Mikrobiologie

Prävention, Prophylaxe und die Kontrolle von KH-Infektionen

• Meldepflicht verschiedener Erkrankungen oder im Labor nachgewiesener Erreger

• Was gemeldet werden muss, wenn man sich infiziert

• Umgang mit nosokomialen Infektionen

• Meldepflichtige Antibiotika-Resistenzen für gewisse Erregerspezien

1. Schutz der Trägers vor Kontamination mit Blut, Sekreten und Exkreten

2. Unterbindung der Erregerfreisetzung

3. Wenn Erreger gewisse Resistenzen gegen Händedesinfektion vorweist

• = eine Infektion, die Patienten im Zusammenhand mit einer medizinischen Maßnahme erwerben, die z.B. in KH, Pflegeeinrichtungen oder auch in ambulanten Praxen erfolgt ist.

• = wenn der Infektionstag (=Tag mit dem ersten Symptom) frühestens der Tag 3 des KH-Aufenthalts ist.

• HWI (40%)

• Infektionen der unteren Atemwege (20%)

• Postoperative Wundinfektionen (15%)

• Sepsis (8%)

• Venenkatheter-assoziierte Infektionen

= Akronym, um multiresistente Bakterien zu beschreiben, die häufig bei nosokomialen Infektionen auftreten

• Enterokokken, Vancomycin-resistent (VRE)

• Staphylokokkus aureus, Methicillin-resistent (MRSA)

• Clostridioides diffizile (Erreger der Clostridioides-diffizile-assoziierte Diarrhö (CDAD))

• Acinetobacter baumannii (häufig intrinsisch resistent gegen verschiedene Antibiotika)

• Pseudomonas aeruginosa

• Enterobacterales, (Extended-Spectrum-Betalaktamase-Bildner/ESBL)

• Hygienische: Entfernung der transienten Hautflora

• Chirurgische: Entfernung der transienten udn Großteil der residenten Hautflora

• Pertussis,

• Varizellen,

• Hep. B

• Influenza

• Verwendung sicherer Instrumente (Sicherheitsgeräte)

• Durchführung von Schulungen zum Umgang mit Sicherheitsgeräten 

• Festlegung sicherer Arbeitsabläufe

• Bereitstellung von Kanülenabwurfbehältern 

• Tragen von Schutzkleidung

• Durchführung von Impfungen (Hepatitis B) 

• Sofortmaßnahmen:

  • Blutfluss fördern (aber nicht drücken),

  • Anschließend gut ausspülen unter fließendem Wasser oder mit sterile NaCl und/oder desinfizieren oder Wundspullösung verwenden

• Direkt im Anschluss oder parallel dazu:

  • Unfallart bewerten (Zeitpunkt, Verletzungsinstrument, Kontamination, Inkorporation, Schutzmaßnahmen)

  • Benachrichtigung des zuständigen Arztes

  • Infektionswahrscheinlichkeit für die Indexperson klären (Einverständnis der Indexperson für eine Hepatitis- und HIV-Serologie notwendig)

  • Eintrag ins Verbandbuch

  • Information des Durchgangsarztes/ der Durchgangsärztin

• Nachsorgeschema je nach Risikobewertung gewährleisten

• Schulungen von Mitarbeitern zu Epidemiologie und Prävention

• Surveillance zur Erfassung der Häufigkeit und der Erreger

• Händedesinfektion, regelmäßige Mundhygiene mit antiseptischen Substanzen

• Beatmungsschläuche nicht routinemäßig wechseln

• Verhinderung von Aspiration bei Risikopatienten

• regelmäßige Händedesinfektion, auch nach der Arbeit

• Ablegen von Schmuck, Uhren und Ringen (KH-Personal)

• Tragen von Bereichskleidung

• Vermeidung der Kontamination von Kathethern

• Dokumentation der Liegedauer der Kathetereinstrittsstellen

• Sterile Drainage- und Kathetersets verwenden

• Strenge Indikationsstellung

Präoperative Maßnahmen:

• Behandlung bestehender Infektionen

• Haarentfernung + Antibiotikaprophylaxe

• Gründliche Desinfektion der Haut im OP-Gebiet (3Min.)

