Wie wird das perioperative Aspirationsrisiko beurteilt?
Absolute Indikationen für „klassische“ RSI
Nicht-nüchterne Patienten
Ileus, akutes Abdomen oder gastrointestinale Blutungen
Polytrauma
Platzbauch
Stenose im oberen GI-Trakt
Schwangere ab der 20. SSW
Relative Indikationen für RSI: Individuelles Abwägen bzw. modifizierte RSI
Intraabdomineller Druck↑ (bspw. bei Adipositas, Aszites, Frühschwangerschaft)
Verzögerte Magenentleerung
Gastroösophageale Refluxkrankheit
Hiatushernie
Z.n. Magen-Operationen
Schluckstörungen
Anatomische Veränderungen im Pharynx
Wie wird die Dringlichkeit von Opertionen klassifiziert?
Wie läuft eine klassische RSI ab?
Sicherer Venenzugang, Oberkörperhochlagerung, Magensonde und großlumige Absaugvorrichtung bereit
Überwachung anschließen und alternative Atemwegshilfen bereitstellen (z.B. Larynxmaske, Videolaryngoskop und Krikotomie-Set)
Präoxygenierung mit 12–15 L/min über Sauerstoffmaske
Volumengabe und Bereitstellen von Noradrenalin zur Behandlung einer etwaigen Kreislaufdepression
Sequenzielle i.v. Gabe von
Analgetikum (z.B. Fentanyl)
Hypnotikum (z.B. Propofol)
Muskelrelaxans (z.B. Succinylcholin)
Intubation (i.d.R. orotracheal) ohne Zwischenbeatmung nach Abwarten der Faszikulationen bzw. der Anschlagszeit von 50–60 s
Tubus-Lagekontrolle und Beutelbeatmung
Maschinelle Beatmung, initial Tidalvolumen 400 mL, Frequenz: 12/min, PEEP: 5 cmH2O, FiO2: 1,0
Was ist die modifizierte RSI?
Mögliche Modifikationen
Sonografie des Magens
Kopftieflagerung oder Flachlagerung
Krikoiddruck (Sellick, zur Regurgitationsprophylaxe)
Wahl des Muskelrelaxans
Verwendung eines nicht-depolarisierenden Muskelrelaxans in ausreichender Dosierung
Voraussetzung: Abwarten der Anschlagszeit von 60 s
Zwischenbeatmung
Vorgehen mit Ketamin
Sedierung mit Midazolam
Zuletzt geändertvor 2 Jahren