:
Ajmalin (Antiarrhythmika Klasse Ia)
Propafenon (Reseve)
Bei Präexzitationssyndrom & gleichzeitig bestehendem Vorhofflimmern ist Kontraindikation:
Adenosin
Beta-Blocker
Digitalis
Verapamil
Therapie eines WPW-Syndroms, wenn kardiale Dekompensation erfolgt ist:
Elektrokardioversion
Therapie bei rezidivierden AVRTs
Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) mit Hochfrequenzkatheterablation
Zuletzt geändertvor 2 Jahren