• Saubere, kurze Fingernägel

• Ablegen von Schmuck

• Mund-Nasen-Schutz

• Hände wachsen + chirurgische Händedesinfektion

• Anlegen eines sterilen Kittels und steriler Handschuhe

• Händedesinfektion

• Tragen von Einmalhandschuhen

• Anlage der PVK durch geschultes und erfahrenes Personal

• Punktionsnadel und PVK muss steril sein

• Haut regelkonform antisptisch machen

• KEINE erneute Palpation nach der Desinfektion!

In den Restmüll (werden später verbrannt)

• Bei Infektionen, z.B. durch multiresistente Erreger, MRSA oder sehr umweltresistente, leicht übertragbare Erreger ist eine Isolierung indiziert.

• Es können mehrere Patienten mit genetisch identischem MRSA-Stamm als Kohorte isoliert werden.

  • Allerdings immer mit patientenbezogenen Utensilien

• = multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien

• 3MRGN = Multiresistente gramnegative Stäbchen mit Resistenz gegen 3 der 4 Antibiotikagruppen

• 4MRGN = Multiresistente gramnegative Stäbchen mit Resistenz gegen 4 der 4 Antibiotikagruppen

• Antibiotikagruppen:

  • Acylaminopenicilline (Piperacillin)

  • Cephalosporine der 3. und 4. Generation Cefotaxim und/oder Ceftazidim)

  • Chinolone (Ciprofloxacin)

  • Carbapeneme (Imipenem und/oder Meropenem)

Zugrunde liegen verschiedene spezifische Resistenzmechanismen, unter anderem

• die Produktion von Betalaktamasen mit breitem Wirkungsspektrum wie ESBL, NDM, KPC;

• Mutationen in den Genen für Gyrase und Topoisomerase;

• Veränderungen von Proteinen oder Mechanismen, die für den Transmembrantransport der Antibiotika verantwortlich sind.

• Enterobateriaceae (z.B. E. Coli)

• Klebsiella pneumoniae

• Klebsiella oxytoca

• Proteus spp.

• Enterobacter spp.

• Pseudomonas aeruginosa

• Acinetobacter baumannii

Gar keine (Grenzwert bei 0 auf 100ml)

• keine Krankheitserreger

• Farb-, geruchs- und geschmacklos

• Ohne Trübung

• Keimfrei bei E. coli, coliformer Bakteriern, intestinalen Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und Clostridium perfringens

• 100KBE/100ml bei Legionellen

• Grampositiv

  • blau (nicht mit Alkohol entfärbbar)

  • Besitzen in der Zellwand verankerte Teichonsäuren

  • Dicke Zellwand mit mehrschichtigem Murein

  • Haben nur eine Membran (zytoplasmatische Membran) (daher gut für exogene Substanzen permeabel)

  • Hauptsächlich Kokken

• Gramnegativ

  • rot (mit Alkohol entfärbbar)

  • Besitzen in der äußeren Zellmembran verankerte Lipopolysaccharide (wirken beim Zerfall der Bakterien als Endotoxine)

  • Dünne Zellwand mit einschichtigem Murein

  • Enthalten zwei Membranen (äußere und zytoplasmatische)

  • Äußere Membran mit geringer Permeabilität, enthält aber Poren über welche der Influx reguliert wird

  • Hauptsächlich Stäbchen

• Mykoplasmen

• Chlamydien

• Kugelförmig (Kokken)

• Stäbchenförmig (Bazillen)

• Spiral- / schraubenförmig (Spirochäten)

• Gram-Färbung (positiv / negativ)

• Sauerstoffbedarf (Aerobier / Anaerobier / fakultative)

• Nicht bewegliche,

• nicht sporenbildende,

• grampositive Kokken

• Kugelförmig und traubenförmig angeordnet

Einteilung in koagulationspositive und koagulationsnegative Staphylokokken

• positiv: Staphylococcus aureus

• negativ: Staphylococcus epidermidis

• Ist positiv für Koagulase oder Clumping Faktor

• Koagulasetest: Kaninchenplasma + Erreger und bei 37°C inkubiert -> Koagulasiert nach ca. 4h

• Clumping Faktor: Latexpartikel + Erreger, wenn positiv dann klumpig

• Schildert eine klassische Infektionskrankheit

  • Unterschied entweder durch Invasion oder durch Toxine

• Invasive Erkrankung: Phlegmone, Impetigo, Osteomyelitis, Endokarditis, Meningits

• Toxinbedingte Erkrankungen: Lebenmittelvergiftung & Toxic-Shock-Syndrom

• symptomatische Therapie, evtl. chirurgische Intervention

• Evtl. Antibiotikatherapie mit Penicillin

• MSSA = Methicillin-sensitiver Staphylococcus aureus

• MRSA = Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus

• MRSA-Träger im KH werden isoliert, solange der Erreger nachweisbar ist.

