Basiskonzepte: Steuerung und Regelung
Regulation:
Aufrechterhaltung bestimmter Zustände von lebenden Systemen und Reaktion auf Veränderung
charakterisiert durch negative Rückkopplung -> optimale Bedinungen für Lebensbedinungen bleiben konstant
durch Regelung die Abweichungen von einem gegebenen Zustand kompensiert werden
Steuerung:
einseitig gerichtete Beeinflussung eines Vorgangs
quantitative Beeinflussung der Intensität oder Richtung von Vorgängen
keine Ahnung ich raffs auch nicht
positive Rückkopplung
Effekt verstärkt sich selbst
wenn sich ein Signal oder eine Größe verstärkend auf sich selbst auswirkt
zB: Fischblase
Fisch taucht tiefer -> Luftblase wird komprimiert; Fisch sinkt
Fisch taucht hoher-> Luftblase erweitert sich, Fisch steigt auf
negative Rückkopplung
Veränderung im System -> löst Wirkung aus bei der ursprüngliche Veränderung gehemmt wird oder ruckgängig gemacht wird
Rückführung der Ausgangsgröße mit verstärkender Eigenschaft auf dessen Eingang, um dort dem Eingangssignal entgegenzuwirken
Regulierung durch negative Rückkopplung die für die Aufrechterhaltung des Lebens erforderliche Homöostase
Enzyme
komplexes Molekül, das Stoffwechselprozesse (biochemische Reaktionen) in Organismen beschleunigt
dient als Katalysator, bleibt also unverändert, setzt Aktivierungsenegerie herab
handelt meist um Proteine (nur Ribozyme aus RNA)
Aktivierungsenergie
Energie, die erforderlich ist, um ein Teilchen aus einem bestimmten Energieniveau in ein höheres Energieniveau zu überführen
Ablauf enzymatischer Reaktion
E + S -> [ES] -> E + P
E = Enzym, S = Substrat, P = Produkt
Binden von Enzym und Substrat (spezifisch zueinander); Substrat bindet an aktives Zentrum
im aktiven Zentrum interagiert Sustrat mit katalytisch aktiven AS-Resten
idR passt nur ein bestimmtes Substrat in Enzym (Schlüssel-Schloss-Prinzip)
-> Bildung eines Komplex aus Enzym und Substrat (Enzym-Substrat-Komplex [ES])
Ablaufen des spezifischen Reaktionsmechanismus für Enzym
Freisetzung des Produkts
Enzym kann direkt für die nächste Reaktion eingesetzt werden. Es verlässt die Reaktion unverändert
aktives Zentrum eines Enzyms
eigentliche Ort, an dem das Substrat gebunden wird
dort vorkommende Aminosäuren (meist Histidin)(=katalytische Gruppen) führendie katalytische Reaktion aus
nach dem "Schlüssel-Schloss-Prinzip" vermitteln chemische Wechselwirkungen die spezifische Bindung zwischen dem aktiven Zentrum und dem Substrat
Enzym Schlüssel-Schlossprinzip
Enzyme können nicht jedes beliebige Substrat umsetzten
große Rolle dabei spiel Tertiätstruktur -> Einbuchtung in die Substrat passt (aktive Zentrum)
Enzym und Substrat wirken nch Schlüssel-Schloss-Prinzip
-> Substrat passt nicht in die Einbuchtung, keine Bindung und Umsetzung
Substratspezifität von Enyzmen
Enzyme können nur bestimmte Substrate umsetzten
Eigenschaft der Substratspezifität
dabei unterscheidet man zw Gruppenspezifität und absolute Spezifität
absolute Spezifität: nur ein bestimmtes Substrat kann umgesetzt werden
Gruppenspezifität: Substrate mit gleichen funktionellen Gruppen können umgesetzt werden
Wirkungsspezifität von Enzymen
Enzyme nicht nur substratspezifisch sondern auch wirkungsspezifisch
d.h. ein Substrat kann nur auf eine ganz bestimmte Weise umgesetzt werden
-> ein anderes Enzym kann Substrat auf eine ganz andere Weise umsetzten
Enzymaktivität
Enzymaktivität beschreibt, wie viele Substratmoleküle ein Enzym pro Minute umsetzt
abhängig von verschiedenen Faktoren wie Substratkonzentration, Temperatur und pH-Wert
Abhängigkeit der Enzymaktivität
RGT Regel
Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel
mit steigender Temperatur arbeitet das Enzym zunächst schneller, zu hohe Temp. Denaturation
