Was ist Motivation?
Vielleicht wollen Sie möglichst gut vorbereitet in die Klausur gehen,
weil es wenige Masterplätze für viele gute Studierende gibt.
weil Sie gerne gute Leistungen bringen.
Vielleicht interessiert Sie das Fach Pädagogische Psychologie im Allgemeinen oder Motivation im Speziellen.
Vielleicht glauben Sie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten zu können, wenn Sie Lernende motivieren können.
Vielleicht kommen andere Menschen hierher, mit denen Sie anschließend gemeinsam einen Kaffee trinken möchten
Suche nach Erklärungen für bestimmtes Verhalten (z. B. aktive Vor-oder Nachbereitung einer Vorlesung)
Erklärungen = Gründe für Verhalten
Gründe für Verhalten = positive Folge oder Begleiterscheinung eines Verhaltens
-> geht nicht um V selbst, sondern darum das es sich gut anfühlt (intrinsiche Motivation) oder das andere Dinge passieren, wenn ich V zeige, die für mich wichtig sind
Komplexer wird es,
wenn wir nach den Zielen hinter den Zielen suchen.
wenn wir nach Zielen suchen, die für viele Menschen gelten. (gibt es Ziele, bei denen alle sagen würden, das es wichtiges Ziel ist?)
wenn wir Unterschiede zwischen Personen erklären möchten
wenn wir Unterschiede innerhalb derselben Person erklären möchten. (z.B heute motiviert und viel Zeit verbringen mit Lerninhalten; Morgen nicht mehr)
Dfeinitionen
Motive: Je nach Ausprägung nehme ich Situation unterschiedlich war/ deute sie anders
Ausgeprägtes Anschlussmotiv: werde mir bewusst, dass viele dieses Lernvideo sich anschauen; Motivation: möchte, dass Studierende mich nett/ sympathisch finden
Jede Person hat Anteile aller drei Motive in sich verankert —> Ausprägung aber individuell
Motivieren
Wollen Motive in Person aktivieren
Welches Motiv spielt beim Lernen wichtige Rolle?
Wie wichtig ist Motivation für Lernen?
Leistungsmotiv: hängt am stärksten mit Leistung/ Schule zussamen; wird damit assoziiert
Wissen aber, das viele Menschen Leistung zeigen, nicht um Gütemaßstab zu übertreffen, sondern um Einfluss nehmen zu können auf andere & gemocht zu werden
Sind in vielen Bildungssystem in Gruppen (mehr oder weniger freiwillige Gruppen von Pers. Die mehr zeigen als nur Leistungsmotiv)
-> Schüler fragen ob sie gerne in Schule gehen (oft ja, weil Freunde da sind; Anschlussmotiv)
In Lernkontexten spielen alle drei Motive wichtige Rolle
durchschnittlicher Zusammenhang in Metastudie (355 empirische Studien) zwischen Motivation und Leistung:
r = .12.
Überrascht?
Denkbare Ursache für geringe Korrelation:
Fehlende Berücksichtigung der Unterscheidung in
Hohe Begabung auch Aufgabe ohne Anstrengung bewältigen: Keine /geringe Korrelation mit Motivation
Bei geringer Begabung mit viel Fleiß Aufgabe bewältigen: hohe Korrelation mit Motivation
Wenn alle Leistungssituation gemeinsam betrachtet werden wird Einfluss der Motivation (Einfluss Motivationund Leistung) geringer ausfallen
Fazit
jeder hat eigenes Motivsystem mit untersch. Ausprägung
Interesse und intrinsische Motivation
Was ist Interesse?
Besondere Beziehung einer Person zu einer Person oder einem Gegenstand (Objekt, Thema oder Tätigkeit)
Warum ist Interesse so günstig für Lernhandlungen?
Interesse führt zu „Epistemischer Orientierung“ (Erkenntnis-Interesse)
Insbesondere für komplexe Lernziele hilfreich:
Wunsch, mehr zu erfahren, sich ausführlich zu informieren und das Wissen immer neu zu aktualisieren
Häufig Identifikation mit dem Gegenstand des Interesses
Zwei Forschungstraditionen (Analyse von Interessantheit, Thematische Interesse)
Thematische Interessen sind individuell unterschiedlich
vor allem Thematische Interesse Prädiktoren für erfolgreiches Lernen 8Fokus auf Individuen gebundene Interesse)
Metastudie
Geschlechtereffekte
aber nur koorelative Zusammenhängen zwischen Variablen Leistung und Interesse in Abhängigkeit Interesse/ Leistung im Fach
Zunahme der Selbstbestimmung (in Oberstufe) führt dazu, das Einfluss der Selbstinteresse sich besser integrieren/ durchsetzen kann
Thematisches Interesse = Intrinsische Motivation?
