aPTT
Intrinsisches System
F 8, 9, 11, 12
F10 + Cofaktor 5
Hämophilie
Heparintherapie
verlängert bei APS
Quick
Dauer der Aktivierung des extrinsischen Systems
in % Normalplasma-Anteil in Verdünnung
wie viel muss Normalplasma verdünnt werden, damit die Gerinnungszeit übereinstimmt
verlängerte Gerinnungsdauer -> niedriger Quick
Mangel Faktor 8 und 9 —> intrinsisches System
X-chromosomal-rezessiv
INR
extrinsisches System
Allgemein
Primär: Thrombozytenaggregation
-> petechiale Blutungen und verlängerte Gerinnungszeit
Sekundär: plasmatische Gerinnungskaskade
-> großflächige Blutungen, Verlängerung der aPTT oder INR
Mangel an einzelnen Gerinnungsfaktoren: Hämophilie A (Faktor VIII) oder Hämophilie B (Faktor IX)
Autoantikörper gegen einzelne Faktoren (z.B. bei SLE)
Extrinsisches System: Verminderung der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X
Vitamin-K-Antagonismus: Cumarin-Therapie
Vitamin-K-Mangel: z.B. bei Malabsorptionssyndrom
Lebersynthesestörung: z.B. bei Leberzirrhose
Diagnostik von Störungen der primären Blutstillung
Thrombozytenzahl
Blutungszeit
Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom (vWS)
kombinierte Gerinnungsstörung
Diagnostik
Verlängerte Blutungszeit und evtl. verlängerte aPTT
Therapie: Nur bei symptomatischen Patienten
Desmopressin
Mangel vWF und Faktor VIII
autosomal dominant - Mangel
autosomal rezessiv - vollständiges Fehlen
PTZ
nur terminale Endstrecke
Hämostase Störungen
Lokalisation der Störung
Vorkommen bei
Thrombo-
zyten
Blutungs-
zeit
Störungen der primären Hämostase
Thrombozytopenie
↓
↑
=
Thrombozytopathien
Hereditär: z.B. Wiskott-Aldrich-Syndrom
Medikamenten-induziert: ASS-Gabe und andere Thrombozytenaggregationshemmer, versch. Chemotherapeutika
↓/ =
Störungen der sekundären Hämostase
Heparin-Therapie
Störungen der Fibrinolyse
Hyperfibrinolyse
Kombinierte Gerinnungsstörungen
Von-Willebrand-Syndrom
=/↑
Manifeste DIC
x-chromosomal rezessiv
sekundäre Blutstillung (plasmatische Gerinnung) im intrinsischen Schenkel (Verlängerung der aPTT) gestört
Erst bei einer Restaktivität des Faktors VIII (Hämophilie B: IX) von ≤15% kommt es in der Regel zu den charakteristischen Blutungen
Störung der sekundären Blutstillung (intrinsisches System)
Später Blutungsbeginn (nicht direkt nach der Verletzung)
Großflächige Blutungen
Hämarthros und Muskelblutungen
Therapie
Intravenöse Substitution von rekombinanten Faktorenkonzentraten
Nur bei Hämophilie A (leichte bis mittelschwere Formen): Desmopressin (Vasopressin-Analogon) bei leichteren Blutungsereignissen (setzt F VIII frei)
Antiphospholipid-Syndrom
Thrombophilie, deren Grundlage Bildung von Auto-AK (z.B. Lupus-Antikoagulans, Anticardiolipin, Anti-β2-Glykoprotein-I) gegen an Phospholipide gebundene Proteine ist
-> erhöhte Gerinnungsneigung
-> häufige Thrombosen
-> verlängerte aPTT
in 50% sekundär neben ander Erkrankung
Die genaue Pathophysiologie ist nicht eindeutig geklärt. Folgende Pathomechanismen werden angenommen:
Die Antikörper bilden nach Bindung an Phospholipide Komplexe mit Inhibitoren der Gerinnung (z.B. Protein C und S), was zu einer Hyperkoagulabilität führt
Verminderter Abbau des Faktor-Xa-Va-Phospholipid-Komplexes nach Bindung der Antikörper an Phospholipide → Hyperkoagulabilität
Laborkriterien: Serologischer Nachweis von Antiphospholipid-Antikörpern
Patient:innen mit stattgehabter Thrombose
Dauerhafte orale Antikoagulation mit Phenprocoumon oder Warfarin
Patientinnen mit wiederholten Spontanaborten und Schwangerschaftswunsch
Niedermolekulare Heparine + ASS (Off-Label Use!)
Thrombozyten im Blut von <150.000/μL
Immunthrombozytopenie
isolierte Thrombozytopenie <100000/μL
zB nach viraler Infektion, Autoimmunerkrankung, Lymphome, Medikamente
hochdosierte Glucocorticoide
Die ITP ist die häufigste Ursache einer Blutungsneigung bei Kindern!
Hämolytisch-urämisches Syndrom (ausgeprägte Nierenbeteiligung)
gehäuft im Kindesalter im Anschluss an eine EHEC-Gastroenteritis, vermittelt durch das Shiga-Toxin
Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
Mangel an ADAMTS13
-> beide vereinen das Auftreten einer Hämolyse sowie Mikroangiopathien durch Plättchenthromben
Pathophysiologie:
Toxinwirkung oder Mangel an antithrombotisch wirkender Metalloprotease ADAMTS 13 (angeboren oder erworben durch Auto-AK) → Bildung von thrombozytenreichen Thromben → Mikroangiopathie (v.a. Niere und Gehirn) sowie Thrombozytopenie, Hämolyse mit Bildung von Fragmentozyten → Akute Nierenschädigung, ZNS-Symptomatik
Diagnostik:
Nierenschädigung (Kreatin, Hämaturie)
Hämolysezeichen
Fragmentozyten im Ausstrich
Therapie:
Fresh Frozen Plasma, Plasmapherese
Dialyse oder Hämofiltration (Entfernung des Shiga-Toxins)
ggf. Immunsuppression
Kompl:
Niere
Vaskulär-bedingte rapid progressive Glomerulonephritis
Chronische Niereninsuffizienz und arterielle Hypertonie
ZNS: Zerebrale Krampfanfälle
Splenomegalie
Hypersplenie- Syndrom
—> Panzytopenie
Asplenie
OPSI - Overwhelming postsplenectomy infection
Fulminant verlaufende Bakteriämie (meist ohne Fokus) als Komplikation einer Postsplenektomieinfektion
Häufige Erreger: Kapseltragende Bakterien wie Streptococcus pneumoniae (60%), Haemophilus influenzae (30%), Neisseria meningitidis
vor Splenektomie:
möglichst bis min 14d vorher Immunisierung
Pneumokokken, Haemophilus influenzae Typ b, Meningokokken, jährliche Influenza-Impfung
AB-Prophylaxe
Zuletzt geändertvor 2 Jahren