Pathophysiologie
Obstruktion oder Azinus-Zellen Verletzung
Enzym Leckage —> Erhöhung Serum Amylase und Lipase —> Fettnekrose, Blutgefäßdestruktion, Hämmorrhagie —> Akute Pankreatits
Ätiologie Akute Pankreatitis
biliäre Genese (55%) (Gallenstein, Abflussproblem…)
Alskoholabusus (35%)
ca 5% aller Alkoholiker bekommen A.P.
Medikamentöse Ursachen (5-12.5%)
Diuretika, Betablocker, Östrogene, Glukortikosteroide, Antibiotika
Post ERCP Pankreatitis (5-10%)
Hereditäre Pankreatits
Mutationen in kationischen Trypsinogen PRSS1-Gen
Mutationen in Serinprotease-Inhibitor Kazal
Hyperglyceridämie (>1000 mg/dl)
Infektionen (Mumps, Coxsackie B)
Nikotinabusus
Anatomische seltene Ursachen
Pancreas divisum
Autoimmunpankreatitis
Wurmbefall mit Ascariden in den Gallengängen
Pankreastransplantation
Frühform (postischaemische Transplantatpankreatits)
Spätform durch Abstoßungsreaktion, Abflussbehinderung oder CMV Infektion)
Schweregrad Akute Pankreatitis
Mild
kein Organversagen
keine lok. oder system. Komplikationen
keine Mortalität
Moderat schwer
transientes Organversagen <48h
lokale oder systemische Komplikationen ohne persistierendes Organversagen
Schwer
SIRS
Persistierendes Organversagen >48h
36-50% Mortalität
Infizierte Nekrosen & persistierendes Organversagen=extrem hohe Mortalität
Verlaufsformen in ihrerer zeitlichen Auflösung
Leitsymptome
Oberbauchschmerzen + Anstieg von Pankreasenzymen i.S+i.U
akuter Beginn mit heftiger Abdominalschmerzen (90%), die nach allen Seiten ausstrahlen können
Pankreasenzymdiagnostik
Lipase und Elastase 1 i.S. = pankreasspezifisch
akute Pankreatitis: Bestimmung Lipase im Serum reicht (3x erhöht)
max i.d.R 24h nach Beginn a.P. erreicht
Amylase i.S. = nicht pankreasspezifisch
kein Zusatznutzen
allein Erhöhung der Enzyme genügt nicht für Diagnose einer Pankreatitis, begleitende Klinik notwendig
Ursachen falsch positiver Enzymerhöhung - Diagnostik
Ursachen falsch positiver Enzymerhöhungen
Makroamylsämie-Komplexbildung von Amylase mit Proteinen—> nicht renal eliminierbar
familiäre idiopathische Hyperamylasämie-autosomal dominant vererbt (kein Krankheitswert)
Gullo-Syndrom-seltene benigne Pankreas Hyperenzymämie
bei Niereninsuffizienz - erhöhte Amylase- und Lipasewerte (beide werden renal eliminiert)
Prognostisch ungünstige Parameter - Pankreas
—> Verlegung auf Intensivstation erforderlich
BIldgebende Verfahren -Diagnostik
Sonografie und Endosonografie
vergrößerte, unscharf begrenzte Pankreasloge
Nekrosen, Abzesse, Pseudozysten
Nachweis von Gallensteinen, Peritoneal-/Pleuraerguss
Abdomenübersicht
Pankreasverkalkung (chronische Pankreatits)
Gallensteinschatten
luftgeblähte Magen-Darm-Abschnitte, bes. im linken Oberbauch
CT mit KM: nach 3-5 Tagen bei keiner Besserung (am ersten Tag unsicher, Risiko:Nierenversagen) (Nekrosen nur mit KM)
leichte Pankreatitis: interstitielles Pankreasödem
schwere Pankreatits: Pankreasnekrosen, evtl. Azessstraßen
Thorax Röntgen
Plattenatelektase, Pleuraergüsse, basale Pneumonie
MRCP und ERC
Sonografiegesteuerte Feinnadelounktion
bei nekroseverdächtigen Pankreasarealen mit
Zytologie (Nachweis nekrotischer Zellen)
Mikrobiologie (Nachweis infizierter Nekrosen)
Bakterien und Pilze der Darmflora
Fehldiagnosen/Differentialdiagnosen
Harnleiten-, Nierenkolik
Gallenkolik
Perforation Magen/Duodenum (Ulkus), Darm, Gallenblase
Nachweis freier Luft im Abdomen
eingeklemmte Bauchwandhernie
Gyn
Akuter Schub einer chronischen Pankreatits
Lungenembolie
Aneurysma dissecans
Pseudoperitonitis
etc.
Vorgehen bei akuten Abdomen
Therapie-Konservativ
engmaschige Überwachung des Patienten (Labor, Kreislauf, Flüssigkeitsbilanzierung, Niere…)
i.v. Hydrierung innerhalbd er ersten 24h. Elektrolyt- und Glukosesubstitution (oft erhebliche Hypovolämie)
—> mind. 3-4L/24h erforderlich
—> ausreichende und zügig begonnene Hydrierung verbessert Prognose der a.P.
so früh wie möglich oraler Kostaufbau
bei Übelkeit/Erbrechen kurzfristig enterale Ernährung über nasogastrische Sonde
keine Nahrungskarenz indiziert
Analgetika nach Bedarf
Thromboembolieprophylaxe
o2 Gabe per Nasensonde
Indikation für AB
Minimal invasive Therapie
Choledochussteine - endoskopische Papillotomie+ Steinextraktion im Rahmen einer ERCP
Pankreaspseudozysten
50% d.F. spontane Zurückbildung
symptomatische Pseudozysten >5cm werden interventionell drainiert
infizierte Nekrosen und Pankreasabszesse - Step up Vorgehen
CT gesteuerte perkutane oder endoskopische Drainage
bei ausbleibender Besserung - endoskopische oder minimal invasive retroperitoneale Nekrosektomie
Operative Therapie
Indikation: Versagen der minimal invasiven Therapie und nekrotisierenden AP
Methoden: Laparoskopisch assistierte Nekrosektomie doer Laparotomie mit digitaler Nekrosektomie + Lavage-Verfahren
Krankenhausletalität: 15%
Zuletzt geändertvor einem Jahr