Prävalenz
klassisches AGS (Homozygote Form) ca. 0,1
Heterozygote Form = nicht-klassisches AGS: 2 % d. Bevölkerung
Manifestation bei Mädchen in der Pubertät oder später (late-onset)
bei Jungs / Männern: meist kryptischer Verlauf: meist nur biochemische Auffälligkeit
Was das?
Autosomal rezessiv erbliche Störung der Cortisolsynthese in der NNR
21-Hydroxylase-Defekt —> Pregnenolon wird übermäßig in Androgene überführt
"Salt-Wasting"-Form = AGS mit Salzverlustsyndrom
"Simple-Virilizing"-Form = unkompliziertes AGS
Klinik
Leitsymptom: Virilisierung
testikuläre adrenale Resttumoren (TART)
Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Achse durch den Androgenüberschuss
Salzverlustsyndrom im Neugeborenenalter (50 % d. F.) Elektrolytstörung (Na+ /K+ )
Erbrechen, Durchfälle, Exsikkose; Fehldiagnose: Pylorusstenose
Klinik Frau
Virilisierung (intersexuelle Dysmorphie) durch vermehrte Androgenproduktion:
Klitorishypertrophie bei intaktem weiblichem innerem Genitale (Uterus, Ovarien) = Pseudohermaphroditismus femininus
primäre Amenorrhö, fehlende Brustentwicklung
Klinik Mann
Pseudopubertas praecox:
Hypogonadismus, verstärkte Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale
Die Betroffenen sind als Kind groß, als Erwachsene klein (früher Schluss der Epiphysenfugen)
Fertilitätsstörung(UnterdrückteHypothalamus-Hypophysen-AchsedaAndrogenüberschuss)
estikuläre adrenalen Resttumoren (TART); Fehldiagnose: Hoden-Ca
Diagnostik
Cortisol, ACTH i.S.,
Überproduktion von Hormonvorstufen: 21-Hydroxylase-Mangel —> 17-Hydroxyprogesteron
Gendiagnostik
Neugeborenenscreening auf 17-Hydroxyprogesteron
Therapie
klassisches AGS: lebenslange Therapie mit Glukokortikosteroiden
Teil der Dosis abends —> Supprimierung morgendlicher ACTH-Peak
—> unterdrückt Androgenproduktion der Nebennieren
Aldosteronmangel: Mineralokortikoide, weibliche Betroffene ggf. Antiandrogene
nicht-klassisches AGS: abhängig vom klinischen Bild
ggf. Glukokortikosteroide, bei weiblichen Betroffenen ggf. Antiandrogene
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