• Besucher & Personal müssen Nasen- und Mundschutz tragen und ggf. auch Schutzkleidung

• Gründliche Händedesinfektion

• Umgebungshygiene durch z.B. Flächendesinfektion

• = Gruppe von Antibiotika, die als gemeinsames chemisches Merkmal einen Beta-Laktam-Ring enthalten.

• Sie stören dadurch die Synthese der bakteriellen Zellwand.

• Durch breiten Einseitz von einigen Antibiotika sind viele Stämme von S. aureus resistent geworden

• Resistenz beruht auf Strukturveränderung des PBP (Penicillin- bindende Proteine). Bei Methicillin handelt es sich um PBP2

• Glykopeptid-Antibiotika: Vancomycin und Teicoplanin

• Oxazolidinone: Linezolid oder Tedizolid

• Zyklische Lipopeptide: Daptomycin

• Derivate der Tetrazykline: Tigecyclin

• Cephalosporine der 5. Generation: Ceftarolin und Ceftobiprol.

• Staphylococcus epidermidis und

• Staphylococcus saprophyticus

• Ist beteiligt an “Plastikinfektionen” und nosokomialen Infektionen

• Sie bilden Biofilme auf Venenkathetern

• Die Erreger können ins Blut geschwemmt werden (subakute Sepsis)

• gram positiv

• Unbeweglich

• Kugelförmige Bakterien, die sich in Ketten anordnen

• Alpha-Hämolyse lässt Streptokokken grün erscheinen -> Streptococcus pneumoniae

• Beta-Hämoylse für zur Ausbildung eines klaren Hofes (gelblich) -> Streptococcus pyogens

• Gamma-Hämoylse kennzeichnet Abwesenheit von Hämolyse (keine Verfärbung) -> Enterokokken

• im oberen Respirationstrakt,

  • Ausbreitung typischerweise im Gewebe

• Tonsilitis, Wundscharlach, Dermatitis, Stretokokkenpharyngitis

Nach 2-4 Wochen akutes rheumatisches Fieber und akute Glomerulonephritis

• Streptococcus agalactiae

• Sie können Geburtswege besiedeln und aufs Kind übergehen und Sepsis & Meningitis auslösen

• Prophylaxe:

  • Untersuchung von Schwangeren auf Beta-Streptokokken Besiedlung in 35-37. SSW;

  • evtl. Antibiotikaprophylaxe, wenn nachgewiesen

Nur Stämme von Strepococcus pneumoniae, die eine Kapsel bilden, lösen eine Infektion aus

• Otitis media

• Pneumokokken-Meningitis

• Lobärpneumonie

1. Streptococcus pneumoniae

2. Streptococcus pyogenes

3. Mycoplasma pneumoniae

4. Legionella pneumophila

5. Enterobacteriaceae

• alle Säuglinge ab 2 Monate

• Menschen ab 60J.

• Risikopatienten

  • Chronische Herzkrankheit

  • Chronische Lungenkrankheit

  • Behandlungsbedürftiger Diabetes

  • Bestimmte neurologische Erankungen

• = Viridans-Streptokokken

• Große Gruppe von kommosal lebenden grampositive Streptokokken

• Auf bluthaltigen Nährböden zeigen sie eine Alpha-Hämolyse oder “Vergrünung”

• Erkrankungen:

  • Zahnkaries

  • Appendizitis

  • Endokarditis

1. Enterococcus faecalis

2. Enterococcus faecium

• = Vancomycin-resistente Enterokokken

• Übertragung

  • Entstammen entweder aus der Darmflora der erkrankten Person oder

  • Werden von außen über Kontakte zu verunreinigten Oberflächen oder über Handkontakt übertragen

• Prävention:

  • Prävention von nosokomialen Infektionen durch Enterokokken mit speziellen Antibiotikaresistenzen

  • Handhygiene!!!

