Grundsätzliches
Unterscheidung: Erwachsener vs Kind
Erwachsener: gute und schmerzfreie Behandlung
Kind: jede einzelne Station wichtig, Alter ist enscheidend
-> bei Kleinkindern: v.a. Körperkontakt
-> ab 4J: verbale Kommunikation mögl
Unterschiede Verbale/Non-Verbale Kommunikation
60%: Körpersignale (non-verbal)
30%: Stimme
10%: Inhalt
CAVE: Körpersprache von Kind authentisch
Kommunikation bei Kleinkindern (0-3J)
enge Bindung an Bezugsperson -> Mutter mit einbeziehen (Bonding)
verbale Kommunikation eher unwichtig
Symapthie über Körperkontakt, Sprechrythmus, Tonlage
Kommunikation bei Kindergartenkindern (3-6J)
CAVE: Trotzalter
keine Abstraktionen (Zeit/Raum Verständnis)
verbale Erklärungen mögl -> tell-show-do
gr. Fantasie (Geschichten erzählen etc)
Kommunikation im Grundschulalter (6-10J)
zunehmende Kommunikation
einfache Kausalzusammenhänge
wachsende Einsicht
gr. Neugierde
Kommunikation bei Teenagern (10-17J)
veränderte Problemlösung
Zukunftsplanung/Ziel setzen
Abstraktion
CAVE: Pubertät (Null-Bock-Einstellung)
Wortwahl
Verneinungen vermeiden
Unwörter: Spritze, Schmerz, Angst, Bohrer, versuchen, probieren
positive Affirmation
bildliche Sprache (Schlumpfgel, Zauberlicht, Traumkugeln)
Ritualisierte Verhaltensführung - Vorbereitung der Eltern
mündl. bei Terminvereinbarung oder Info-Blatt
keine eigenen Ängste
keine falschen Versprechungen
ZA nicht als Bedrohung
keine Materielle Besprechung (manchmal zweckdienlich)
Ritualisierte Verhaltensführung
Stationen in Praxis
eindeutiger Übergang zw. Stationen
pos. Assoziationen
feste Strukturen -> Pacing [richtiges Tempo], Yes-Set, Leading
Rituale immer gleich durchlaufen
Ziel: Pat soll klüger und gesünder Praxis verlassen
Stationen in der ZAP
Station 1: Rezeption/Anmedlung
Station 2: Begrüßung im Wartezimmer + Begleitung ins Behandlungszimmer
Station 3: Behandlungszimmer
Station 4: Kontakt zum Behandler
Station 5: Behandlungsstart
Station 6: Behandlung
Station 7: Behandlungsende + neue Verabredung (Termin)
Station 8 bis 11: Verabschiedung bis Verlassen der Praxis
Station 1
Rezeption/Anmedlung
Kind zuerst begrüßen
Kind im Mittelpunkt
EGK selbst einlesen lassen
spielen im Wartebereich -> 10-15 Minuten (akklimatisieren)
Station 2
Begrüßung im Wartezimmer + Begleitung ins Behandlungszimmer
Fluchtweg freihalten, nicht in Türe stehen
offene Körperhaltung
Augenkontakt auf Augenhöhe
positive Aussagen: z.B. “Komm mit in mein Zimmer” oder “Ich möchte dir das Zoo-Zimmer zeigen”
greift Kind Hand von Assistenz ist diese neue Vertrauensperson -> Basis für Verhaltensführung
Station 3
Behandlungszimmer
Kind in Raum führen
Fluchtweg nicht versperren
Fluchtweg offen lassen
Zeit zur Orientierung geben
Zimmer sollte nicht nach ZA riechen
Musterunterbrechung: ZA-Stuhl zuerst verbieten oder Schuhe ausziehen
Station 4
Kontakt zum Behandler
erst jetzt kommt ZA
Faustregel: Alter des Kindes x 3 min = Behandlungszeit
ZA “verkleidet” sich als ZA
Station 5
Behandlungsstart
Marker: Kind fährt Stuhl selbst nach hinten
Kind auf Reise begleiten
Station 6
Behandlung
Desensibilisierung
Tell-Show-Do
Verbale und non-verbale Kinderhypnose
-> Wimmelbild, Fernseher, Traumgeschichte, Konfusion
Ziel: Trancezustand (Trance-Zeichen: Pfödchenstellung d. Hände)
Pseudewahl (rote oder blaue Schlafperlen)
Eltern auf Zuschauersplatz
Station 7
Behandlungsende und Verabredung
Marker: “Fertig! Das hast du super gemacht”
Rituale wiederholen: Kind fährt Stuhl hoch
Kind aus Hypnose leiten: kräftiges High-5 (Körperspannung, Bewegung, Zielen mit Augen, Hand löst Trance)
Bindung festigen, z.B. Klebetattoos
-> letzter Eindruck immer positiv
Kind aufklären: “Wenn Zahn später noch sauer ist, kannst du ihm sagen, wie klasse er das gemacht hat!”
Station 8 bis 11
Verabschiedung bis Verlassen der Praxis
Kind zuerst verabschieden
an Rezi nach Behandlungserfolg fragen
neue Verabredung (Termin) fürs nächste Mal
Medikamentöse Unterstützung - Möglichkeiten
Lachgas (Distickstoffmonoxid, N2O)
Dormicum (Wirkstoff: Midazolam)
ITN
Lachgas
Distickstoffmonoxid (N2O)
unterstützt Entspannung
senkt Reizwahrnehmung -> Schmerzreduktion
hilfte bei Würgereiz
verkürzt Zeitgefühl -> ggf. längere Behandlung
auf für kleine Pat
fördert Trance
quasi keine Nebenwirkung/KI
Dormicum
Wirkstoff: Midazolam
für kurze Behandlungen bei Unkooperation
Gabe + Überwachung durch Anästhesisten
Aufklärungen über 2h post-OP Überwachung
CAVE: tiefe Sedierung/Atemdepression
Ultima ratio
bei vielen Restaurationen/X, wenn LA nicht mögl
sollte Behandlungsnotwendigkeit dauerhaft beenden und künftige Behandlungen vermeiden
Aufklärung: häusliche MuHy
Keine Behandlung
Kind klein, Befund rechtfertigt keine Narkose -> Instruktion: MuHy, Fluoridierung
Therapieablehnung von Eltern: Aufklärung, Dokumentation (CAVE: eindeutige Haltung wahren)
mangelnde Compliance
engmaschige Recalls
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