Nennen Sie Anlässe für und Merkmale von Organisationsentwicklung
Informations- und Kommunikationstechnologien
digitalisierte gesellschaft & digitalisierte Wirtschaft
immer globaler agierende unternehmen
expandierte multinationale unternehmen
demografischer wandel
—>Anstieg des globalen Wettbewerbs und Strukturveränderungen im Unternehmen
—>Unternehmen: immer stärker unter Druck zu permanentem Wandel durch Innovationen + Entwicklung
—>Organisationen: gezwungen, Themen ihrer sich ständig verändernden Umwelt aufzugreifen
Anlässe für und Merkmale von Organisationsentwicklung
Definiere Organisationsentwicklung
Unter Organisationsentwicklung (OE) werden alle geplanten bemühungen verstanden, um ganze systeme, organisatorische einheiten und ihre mitglieder bewusst zu gestalten. unter OE werden zudem eine vielzahl von methoden und maßnahmen verstanden, die der systematischen, geplanten veränderung von organisatoonsstrukturen und - prozessen dienen.
Anlässe für und merkmale von organisationsentwicklung
welche ziele berücksichtigt die Organisationsentwicklung (OE) immer? Nenne 2 Formen der Veränderung
Die Organisationsentwicklung (OE) berücksichtigt immer effektivitäts- effiziienzziele, humanistische und mitarbeiterorientierte ziele
2 formen von veränderung:
—>Prozessoptimierung: orientierung an “best practice” = ständige verbesserung der bestehenden verhaltensmuster
—>Prozessmusterwechsel: Verlassen bestehender muster , radikale neuordnung und /oder neuorientierung
Anlässe für und merkmale von organisationsentwicklung (OE)
Handlungsfelder
Technologien
organisatorische Strukturen und Prozesse
Unternehmenskultur
Führungs- und Kommunikationsmuster
Geschäftsstrategien und Visionen
Machtkonstellationen
nennen sie erfolgsfaktoren von OE
aktive Beteiligung der Mitarbeiter (Wünsche, Hoffnungen etc.),
Information u. Kommunikation im Veränderungsprozess
Identifikation der Führungskräfte mit den geplanten Veränderungen
Nennen sie die Merkmale von Organisationsentwicklung (OE)
Organisationsentwicklung ist eine geplante form des wandels
entwicklungs- und veränderungsprozesse von organisationen werden langfristig begleitet.
Organisationsentwicklung geschieht aus dem gesamtsystem der organisation heraus und nicht nur in einzelnen abteilungen oder gruppen.
am Organisationsentwicklungsprozess sind die betroffenen beteiligt.
die organisationsentwicklung hat zum ziel , die leistungsfähigkeit der organisation (effektivität) und die arbeitsbedingungen ihrer mitglieder (humanität) zu verbessern.
durch organisationsentwicklung sollen organisationen in die lage versetzt werden, langfristig veränderungen konstruktiv zu bewältigen.
interne oder externe berater unterstützen den OE-prozess durch geeignete Maßnahmen und Interventionen.
Anlässe für und merkmale von Organisatiopnsentwicklung
Nennen Sie Anlässe für die Organisationsentwicklung
Ein führung neuer Organisations- und Führungsstrukturen
aufbau neuer unternehmenssitze im rahmen einer globalen expansion
fusion von unternehmen(-sbereichen)
einführung von teamrarbeit
umstrukturierung eines unternehmens
einführung neuer managementsysteme (zb TQM)
Strategische anpassung an veränderte marktgegebenheiten
entwicklung und implementierung eines programms für gesundheitsgerechte mitarbeiterführung
3 wichtige punkte
wie sieht das menschenbild aus ?
keine klare Definition
keine einheitliche Theorie oder Konzept
keinen einen »besten Weg«
Menschenbild:
humanistisches Menschenbild
lässt sich gut anhand der X- und Y-Theorie von McGregor (1960) beschreiben
Annahmen der X-THEORIE
Der mensch verfügt über eine angeborene abneigung gegen arbeit und neigt dazu, arbeit zu vermeiden, wenn dies möglich ist.
aufgrund der angeborenen abneigung gegen arbeit an sich müssen viele menschen kontrolliert und zur arbeit angehalten werden, damit sie volle leistung bringen.
von seinem grundwesen her ist der mensch bemüht, verantwortung zu vermeiden, er ist gewillt, geführt zu werden und ist sicherheitsorientiert.
führungsstile, die auf dieser managementphilosophie fußen, sind charakterisiert durch enge anleitung, genaue anweisungen und strikte kontrolle.
