AMG
AMVV
BtMG
BtMVV
AMG: Arzneimittelgesetz
AMVV: Arzneimittelverschreibungsverordnung
BtMG: Betäubungsmittelgesetz
BtMVV: Betäubungsmittelverschreibungsverordnung
Wann trat das Arzneimittelgesetz in Kraft?
1. Januar 1978
1. Januar 2023 letzte Änderung
Arten von Arzneimitteln (AM)
Packungsgrößen von Arzneimitteln
Rp.
aut idem
aut simile
S.
noctu
p.c.
Rp. Relevante lateinische Rezeptangaben„recipe“: nimm ! (einleitende Formel)
aut idem Wirkstoff- und dosisgleiches Fertigpräparat
aut simile ähnliches Fertigpräparat (anderer Wirkstoff, aber gleiche Wirkstoffgruppe)
S. „signa“: zeichne ! (Signatur, Gebrauchsanweisung)
noctu Patient muss keine Nachtgebühr zahlen
p.c. „pro communitate”: für den Praxisbedarf ! oder
„post cenam“: nach dem Essen ! (wenn es in der Gebrauchsanweisung für den Patienten unter „signa“ (S.) steht)
Privatrezept
aut idem: Falls Alternativangabe möglich ist, also gegenteil vom GKV Rezept, weil da steht auch aut idem aber das bedeutet dass es genau das verschriebene sein muss!
—> Und die "aut idem" Kästchen auf dem GKV-Rezept sind nicht zum ankreuzen sondern zum wegstreichen da. Wenn aut idem auf dem Privatrezept geschrieben steht, dann kann der Apotheker auch andere Wirkstoffe aus derselben Wirkstoffgruppe ausgeben. Fehlt beim Privatrezept das "aut idem", dann muss das aufgeschriebene Präparat auch ausgegeben werden.
GKV Rezept
GKV Rezept Feld 1-9
10-12
Grünes Rezept
Das Grüne Rezept kann nicht bei der Krankenkasse zur Erstattung eingereicht werden!
BtM
Was?
Beispiele?
Wann verordnet?
Betäubungsmittel: Substanzen, bei denen – besonders bei unsachgemäßem Gebrauch –die Gefahr der Entwicklung einer schweren Abhängigkeit gegeben ist.
Beispiele:
- Opiod-Analgetika: Morphin
- zentral erregende Wirkstoffe: Methylphenidat
BtM sollen verordnet werden, wenn
- Anwendung begründet ist
- beabsichtigter Zweck auf andere Weise nicht erreicht werden kann
Ziele der BtMVV (Betäubungsmittelverschreibungsverordnung)
- Sicherstellung der Versorgung von Patienten z.B. mit Schmerzmitteln
- Verhinderung des Mißbrauchs von BtM
BtM - Verschreibung durch Zahnärzte
Einschränkungen gegenüber Ärzten:
• Anzahl verschreibbarer BtM für Patienten und Praxis reduziert
• Höchstmengen für Patienten sind geringer und dürfen nicht überschritten werden
• Pro Patient pro Tag darf nur ein BtM verschrieben werden
auf einem BtM-Rezept darf auch ein Laxanz (Abführmittel) verschrieben werden !
Verschreibung von Codein
BtM Rezept
- für den Verschreibenden: Teil III (mittleres Blatt) bzw. auch fehlerhaft ausgestellte BtM-Rezepte 3 Jahre aufbewahren (zuständiges RP überwacht den Vollzug auch durch Prüfung der Rezepte; in Hessen: RP Darmstadt)
- für die Apotheke: Teil I (hinteres Blatt) zum Verbleib und Teil II(vorderes Blatt) zur Verrechnung
Notwendige Angaben auf dem BtM-Rezept
• Patientendaten, Kassendaten, Vertragsarzt-Nr.
• Ausstellungsdatum (inkl. Ausstellungstag 8 Tage gültig)
Warenzeichen, nicht Freiname des BtM angeben, aufgrund der Dosierung!
• Darreichungsform mit Mengenangabe in mg oder ml
• Stückzahl der abgeteilten Form (Tabletten, Ampullen...) unabhängig von der Originalverpackung
Beispiel:
Dolantin®
Inj.-Lsg. 100mg
Nr. 20
(Höchstmenge beachten: hier 2500mg bzw. 25 Stück !)
