Was ist Soziale Arbeit (SoA)?
SoA fördert als praxisorientierter Profession und wissenschaftlichen Disziplin gesellschaftliche Veränderungen, soziale Entwicklungen und den sozialen Zusammenhalt sowie die Stärkung der Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen.
Die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bildendie Grundlage der Sozialen Arbeit.
Dabei stützt sie sich auf Theorien der Sozialen Arbeit, der Human- und Sozialwissenschaften und auf indigenes Wissen (traditionelles Wissen).
SoA befähigt und ermutigt Menschen so, dass sie die Herausforderungen des Lebens bewältigen und das Wohlergehen verbessern, dabei bindet sie Strukturen ein.
Profession
Beruf mit hohem Handlungs- und Entscheidungsspielraum
Soziale Arbeit als Profession
Die Profession Soziale Arbeit zeichnet sich durch
zielorientierte und ergebnisorientierte Leistungen auf der Grundlage von ethischen Grundhaltungen und Prinzipien aus.
Wirken und Erfolge professionellen Handelns entstehen über das gemeinsam von Klientel und Fachkräften der Profession Soziale Arbeit erarbeitete Ergebnis.
Ziel der Tätigkeit von professionellen Fachkräften
Ein optimales Erbringen der Leistung
unter Berücksichtigung von berufsethischen Werten
fachlich-professionellen Ansprüchen
(abgeleitet aus den Handlungstheorien der Sozialen Arbeit)
den Ansprüchen des Klientes
Kostenträgern und Politik
Beispiele der Human- und Sozialwissenschaften
Traumaforschung, Armutsforschung
Was bedeutet indigenes Wissen?
Anerkennung des Wissens, der Werte und der Forschungsbeiträge indigener Völker, Kulturelles Kontextwissen
Strukturen
Soziale Arbeit greift dort ein, wo Menschen mit ihrer Umwelt in Interaktion treten: Soziale Systeme, Lebenswelt, geografische Umwelt und Gesellschaft.
Nenne drei übliche Analyseebenen der SoA
Makro Ebene - Gesellschaft
Schulsozialarbeit, offener Schülertreff im Stadtteil
Meso Ebene - Lebenswelt
in einem öffentlichen Beratungsangebot (Gemeinwesenarbeit), im Gemeinwesen Tagestreff für Wohnungslose Menschen, Tagestreff für Suchterkrankte Menschen
Mikro Ebene - Individuum/ Famile
Familie als Erziehungsbeistandschaft, Familienhebammenzentrum/ Müttergruppe, Offenes Angebot für Familienberatung
Nenne die Sozialformen der Sozialen Arbeit
Die Arbeit mit
• Einzelpersonen
• Die Arbeit mit Gruppen
• Die Arbeit im Sozialraum
Was sind Methoden - im engeren Sinne?
Methode heißt, strategisch einen Weg zu beschreiten, der nach Zweck und Ziel und nach Lage der Dinge angemessen erscheint.
1. Verfahrensweisen zur Erreichung eines Zieles
2. Planmäßige, zielgerichtete, strukturierte und reflektierte Vorgehensweisen des Problemlösens
3. Merhodus = das Nachgehen, Verfolgen, der Weg zu etwas
Was ist die Methodendiskussion?
Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit wird hinsichtlich der Zielsetzung heute immer kritisch hinterfragt Methoden in der Sozialen Arbeit orientieren sich an der ethischen Rahmung der Sozialen Arbeit: den Codes of ethic und den Menschenrechten
Verfügung der Handlungspläne und Verfahren, die berufsspezifischen Themen und Probleme nachvollziehbar und begründet angehen und bearbeiten.
Die Verfügung über ein ausgewiesenes und spezifisches Repertoire an bewährten Handlungsplänen und -mustern ist zweifelsohne Grundbedingung und Voraussetzung eines gesellschaftlichen Anerkennungsprozesses gewesen, der das mittlerweile weite Berufsfeld der Sozialen Arbeit ist.
Code of ethics
Jeder Mensch hat die gleiche Würde, Recht auf Selbstverwirklichung, mögliche Entwicklungschancen, Förderung der Entwicklung und zur Lösung v. Beziehungskonflikten.
1. Jeder Mensch hat die gleiche Würde, ungeachtet seiner Abstammung, seiner Volkszugehörigkeit, seines Geschlechtes, seines Alters, seines Glaubens, seiner sozialen und wirtschaftlichen Stellung oder seiner gesellschaftlichen Verpflichtung.
2. Jeder Mensch hat das Recht auf Selbstwirklichung, soweit dadurch nicht das gleiche Recht des anderen verletzt wird.
3.Jede Gesellschaft – gleich welcher Ordnung – sollte jedem
Menschen die bestmöglichen Entwicklungschancen bieten.
4. Der Sozialarbeiter hat die Pflicht, sein berufliches Wissen und Können im Hilfeprozeß für den einzelnen, für Gruppen, Gemeinwesen und die Gesellschaft zur Förderung ihrer Entwicklung und zur Lösung ihrer Beziehungskonflikte und deren Konsequenzen konstruktiv einzusetzen.
5. Der Sozialarbeiter hat vordringlich die Pflicht zur objektiven
Dienstleistung unter Zurückstellung seiner persönlichen Ziele und Vorstellung.