erhöht man die Temperatur um 10°C, verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit des Enzyms
Grund: Enzyme und Substrate bewegen sich schneller im Raum hin und her bei höheren Temperaturen -> höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie zufällig auf einander treffen und Enzym-Substrat-Komplex bilden
jedoch nur bis zum Temperaturoptimum, danach sinkt Enzymaktivität wieder (Enzym und Substrat zu schnell- keine Bindung mehr
Substratkonzentration
mit steigender Substratkonzentration steigt Umsatzgeschwindigkeit
Grund: genügend Enzymmoleküle vorhanden um jedes Substratmolekül umzusetzten
-> Umsatzgeschwindigkeit steigt zunächst proportional zur Substratkonzentration
-> bei noch höherer steigt Umsatzgeschwindigkeit nur noch minimal, da freie Enzymmoleküle nun immer seltener werden
-> dauert länger bis Substrat auf Enzym trifft
irgendwann alle Enzyme besetzt und weitere Erhöhung der Umsatzgeschwindigkeit ist nicht mehr möglich
Temperatur
zunächst bewirkt Temperaturerhöhung auch die Erhöhung der Umsatzgeschwindigkeit (Prinzip der RGT-Regel)
Teilchen bewegen sich bei höheren Temperaturen mehr und ermöglicht schnellers Aufeinandertreffen der Teilchen
weitere Temperaturerhöhung nach Optimum, resultiert in Hitzedenaturierung
pH Wert
jedes Enzym gibt pH Wert bei dem am aktivsten (pH Optimum)
Grund: Proteine enthalten verschiedene Gruppen, die bei pH-Wert-Änderungen protoniert oder deprotoniert werden
->zwischenmolekulare Wechselwirkungen fallen weg/ zusätzliche entstehen
-> Veränderung der Tertiärstruktur
Enzym
Coenzyme
unterstützen Enzyme bei Reaktion
wirken als Elektronenakzeptoren/donatoren bei Redoxreaktionen; Übertragung von funktionellen Gruppen
organische Verbindungen, welche die Wirkung von Enzymen erleichtern und sich vorübergehend oder dauerhaft an ein Enzym binden
Coenzyme selbst sind auch in der Lage, Reaktionen zu katalysieren, aber nicht so effektiv wie in Verbindung mit einem Enzym
Unterscheidung in Cosubstrate und prosthetische Gruppen
Prosthetische Gruppe
kovalente Bindung an das Enzym
Holoenzym: prosthetische Gruppe an Enzym gebunden
Apoenzym: ohne prosthetische Gruppe
Enzym kann ohne prosthetische Gruppe nicht an Enzym binden
prosthetische Gruppen könne nach Reaktion verändert sein (werden im selben Reaktionszyklus wieder erneuert)
Beispiel: FAD
Cosubstrat
nicht kovalente Bindung an das Enzym
Cosubstrat und Substrat binden zeitgleich an Enzym
Cosubstrat kann dann Elektronen, Protonen oder funktionelle Gruppen aufnehmen/abgeben
-> verändert sich während Reaktion (Erneuerung in nachgeschaltener Reaktion)
verhält sich eher wie ein Substrat
zB ATP
ATP
Adenosintriphosphat = Coenzym/Cosubstrat
Energielieferant aller Lebewesen
geht nicht kovalente Bindung mit Enzym ein
Abgabe einer Phosphatgruppe, bei Abspaltung wird Energie frei
NAD+
Nikotinamid-Adenosin-Dinukleotid =Coenzym/Cosubstrat
spielt wichtige Rolle bei Redoxreaktionen im Energiestoffwechsel
bindet nicht kovalent an das Enzym
nimmt bei Reaktion 2 Elektronen und 2 Protonen auf -> durch Aufnhame wird zu NADH/H+ reduziert
Aufgabe: Abgabe der Protonen und Elektronen an Atmungskette
Enzymregulation
Enzyme dürfen nkcht permanent wirken, sonst alle biochem. Reaktionen gleichzeitig mit hoher Geschwindikeit ablaufen
deshalb: Aktivität von Enzymen nach verschiedenen Mechanismen reguliert
reversible und irreversible Hemmung durch Inhibitoren
reversibel: kompetitive und nicht kompetive Mechanismen
Inhibitoren
=Hemmstoffe
Substanzen, welche Enzymaktivität verringern
-> Hemmung von Enzymen
kompetive Hemmung
= Verdrängungshemmung
wenn zwei chemisch ähnliche Stoffe um das Bindungszentrum eines Enzyms konkurrieren
-> Inhibitotor ähnliche Struktur wie das Substrat