Annahmen der Y-THEORIE
Physische und geistige anstrengungen bei der arbeit sind selbstverständlich und natürlich
kontrolle und bestrafung sind nicht die einzigen möglichkeiten, um menschen zur arbeit zu motivieren, sondern diese bringen sich selbst und ihre leistung mit ein, wennn sie ein gewisses commitment zur organisation haben bzw. sich mit deren zielen identifizieren.
commitment bzw. bindung des menschen an eine organisation entstehen infolge einer für das individuum befriedigende arbeitstätigkeit.
der mensch sucht unter geeigneten arbeitsbedingungen nach verantwortung.
indem menschen mit ihren fähigkeiten angemessen eingebunden werden, kann einer großen anzahl an problemen bei der arbeit vorgebeugt werden.
führungsstile die auf dieser managementphilosophie fußen, erlauben ihren mitarbeiter mehr selbstbestimmung , formulieren arbeitsziele und geben ihnen größere handlungsspielräume. partizipation ist erwünscht und es lassen sich flexiblere organisationsstrukturen finden.
Historische Wurzeln der organisationsentwicklung
Survey Feedback bzw aktionsforschung
AKTIONSFORSCHUNGSPHASE , VORWIEGEND, INHALT
formen der organisationsberatung
Wo liegt der fokus der beratung von organisationen?
Initiierung
gestaltung
unterstützung des veränderungs- und lernprozesses
—>Organisationsentwicklung wird oft als Prozessberatung verstanden und grenzt sich in der regel von der inhaltlichen beratung ab.
Formen der Organisationsberatung
Inhaltsberatung - Was verstehen sie unter inhaltsberatung und nennen sie beispiele
Inhaltsberatung:
Hinzuziehung v. fachlichem Berater
da Expertenwissen od. Kenntnis relevanter Informationen verfügt
beratende Tätigkeit = Informationssuche- und Informationsbewertungsprozess
- —> Entscheidungssicherheit erhöhen (Jonas et al., 2007)
Bsp.:
Ziele: Informationen über eine Kundengruppe od. Wissen über Marketingstrategien anderer Unternehmen (f. Konkurrentenanalyse)
Klienten möchten Stimmungsveränderung in einer Abteilung nach einer personalpolitischen Maßnahme erfahren (Berater: ….??
formen von Organisationsberatung
Was verstehen sie unter Prozessberatung?
gegensatz zu inhaltsberatung
begriff / konzept : von edgar schein erstmals in den 1960er jahren
ziel: entwicklung von veränderungs- und problemlösefähigkeiten beim klienten.
Organisation und mitglieder: werden aktiv am Organisationsentwicklungsprozess beteiligt aufgrund der annahme: betroffene seien selbst experten ihrer situation und seien bereit, diese situation optimal zu gestalten.
Der fokus liegt auf “weiche faktoren” zb gruppendynamik, kommunikation , konflikte, motivation , identifikation und führung
zentrale aufgaben der prozessberatung nach schein 1990: den klienten beizubringen wie sie lernen können.
Prozessberater: initiiert lernprozesse, unterstützt ihn mittels “hilfe zur selbsthilfe”
beteiligung der organisationsmitglieder: verschiedene strategien: top-down, bottom-up, bipolar, keilstrategie und multiple - nucleus- strategie
Historische wurzeln der organisationsentwicklung
Laboratoriumsmethode bzw. Sensitivity Training
Survey Feedback bzw. Aktionsforschung
soziotechnischer Systemansatz
strategische Veränderung
Laboratoriumsmethode = Sensitivity Training = T-Groups (Kurt Lewin 1946/47)
zu Beginn die klassische Methode der OE.
