Soziale Gruppenarbeit als Definition
Eine Methode für Lösungen der sozialen Probleme, die den Einzelnen durch sinnvolle Gruppenerlebnisse, den persönlichen Problemen, den Kontakten untereinander und den Herausforderungen der Gesellschaft besser gewachsen zu sein.
Ziele und Inhalte sozialer Gruppenarbeit
Gruppenarbeit ist nicht Selbstzweck, sondern Ort und Medium der Erziehung. Im Mittelpunkt stehen Wachstum, Reifung, Bildung, Heilung und/ oder Eingliederung des Einzelnen.
Soziale Gruppenarbeit wird von einer geschulten Fachkraft geleitet
Soziale Gruppenarbeit hat das Ziel der Integration und der Verbesserung der sozialen Funktionsfähigkeit
- Integration
- Erlernen von sozialer Kompetenz (zB Konfliktfähigkeit)
- Verbesserung der Chancen, persönliche und gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Wo findet Gruppenarbeit statt?
Sozialisation: Kindergarte, Heimerziehung, Jugendzentrum
Freizeitgestaltung und
des sozialen Kontaktes: Ferienfreizeit, Seniorentreffpunkt
Psychosoziale Hilfe: Selbsthilfegruppen, Gruppentherapie.
Soziale Aktion: Bürgerinitiativen
Gruppenphasen nach Berstein/ Lowy (1969)
Voranschluss und Orientierungsphase
Macht und Auseinandersetzungsphase
Intimitäts- und Vertrautheitsphase
Differenzierungsphase
Abschlussphase
Erweiterung des Gruppenphasen - Modells nach Truckman
1 Forming (Orientierungsphase)
2 Storming (Phase der Auseinandersetzung, Konfliktphase)
3 Norming (Konsens- und Kompromissphase)
4 Performing(Phase der Zusammenarbeit, Durchführungsphase)
5 Re- Forming (Bilanzieren, Erfahrungsaustausch)
6 Trennung oder Ablöse
Voranschluss- und Orientierrung/ Forming (1)
Einstiegs- und Findungsphase
Die Position der Einzelnen steht im Vordergrund, nicht das Gruppenthema
Wo ist mein Platz in der Gruppe?
Was ist meine Aufgabe?
Kann ich meine Ziele in der Gruppe verwirklichen?
Unsicherheit und Zurückhaltung
Ziele und Regeln
Macht- und Auseinandersetzung/ Storming (2)
Es gibt einen gemeinsamen Nenner nach innen und Abgrenzung nach Außen
Zugehörigkeit ist erfüllt
Phase der Auseinandersetzung, Konfliktphase
Lernen, Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen
Zielvorstellung werden geklärt
Macht- und Auseinandersetzungsphase/ Norming (3)
Regeln und Entscheidungen
Trennendes und Gemeinsames wird bekannt
Gruppenzusammenhalt
Kompromissbereitschaft
Intimitäts- und Vertrautheitsphase/ Performing (4)
Die Gruppe ist arbeitsfähig
Das eigentliche Thema steht im Vordergrund
Die Gruppe muss sich bewähren und stabilisieren
Differenzierungsphase/ Reforming (5)
Wo stehen wir?
Wollen wir so weitermachen?
Sind noch alle im Boot?
Bilanzieren
Erfahrungsaustausch
Veränderungsvorschläge
Abschlussphase/ Adjourning (6)
Trennung/ Ablösung
Reflexion
Abschied
Gruppendynamik
Forschung über den Gruppenprozess: Erklärungsmodelle für das Geschehen in Gruppen
Methode: Lernkonzept und Methode zur Selbsterfahrung und Selbstreflexion; Gruppe ist Lerngegenstand
Das spezielle Handeln in Gruppen: Methodische Hilfe wie zB das Soziogramm
Welche Führungsstile gibt es?
- autoritär
- laisser - faire
- demokratisch
Autoritärer Führungsstil
Anweisung geben, Lob und Tadel
Die Gruppenleitung ist bestimmend, überaktiv und im Vordergrund
Folgen: Aggressionen, Abhängigkeit und Unterwerfung; Arbeitsleistung bei Anwesenheit der Leitung; Sündenbockverhalten
Laissez - Faire
Auf Fragen Auskunft geben
Die Gruppenleitung überlässt die Gruppe sich selbst, tritt in den Hintergrund, ist unsicher und unklar
Folgen: wenig Arbeitsergebnisse, geringe Motivation, Rollenkonflikte
Demokratischer Führungsstil
Aktive Bereitschaft, lenkende Vorschläge zu machen
Die Gruppenleitung ist aktiv und präsent, ermutigt die Teilnehmenden zu eigenen Ideen, ist nachgebend, freundlich, sachlich, interessiert
Folgen: gute Arbeitsleistung, gutes Gruppenklima, freie, gruppenorientierte Interaktion
Aufgaben der Gruppenleitung
Soziales Lernen initiieren, Soziale Kompetenzen vermitteln
Interaktion unterstützen
Entwicklung der Ressourcen der Einzelnen fördern
Reflexion über den Gruppenprozess und die eigene Rolle
Arbeitsprinzipien
Anfangen, wo die Gruppe steht
Arrangieren von Gruppenprozessen
Individualisieren
Mit der Stärke eines jeden einzelnen arbeiten
Selbstbestimmung der Gruppe
Sich als Gruppenleiter entbehrlich machen
2 Rollenmodelle
Benne und Sheats: Aufgabenorientierte Positionen (Planer Vordenker),
Gruppenprozessorientierte Positionen (Ermutiger Konfliktlöser),
Individuumszentrierte Positionen (Quertreiber Aggressive)
Raoul Schindler: Alpha, Beta, Gamma, Omega
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