I. kann am aktiven Zentrum des Enzyms reversibel binden (Bildung Enzym-Inhibitor-Komplex)
I. kann aber nicht von Enzym umgesetzt werden (~Hemmstoff) und blockiert das Enzym
Hemmung verstärkt: Erhöhung der Inhibitorkonzentration
Hemmung vermindert: Erhöhung der Substratkonzentration
Nichtkompetitive Hemmung
= allosterische Hemmung
Inhibitor hat keine Ähnlichkeit mit dem Substrat
da Bindung erfolgt über allosterisches Zentrum
durch Bindung von I. Veränderung der räumlichen Struktur -> Substrat kann nicht mehr am aktiven Zentrum binden
kann nicht durch Erhöhung der Substratkonzentration aufgehoben werden
irreversible Hemmung
durch Schwermetalleionen (Hg; Pb, Cu)
binden irreversibel an aktives Zentrum (Seitengruppen) -> Veränderung der räumlichen Struktur
so starke Bindung, sodass auch kein Verdrängen durch das eigentliche Substrat mehr möglich
Zellatmung
C6H12O6 + 6 O2 -> 6 CO2 + 6 H2O
Energie: 2ATP (Glykolyse); 2 GTP (Citratzyklus); 32 ATP (Atmungskette)
Gesamt: 36 ATP
Energiebilanz gesamt
Glykolyse
Spaltung von C6-Körper (Glukose) in zwei C3-Körper (2x Pyruvat), dabei werden 2 ATPverbraucht und entstehen 4 ATP + 2 NADH+/H+
im Cytoplasma
Zellatmung: Glykolyse
Energiebilanz
C6H12O6 +2NAD+ +2ADP +2P —> 2C3H4O3 + 2NADH+/2H+ +2ATP
Glukose +2NAD +2ADP —> 2 Pyruvat + 2NADH/H + 2ATP
irreversible Glykolysereaktionen
Glukose —(Hexokinase)-> Glucose-6-Phosphat
Fructose-6-phosphat —(Phosphofruktokinase-PFK)->Fructose-1,6-biphosphat
Phosphenolpyruvat—(Pyruvatkinase)-> Pyruvat
Gluconeogenese
Fähigkeit zur Neusynthese von Glucose aus organischen Nicht-Kohlenhydratvorstufen wie Pyruvat und Oxalacetat
gleiche Enzyme wie bei Glycolyse, jedoch in umgekehrter Richtung
AUßER: 3 irreversible Glykolysereaktionen müssen von anderen Enzymen katalysiert werden:
Oxalat —(Phosphenolpyruvat-Carboxylkinase/PEP-CK)-> Phosphenolpyruvat
Fructose1,6Bisphosphat —(Fructose1,6Bisphosphatase)-> Fructose-6-Phosphat
Glukose-6-Phosphat —(Glukose6Phosphatase)-> Glukose
Oxidative Decarboxylierung
Redoxreaktion:
Abspaltung von CO2 aus Pyruvat (Brenztraubensäure) ~Decarboxylierung
Übertragung von 2 H+ auf NAD+
aus Pyruvat entstehende von Essigsäure (Acetat) wird an Coenzym A gebunden -> Acetyl-CoA
in Mitochrondrien (Matrix)
alkoholische Gärung
Nettogleichung
C6H12O6 + 2ADP + 2Pi —(Alkoholhydrogenase)-> 2 C2H5OH + 2CO2 + 2ATP
Glukose -> 2 Ethanol + 2 CO2
Zellatmung : Oxidative Decarboxylierung
2 C3H4O3 + 2 NAD+ + 2 CoA → 2 CH3CO-CoA + 2 CO2 + 2 NADH + 2 H+
2 Pyruvat + 2NAD +2CoA-> 2 Acetyl-CoA + CO2 +2NADH/H
Citratzyklus (oder Citronensäurezyklus)
Umwandlung von Acetyl-CoA zu 2 Molekülen CO2 (wird abgeatmet)
dabei entsthet 2 GTP, sowie Reaktionsäquivalente in Form von 6 NADH/H und 2 FADH2
in Mitochondrien
Kreislauf: dabei wir aus Acetyl-CoA (C2), Wasser und Oxalacetat (C4) -> Citrat (C6), Citrat reagiert unter 4 Teilreaktionen zu Succinat (C4), wird dann wieder zu Oxalacetat regeneriert, um mit dem nächsten Acetyl-CoA zu reagieren
Zellatmung: Citratzyklus (oder Citronensäurezyklus)
C2H3O-CoA + 3NAD+ + FAD + GDP + P + 2 H2O → 2 CO2 + 3 NADH+/3H+ + FADH2 + GTP + 2H+ +CoA
-> Substratkettenphospholierung entsteht insgesamt 2 GTP
Acetyl-CoA + 3NAD + FAD + 2H2O-> 2CO2 +3NADH/H + FADH2+ 2H+ +CoA
Atmungskette
Überführung von Energie aus “Elektronencarriern” NADH/H und FADH2 in Form von ATP (28x)
im Mitochrondrienmembran
findet nur statt wenn O2 vorhanden
Carrier (Transport von E-) wandern zur Mitochrondrienmembran und geben E- an die Atmungskette ab an (wechselwirkende Komplexe in Membran~ Elektronentransportkette)
Reaktion: Reduktion von O2 zu H2O, Oxidation von Carriern zu FAD + NAD (bei Oxidation Freisetzung von ATP)
Zellatmung: Atmungskette
Warum “Umwege” über Proteinkomplexe und nicht direkte Übertragung der Elektronen auf O2?
