Rhythmen bei instabiler Tachykardie
Sinustachykardie
Vorhofflimmern
Vorhofflattern
Suprventrikuläre Tachykardie (SVT)
Monomorphe VT
Polymorphe VT
Tachykardie unbekannten Typs mit breitem QRS-Komplex
Definition Tachykardie
Herzfrequenz von 100/min oder höher
Bei einer Herzfrequenz unter 150/min ist es unwahrscheinlich, dass..
dass die Symptome einer Instabilität primär durch die Tachykardie hervorgerufen werden, es sei denn, der Patient weist eine ventrikuläre Dysfunktion auf.
Pathophysiologie der instabilen Tachykardie
die übermässige Herzfrequenz führt zu Symptomen oder zu einem instabilen Zustand weil, das Herz nicht effektiv schlägt, wodurch die Koordination zw. Vorhof und Kammern oder der Kammern untereinander zu einem verminderten Herzzeitvolumen führt
durch das verringerte Herzzeitvolumen kann es zu Lungenödem, koronarer Ischämie & Hypotonie mit verringertem Blutfluss zu lebenswichtigen Organen (z.B. Gehirn, Niere) kommen
Anzeichen und Symptome
Hypotonie
akute Bewusstseinstrübung
Anzeichen eines Schocks
Ischämische Brustbeschwerden
Akute Hrezinsuffizienz
wichtig: schnelle Erkennung, ob die Tachykardie
eine hämodynamische Instabilität & die ersten Anzeichen & Symptome verhorruft
oder die ersten Anzeichen und Symptome die Ursache der Tachykardie sind (z.B. die Schmerzen und Symptome eines AMI)
Herzfrequenz von 150/min
<150/min
>150/min
<150/min sind die Symptome einer Instabilität wahrscheinlich nicht primär durch die Tachykardie hervorgerufen, solange die ventrikuläre Funktion nicht beeinträchtigt ist.
schwer kranke PatientInnen mit zugrunde liegender Herz-Kreislauf-Erkrankung können auch schon bei niedrigen Frequenzen Symptome aufweisen
Indikation für Kardioversion
Herzfrequenz von 150/min oder höher, sind häufig Symptome vorhanden & bei instabilen Patienten ist oft eine Kardioversion erforderlich
Vorgehen Sinustachykardie
einen Patienten mit Sinustachykardie niemals kardiovertieren
Vorgehen nach Schema bei Tachykardie
klinicher Zustand + Herzfrequenz
Zugrunde liegende Ursachen feststellen & beheben
Atemwege freihalten, ggf. Sauerstoff
Monitoring: EKG, BLutdruck, Sauerstoffsättigung
i.v. Zugang
12-Kanal-EKG
hypoxische & toxikolische Ursachen berücksichtigen
instabile Tachykardie
Hypotonie, akute Bewusstseinveränderung, Anzeichen eines Schocks, Ischämische Brustbeschwerden, akute Herzinsuffizienz
ja —> Kardioversion
nein —> QRS-Komplex Breite
Adenosin Indikation
= regelmässige monomorphe Tachykardien
schmale regelmässige QRS-Komplexe
breite regelmässige QRS-Komplexe = monomorphe ventrikuläre Tachykardie
Adenosin Dosierung
erste Dosis: 6mg i.v. Bolus + Spülung mittels NaCl
falls ausbleibende Konversation zu normalem Rhythmu snach 1-2Minuten
zweite Dosis: 12mg i.v., falls erfoderlich
Vagale Manöver Indikation
stabile Tachykardie + schmale regelmässige QRS-Komplexe
stabile Tachykardie mit regulären schmalen QRS-Komplexen
Ausnahme: Sinustachykardie
Intervention
Vasovagle Manöver (falls regelmässig)
Adenosin (falls regelmässig)
b-Blocker oder Kalziumkanalblocker
Spezialist erwägen
wird der Patient klinisch instabil —> sofortige Abgabe nicht synchronisierten Schocks oder eine synchronisierte Kardioversion.
stabile Tachykardie mit breiten QRS-Komplexen
Adenosin nur bei regelmässigen und monomorphen Tachykardie
Antiarrhythmika-Infusion (Procainamid i.v., Amiodaron i.v., Sotalol i.v.)