Grundannahme:
Lernen wirke sich i. einer Trainingsgruppe a. d. Entwicklung der gesamten Organisation aus
Ziel: Verbesserung des Verständnisses für interpersonelle Beziehungen, persönliche Weiterentwicklung, Führung und Gruppenprozesse
Durch: Anregung durch Feedback über Gruppeninteraktionen zu Lern- und Denkprozessen, für kompetente Steuerung von Gruppendynamiken in realen Situationen
optimale Lernbedingungen: 3 Voraussetzungen
1.Unstrukturiertheit der Situation:
—>Die Teilnehmer kennen sich nicht
—>kein moderierender Trainer, der Ablauf oder Themen i.d. Gruppe einbringt
2.Hier-und-Jetzt-Prinzip:
—>In der Zeit der Zusammenarbeit dürfen sich die Trainingsteilnehmer nur über Vorgänge in der Gruppe unterhalten.
3.Feedback:
Um die eigene Wirkung auf andere zu erfahren, geben sich die
Teilnehmer gegenseitig Feedback.
Und heute? wie würden sie eine solche grippe konzipieren? wie haben sie ihre t-group gerade erlebt?
Heutzutage werden T-Groups in ihrer ursprünglichen Konzeption nur noch selten angeboten und durchgeführt.
Die Grundideen und praktischen Aspekte haben sich aber in Angeboten zur Teamentwicklung fortgesetzt.
histroische wurzeln der organisationsentwicklung
urvey Feedback bzw. Aktionsforschung
Kurt Lewin mit John Collier, William Whyte, Rensis Likert und anderen
2 historische Wurzel von OE: 1948 bis 1980er Jahre
Ablauf:
durch schriftliche od. mündliche Befragung Daten in einer Organisation erheben
Dann: Daten mit einem Feedback-System an die Befragten zurückmelden
Veränderungen basieren auf kollektiven Lernprozessen:
Selbstreflexion wird gefördert
i. d. Organisation selbst werden Lösungsvorschläge erarbeitet, umgesetzt und evaluiert
Nutzen des survey feedback bzw aktionsforschung:
Nutzen:
f. Organisationen: Forschungsergebnisse, um Veränderungs- und Umsetzungsprozesse zu begleiten
f. Forscher: konnten diese Prozesse untersuchen und Erkenntnisse für ihre Forschung und weitere Praxisprojekte daraus gewinnen
Heute: beim Befragen von Mitarbeitern od. Führungskräften, um z. B. Organisationsentwicklungsprojekte einzuleiten.
historische wurzeln der organisationsentwicklung
Soziotechnischer Systemansatz
1960er: neue Sichtweise von Organisationen,
Eric Trist, 1950 bis heute: Soziotechnischer Systemansatz.
soziotechnische Systemtheorie: keine n unabhänigigkeit sozialem u. technischem System einer Organisation
OE: immer beachten, welche Auswirkungen die technischen Bedingungen und das soziale System aufeinander haben
Grundlage für demokratische Ansätze der OE und der »Humanisierung der Arbeitswelt«
Zum Teil entstanden aus diesen Ansätzen
Job-Enrichment-Programme
autonome Arbeitsgruppen
Weiterentwicklungen:
Qualitätszirkel
Total Quality Management (TQM; Fatzer, 2005)
Organisationsentwicklung und beratung
widerstände - Fairness und gerechtigkeit
Wenn Verfahrensweisen, Ressourcenverteilung, Entscheidungsprozess oder Kommunikation subjektiv als gerecht u. fair erlebt:
—> steigen Unterstützungsaktivität u. Akzeptanz v. Entscheidungen
—>Loyalität gegenüber Entscheidungsträgern: eher gegeben
Dieses subjektive Empfinden von Fairness = organisationale Gerechtigkeit
3 Formen der Gerechtigkeit (Colquitt, 2001):
distributive,
prozedurale
interaktionalen Gerechtigkeit
distributiven Gerechtigkeit:
Bewertung der eigenen Investitionen und dafür erhaltenen Belohnungen (z. B. Lohn, Entscheidungsbefugnisse, Privilegien) im Vgl. mit anderen
prozedurale Gerechtigkeit:
Wahrnehmung der Prozesse als gerecht und fair
z. B.