Knallgasprobe: 2H2 + O2-> 2H2O
Freisetzung von viel Energie auf einmal -> keine Speicherung durch die Zelle möglich
deshalb: stufenweise Abgabe der Elektronen via Atmungskette
Komplexe der Atmungskette
= Redoxsysteme, funktionelle Gruppen für E- Aufnahme (Reduktion) und Abgabe (Oxidation)
4 Komplexe; 3 integral, 1 periphere
Komplex I: NADH+H Abgabe der Elektronen, Transfer zu Ubichinon (Lipidmolekül) -> durch freigesetzte Energie Protonenpumpen, pumpen Protonen in Intermembranraum
Komplex II: FADH2 Abgabe der Elektronen, Transfer zu Ubichinon
reduzierte Ubichinon: Abgabe der Elektronen an Komplex III
Komplex III: Abgabe der Elektronen an Cytochrom C-> durch freigesetzte Energie Protonenpumpen, pumpen Protonen in Intermembranraum
Cytochrom C: Abgabe der Elektronen an Komplex IV
Komplex IV: Übertrag der Elektronen und Wasserstoff-Protonen auf Sauerstoff-> durch freigesetzte Energie Protonenpumpen, pumpen Protonen in Intermembranraum
ATP-Synthase: viele Protonen in Membranzwischenraum -> Protonengradient -> Protonendiffusion durch ATP Synthase in Membraninnenraum; durch protonenmotorische Kraft Antrieb der ATP Synthese= insgesamt 28 ATP
Elektronentransportkette
aktiver Transport von Wasserstoff-Protonen von der Mitochrondrienmatrix zum Intermembranraum
dardurch entsteht ein Konzentrationsunterschied (Protonengradient)
Konzentrationsausgleich erfolgt durch Kanalprotein ATP-Synthase -> Protonen wandern von Intermembranraum zurück zum Mitochrondrieninnenraum
Kopplung Protonendiffusion mit ATP-Synthese -> Erzeugung von Energie (Verbindung aus Transportvorgängen und Stoffwechselprozessen= Chemiosmose)
Chemiosmose
Mechanismus, bei dem Transportvorgänge an Biomembranen mit zentralen chemischen Stoffwechselprozessen gekoppelt
zB: Kopplung Protonendiffusion mit ATP-Synthese -> Erzeugung von Energie
10 NADH+H+ + 2 FADH2 + 32 (ADP+ P) + 6 O2 → 10 NAD+ + 2 FAD + 12 H2O + 32 ATP
oxidative Phosphorylierung
= Atmungskette + Chemiosmose
Substratkettenphospholierung
überträgt ein phosphoryliertes Zwischenprodukt/Substrat seine Phosphatgruppe (organisch gebunden) auf ADP-> ATP
während Glykoslyse:
1,3-Bisphosphoglycerat + ADP → 3-Phosphoglycerat + ATP (Phosphoglyceratkinase)
Phosphoenolpyruvat + ADP → Pyruvat + ATP (Pyruvatkinase)
während Citratzyklus:
Succinyl-CoA + GDP + Phosphat → Succinat + GTP + HS-CoA (Succinyl-CoA-Synthetase)
alkoholische Gärung:
Regeneration von NAD
um neues NAD+für Glycolyse zu gewinnen, muss gebildete NADH/H+ Wasserstoff abgeben
indem eine organische Verbindung reduziert wird (Reduktion-> Aufnahme von Wasserstoff (bzw. Reduktionsäquivalenten))
durch Alkoholdehydrogenase wird Acetaldehyd zu Ethanol umgewandelt
dabei wird oxidierte NAD aus der Glykolyse zu NADH regeneriert
damit erfüllt sich Hauptaufgabe der alkoholischen Gärung: Reduktionsäquivalent NAD für die Glykolyse wieder zur Verfügung zu stellen
Milchsäuregärung
C6H12O6 + 2ADP + 2Pi —(Lactatdehydrogenase-LDH)-> 2C3H5O3- + 2H+ +2ATP
Glukose -> Lactat + 2ATP
Vergleich Gärungstypen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren