Akute Indikationen
AEIOU (Notfallindikationen)
Azidose
Elektrolyte: Hyperkaliämie (Hypercalcämie)
Intoxikationen (Lithium)
Overload (Überwässerung)
Urämische Perikarditis
Elektive Indikationen
GFR< 10 ml/min
Klinik
Urämiesymptome → oft unspezifisch!!
Abgeschlagenheit/Müdigkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
Appetitverlust, Übelkeit/Erbrechen
Juckreiz
Refraktäre Volumenüberladung
ca. 75 % der Patienten haben Urämie Symptome bevor die eGFR < 8 ml/min ist
Dialyse Vorbereitung
30 - 20 - 10 GFR Regel
eGFR 30 ml/min: Aufklärung über Optionen (HD, PD, Transplantation)
eGFR 20 ml/min: Dialysezugang (bei AV Shunt)
„Reifung“ nativer Shunts 6 - 12 Wochen
eGFR 10 ml/min: (Start)
→ 3 x / Woche 4 - 5 Stunden (Hämodialyse)
Dialyse
Definition
Dialyse = Stoffaustausch durch Diffusion über eine semipermeable Membran
(Ultra)Filtration = Entzug von Wasser (und Molekülen = Konvektion) durch Druckdifferenz
Peritoneal Dialyse = Heimverfahren
Individualisierte Verfahren/ Zyklen möglich
Dialyse Katheter
Cimino Shunt = A. radialis → V. cephalica
Brachiocephaler Shunt „Ellenbogenshunt“ = A. brachialis → V. cephalica
„Prothesenshunt“ oder Graft (PTFE/Goretex)
wenn native Gefäße nicht geeignet sind
„Vorhofkatheter“ = Getunnelt: „Demers“ Nicht getunnelt: „Shaldon“
Akutdialyse
Temporär bis Shunt „reif“
Schwere Herzinsuffizienz → schlechter Gefäßstatus
Cave: Infektionen
Prothesenshunt: Punktion bereits nach 2 Wochen möglich
Wichtig! bei Patienten mit fortgeschrittener CKD Venen schonen!
Keine VVK/Blutabnahmen an Unterarmvenen (Handrücken bevorzugen)
i.d.R. Shuntanlage am nicht-dominanten Arm
Hämodialyse
Verfahren
Peritonealdialyse
Oberfläche von ca. 1 - 2 m2 ≈ KÖF
80 - 90% viszerales Peritoneum
10 - 20% parietales Peritoneum
Blutfluss (geschätzt) 50 - 150 ml/min Lymphtransport: 1 - 2 ml/min
Kapillaren sind wichtigste Komponente des peritonealen „Filters“
-> Tenckoff Katheter
Anpassung an Pat. Bedürfnisse
PD Lösung
Zahlen zur Nierentransplantation
93 000 Dialysepatienten in Deutschland
Ø Wartezeit für eine Niere: 7 - 8 Jahre
25 - 30 % Lebendspende
Vorteile: kürzere Wartezeit, bessere Prognose
Wer kommt für eine Nierentransplantation in Frage?
Alle Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz
Eine präemptive Transplantation vor Erreichen der Dialysepflicht (meist Lebendspende) ist möglich
Nierentransplantation
Kontraindikationen
Maligne Erkrankungen (Wartezeiten nach kurativer Therapie)
Akute/chronische Infektionen
Schwere psychische Erkrankung, Drogenabhängigkeit
Schwere extrarenale Erkrankungen
Relativ: wahrscheinliche Lebenserwartung von < 5 Jahren (ERBP Guideline)
Allokation postmortaler Nieren
Zuständig ist die Stiftung Eurotransplant
Vergabe nach Kriterien „Erfolg“ und „Dringlichkeit“
Punkte-Score mit immunologischen ...
HLA (Humane leukozytäre Antigene), Gene auf Chromosom 6, Vererbung nach Mendelschen Regeln
Klasse I (A, B, C) → alle kernhaltigen Zellen
Klasse II (DR, DP, DQ)→Zellen Immunsystem/APC
Blutgruppe
... und nicht-immunologischen Kriterien
Wartezeit (ab 1. Tag Dialyse)
Distanz (Ort Organentnahme und Transplantation)
Nationale Bilanz
Alter (Eurotransplant Senior Program ESP, Kinder)
„Full-House-Match“ = Übereinstimmung in allen 6 Merkmalen
Lebendspende
Transplantationsgesetz: „Eine Lebendspende ist nur zulässig zwischen Verwandten ersten oder zweiten Grades, Ehegatten ... oder besonders nahestehenden Personen„ → FREIWILLIGKEIT
Risiko einer Lebendspende: Mortalität 3/10 000 = 0,03 %
Häufigsten Todesursachen: Lungenembolie, Blutungen, Infektionen
Entfernung einer Niere
→ akuter Verlust von 30% der Nierenfunktion
→ langfristiger Verlust von 20 - 25 % der Nierenfunktion
Wie lange hält ein Transplantat?
28 Jahre = HLA identische Niere
18 Jahre = Lebendspende
7 - 14 Jahre = Postmortale Niere
Einfluss hat auch der Pat. selbst!!
Zuletzt geändertvor 2 Jahren