  • Konsequente Umsetzung, Schulung und Optimierung der Basishygiene

Nö

• N. gonorrhoeae (verursacht Gonorrhö)

• N. meningitidis

• Moraxella catarrhalis (Sinusitis, Otitis media, Bronchitis, Pneumonie)

• Acinetobacter-baumannii-Komplex (HWI, Wundindektion, Atemwegsinfektion, Nosokomiale Pneumonien)

• Syphillis durch Treponema pallidum

• Gonorrhö durch Neisseria gonorrhoeae

• Chlamydien durch Chlamydia trachomatis

• Disseminierte Gonokokkeninfektion (DGI)

  • Symptomtrias

    • Hämatogene Aussaat führt zu Polyarthritis

    • Hohe Fieberschübe

    • Hämorrhagische Pusteln an den Akren und Petechien

  • Komplikationen: Sepsis mit Endokarditis, Meningitis, Osteomyelitis oder Pneumonie

• Frauen: Hymenale und tubäre Synechien, Tubenmotilitätsstörungen → Sterilität

• Gonokokkenkonjunktivitis (v.a. Neugeborenenkonjunktivitis)

• Reaktive Arthritis

• Meningitische Symptomtrias:

  • Kopfschmerzen,

  • Meningismus (= schmerzhafte Nackensteifigkeit, welche durch eine Reizung der Hirnhäute verursacht wird) und

  • hohes Fieber

• Meningitis

• Waterhouse-Friderichsen-Syndrom

• Der Mensch ist der einzige Wirt

• Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch

• Auch Kontaktinfektion

• Impfung

• und Postexpositionsprophylaxe

• Nasen- / Rachenraum;

• ZNS

• Lungen

• Endokard

• Große Gelenke

• Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom

• Erkennbar an Einblutungsstellen

• Alle Gattungen exprimieren ECA (Enterobacteriaceae-Common Antigen)

• Natürliche Resistenz gegen Gallensalze

• Gram negativ, nicht sporenbildent; z.T. begeißelte Stäbchen

• Yersinien

  • Yersinia pestis

    • Reservoir Nagetiere

    • Auslöser der Pest

  • Yersinia enterocolitica

  • Yersinia pseudotuberculosis

• Shigellen

  • Shigella sonnei

  • Shigella flexneri

  • Shigella dysenteriae

• Salmonellen

  • Salmonella enterica

• Klebsiellen

  • Klebsielle pneumoniae

• Escherichia coli

• Proteus

• Familie: Enterobacteriaceae

• gram negativ, stäbchenförmig, nicht sporenbildend, fakultativ-Anaerobe Bakterien

• Kommen im Darm von Säugetieren vor

• Identifizierung durch Test auf Beta-Galaktoidase, die den Laktaseabbau erlaubt

• Salmonella enterica

  • Subspezies: Salmonella enteritidis,

  • Salmonella typhimurium

• = Gramnegatives Stäbchen, fakultativ anaerob

• Fieber

• Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen

• Bauchschmerzen

• Trockener Husten

Übertragung: fäkal-oral

• Gastroenterologisch: Darmblutung und Darmperforation

• Systematisch: Die Typhuserreger können theoretisch jedes Organ befallen und damit u.a. Meningitis, Myokarditis und Nierenversagen

• Indikation: keine generelle Impfindikation

• Impfstoff:

  • Totimpfstoff monovalent oder in Kombination mit Hepatitis A zur i.m. Applikation

  • Monovalenter Lebensimpfstoff zur Schluckimpfung

• Brechdurchfall

• Kolikartige Bauchschmerzen

• Diarrhoe

• Bei hämatogener Streuung (Immunsupression, vorbestehende GI-Erkrankung):

  • Sepsis,

  • Osteomyelitis,

  • Endokarditis,

  • Meningitis u.v.m.

Peroral über kontaminierte Lebensmittel (v.a. Geflügel, Eier, Milch)

• i.d.R.: symptomatische Therapie durch Ausgleich von Elektrolyt- & Wasserverlust

• Wenn antibakteriell (bei extraintestinalen Manifestationen, schweren Verläufen, Prämorbidität) dann möglichst früh mit Chinlonen beginnen

• Sichere Abtötung der Salmonellen wird bei Temperaturen über 70°C mit mind. zehn Minuten Garzeit erreicht

• Rohe Fleisch- und Wurstwaren, Schlachtgeflügel, Seetiere, Eier, Cremes, Salate und Mayonnaisen mit Rohei sowie Speiseeis sind nach dem Einkauf stets im Kühlschrank aufzubewahren

• Keine Schutzimpfung;

• Keine Immunität nach überstandener Infektion

• Krankheitsbild

  • Bakterielle Ruhr (Dysenterie):