Spezialist
intervention
synchronisierte Kardioversion
Sedierung erwägen
bei schmalen regelmässigen QRS-Komplexen Adenosin
Antiarrhythmika-Infusionen bei stabiler Tachykardie mit breitem QRS-Komplex
Procainamid i.v. 20-50 mg/min
vermeiden bei verlängertem QT-Intervall
Amiodaron i.v. 159mg über 10min
Sotalol i.v. 100mg (1,5mg/kg) über 5 min
Vorgehen, falls Tachykardie refraktär
Zugrunde liegende Ursache
Erhöhung der Energie bei nächster Kardioversion
Zugabe Antiarrhythmikums
Schlüsselfragen im Algorithmus zur Behandlung von Tachykardie mit Puls
sind Symptome vorhanden?
ist der Patient stabil oder instabil?
gibt es einen breiten QRS-Komplex (0,12 sek oder länger)
ist der Rhythmus regelmässig oder unregelmässig?
ist der QRS-Komplex monomorph oder polymorph
Merke: instabile Patienten
frühzeitiges 12-Kanal-EKG (falls verfügbar)
unverzügliche Kardioversion —> diese nicht aufgrund des 12-Kanal-EKGs hinauszögern
Vorgehen bei Arrhythmie mit einem Polymorphen QRS-Komplex (polymorphe VT, z.B. Torsades de Pointes)
i.d.R. keine Synchronisation möglich
beim Vorliegen einer polymorphen VT behandelt sie wie bei einer VF/pVT mit nicht synchronisierten Schocks hoher Stromstärke
Indikation für synchronisierte Schockabgabe mit niedriger Stromstärke
instabile SVT
instabiles Vorhofflimmern
instabiles Vorhofflattern
instabile regelmässige monomorphe ventrikuläre Tachykardie mit Puls
Indikation nicht synchronisierte Schockabgabe mit hoher Stromstärke
Patienten ohne Puls (VF/pVT)
instabile Patienten mit klinischer Verschlechterung z.B. bei schwerem Schock oder polymorpher VT
instabile Patienten, bei denen nicht sicher ist ob es eine monomorphe oder polymorphe ventrikuläre Tachykardie
wann ist eine Kardioversion als Behandlung nicht wirksam
junktionaler Tachykardie
ektopischer bzw. multifokaler atrialer Tachykardie
da diese Rhythmen automatisch durch Zellen fokussiert sind, die spontan mit schneller Frequenz depolarisieren. Eine Schockabgabe kann die Tachyarrhythmie sogar noch verstärken
Prämedikation bei Kardioversion
Indikation
Medikamente
Bei wachen Patienten
Sedativum: Diazepam, Midazolam, Etomidat, Propofol
mit oder ohne Analgetikum: Fentanyl oder Morphin
Was tun, falls isch die Synchronisation verzögert oder der klinische Zustand des Patienten kritisch ist
unverzüglich unsynchronisierter Schockabgabe
Antiarrhythmika
regelmässige, monomorphe breiter QRS-Komplex Tachykardie
refraktäre Arrhythmien (stabil breit Komplex oder instabil)
Kontraindizierte Medikamente bei unregelmässiger Tachykardie mit breiten QRS-Komplex
z.B. bei
Vorhofflimmern mit akzessorischer Leitungsbahn (WPW)
Torsade de Pointes
Polymorphe ventrikuläre Tachykardie
Kontraindiziert:
Adenosin
Kalziumkanalblocker
Digoxin
b-Blocker bei Patienten mit Vorhoflfimmern
Adenosin Dosisanpassung bei
normal: 1.Dosis 6mg i.v., 2. Dosis 12mg i.v.
Anpassung auf 3mg i.v. bei
Dipyridamol oder Carbamazepin
herztransplantierte Patienten
unerwünschte Wirkung
kann Bronchospasmen verursachen
Cave: bei Patienten mit Asthma oder COPD —> kein Adenosin
Vorgehen nach Adenosin Anwendung
Rhythmus konvertiert
Rhythmus konvertiert nicht
Rhythmus konvertiert a.e. lag eine Reentry-SVT vor
Patient beobachten, falls Rückfall —> Adenosin oder länger wikrenden AV-Knotemblockern wie Kalziumknaalblocker von Nicht-Dihydropyridin-Typ (Verapamil & Diltiazem) oder b-Blocker
spezialist
AV-Knotenblocker
Adenosin.
Calciumantagonisten.
Betablocker.
Digitalis.
Antiarrhythmika. Klasse I und III.
Lithium.
Kontraindikation
Vorhofflattern mit Präexzitation
Zuletzt geändertvor 2 Jahren