Nenne die drei wichtigsten Aspekte der Validität
Inhaltsvalidität
Sicherstellen, dass ein Test alle relevanten Aspekte des zu messenden Merkmals abdeckt.
Der Test sollte den gesamten Bereich des Merkmals angemessen erfassen.
Kriteriumsvalidität
Überprüfen, ob ein Test mit anderen bereits etablierten Messungen oder Kriterien korreliert.
Unterscheidung zwischen konkurrenter Validität (Korrelation mit anderen Tests zur gleichen Zeit) und prädiktiver Validität (Vorhersage von zukünftigem Verhalten oder Ereignissen).
Konstruktvalidität
Sicherstellen, dass ein Test tatsächlich das theoretisch konstruierte Merkmal misst.
Konvergente Validität: Überprüfen, ob der Test mit anderen Tests korreliert, die das gleiche Konstrukt messen sollten.
Diskriminante Validität: Überprüfen, ob der Test nicht mit Tests korreliert, die andere Konstrukte messen sollten.
Faktorielle Validität: Überprüfen, ob die Ergebnisse des Tests den erwarteten Faktoren oder Dimensionen des theoretischen Konstrukts entsprechen.
Die Inhaltsvalidität stellt sicher, dass ein Test alle relevanten Aspekte eines Merkmals erfasst.
Erkläre den Unterschied zwischen operational definierten Merkmalen und theoretisch definierten Merkmalen.
Operational definierte Merkmale
Merkmale werden anhand spezifischer Operationen oder Messverfahren definiert.
Die Definition basiert auf konkreten Handlungen, Beobachtungen oder Messungen.
Beispiele: Körpergröße wird gemessen, Intelligenz wird durch einen Intelligenztest erfasst.
Theoretisch definierte Merkmale
Merkmale werden auf der Grundlage theoretischer Konzepte oder Modelle definiert.
Die Definition basiert auf Annahmen, Hypothesen oder theoretischen Zusammenhängen.
Beispiele: Persönlichkeitseigenschaften wie Extraversion oder Neurotizismus werden anhand theoretischer Konzepte beschrieben.
Erkläre was operationale Merkmalsdefinitionen sind
beschreiben Merkmale anhand von konkreten messbaren Operationen oder Verhaltensweisen.
geben an, wie ein Merkmal gemessen oder beobachtet werden kann.
basieren auf spezifischen Verfahren anstelle abstrakter Theorien.
machen ein Merkmal reproduzierbar und überprüfbar.
Inhaltsvalidität → verallgemeinernde Interpretation der Testergebnisse
Bzgl. der Inhaltsvalidität bei operational definierten Merkmalen
Was besagt der Repräsentationsschluss?
Das Testergebnis kann auf eine breite Menge / ähnliche Situation übertragen werden
erlaubt eine verallgemeinerte Interpretation des Testergebnisses auf eine größere Anzahl von Situationen, die das gleiche Merkmal repräsentieren
Was ist das Itemuniversum?
Hypothetische Menge aller möglichen Items, die ein bestimmtes Merkmal repräsentieren kann.
Umfasst alle denkbaren Fragen, Aufgaben usw. die in einem Test/Studie verwendet werden können.
Warum wird die Inhaltsvalidität eines Tests sowohl für jedes einzelne Item als auch für die Zusammensetzung des gesamten Tests ermittelt?
Überprüfung für jedes Item: stellt sicher, dass es das zu messende Merkmal angemessen repräsentiert
Überprüfung für den gesamten Test: Zusammensetzung der Items ist spiegeln das Merkmal ausgewogen und umfassend wider.
Erkläre was theoretische Merkmalsdefinitionen sind.
basieren auf einer Theorie
Theorie spezifiziert, wie bestimmte Unterschiede zwischen Personen erklärt werden und warum sich diese Unterschiede in den Testergebnissen zeigen
ermöglichen eine tiefere Einsicht in die zugrunde liegenden Konstrukte
gehen über eine rein beobachtbare Beschreibung hinaus
ermöglichen eine genauere Interpretation von Testergebnissen und erklären, warum Personen unterschiedliche Antworten auf die Testitems geben
Warum überprüft man die Validität bereits in der Konstrukt- und Intemmenge-Phase der Testkonstruktion?
um sicherzustellen, dass der Test das beabsichtigte Merkmal tatsächlich misst
ermöglicht frühzeitige Identifizierung von unzureichenden Items
Durch die Prüfung in den Phasen kann der Test verbessert und optimiert werden, um sicherzustellen, dass er valide ist
Erkläre was Konstruktvalidität ist
Misst, ob ein Test das tatsächlich zu messende Konstrukt erfasst
Bezieht sich auf die Interpretationen, die aus den Messergebnissen abgeleitet werden
Misst der Test das Konstrukt und nicht ein anderes?