    • Sommerruhr

    • Flexner-Ruhr

    • Shiga-Kruse-Ruhr

• Häufigste Infektionsquelle: Kontaminiertes Wasser und Nahrungsmittel (v.a. Milchprodukte und rohes, nicht gewaschenes Gemüse)

• = Hämolytisch-urämisches Syndrom

• Auslöser: Shigatoxin

Massive Diarrhö

• Urethritis

• Zystitis

• Uretrozystitis

• Zystopyelitis

• Pyelonephritis

• Enteropathogene E. coli

• Erreger der sogenannten Säuglingsdiarrhö

• Unabhängig vom Subtyp: Nosokomiale Infektionen, Cholezystitis, Peritonitis

• Enterotoxinbildende E. coli

• Reisediarrhö

• Unabhängig vom Subtyp: Nosokomiale Infektionen, Cholezystitis, Peritonitis

• Enteroinvasive E. coli

• Heftige wässrige oder blutig-schleimige Diarrhö im Erwachsenenalter

• Fieber und Bauchkrämpfe

• Enterohämorrhagische E. coli

• Hämorrhagische Kolitis,

• Hämolytisch-urämisches Syndrom

• verotoxinproduzierende E. coli

• Ebenfalls hämorrhagische Kolitis und hämolytisch-urämisches Syndrom

• Shiga-like-Toxin produzierende E. coli

• Ebenfalls hämorrhagische Kolitis und hämolytisch-urämisches Syndrom

• Uropathogene E. coli

• Erreger der Neugebornen-Meningitis

• Enterobacteriacaea (gramnegative Stäbchen)

  • E. Coli (ca. 80% der Erreger)

  • Proteus mirabilis

  • Klebsiellen

• meist wegen Bakterien aus der eigenen Darmflora

  • Weil die Frauen nach dem Stuhlgang falsch rum putzen (also vom Po Richtung Vagina)

• Weibliches Geschlecht

• Honeymoon-Zystitis

• Transuethraler Dauerkatheter

• Anomalien des Harntrakts

• Diabetes mellitus

• typische Klinik (Miktionsbeschwerden)

• Signifikante Bakteriurie

• Leukozyturie

• Yersinia pestis

• Yersinia enterocilitica

• Yersinia pseudotuberculosis

• Durch Ratten

• Infektion erfolgt perkutan über den Rattenfloh

• Beim Flohstich gelangen die Erreger in die regionären Lymphknoten, wo sich vermehren.

• Streut der Erreger in die Blutbahn, kommt es zur Pestsepsis, die alle Organe befallen

• Bubonenpest (sog. Beulenpest)

  • Letalität unbehandelt >50%, bei rascher Antibiotikagabe < 1–2%

  • Lymphknotenschwellung, bläulich-hämorrhagische Verfärbung (Burbonen)

• Primäre und sekundäre Lungenpest

  • Letalität der primären Lungenpest fast 100%

• Pestsepsis

  • Alle Organe befallen

• geschwollene Lymphknoten

• Bubonenpest

= akute Enteritis

• Yersinia enterocolitica,

  • gramnegative Stäbchen

  • Pleomorphes, kurzes oder Kolloides Stäbchen

  • Bildet keine Sporen

• Kausale Therapie

• bei schwerem Verlauf: Antibiotische Therapie mit Fluorchinolonen (z.B. Ciprofloxacin) oder Cephalosporine der 3. Generation (z.B. Ceftriaxon)

• Reaktive Arthritis

• Erythema nodosum

• Myokarditis

Lymphadenitis mesenterica mit pseudoappendizitischer (seltener enterischer) Verlaufsform

• natürliche Resistenz gegen Benzylpenicillin (Penicillin G) und Aminopenicilline

• Besitzen oft Multiresistenz durch ein R-Plasmid

Proteus spp.

• nosokomiale Infektionen

  • HWI mit Bildung von Nierensteinen

  • Wundinfektionen

  • Sepsis

  • Infektion des Respirationstrakts

Weil Serratia marcescens auf kohlenhydratehaltigem Nährboden rote Tropfen bildet, die wie Bluttropfen aussehen

• Otitis externa nach Schwimmbadbesuch

• Infektion von Brandwunden und postoperative Wundinfektionen

• Infektionen des Respirationstrakts durch kontaminierte Geräte

• Lungeninfekte bei zystischer Fibrose

• Rezidivierende HWI

• Toxinbedingte anaphylaktische Reaktionen bei Dialysepatienten

• Endokarditis und Sepsis bei Drogenabusus

• sehr unempfindlich oder sogar resistent gegen viele Antibiotika

• Fieber 40°C als Febris undulans

• Generalisierte Lymphadenopathie

• Hepatosplenomegalie

• Je nach Ausmaß und Lokalisation des Organbefalls:

  • Osteomyelitis

  • Meningoenzephalitis

  • Nephritis

  • Endokarditis

  • Pneumonie

  • Orchitis

  • Placentatitis

• über direkten oder indirekten Kontakt mit kranken Tieren (Anthropozoonose)

• Übertragung von Mensch zu Mensch i.d.R. nicht!