Interaktives Methodenverständnis
Unter Berücksichtigung des Methodendiskurses wurde ein
Integratives Methodenverständnis entwickelt:
• Methoden erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Ziele zu
erreichen. Es gibt dabei jedoch keine Sicherheit, denn
Menschen sind keine Maschinen und lassen sich nicht durch
die Anwendung einer Methode verändern, wenn sie nicht
selbst an einer Veränderung interessiert sind
• Methoden werden verstanden und eingesetzt in
Abhängigkeit von Problemlagen, Zielsetzungen und
Rahmenbedingungen: DIE Methode gibt es nicht!
Integratives (erweitertes) Methodenverständnis
Methoden sind eingebettet in ein Hilfekonzept: d.h.:
Ein Handlungskonzept, in dem ...
• Inhalte
• Ziele
• Methoden, Techniken und Verfahren und
• Rahmenbedingungen
in einen Sinnzusammenhang gebracht werden.
Kategorien von Methoden
Interventionsbezogene Methoden
• Methoden für die Arbeit mit Adressat_innen, z.B.
- Gesprächsführung
- Gruppenarbeit
Organisationsbezogene Methoden
• Methoden für die Arbeit in der Organisation, z.B.
- Kollegiale Fallberatung/ Supervision
- Evaluation/ Selbstevaluation
Forschungsmethoden
• Quantitative Sozialforschung
• Qualitative Sozialforschung
Handlungsmethoden
• Gesprächsführung
• Gruppenarbeit
• Erlebnispädagogik
• Netzwerkarbeit
Klassische Methoden
Einzelfallhilfe
Sozialen Gruppenarbeit
Gemeinwesenarbeit
Die Einzelfallhilfe richtet sich als Angebot an das einzelne Individuum und in einer erweiterten Perspektive auf die Familie als Primärgruppe.
Methodenvielfalt: Einzelfallhilfe
In der Einzelfallhilfe (Beispiele):
• Case- Management
• Mediation
• Systemische Familienberatung
• Video- home- training und Marte Meo
• Familie im Mittelpunkt (FIM)
• Marte Meo
• Traumapädagogik
Methodenvielfalt: Gemeinwesenarbeit Beispiele
• Empowerment
• Community Organizing
• Stadtteilanalyse/ Stadtteilspaziergang
• Aktivierende Befragung
• Early Excellence
Methodenvielfalt: Sozialen Gruppenarbeit
• Kultur- und Theaterpädagogik
• Spielpädagogik
• Sozialtraining/ Gewaltprävention
• Peergroup Education – Jugendliche lernen von
Jugendlichen
Wozu Methoden...?
Methoden sind „Handwerkszeug“ im Rahmen einer Professionalisierung des Berufes der Sozialen Arbeit.
• Informationen strukturiert aufnehmen und sichern
• zielgerichtet vorgehen
• systematisch und strukturiert arbeiten
• aktivieren und kommunizieren
• motivieren
• vergleichen und überprüfen (evaluieren)
Kollegiale Beratung
eine organisationsbezogene Methode der
Sozialen Arbeit
Durchgeführt mit Trägern und Organisationen der Sozialen Arbeit
Professionelles Handeln wird durch
organisationsbezogene Methoden unterstützt
zu Beginn des Hilfeprozesses oder bei Problemlagen, die nicht von einer Fachkraft allein lösbar sind
Kollegiale Beratung in 4 Phasen:
1. Informationen zusammentragen und Verstaändnisfragen.
2. Hypothesen zum Problem zusammenstellen.
3. Lösungsideen.
4. Auswahl eines Lösungsweges.
In Phase 2 und 3 trägt das Team alle Assoziationen zusammen
(brainstorming). Erst in Phase 4 wird die Lösung ausgewählt.
Arbeitsprinzipien
• Maximen für das berufliche Handeln
• Leitlinien für den beruflichen Alltag
• allgemein formuliert
• Einzelbegriffe oder eine Kombination aus zentralen Begriffen:
- Partizipation
- Hilfe zur Selbsthilfe
• haben Bestand, während soziale und politische
Anforderungen sich ändern, Konzeptionen umgeschrieben
und Angebote verändert werden
• bieten Sicherheit und Orientierung
• sind identitätsstiftend
Arbeitsprinzipien verweisen auf Handlungsdimensionen:
• situationsbezogen
• fallbezogen
zum Beispiel Partizipation.
Zentrale Werte und Ziele der Sozialen Arbeit
Nenne die drei Arbeitsprinzipien:
als Strukturmaximen
…am Beispiel der Organisation von Kinder- und Jugendhilfe (Empfehlungen des 8.Jugendberichts)
• Prävention
• Regionalisierung
• Alltagsorientierung
• Integration
• Partizipation
Arbeitsprinzipien für
-> Träger, Hilfeformen und Angebote
• Qualitätsorientierung
• Wirkungsorientierung
-> die Interaktion mit den AdressatInnen
-> und das methodische Handeln der Fachkräfte
• Wissenschaftliche Fundierung
• Strukturierte Offenheit
• Partizipation der Klient:innen
• Nutzerorientierung
• Ressourcenorientierung
• Ganzheitlichkeit und Mehrperspektivität
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