Definition?
Gegenstand: Analyse & Bewertung von…
Arbeitstätigkeiten & ihre Bedingungen
Wirkungen d. Arbeitsbedingungen & Anforderungen auf Individuum
->dabei werden in systematischer Form Infos über Tätigkeit eines arbeitenden Individuums erfasst & beurteilt
Arbeitsanalysen tragen im besten Fall zu Erhöhung & Verbesserung d. Wirksamkeit von Arbeitsabläufen bei
Verfahren?
bedingungsbezogene verfahren: Regulationserfordernisse bzw. Behinderungen + Ausführungsbedingungen von Arbeitstätigkeiten mittels Beobachtung & Befragung systematisch erfassen
Personenbezogene Verfahren: Subjektive Wahrnehmung + Einschätzung d. Arbeitstätigkeit & ihrer Ausführungsbedingungen durch Arbeitenden selbst ermitteln
Vorgehen?
Festlegung Untersuchungsziele:
mit Auftraggebern detailliert klären!
Strukturen & organisatorische Besonderheiten d. Gesamtorganisation & organisationseinheit durchleuchten (Rahmenbedingungen + 1. Eindruck d. zu analysierenden Tätigkeit)
Auswahl & Anpassung d. Instrumente:
auf Grundlage d. Fragestellung/Zielsetzung
Durchführung psychologische Aufgaben-& tätigkeitsanalyse:
Meist in zsmarbeit mit stelleninhabern
Messung bestimmter Verhältnisse (Lärm, Klima, Licht) & Analyse von Material- oder Infoeinflüsse oder Behinderungen bei der Arbeit
Datenauswertung:
Ergebnisse mit Management & Mitarbeiter diskutieren (Auch entsprechende kriteriengeleitete Bewertungen & Vergleiche mit Referenzwerte einbeziehen)
Evaluation:
gestaltungsmaßnahmen in Kooperation mit betreffenden betriebl. Stellen +
Evaluation d. Arbeitsgestaltungsmaßnahmen durch neue tätigkeitsanalyse, um Veränderungen zu erfassen (oft durch subjektiv orientierte Befragungen)
Arbeitsanalyse Ziele?
allgemein:
analyse & Beschreibung von Arbeitsaufgaben, -Mitteln, -Produkten & -Umgebung
Identifikation von Gestaltungs-& Optimierungsbedarf
Spezifisch:
Erhaltung d. Arbeits-& Gesundheitsschutzes:
körperl. & psychische Schäden sollen vermieden werden
->Wohlbefinden erhalten & verbessern
Optimierung d. Arbeitsgestaltung & -Organisation:
Schwachstellen bei zb. Arbeitsmitteln, -werkzeugen, -Umgebung, -Ablauf, -Handlung + innerbetriebl. Info & Kommunikation
Grundlage für Optimierung von Arbeitsprozessen & ablauforganisatorischen Bedingungen
Bestimmung von Personalen Fördermaßnahmen:
Relevante Anforderungen an berufliche handlungskompetenzen ermitteln
Auf Basis dieser Qualifikationsanforderungen können bedarfsgerechte Trainings-, Schulungs- & Ausbildungsmaßnahmen entwickelt werden (Bildung von Know-How & Weiterbildung)
Bestimmung von Eignungsanforderungen:
Auswahl geeigneter Bewerber auf Basis von tätigkeitsrelevanten Testaufgaben, die durch Arbeits-& Anforderungsanalysen erstellt wurden
Gewünschte personenmerkmale & Leistungsvoraussetzungen für zu vergebene Stelle wird darin entsprechend getestet
Vergleiche von Arbeitstätigkeiten:
wie ändern sich Tätigkeitsanforderungen wegen technischen Fortschritt & Veränderung von Organisationsformen?
Berufsforschung zu Analyse & Klassifikation von Berufen, um bedeutsame Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen ihnen festzustellen
In Seltenen Fällen dienen analyseverfahren dazu, durch Vergleich von Arbeitstätigkeiten Entlohnungssysteme zu entwickeln
->Ziel: Eine den Anforderungen & Leistungen gerechte Vergütungsstruktur bereitstellen
Arbeitsanalysemethoden?