Vertrauen i. d. Neutralität der Entscheidungsträger,
Einhalten ethischer Standards
konsistente, alle Bedürfnisse berücksichtigende Entscheidungsverfahren
Möglichkeit, seine Meinung kund zu tun (»voice«). Voice = Möglichkeit, seinen Standpunkt zu vertreten (auch wenn die Meinungsäußerung keinen oder einen nur sehr geringen Einfluss auf die Entscheidung hat)
interaktionale Gerechtigkeit:
Aspekt der informationalen Gerechtigkeit: Qualität /Quantität von gegebenen Informationen
Aspekt der interpersonalen Gerechtigkeit: Würde / Respekt
organisationsentwicklung und beratung
widerstände
Kommunikation
Richtige Kommunikation reduziert und verhindert Widerstände
Sie muss bzgl. der Veränderung
Gründe,
Inhalte und
Folgen
transparent machen
grunde einer veränderung klärung des warums, inhalte einer veränderung klräugg des was, folgen der veränderung klärung des danach
Gründe einer Veränderung (Klärung des »Warum?«):
Wichtig: alle Betroffenen aufklären, weshalb Veränderung erforderlich
Oft wegen geänderter Umwelt- und Wettbewerbsbedingungen (z. B. Euro-Einführung, europäischer Binnenmarkt, Globalisierung),
veränderter Unternehmenssituation (z. B. Fusions-Aktivitäten, strategische Neupositionierung)
proaktiver Vermeidung von Stillstand im Unternehmen
Inhalte einer Veränderung (Klärung des »Was?«):
Für umfassende Veränderungs-Akzeptanz: Umfang klar umreißen
Hierzu zählt, ob Veränderung global, unternehmensweit oder lokal, a. d. einzelnen Arbeitsplatz od. die Abteilung bezogene Pilotfunktion übernehmen soll, welche Strukturen oder Prozesse betroffen sind, und in welcher Weise diese verändert werden sollen
Folgen der Veränderung (Klärung des »Danach«):
Für den einzelnen Betroffenen steht im Vordergrund, wie sich eine Veränderung auf ihn persönlich und sein unmittelbares Arbeitsumfeld auswirkt
Wichtig hier z. B.
Veränderungen der Belegschaftsgröße
Umsetzungen innerhalb des Betriebs
Neuverteilung von Aufgaben
kommunikation
Regelmäßige Kommunikation schafft
Sicherheit
Orientierung
Motivation
Wiederholungen nicht scheuen! Da eine Botschaft bei Stress Menschen weniger gut erreicht.
Versch. Kommunikationskanäle nutzbar, um Botschaften zu verankern.
Nutzbar:
bereits vorhandene Kommunikationsinfrastruktur (z. B. Newsletter per E-Mail, Mitarbeiterzeitschrift, Intranet, Mitarbeitergespräche)
speziell entwickelte Kommunikationsinstrumente (z. B. Mitarbeiterbefragungen, Flugblätter, Workshops, Kick-Off-Veranstaltungen)
Persönliche Form (z. B. Mitarbeiterversammlungen, Zusammenkünfte, Kaminabende): besser als schriftlichen da nur hier Mitarbeiter ihre persönlichen Sorgen besprechen und Orientierung und Sicherheit von Führungskräften erhalten können.