• Infizierte Tiere aus Nutztierbeständen entfernen.

• Keine unpasteurisierte Milch und Milchprodukte verwenden

• Tetrazykline in Kombi mit Aminoglykosid/Rifampicin

• Alternativ: Trimethoprim mit Sulfamethoxazol

• Therapie langfristig (>1 Monat).

• Organmanifestationen und Rückfälle nicht auszuschließen

= atypische Pneumonie

Optimal: Im Wasser bei 20-50°C

• Inhalation kontaminierter Aerosole

  • Kalt-und Warmwassersysteme: Z.B. Hotels, Kliniken, Altersheime

  • Schwimmbecken, Duschanlagen, Whirlpools

  • Raumlufttechnische Anlagen, bei denen es zu Kontaminationvon Kondenswasser kommen kann: Klimaanlagen, Kühlwerke

• Warmwassersysteme von 60-70°C sind unbedenklich

• Chlorierung von Wasser im Schwimmbad inaktiviert ebenfalls die Erreger

• Meningitis

• Akute Epiglottitis

• Sinusitis

• Otitis media

• Osteomyelitis

• Perikarditis

• OPSI

• Kinder mit unbehandelter Meningitis sterben zu ca. 80%,

  • Bei Behandlung zu 10-20%

• Hib-Impfung für alle Kinder bis 4 Jahren als Standardimpfung

  • Grundimmunisierung ab einem Alter von 2 Monaten

In Nachbarschaft von Staphylokokkus aureus zeigt H. influenzae deutliches Wachstum in Form von größeren Satellitenkolonien

• = eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit,

• bei der es zur Ausbildung von schmerzhaften, weichen Ulzerationen an den Geschlechtsorganen kommt.

• Erreger ist das Bakterium Haemophilus ducreyi.

• Bordetella pertussis

• Symptome:

  • Häufige Hustenanfälle mit ausgestreckter Zunge

  • Zyanose und Erbrechen

• wochenlange Dauer

• Einblutungen in den Augäpfeln durch starken Hustenreiz

• Kinder >3 Monate: azellulärer Pertussisimpfstoff (Totimpfstoff)

• In Deutschland: Kombi von Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Polio, Hib, Hep B

• Chemoprophylaxe mit Makroliden nach Exposition

• Hyposphagma

• Beide Bindehäute sind blutig unterlaufen

• Vibrio cholerae

• Gramnegatives, fakultativ anaerobes Stäbchenbakterium

• Bildet Choleratoxin (Exotoxin)

• Meist über fäkal kontaminierte Nahrung oder Wasser

• Seltener fäkal-oral von Mensch zu Mensch

• Nach abgelaufener Infektion können die Erreger noch über Wochen ausgeschieden werden, selten finden sich Dauerausscheider

• Leichte Form (>90% der Fälle): Mäßige Diarrhö oder symptomloser Verlauf

• Schwere Form: Wässrige Stühle mit Schleimbeimengung (sog. „Reiswasserstühle“) mit einer Frequenz von 20–30 pro Tag, nicht hämorrhagisch

• Zusätzliche Symptome: Erbrechen, Bauchschmerzen, kein Fieber

• Symptomatische Therapie

  • Rehydratation Und Elektrolytausgleich

• Antibiotika (Chinolone) sind sekundär

• Enteritis

• Gelegentlich Guillain-Barré-Syndrom als immunpathologische Reaktion

• Fäkal-oral über Kontakt- oder Schmierinfektion,

• Häufig über kontaminierte Lebensmittel

• Erhitzen der Lebensmittel

• Meldepflicht

• Antrumgastritis (Gastritis Typ B)