• Gebrauchsanweisung: Einzel- und Tagesdosis oder bei schriftlicher Gebrauchsanweisung der Vermerk„gem. schriftl. Anweisung“
• Name, Berufsbezeichnung, Anschrift, Tel.-Nr. des Verschreibenden
• eigenhändige Unterschrift
• im Vertretungsfall: Stempel / Anschrift und Unterschrift des Vertreters und Vermerk „i.V.“
bekommt man das Präparat ausgehändigt, wenn die Packungsgröße draufsteht?
Nein, es muss die genaue Dosisangabe der einzelnen Tagesdosen und Gesamtdosis genannt werden.
Besondere BtM-Verschreibungen
Welche besonderen Rezepte gibt es?
Wo kann man die Rezepte anfordern?
N-Rezept: Notfall-Verschreibung:
- BtM kann auf Normalrezept-Formular mit Vermerk „Notfall-Verschreibung“ verschrieben werden
- gleichlautendes BtM-Rezept mit „N“ gekennzeichnet muss schnellstmöglich nachgereicht werden
Nicht für Zahnärzte:
A-Rezept: Ausnahme-Verschreibung: begründete Überschreitung der Höchstmenge
S-Rezept: Substitutions-Verschreibung: Behandlung Drogenabhängiger, i.d.R. mit Methadon; evtl. Buprenorphin (zur Substitution nur durch ermächtigte Ärzte)
—> ZA darf Methadon nur als Schmerzmittel/Analgetiukum verschreiben, nicht als Entzugsdroge
Dokumentation:
• approbierte Ärztinnen / Ärzte (Med. / Vet. / Dent.) können die amtlichen Formblätter (= BtM-Rezepte, EDV-geeignete 3-teilige Vordrucke) bei der Bundesopiumstelle (BOPST) im BfArM anfordern
• BtM-Rezepte diebstahlsicher aufbewahren, Verlust sofort an die BOPST melden (Rezeptnummer)
• Übertragung nur an Praxisvertreter
• Verbleib dokumentieren, Restbestände nicht verwendeter BtM-Rezepte (z.B. nach Praxisaufgabe) zur BOPST zurückschicken
T Rezept
Seit 08.02.2009 Verschreibung von Arzneimitteln, welche die Wirkstoffe Lenalidomid , Thalidomid oder Pomalidomid nur enthalten
Thalidomid: wirkt bei Menschen hochgradig fruchtschädigend, teratogen (Also Fehlbildungen bewirkend)
-> Contergan Skandal: Contergan, welches den Wirkstoff Thalidomid enthielt, wurde gegen Übelkeit und als Beruhigungs- und Schlafmittel verwendet. Durch die Einnahme kam es zur Häufung von Fehlbildungen. Wurde Ende 1961 vom Markt genommen.
T-Rezept: Thalidomid in Deutschland „in Label“ für Multiples Myelom und nicht mehr wie früher als Schlafmittel.
Auf dem T-Rezept muss vermerkt werden, ob eine Behandlung innerhalb oder außerhalb der jeweils zugelassenen Anwendungsgebiete erfolgt
Eine Verschreibung von lenalidomid- bzw. thalidomidhaltigen Arzneimitteln ist nur bis zu sechs Tage nach dem Ausstellungsdatum gültig.
Die Höchstmenge der verordneten lenalidomid- bzw. thalidomidhaltigen Arzneimittel ist begrenzt.
Sie darf - je Verschreibung für Frauen im gebärfähigen Alter- den Bedarf für vier Wochen, ansonsten den für zwölf Wochen nicht übersteigen.
• Teil I für die Apotheke zur Verrechnung
• Teil II ans BfArM (von der Apotheke)
• verschreibbar: Bedarf für 12 Wochen für Frauen im gebärfähigen Alter max. Bedarf für 4 Wochen (Kontrazeption sicherstellen !)
• Gültigkeit: 7 Tage inkl. Ausstellungstag !
• T-Rezeptvordrucke sind nicht an Praxisvertreter übertragbar !(Ausnahme: Vertretung besitzt Sachkunde-Nachweis nach§3a Abs. 5 AMVV und T-Register-Eintrag bei BfArM)
Gültigkeitsdauer von Rezepten
• Kassenrezepte: 3 Monate, aber nur 4 Wochen Anspruch auf Kostenerstattung durch die GKV
• Privatrezepte: 3 Monate
• BtM-Rezepte: 7 Tage + Ausstellungstag = 8 Tage
• T-Rezepte: 6 Tage + Ausstellungstag = 7 Tage
Die Gültigkeitsdauer kann vom Verschreibenden verkürzt werden !
Zuletzt geändertvor 2 Jahren