Die Veränderungskommunikation folgt dabei anderen Gesetzmäßigkeiten als die Regelkommunikation:
besser frühzeitig fragmentarisch statt spät und vollständig,
lieber schlechte Nachrichten als keine Nachrichten
Entscheidungsregeln:
offen legen
verschiedenen Betroffenen Möglichkeit geben, sich zu äußern
Historische wurzeln der Organisationsentwicklung
Strategische Veränderung
Aktuellere Ansätzen (1970er Jahre bis heute)
Annahme:
Organisationen extrem komplex
in ihren jeweiligen Umgebungen (z. B. ihren Märkten) nur schlecht plan- und steuerbar
Veränderungsmanagementprozess: Strukturen der Organisation, Kultur, Strategie und Systemumgebung berücksichtigen
mögliches Instrument für strategisches Management: Balanced Scorecard
berücksichtigt: Finanz-, Kunden-, Prozess- und Mitarbeiter-/Lernperspektive
akteure der Organisationsentwicklung
Neben expliziten zielen kann beratung auch latente funktionen erfüllen zb
Legitimierung
Verantwortungsteilung
Vertagen von Entscheidungen
nicht Gegenstand des Beratungsvertrags
werden nicht explizit angesprochen
Jeweiliges Ziel: abhängig v. personalen Faktoren (z. B. Unsicherheit über Entscheidung, Leidensdruck) und situationalen Faktoren (z. B. Wichtigkeit einer Entscheidung, Notwendigkeit einer Rechtfertigung).
Berater:
im Spannungsfeld der versch. expliziten u. impliziten Ziele
muss versch. Erwartungen der einflussreichen Akteure der Organisation ausloten
so agieren, dass er ihnen weitgehend entspricht (ohne eigene Interessen zu vernachlässigen).
»Vordringliches Ziel des Unternehmensberaters ist es, den Klienten zufrieden zu stellen – durch Einsatz welcher Funktionen auch immer.« (Kieser, 2002, S. 33).
—>Missachten latenter Funktionen Sündenbock für unpopuläre Entscheidungen, Reputation leidet, Folgeaufträge unwahrscheinlicher (Kauffeld et al., 2009).
Organisationsentwicklung und Beratung
Widerstände
Evaluation von Organisationsentwicklungsmaßnahmen
Erkenntnisse a. d. Evaluation: Grundlage f. d. Entscheidung, ob Maßnahmen verstärkt / weitergeführt, verändert oder abgeschafft werden sollten.
Problem: da der Erfolg von Veränderungsprozessen in Organisationen von vielfältigen Einflussfaktoren abhängt, die in ihrer Wechselwirkung nur bedingt analysierbar und steuerbar sind.
keine verbindlichen Messgrößen, um den Erfolg eines Veränderungsprozesses zu bestimmen.
Bedeutsam z. B.
gemeinsam definierte Projektziele
latente Ziele
—>Wichtig: versch. Aspekte berücksichtigen
—>Zunächst: im Vorfeld ein Kriterium als Indikator für den Maßnahmenerfolg festlegen
—>z. B. Umsatz, Aktienkurs, Fluktuation, Fehlerquote, Unfälle, Zufriedenheit
—>Für Kausalrückschlüsse: Experimental-Kontrollgruppen-Design
= Vergleich:
Messung der Experimentalgruppe (mit der eine OE-Maßnahme durchgeführt wurde)
vs. Messung der Kontrollgruppe (ohne OE-Maßnahme)
Prozessevaluation und ergebnisevaluation / ergebnisinterpretation
Prozessevaluation:
Fokus a. d. Prozess der OE an sich
z. B. Erfolg der OE-Durchführung
Ergebnisevaluation:
Fokus allein auf das »Endprodukt« im Anschluss an die OE
z. B. Veränderung der Kundenzufriedenheit
qualitativ
z. B. Interviews od. offene Fragen
quantitativ
z. B. Ratings od. Unternehmenskennzahlen
Ergebnisinterpretation:
wichtig, ob diese auf das Konzept der OE-Maßnahme an sich oder auf die fehlerhafte Implementierung bzw. Durchführung der OE-Maßnahme zurückzuführen sind.
