Was sind die drei Wirkprinzipien der Kraftübertragung?
Formschluss
Reibschluss (Kraftschluss)
Stoffschluss
Beispiele für formschlüssige und kraftschlüssige Verbindungen
Nur Formschluss
Bolzen- und Stiftverbindungen
Verzahnungen
Passfederverbindungen
Profilwellenverbindungen
Nur Kraftschluss
Pressverbindungen
Druckölpressverbände
Klemmverbindungen
Kombination aus Form- und Kraftschluss
Verbindung mit federnden Zwischengliedern
Keilverbindungen, Kegelverbindungen
Nietverbindungen
Schraubenverbindungen
Beispiele für stoffschlüssige Verbindungen
Verbindungen mit artfremden Zusatzwerkstoff
Lötverbindungen
Klebeverbindungen
Verbindungen mit arteigenem Zusatzwerkstoff
Schweißverbindungen
Erklären Sie das Wirkprinzip Formschluss
Beim Formschluss werden Kräfte welche aus translatorischen oder rotatorischen Bewegungen resultieren durch eine spezifische Formgebung der beteiligten Maschinenelemente (Wirkflächenpaare) übertragen.
Zwischen den Wirkflächen kommt es dabei zu einer Flächenpressung.
Was sind strukturelle Merkmale des Formschlusses?
festigkeitsrelevante Verbindungen
Zusatzfunktion: Dichten, Isolieren, Leiten
resultierende Flächenpressung, oft auch Biegung und Schub an Wirkflächenpaaren
resultierende Kerbspannungen
Relativverformung bei Montage und unter Last
Steifigkeit der Bauteile erforderlich
Mögliche Ausführungen: lösbar / nicht lösbar
Passfeder: nicht für stoßartige oder wechselnde Drehmomente geeignet
Erklären Sie das Wirkprinzip Kraftschluss (=Reibschluss)
Die Maschinenelemnte werden durch eine äußere Kraft oder ein äußeres Moment in einer relativen, aber definierten Position zueinander fixiert.
Die Belastung wirkt in Normalenrichtung zur Wirkflächenpaarung und erzeugt somit Reibungskräfte, welche letztendlich die Funktion der Verbindung sicherstellen.
Es gilt das Coulombsche Reibungsgesetz: F_R=µ*F_N
Mit F_R= Reibkraft, µ=Reibwert, F_N=Normalkraft
Was sind strukturelle Merkmale des Kraftschlusses?
Relevant: Reibungszahl d. Werkstoffpaarung
Wie Normalkraft aufbringen? (Vorspannen)
Resultierende Flächenpressung
Notwendige Steifigkeit der Bauteile und Vorspannelemente
Lockerungsmöglichkeit und -Sicherung
lösbar
Erklären Sie das Wirkprinzip Stoffschluss
Kräfteübertragung zwischen Maschinenelementen durch unmittelbaren Kontakt und eine stoffliche Verbindung der beteiligten Materialien.
Zusammenhalt durch Wirkung von Kräften auf atomarer oder molekularer Ebene.
Was sind strukturelle Merkmale des Stoffschlusses?
meist dichtende Verbindung
Schweißen: Beanspruchung auf Zug-Druck, Biegung, Torsion, Schub
Löten und Kleben: Beanspruchung auf Biegung und Schub
nicht zerstörungsfrei lösbar
Bei Überbelastung Zerstörung
leichteste aller Verbindungsarten
Nennen Sie Vorteile von Schweißverbindungen
wirtschaftlich auch bei kleinen Stückzahlen
Genormtes Halbzeug -> günstig
keine hohen Investitionen in Fertigungsmaschinen notwendig
Leichtbau möglich
Nachträgliche Erhöhung der Steifigkeit
Nennen Sie Nachteile von Schweißverbindugen
Ausführungsgüte stark abhängig vom Schweißer (starke Schwankungen möglich)
Werkstück verzieht sich durch lokale Erwärmung -> zusätzlicher Richtaufwand
entstehende Spannungen sind schwer vorher zu berechnen und zu messen
nicht alle Stahlwerkstoffe können geschweißt werden
Was hat Einfluss auf die Tragfähigkeit von Schweißverbindungen?
Grundwerkstoff
Zusatzwerkstoff
Beanspruchung (Zug, Druck, Schub, Torsion / statisch, dynamisch)
Betriebsspannungen und Eigenspannungen
Nahtgüte
Nahtform, Nahtanordnung und Nachbearbeitung
Zuletzt geändertvor einem Jahr