• Gilt als Wegbegleiter für das Ulcus duodeni und ventriculi

• Listeria monocytogenes

  • Fakultativ anaerob,

  • Grampositiv

  • Sporenloses Stäbchen

  • Opportunistisch pathogen und vermehren sich intrazellulär,

  • Säureresistent

• orale Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln

• Verbreitung durch Mastzellen in Leber und Niere

• invasive, schwere Erkrankung mit Sepsis und Meningoenzephalitis,

• Grippeähnliche Symptome

• Ampillicin hoch dosiert

• Cephalosporine haben keine Wirkung

• schlanke, keulenförmige Auftreibungen (Polkörperchen)

• Es gibt 4 Biotypen (gravis, mitis, belfanti, intermedius)

• Mensch als einziges Reservoir

• Bildet ein Exotoxin

Wird durch Kultur auf Tellurit-Cystein-Agrar nachgewiesen (schwarze Kolonien)

• C. diphteriae

• C. ulcerans

• C. pseudotuberculosis

Tröpfcheninfektion oder durch kontaminiertes Material

• Fieber,

• Abgeschlagenheit,

• Angeschwollener Hals,

• Bellender Husten

• Antitoxische Serumtherapie

• + unterstützende Antibiotikatherapie

• C. diphteriae

• C. dificile

• Shigella dysenterica

• Shigella flexneri

• Erreger enthält

  • Ödemfaktor

  • Letalfaktor

  • Protektives Antigen

• beginnt mit rot-braunen-Papel

• Vergrößert sich und wird zum Ödem

• Folge: Bildung eines schwarzen Schorfes (angeschwollen)

• B. anthracis

  • Kapsel: ja

  • Beweglichkeit: nein

  • Hömolyse: nein

  • Ascoli-Reaktion: ja

• B. cereus:

  • Kapsel: nein

  • Beweglichkeit: eingeschränkt

  • Hömolyse: ja

  • Ascoli-Reaktion: nein

Versuch des Nachweises von Botulinumtoxin in jeglichem Material: Serum, Erbrochenes, Magensaft, Stuhl, verdächtige Nahrungsmittel

• Tetanospasmin:

  • Toxin des C. tetani

  • Hemmt die Freisetzung von GABA und Glycin in Interneuronen (Renshaw-Zellen)

• BoTN:

  • = Botulinumtoxin

  • Toxin des C. botulinum

  • Hemmt Acetylcholinausschüttung an den motorischen Endplatten (ACh-Freisetungsinhibitor)

• C. perfingens

• Erkennbar an Doppelzonen-Hämolyse

Clostridioides difficile (grampositiv, sporenbilden, Stäbchenbakterium)

Hiervon spricht man, wenn die Besiedelung des Darms mit nützlichen Bakterien krankhaft gestört ist. Die Art der Bakterien und ihre Anzahl haben sich verändert.

• anhaltend hoher Zuckerkonsum

• fett- und eiweißreiche Ernährung

• ballaststoffarme Ernährung

• Mangel an Magensäure und Galle

• Mangel an Enzymen in der Bauchspeicheldrüse

• Stress

• Einnahme von Medikamenten (Antibiotika, Cortison, Protonenpumpeninhibitoren, ASS, Diclofenac, Ibuprofen)

= eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Borrelia duttoni u.a. Borrelien ausgelöst wird.

= eine durch Infektion mit Treponema pallidum hervorgerufene Geschlechtskrankheit.

• Hauptübertragungsweg: Geschlechtsverkehr

• Grundsätzlich kann jede Art von Schleimhautkontakt zur Übertragung führen (Also auch durch Oralverkehr und Küssen)

• Über Blutprodukte und kontaminierte Kanülen

• Ab der 12. SSW auch diaplazentar Übertragung auf das ungeborene Kind möglich

• “Harter Schanker”

• Lymphknoten werden zu Knötchen

• Haarausfall

• Flecken auf der Zunge, Handinnenfläche und Fußsohle

Primär-/Sekundärstadium

• Benzathinpenicillin G: 1 x 2,4 Mio IU i.m., verteilt auf 2 Injektionsstellen gluteal

• Bei Penicillinallergie:

  • Doxycyclin: 2 x 100 mg p.o. (14 Tage)

  • Erythromycin: 4 x 500 mg p.o. (14 Tage)

Späte oder unbekannte Stadien

• Benzathinpenicillin G: 2,4 Mio IU i.m. an den Tagen 1, 8, 15

• Bei Neurosyphilis sind höhere Penicillindosen erforderlich.