Metaanalysen
Metaanalysen:
strukturelle Maßnahmen (z. B. teilautonome Arbeitsgruppen, Job Enrichment): positive Beziehung zu weichen psychologischen Erfolgsmaßen (z. B. Zufriedenheit der Mitarbeiter, Einstellung zu Kollegen, Arbeit und Organisation)
Andere strukturelle Interventionen (z. B. Leistungsbeurteilungen, Zielvereinbarungssysteme):
recht deutliche Beziehung zu harten Kriterien (z. B. Zunahme der Arbeitsproduktivität)
Prozessinterventionen (z. B. Survey Feedback, Teamentwicklung, Prozessberatung):
besonders wirksam bzgl. weicher Leistungskriterien
eingeschränkt wirksam bzgl. harter LeistungskriterienAusschließlich personale Interventionen (z. B. gruppendynamische Trainings)
Ausschließlich personale Interventionen (z. B. gruppendynamische Trainings):
kaum Zusammenhänge mit Erfolgsmaßen (vgl. Nerdinger et al., 2011).
Zusammenfassend:
OE-Maßnahmen zeigen Effekte (vgl. Kauffeld u. Ebner, 2013).
Die Streuungen sind jedoch so groß, dass die jeweils einzelne Maßnahme betrachtet werden muss bzw.
Erfolgsfaktoren für die Wirksamkeit einer OE-Maßnahme identifiziert werden müssen
Schätzungen: ca. 70% der betrieblichen Veränderungsprozesse scheitern (Higgs & Rowland, 2005).
Am häufigsten genannter Grund: mangelnde Unterstützungsleistung durch Mitarbeiter
Problem:
Entscheidungen in Veränderungsprozessen sind nicht immer für alle Betroffenen positiv
da zu verteilendende Ressourcen begrenzt
negative Reaktionen (z. B. Protest, Unzufriedenheit)
Sieben-Phasen-Modell nach Streich (1997): Reaktion der Organisationsmitglieder
1.»Schock« beim Organisationsmitglied durch Diskrepanz zw. eigenen Erwartungen vs.
tatsächlichen Veränderungen
(2) »Verneinung« der neuen Situation
(3) »Einsicht« i. d. Veränderungsnotwendigkeit
(4) »Akzeptanz«
(5) »Ausprobier«-Phase: positive u. negative Erfahrungen
(6) »Erkenntnis«, warum Veränderungen notwendig
(7) »Integration« der Veränderung u. Übernahme der neuen Verfahrens-/Verhaltensweisen ins
Handlungsrepertoire.
Unternehmen: Veränderungen kulturell verankern, damit sie wirkungsvoll und langlebig werden
Abnsätze der Organisationsentwicklung
Verlauf der Organisationsentwicklung
häufig in Phasenmodellen
der geradlinig erscheinende Verlauf i. d. Praxis selten zu beobachten
Beispiel: Modell in Anlehnung an Lewin (1963)
- Phasen:
1. »Auftauen«,
2. »Verändern«,
3. »Stabilisieren«
Verschiedene Phasen / Verlauf der Organisationsentwicklung
Phase des auftauens
Phase des »Auftauens«
Motivation zur Veränderung wecken durch Verweise auf Diskrepanz zw. bestehenden und angestrebten Verhaltensweisen
Widerstände gegenüber Veränderungsprozessen beseitigen, um Wachstum zu ermöglichen.
Wichtige Bestandteile: Diagnose der Ist-Situation durch das Festlegen eines Kontraktes und die (Problem-) Analyse
Kontrakt:
schriftliche Festhalten von:
identifizierten Problemen
Veränderungsbedarf
definierten Zielen
in Vorgesprächen vereinbarte Vorgehensweise
Rahmenbedingungen f. d. Veränderungsprozess definieren und Ressourcen bereitstellen
Kontrakt dient als Anstoß und Vorbereitung f. d. Veränderungsprozess
Datenerhebung u. -auswertung zum Veränderungsthema
Ergebnisse: als Feedback dem Klientensystem möglichst zu unterschiedlichen Perspektiven des Veränderungsthemas
Ziele der Analyse:
Ist-Situation klar diagnostizieren
Betroffenheit erzeugen
Akzeptanz schaffen
Widerstände abbauen
Dringlichkeit darlegen
Koalitionen aufbauen
Sinnbezüge herstellen
Aufbauend auf der Analyse können Entwürfe für Alternativszenarios und Visionen geschaffen und die Veränderungsprozesse weiter voran getrieben werden.