Hohe Konstruktvalidität → Test erfasst das Konstrukt zuverlässig
Schwacher Ansatz→ Validierung ohne formale Theorie
Unterschiedliche Methoden
Konvergente Validität
Diskriminante Validität
Nenne die sechs Prüfverfahren zur Untersuchung der Konstruktvalidität.
Experimenteller Ansatz: Untersuchung des Konstrukts als abhängige Variable oder unabhängige Variable in Experimenten.
Korrelativer Ansatz: Berechnung von Korrelationen zwischen Testwerten und anderen Variablen.
Interne Struktur: Überprüfung der Dimensionalität des Konstrukts mittels Faktorenanalyse.
Zeitliche Stabilität: Untersuchung von Veränderungen des Konstrukts über die Zeit.
Antwortprozess: Untersuchung des Prozesses, wie Antworten in einem Test entstehen, um mögliche Einflüsse auf die Konstruktvalidität zu identifizieren und zu minimieren.
Gruppenunterschiede: Vergleich der Testwerte zwischen verschiedenen Gruppen.
Erkläre den Unterschied, wenn ein Konstrukt als abhängige oder unabhängige Variable gemessen wird bzgl. der Konstruktvalidität.
Konstrukt als abhängige Variable
Konstrukt selbst wird gemessen
Untersuchung, wie andere Faktoren/Bedingungen das Konstrukt beeinflussen
Beispiele: Wie wirkt die Gabe eines Medikaments auf die Testwerte der Zustandsangst?
Konstrukt als unabhängige Variable
Konstrukt wird als Einflussfaktor betrachtet
Untersuchung, wie das Konstrukt andere Variablen beeinflusst
Beispiele: Hat ein Test zur Extraversion einen Einfluss auf das Ausmaß sozialer Interaktion?
Was ist der korrelative Ansatz zur Untersuchung der Konstruktvalidität?
Häufig angewendet in der Praxis.
Berechnung von Korrelationen zwischen Testwerten (X) und einer anderen messbaren Variable (Y).
Theoretische Annahmen über Richtung und Stärke der Zusammenhänge sind wichtig.
Wenn die empirischen Korrelationen mit den theoretischen Annahmen übereinstimmen, wird die Interpretation unterstützt.
Konvergente Validität: Hoher Zusammenhang zwischen X und Y (z. B. Intelligenztest validieren).
Diskriminante Validität: Kein oder niedriger Zusammenhang zwischen X und Y (z. B. Extraversionstest und Neurotizismus).
Konvergente Validität sollte deutlich höher sein als diskriminante Validität.
Erkläre was die Multitrait-Multimethod Matrix (MTMM) ist.
Methode zur Untersuchung der Konstruktvalidität
Beurteilung der konvergenten und diskriminanten Validität, indem verschiedene Merkmale mit verschiedenen Methoden gemessen werden
Matrix besteht aus einer Tabelle
Zeilen: Merkmale
Spalten: Messmethoden
Als Übersicht: In die Matrix werden Korrelationen zwischen den Merkmalen eingetragen
Konvergente Validität: hohe Korrelation zwischen den gleichen Merkmalen mit verschiedenen Methoden
Diskriminante Validität: niedrige Korrelation zwischen unterschiedlichen Merkmalen mit derselben Methode
→ ermöglicht differenzierte Bewertung der Validität von Messmethoden und Merkmalen
→ unterstützt die Interpretation der Ergebnisse
Nenne die fünf Regeln zur Interpretation der Mulitrait-Multimethod Matrix (MTMM)
Reliabilitätskoeffizienten sind die höchsten in der Matrix.
Konvergente Validitätskoeffizienten (Monotrait-Heteromethod) sind signifikant > 0
Diskriminante Validitätskoeffizienten (Heterotrait-Monomethod) sind kleiner als 2
Diskriminante Validitätskoeffizienten (Heterotrait-Heteromethod) sind kleiner als 2 und am kleinsten
Diskriminante Validität: Traitinterkorrelationen weisen unter allen Bedingungen (Monomethod, Heteromethod) identische Muster auf
Was ist das Ziel der Faktorenanalyse bzgl. der Überprüfung der Konstruktvalidität?
Überprüfung der internen Struktur eines Tests
Bestätigung der angenommenen Zusammenhangsstruktur
Prüfung, ob Testwerte mit zugrunde liegenden Faktoren korrelieren
Feststellung der faktoriellen Validität des Tests
Stärkung der Konstruktvalidität bei Bestätigung der angenommenen Struktur
Wichtig, um sicherzustellen, dass der Test das gewünschte Merkmal erfasst
Faktorenanalyse zeigt, ob der Test das misst, was er messen soll
Woran kann man bzgl. der Konstruktvalidität die Stabilität des Merkmals erkennen?
An der Retest-Reliabilität
Ergänzend an Testwertveränderungen
Beispiel: Intelligenz und viele andere Leistungsmerkmale nehmen mit der Zeit deutlich zu
Zuletzt geändertvor 2 Jahren