Definition
„Intrinsisch motiviert sind Verhaltensweisen, die kein offensichtliches Ziel außerhalb der Handlung selbst besitzen“ (Koch, 1956, zit. nach Hasselhorn& Gold, 2013).
Tätigkeitszentriert (Sport: Muskelspiel in Beinen, Dehnung eines Muskels beim Schwimmen/ Fahrradfahren; Musik: Gleiten der Finger über Tase)
Tätigkeit an sich die zu einer Befriedigung führt
Gegenstandszentrierte intrinsische Motivation
Lernen ist immer dann intrinsisch motiviert, wenn man sich selbst als
selbstbestimmt,
autonom und
kompetent erlebt (Deci und Ryan (1985, zit. nach Hasselhorn& Gold, 2017)
3 Bedürfnisse die erfüllt sein müssen als Voraussetzung
Leistung zeigen zu können, Zugehörig sein und Einfluss nehmen können auf Prozesse (Motive)
Selbstbestimmungstheorie
Introjizierte (auch Form von Externaler Motivation)
Identifizierte Motivation (3. Form der Externen Motivation)
Korrumpierungseffekt
Beide Motivationen (intrinsisch und extrinsisch) führen zu Lernhandlung
Intrinsisch: Arbeiten, Üben, Trainieren viel
Extrinisch: Lernen, üben, Trainieren auch viel
Wenn intrinsische Motivation bereits da ist & über die Motivation hinaus externen Verstärker anbieten, können wir intrinsische Motivation korrumpieren
intrinsische Motivation kann abnehmen bei externen Verstärkern (Darauf eher verzichten)
Interesse
Führt zu günstigem Lernverhalten
Inhalts-und Personenbezogen
intrinsische Motivation
Ist die selbstbestimmteste Form der Motivation
Auch extrinsische Motivation führt zu Lernen und ist durch verschiedene Grade der Selbstbestimmung beschrieben
Lern- und Leistungsmotivation
Leistungsmotiviert (…) ist ein Verhalten nur dann, wenn es auf die Selbstbewertung eigener Tüchtigkeit zielt, und zwar in Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab, den es zu erreichen oder zu übertreffen gilt. Man will wissen, was einem in einem Aufgabenfeld gerade noch gelingt und was nicht, und strengt sich deshalb besonders an (Rheinberg & Vollmeyer, 2019, S. 65).
versch. Implikationen (Güte-Maßstab kein Objektiver)
wenn Person in einer bestimmten Sit. Etwas bestimmtes erreicht, ist dies nicht das Resultat eines aktivierten Leistungsmotiv
Sondern: Ziele sind hochgradig subjektiv
Anstrengung muss nicht notwendigerweise auf Leistungsmotiv zurückgeführt werden
Jeder von uns setzt sich seinen eigenen Gütemaßstab in Abhängogkeit von eigenne Kompetenzen
Gütemaßstab = Anspruchniveau
Formel (Erwartungs X Wert)
Multiplikative Verknüpfung (Atkinson)
Wieso? Brauche Mindestausprägungen in beiden Variablen damit am Ende überhaupt Motivation entstehen kann
brauchen Wert größer als 0
beide hoch: Motivation wird hoch
Wert eines Erfolges höher, desto schwieriger Aufgabe
kann stolz sein (je schwieriger die Aufgabe)
Kreuzung Kurve: Anreiz für Handlung sollte hier maximal sein
Erfolgs- und Misserfolgsmotivierte
Muster empirisch nicht (immer) auffindbar; zwei Ausprägungen des Leistungsmotivs:
Ängstlich: Angst davor das andere sehen, wie inkompetent sie sind
Schwierige Aufgaben: können external attribuieren (riskieren nicht, das andere Personen den Rückschluss ziehen, dass sie inkompetent sind)
Leichte Aufgaben: weniger stolz, aber vermeiden, dass sie scheitern
Misserfolgsorientierte: attribuieren bei Erfolg external, auf leichte Aufgabenwahl, können keinen stolz erleben, weil sie Erfolg nicht auf Person zurückführen
Erfolgsmotiviert:
Bei Erfolg: stolz auf sich und gehen gestärkt in nächste Aufgabe
Lernen Erfolgsmotivierte erfolgreicher?
In experimentellen Studie zu kurzfristigen Behaltensleistungenselten selten Vorteile nachweisbar
Wie lässt sich der fehlende Zusammenhang erklären?