Phase des Veränderns = einsetzen von interventionsmaßnahmen
Phase des »Veränderns« = Einsetzung von Interventionsmaßnahmen
-Neue Konzepte, Verhaltensweisen, Werte und Einstellungen werden durch Veränderungen in Strukturen und Prozessen der Organisation etabliert.
-Zunächst: hierarchieübergreifende Beteiligung der Organisationsmitglieder an den Veränderungsprozessen = Überordnung gemeinsamer Visionen und Ziele
—>Animation der betroffenen Parteien zur Partizipation
Konzeption u. Kommunikation weiterer konkreter Maßnahmen und Implementierungsschritte
dann: Implementierung bzw. Umsetzung der konzipierten Maßnahmen und Implementierungsschritte.
Über die Implementierung werden die Change Agents als Träger der OE qualifiziert und die weitere OE gesteuert.
Wichtig für erfolgreiche Implementierung:
sich die Unterstützung vom Management einholen
Resultate einfordern
erste Ergebnisse der Implementierung rechtzeitig kommunizieren und wertschätzen
der richtige Zeitpunkt der Destabilisierung
gerichtete Aktivierung
Verschiedene Phasen / Abläufe der Organisationsentwicklung
Phase des Stabilisierens
Phase des » »Stabilisierens«
Veränderungen i. d. Organisation integrieren, stabilisieren und generalisieren
Bestandteile der Stabilisierung:
-kritische Reflexion der Prozesse und Ergebnisse,
-Dokumentation der gesamten OE,
-Evaluation der Prozesse und Maßnahmen,
-Feiern und Bilanzieren von Erfolgen.
Durch die Stabilisierung sollen die Veränderungsprozesse nachhaltig »verankert« werden.
Ansätze der organisationsentwicklung
organisationsentwicklungsmaßnahmen setzen im idealfall gleichzeitig ann…
Organisationsstrukturen (strukturaler Ansatz)
Prozessen (prozessualer Ansatz)
Organisationsmitgliedern (personaler Ansatz)
an.
Ansätze der Organisationsentwicklung
Strukturaler ansatz - Nennen sie auch beispiele
Strukturaler Ansatz:
Organisationen = soziotechnische Systeme
Änderungsprozesse: via Eingriffe i. d. Strukturen der Organisation (z. B. Arbeitsbedingungen) angestrebt.
Organisationsmitglieder sollen in die Lage versetzt werden, Organisationsstrukturen zu hinterfragen und alternative Strukturen zu entwickeln.
Job Enrichment (zur qualitativen Anreicherung der Arbeit),
teilautonome Arbeitsgruppen
Qualitätszirkeln
Zielvereinbarungssysteme
Prozessualer ansatz - nennen sie auch beispiele
Prozessualer Ansatz:
Fokus: Veränderung der Prozesse innerhalb der Organisation.
Methode des Survey Feedback
Maßnahmen der Teamentwicklung
Personaler Ansatz
Personaler Ansatz:
setzt am Organisationsmitglied an
Ziele (nach (Gebert, 2004):
Lernprozesse anregen
eigenen Blick a. d. bestehende Situation reflektieren
Einstellungsänderungen bewirken
fachliche Qualifikation einer Person anheben
Ein klassischer Ansatz: Laborationsmethode (will Person f. d. in einer Gruppe ablaufenden Prozesse sensibilisieren, um dadurch Änderung auf organisationaler Ebene auszulösen.)
weiterer Ansatz: Coaching
Coaching
destabilisierend und Stabilisierend
Akteure der Organisationsentwicklung
Art, Individuumsebene , Gruppen / organisationsebene
Ursachen: Defizite bei den organisationsmitgliedern in einem der 4 Bereiche
Ansätze zur Überwindung von veränderungswiderständen
Ansatz Beispiel Indikation
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