• Bei Penicillinallergie:

  • Doxycyclin: 2 x 100 mg p.o. (28 Tage)

  • Erythromycin: 4 x 500 mg p.o. (28 Tage)

Behandlung des Sexualpartners!!!

• Chlamydia trachomatis - Chlamydien

• Neisseria gonorrhoea- Gonorrhö

• Klebsiella granulomatis - Donovanosis

• Haemophilus ducreyi - Ulcus molle

• Treponema pallidum - Syphilis

• Hülle mit hohem Lipidgehalt (Wachshülle)

• Durch diese hydrophobe Ummantelung wachsen sie in wässrigen Kulturmedien an der Oberfläche, wodurch sich (v.a. bei Mycobacterium tuberculosis) ein pilzähnliches Aussehen ergibt

Einatmung von ganz wenig Erreger ausreichend

• Myobacterium tuberculosis: i.d.R. 4-fach-Therapie mit

  • 2 Monate Isoniazid (INH) +

  • Rifampicin (RMP) +

  • Pyrazinamid (PZA) +

  • Ethambutol (EMB)

• Mycobacterium leprae:

  • Dapson (hemmt den Folsäuremetabolismus des Mykobakteriums) +

  • Rifampicin

• NTM (Nicht-tuberkulöse Mykobakterien):

  • Clarithromycin +

  • Ethambutol +

  • Rifabutin

• die kleinsten, zur selbstständigen Vermehrung fähigen Bakterien

• Keine Zellwand

• Viele der Soffwechselreaktionen anderer Bakterien können von Mykoplasmen nicht durchgeführt werden

• Atemwegserkrankungen (Pharyngitis, Tracheobronchitis)

• Atypische Pneumonien (insb. bei Kindern)

• Gelegentlich Pleuritis oder Otitis media

= eine Gruppe gramnegativer, obligat intrazellulär lebender Bakterien mit mehreren humanpathogenen Arten

• Trachom = chronisch-follikuläre Bindehautentzündung (Konjunktivitis), bei der es durch wiederholte Entzündungen zu Bindehautvernarbung, Trichiasis ("Einwärtswachsen" der Wimpern) und schließlich Hornhauttrübung (durch Scheuern der Wimpern auf der Hornhautoberfläche) und Blindheit kommt.

• Serogruppen A-C: Lokale Infektionen des Urogenitaltrakts:

  • Urethritis (häufigster Auslöser der nicht-gonorrhoischen Urethritis)

  • Zervizitis

  • Prostatitis

  • Epididymitis

  • Reaktive Arthritis

  • Chlamydienpneumonie: atypische, interstitielle Pneumonie.

• Serogruppen D-K: Einschlusskörperchenkonjunktivitis

• Serogruppe L1-3: Lymphogranuloma venereum

• Ornithose

• Entzündung der Atemwege

• Atypische und interstitielle Pneumonie

• Extrapulmonale Manifestation: Hepatosplenomehalie, Myokarditis, Encephalitis, Exanthem

• Vögel (Papageien, Tauben, Wellensittiche)

• Säugetiere (Mäuse, Katzen, Hunde, Rinder)

• Pilze = heterotrophe Organismen mit eukaryotischen Zellen und chitinhaltiger Zellwand (wissenschaftliche Bezeichnung: Fungi oder Mycobionta)

• DHS-System: Einteilung humanpathogener Pilze in 3 Gruppen nach Morphologie und verursachten Krankheitsbildern

  1. Dermatophyten: Fadenpilze

  2. Hefen: Sprosspilze

  3. Schimmelpilze

• Schambereich des Babys, der stark rötlich gepunktet ist.

• Erreger: Candida albicans (Hefepilz)

Cryptococcus neoformans (Hefepilz)

• Immunsupprimierte: Meningoenzephalitis und Meningitis

• Immungesunde: pulmonale Kryptokokkase mit subklinischen Erscheinungen

• Aspergillus = Gießkannenschmimmel

• Es gibt >350 Arten

• 3 Arten der Unterscheidung

  • Invasive (IPA)

  • Chronische (CPA)

  • Allergische (ABPA)

• HWI:

  • dabei werden >80% davon durch Blasenkatheter verursacht

  • (je länger der Katheter, desto höher das Risiko)

• Atemwegsinfektion:

  • Zweithäufigste Art

  • Am wichtigsten: Pneumonie (Letalität bis zu 50%)

• Wundinfektionen nach OP:

  • Dritthäufigste KH-Infektion