Zusammenhang nur erwartbar, wenn Anregungsgehalt hinreichend groß: wird eigene Tüchtigkeit tatsächlich geprüft?
Stärke des Leistungsmotivs variiert zwischen Erfolgsmotivierten und sagt Ausmaß der Anstrengung vorher (Bedingung, die gegeben sein muss. Leistungsmotiv muss bestimmte Stärke/ Ausprägung haben; erst dann können wir Effekte nachweisen)
Vermehrte Anstrengung allein führt nicht notwendig zu größerem Lernerfolg
Resultate langfristiger kumulativer Lernprozesse offenbaren Vorteile Erfolgsmotivierter
Wie stellen sich diese Vorteile dar?
Bessere Schulleistungen
Bessere Studienleistungen
kann aber auch andere Ursachen haben 8Auch Leute die Leistung zeige aufgrund Anschluss- oder Machtmotiv)
Attributionsstile
„In der Psychologie spricht man von Kausalattributionen, wenn wir Ereignissen, die wir wahrnehmen, Ursachen zuschreiben“ (Hasselhorn& Gold, 2013, S. 113).
wollen wissen, wie Erfolg/ Misserfolg zustande gekommen ist
geht nicht um außeneinschätzung, sondern internale Prozesse mit denen wir uns erklären, weshalb wir erfolgreich/ nicht erfolgreich waren (oft weniger reflektiert)
Dimensionen der Attribution
Internale Attribution: Empfinde stolz
Stabilität
Stabil: immer so (bin gut in Mathe)
Variable Gründe:
Habe viel gelernt, bin fleißig
Kontrollierbarkeit:
Wenn ich erfolgreich bin und internal stabil attribuiere mit wenig Kontrolle: stolz wäre umso stärker
Ursachenzuschreibung nach Misserfolg
Misserfolg (Klausur gelernt und mit Ergebnis nicht zufrieden): war nicht erfolgreich, sondern faul (Internale Erklärung, stabil, denn Faulheit = Persönlichkeitseigenschaft, aber kontrollierbar)
->bei allen Erklärungen zum Teil strake Effekte auf Selbstkonzept der eigenen Begabung
Meisten von uns haben leicht verzerrtes Konzept/Einschätzung
Darf nicht zu groß sein: Sonst Erwartungen, die nicht erfüllt werden können
Motivtrainings
Motive werden ab dem 12. LJ als relativ stabile Persönlichkeitseigenschaften konzeptualisiert.
Trotzdem gibt es Trainings, dass wir stabile Eigenschaften auch nach 12. Lj. Verändern können
Auch vor dem 12 Lj., damit sich Ausprägungen nicht ungünstig manifestieren
1. L.J: machen Bewegung und freuen sich darüber
2.-3-L.J: Aufgaben wählen das mehr als mittelhohes Anspruchsniveau hat -> Eigentlich bei Erfolgsmotivierten): machen Kinder in dem Alter intuitiv -> wählen Aufgaben die über aktuellen Kompetenzniveau liegen: dauert lange, bis sie diesen Erfolg haben
Als Erwachsener7Erzieher/Eltern: braucht viel Geduld, weil Kinder Schuhe z.B. selbst anziehen wollen usw. ABER: wenn Kind in Situation Leistungsmotivation positiv entwickeln sollen, dann geduldig sein
6. Lj: Kinder erleben eigene Anstrengung als Ursache für Leistung
11. L.j.: Fähigkeit kann als Ursache für Leistung herangezogen werden
-> siehe Attributionsstile und Folgen der Art von Attribution
-> Bei Misserfolg: external attribuieren um Selbstwert zu schützen
Selbstbewertung:
Neigen uns selbst zu bewerten
Internal: starke Betroffenheit (Erfolgreich: Stolz)
-> können wir trainieren
-> was ist ein gutes Ziel? Gemeinsam mit Lernenden Ziel festlegen, Anlass für Stolz festlegen in Lernsituation)
-> sind immer Modell für das was wir tun: In Kita etc. ausdrücklich sagen: in dem Bereich möchte ich dies schaffen.. wähle das und das Ziel aus, aber das kann ich schaffen; eigene Zielsetzung verbalisieren, sodass Kinder von außen sehen können, das Erzieherin Ziel setzt, das anspruchsvoll ist aber realisierbar
-> Erfolg/ Misserfolg verbalisieren (habe mein bestes gegeben)
Schulfern
Schulfern anfangen
In Schule: oft Leistungsbeurteilung
Ringwurfaufgabe: Kinder müssen Abstand zu Stäben wählen (Manipulation der Schwierigkeit und der Menge an Ringe, die sie erfolgreich werfen werden)
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