Onkotischer Druck
Definition:
Onkotischer Druck bezieht sich auf den osmotischen Druck, der durch Proteine im Blutplasma erzeugt wird.
Hauptmerkmale:
Entsteht durch die Anwesenheit von Plasmaproteinen, hauptsächlich Albumin.
Diese Proteine sind zu groß, um aus den Kapillaren ins Gewebe zu gelangen.
Der onkotische Druck zieht Wasser aus dem Gewebe zurück in die Blutgefäße.
Funktionen:
Reguliert den Flüssigkeitsaustausch zwischen Blutgefäßen und Gewebe.
Hilft, das Blutvolumen aufrechtzuerhalten.
Stabilisiert den Blutdruck in Kombination mit dem hydrostatischen Druck.
Ungleichgewicht:
Störungen können zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödemen) führen.
Ursachen können Lebererkrankungen, Nierenprobleme oder Proteinmangel sein.
Wichtig:
Onkotischer Druck ist entscheidend für das Flüssigkeitsgleichgewicht im Körper.
Trägt zur Funktionsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems bei.
Wasserbilanz des Körpers, Anteil am Gewicht
Anteil am Körpergewicht
Solide: 40%
Intrazellulär: 35%
Intersitiell: 20%
Intravasal: 5%
Flüssigkeitsbilanzierung
Tagesbilanz
Renaler Blutfluss: 1800L
Primärharn: 180L
Sekundärharn 0,5-2L
Oligurie: <0,5L, Anurie <0,1L
Urin Osmolalität: 50-1200 mosm/kgH2O
Serum Osmolalität: 280-300 mosm/kgH2O
Berechnung 2* Na+Glu+Harnstoff
Harnaufbereitung
Harnaufbereitung erfolgt in den Nierenkanälchen.
Schritte:
Filtration: Primärharn wird aus dem Blut in die Nierenkanälchen filtriert.
Rückresorption: Wichtige Substanzen wie Wasser, Glukose und Elektrolyte werden aus dem Primärharn zurück in das Blut resorbiert.
Sekretion: Abfallprodukte und überschüssige Ionen werden aus dem Blut in den Harn abgegeben.
Ziel: Reinigung des Körpers von schädlichen Substanzen und Regulation des Elektrolythaushalts.
Harnkonzentrierung
Harnkonzentrierung erfolgt hauptsächlich in den Sammelrohren der Nierenkanälchen.
Reabsorption von Wasser: Wasser kann aus dem Harn reabsorbiert werden, je nach Bedarf und unter dem Einfluss des antidiuretischen Hormons (ADH).
Konzentrierung des Harns: Selektive Reabsorption von Wasser und Elektrolyten, insbesondere Natrium, führt zur Konzentration des Harns.
Ziel: Regulation des Wasserhaushalts im Körper und Vermeidung von Dehydratation.
Regulation Salz- und Wasserhaushalt
Aufrechterhaltung konstanter Osmolalität, Stabilisierung des intrazellulären Volumens
Kontrollorgane:
Regulation Salz und Wasserhaushalt - nicht osmolaritätsbedingte Freisetzung von ADH
Übelkeit/Erbrechen
Lungenerkrankungen
Malignome
Medikamente
Schwere Volumenserkrankungen
(Reduktion des zirkulierenden Blutvolumens = stärkster Stimulus für ADH) —> Barorezeptor überstimmt Osmorezeptor
Störungen des Flüssigkeitshaushaltes - Dehydration
Dehydration:
Isoton: Blutverlust, Diuretikatherapie, Verbrennungen
Hyperton: Dursten, Schwitzen, Diabetes insipidus
Hypoton: Substitution mit Überschuss an freiem Wasser
Einschätzungen des Volumenstatus
Exsikkosezeichen (trockene Schleimhäute/Axilla, stehende Hautfalten)
Hypoperfusionszeichen (Skin mottling, verlängerte Rekapillisierungszeit, Tachykardie, Hypotonie)
Ödeme, Lungenperkussion, Auskultation, Atmung, Urinausscheidung, Gewicht
Klinische Chemie: NAtrium, Harnstoff, Hämatokrit, Protein/Albumin
Sonografie: Vena cava inferior, kardiale Füllung, Pleuraerguss, Aszites
—> VCI Sono= hilfreiches Mittel zur Bestimmung des intraversalen zirkulierenden Volumens
Indikation zur Flüssigkeitstherapie
Ziel—> Abwehr einer hypovolämie bedingten Organdysfunktion
Hoher Blut-/Flüssigkeitsverlust
Dehydratation
Kreislaufinsuffizienz
Krankheitsbedingte ausgeprägte Vasodilation
Korrektur einer schweren Hypovolämie (zB septischer Schock)
—> Frank-Starling Kurve —> Vorlast unabhängiger Bereich des Schlagvolumens o
Volumentherapie optimiert Vorlast
Passive Leg-Raising Test: dynamische Wasserstandsanzeige
Zu viel Volumen erhöht Risiko: Ödeme, Hypertonie, Atemversagen, schlechte Wundheilung, verzögerte Darmtätigkeit
Störung des Flüssigkeitshaushaltes - Hyperhydration
Isoton: Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom
Hyperton: unkontrollierte Infusionstherapie, Endothelschaden
Hypoton: fortgeschrittene Herzinsuffizinz, Leberzirrhose
Hyperhydration- Klinisch wichtige Transporter/Kanäle
rote Meds blocken die Transporter —> vermehrte Ausscheidung dieser Stoffe —> entwässerung
Schleifendiuretika Therapie - Hyperhydration
25-30% der Herzinsuffizienzpatienten entwickeln eine Diuretikaresistenz
Salzzufuhr reduzieren (Salz bindet Wasser, keine Ausscheidung) , Ernährungsberatung
Furosemid Dosierungsintervall verkürzen/Präparat mit längerer HWZ
GFR abhängigge Dosissteigerung
Umstellung auf Torasemid, Umstellung auf i.v. Gabe
Sequentielle Nephron Blockade
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