Buffl

Schmid

GG
von Galina G.

Reinraumbekleidung/-textilien:

(a) Sie möchten die Partikelfreisetzung eines neuartigen Reinraumoveralls bei unterschiedlicher Bewegungsintensität (Stehen und langsames Gehen) untersuchen. Welchen Test wählen Sie hierfür aus? Beschreiben Sie zudem das grundlegende Prinzip des von Ihnen ausgewählten Tests.


(b) Bei Reinraumtextilien, wie z. B. Overalls, spielen das Partikelrückhaltevermögen und die Wasserdampfdurchlässigkeit eine wichtige Rolle. Wie hängen beide Parameter zusammen und welchen Einfluss haben beide Parameter auf eine mögliche Partikelkontamination des Reinraums?


(c) Welchen Vorteil bietet die Kappnaht gegenüber den Überwendlichnaht?



a) Body-Box-Test:

  1. Eine Person, die die zu testende Bekleidung trägt, betritt die Body-Box.

  2. In der Body-Box werden Messungen durchgeführt, bei denen die Person steht und bei denen die Person ein definiertes Bewegungsprogramm ausführt.

  3. Mittels installierten Partikelmessgeräten wird die Partikelmenge, die der Mensch abgibt, gemessen.


b) Partikelrückhaltevermögen und Wasserdampfdurchlässigkeit hängen von der Porosität des Gewebes ab. Je besser Partikelrückhaltevermögen, desto schlechter die Wasserdampfdurchlässigkeit.

Zu hohe Dichtigkeit fördert Pumpeffekt = Bewegungsbedingter Aufbau eines Überdruckes im Inneren der Reinraumbekleidung -> vermehrte Freisetzung von Partikeln an den Kleideröffnungen (Hals-/Kopfbereich, Armöffnungen)


c) Vorteile:

  • kein “Ausfransen” offenliegender Stoffränder(offene Stoffkante muss abgedeckt sein)

  • Partikel sammeln sich nicht so leich (eine Nahtkräuselung sollte vermieden werden)

  • bessere Reinigung (Bei einer anschließenden Reinigung/Dekontamination ist nicht gewährleistet, das Partikel an der Überwendlichnaht entfernt werden, da das Waschmedium nicht ungehindert über diese Stellen („toter Winkel“) fließen kann)


Reinraumbekleidung/-textilien:

(a) Weshalb kann eine nicht optimale Passform eines Reinraumoveralls (zu groß oder zu klein) zu einer erhöhten Kontaminationsgefahr für den Reinraum werden?


(b) Beschreiben Sie, wie das Partikelrückhaltevermögen eines Reinraumtextils bestimmt werden kann?


(c) Was versteht man bei Reinraumoveralls unter einer doppelten Reißverschlussleiste?


(d) Beschreiben Sie das grundlegende Prinzip einer Methode, mit der die Restkontamination von Reinraumkleidung nach der Dekontamination geprüft werden kann.

(6 Punkte)

a) Ein zu weit geschnittenes Bekleidungsstück wirkt bei Bewegungen des Trägers wie ein „Blasebalg“ und belastet so den Reinraum durch die Öffnungen im Hals/ Kopf-Bereich oder durch die Arm- und Beinabschlüsse mit Partikeln und Keimen.


b) Testen von Partikelrückhaltevermögen: = Prüfstand ITV Denkendorf 

 1) auf der einen Seite wird Rohrluft aufgegeben mit definierten Partikelkonzentration 

 2) Reinraumtextil wird angespannt (roter Strich im Bild

 3) Rohrluft wird mit def. Volumenstrom durchführt 

 4) Hinter dem Reinraumtextil wird resultierende Partikelkonzentration gemessen  

   in der gefilterten Luft 

-> wichtig, dass der Test standardisiert, ist damit Ergebnisse (Abscheidegrade) vergleichbar sind 

-> exakt definierte Partikelgrößen müssen verwendet werden 

-> welche Partikelanzahl 

-> Strömungsgeschwindigkeiten/ Feuchtigkeit usw. 


c) Reinraumoveralls sollten mit einer doppelten Reißverschlussleiste gefertigt werden, um so innen und außen die „Schwachstelle“ Reißverschluss durch Reinraumgewebe abzuschirmen.


d) Helmke-Drum-Test:

Die zu überprüfenden Bekleidungsstücke werden in eine sich drehende Trommel gelegt, deren Beladungsseite teilweise geöffnet bleibt. Die Bekleidungsstücke werden aufgrund der Trommeldrehungen durcheinandergewirbelt, um so Partikel vom Gewebe zu lösen. Mittels eines automatischen Partikelzählers wird das Niveau der Partikeldichte der Luft innerhalb der Trommel bestimmt.

Monitoring / Biokontaminationskontrolle

(d) Um repräsentative Probenahmestellen für den Abklatsch von Oberflächen zu ermitteln, werden häufig Spaghetti-Diagramme als Basis genutzt. Was sind Spaghetti-Diagramme?


(e) Was ist beim mikrobiologischen Monitoring unter der Contamination Recovery Rate zu verstehen?


(f) Korrigieren Sie die drei nachfolgenden Aussagen zum Thema mikrobiologisches Monitoring.

- Luftkeimsammler arbeiten nach dem Prinzip der Filtration oder Sedimentation.

- Der Abklatsch von kritischen Oberflächen erfolgt stets am Anfang einer Charge.

- Die Bewertung des mikrobiologischen Monitorings erfolgt auf Basis von Mittelwerten.

d) Das Spaghetti-Diagramm dient der Visualisierung von Arbeitsabläufen und Materialflüssen. Dazu werden in einem Layout des Produktionsbereichs die während des Produktionsprozesses zurückgelegten Wege in Form von Linien eingetragen.


Ziele:

  • Visualisierung zurückgelegter Wege im Arbeitsablauf

  • Erkennen der Verschwendungsarten Transport und Bewegung

  • Basis für die Optimierung des Produktionslayouts, um die Verschwendung zu verringern und so die Produktivität zu erhöhen


e) "Die Kontaminationswiederfindungsrate” ist die Rate, mit der Umweltproben überhaupt eine Kontamination aufweisen. Eine Kontaminationsrate von 1 % würde zum Beispiel bedeuten, dass nur 1 % der entnommenen Proben eine Kontamination aufweisen, unabhängig von der Anzahl der Kolonien."


f)

- Luftkeimsammler arbeiten nach dem Prinzip der Filtration oder Impaktion.

- Der Abklatsch von kritischen Oberflächen erfolgt stets am Ende einer Charge.

- Die Bewertung des mikrobiologischen Monitorings erfolgt auf Basis von Einzelwerten.



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Galina G.

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