Säulen der qualitativen Forschung nach Mayring?
Einzelfallbezogenheit
Offenheit
Methodenkontrolle
Vorverständnis
Introspektion
Forscher-Gegenstands-Interaktion
Ganzheit, Historizität
Problemorientierung
Argumentative Verallgemeinerung
Induktion
Quantifizierung
Regelbegriff
Einzelfallbezogenheit?
Ergebnisse + Verfahrensweisen müssen immer wieder auf Einzelfälle bezogen werden
Auch bei größeren Stichproben geschehen
Anhand einzelner Fälle können Theorien widerlegt werden,
Situative Alternativerklärungen können formuliert werden
Offenheit?
Forschungsprozess sollte dem Gegenstand/Subjekt ggü offen gehalten werden
Falls die Forschung eine Neufassung, Ergänzung, Revision erfordert, so muss dies möglich sein
Methodenkontrolle?
Forschungsprozess muss trotz seiner Offenheit methodisch kontrolliert ablaufen, d.h. nach begründeten Regeln
Die einzelnen Verfahrensschritte offenlegen + dokumentieren
Vorverständnis?
Analyse der Forschungsobjekte bzw. Forschungssubjekte wird vom VV des Forschers beeinflusst
Um diesen Einfluss auf den Forschungsprozess überprüfbar zu machen, ist die Offenlegung des VV notwendig
VV wächst mit Fortschreiten der Forschung
Introspektion?
Introspektion= Analyse des eigenen Denkens, Fühlens, Handelns
Anerkennung introspektiver Daten ist ein mögl. Zugang zu bestimmten Phänomenen
Introspektive Daten sind als Informationsquelle zugelassen, müssen ausgewiesen, begründet, überprüft werden
Sie wird bezüglich als wissenschaftliche Methode kontrovers diskutiert
Forscher-Gegenstands-Interaktion?
Forschungsprozess ist wg der besonderen Prämissen qualitativer Forschung als Interaktion zu begreifen
Es handelt sich um auf Forschung reagierende, sich verändernde Subjekte.
Daten werden i.d.R. in Dialogform gewonnen
Mit subjektiven Deutungen ist zu rechnen
Ganzheit?
In qualitativer Forschung sind einzelne menschliche Funktionsbereiche (Denken, Fühlen, Handeln) + Lebensbereiche (Gesellschaft, Beruf, Familie, Freundeskreis) Gegenstand von Untersuchungen
Eine analytische Trennung kann vorab sinnvoll sein
Funktions- und Lebensbereiche müssen immer wieder zusammengeführt und in einer ganzheitlichen Betrachtung interpretiert und ggf. korrigiert werden
Historizität?
Insbes. Forschungssubj. haben eine Geschichte, sie Kann sich verändern
deswegen: qualitative Forschung muss Forschungssubjekte immer auch historisch betrachtet werden
Verallgemeinerungen, die historische Kontexte ganz oder teilweise ausblenden, müssen sorgfältig überprüft werden, um keine Fehldeutungen zu leisten
Problemorientierung?
Ansatzpunkt humanwissenschaftlicher Untersuchungen sollen primär konkrete, praktische Problemstellungen im Gegenstandsbereich sein
Untersuchungsergebnisse können/sollten auf diese bezogen werde
Argumentative Verallgemeinerung?
Falls Verallgemeinerung der Ergebnisse zulässig, dann muss explizit begründet werden, welche Ergebnisse auf welche Situationen, Bereiche und Zeiten generalisiert werden könne
Induktion?
In sowi Untersuchungen spielen induktive Verfahren zur
Stützung + Verallgemeinerung der Ergebnisse eine zentrale Rolle
Ergebnisse sind wg der Offenlegung des Forschungsprozesses überprüfbar und kontrollierbar (Methodenkontrolle)
Quantifizierung?
Qualitativ orientierte Untersuchungen könnten eine Voraussetzung für sinnvolle Quantifizierungen der Ergebnisse darstellen
Quantifizierung kann einen Schritt zur Absicherung und Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse darstellen
Regelbegriff?
Aufgrund menschl. Natur sind unterschiedliche oder gegensätzliche Bewertungen von Empfindungen (Denken, Fühlen und Handeln) durchaus möglich und wahrscheinlich
Gewisse Regelmäßigkeiten könnten sich erkennen lassen, Naturgesetze sind menschliche Bewertungen trotzdem nicht
Gleichförmigkeit wird nicht mit allgemeingültigen Gesetzen, sondern besser mit kontextgebundenen Regeln abgebildet
Zuletzt geändertvor 2 Jahren