Befragung
Beobachtung
Physiologische &
Physikalisch-chemische verfahren
Laborforschung & betriebl. Daten & Dokumente
Befragung?
Befragungsmethoden:
Erfassung von Arbeitsinhalt & -ablauf, soz. Beziehungen, Beanspruchungen + andere schwer beobachtbare Aspekte d. Tätigkeit (zb. Anforderungen an infoaufnahme & -Verarbeitung)
Form: Interviews & Fragebögen (Befragung d. Arbeitsplatzinhaber, da diese ihren Job am besten kennen)
->schriftl. Befragung am häufigsten (sehr ökonomisch, erfasst große Range & ist leicht anwendbar)
Nachteile:
interne psychische Prozesse (zb. automatisierte Handlungen) sind schwer in Worte zu fassen
Verständnisprobleme d. Begriffe oder allg. mangelndes Verständnis d. Items
zeitlich versetzte Befragung kann zu Verzerrung d. Daten führen (erinnerungseinflüsse)
Soz. Erwünschtheit
Antworttendenzen (zb. Zur Mitte, zu extremen)
Lösung:
wichtig: Sorgfalt bei Itemformulierung
Mehrere Personen pro Arbeitsplatz befragen, um zu “subjektive” Angaben zu vermeiden
Hinzuziehen von Experten oder Vorgesetzten
Am besten geschulte Anwender zur datengewinnung einsetzen
Beispiel Befragung: Bedingungsbezogenes verfahren?
Bedingungsbezogenes verfahren:
Fragebogen + ratingversion
Neutrale items um stressreaktion nicht vorwegzunehmen
->Ermittlung stressrelevanter arbeitsmerkmale & belastungsschwerpunkte:
Qualität d. Aufgaben (Variabilität, Komplexität, etc.)
Hindernisse bei Aufgabenbewältigung (Zeitdruck, etc.)
Soz. Bedingungen (stressoren, soz. Unterstützung als Ressource)
->basiert auf 2 theoretischen Richtungen: Handlungsregulationstheorie & stresstheoretische Konzepte
Ziel: Identifikation von Arbeitsbedingungen, die Wohlbefinden & Gesundheit des Individuums Zuträglich sind oder die zu Beeinträchtigungen führen (zb. Stress)
Beispiel Befragung: personenbezogenes Verfahren?
die in Modell spezifizierten variablen werden durch Beschäftigte bzw. deren subjektive Wahrnehmung mithilfe standardisierten Fragebogen erfasst
Analyse des Motivationspotenzials bei der Arbeit
Modell spezifiziert, wie Arbeitsaufgaben gestaltet sein müssen, um motivations- & leistungsfördernd zu wirken + arbeitsplatzinhaber Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten
Aufgabenmerkmale= anforderungsvielfalt, aufgabengeschlossenheit, Bedeutsamkeit d. Aufgabe, Autonomie, Rückmeldung/Feedback
Diese Merkmale wirken auf intrinsische Motivation, Qualität d. Arbeitsleistung, Arbeitszufriedenheit & Fehlzeiten + Fluktuation d. Beschäftigten als wirkungsvariablen des Modells (vermittelt über psychologische Erlebniszustände)
Beobachtung?
beibachtungsmethoden:
Erfassung von Merkmalen d. Tätigkeit & Verhaltens des Arbeitsplatzinhabers (Anforderungen & Belastungen) durch geschulte Beobachter
Wird oft verwendet, um die mit befragungsmethoden verbundenen Fehlerquellen zu vermeiden & “objektivere” Daten zu erhalten
Probleme:
soz. Erwünschtheit in Form von Effekten teilnehmender Beobachtung
Qualität d. Beobachtung von komplexeren Arbeitstätigkeiten lässt nach, da Beobachtungszeit Vll kürzer ist als Dauer des gesamten Tätigkeitsablaufs
Halo-Effekt (hier: beurteiler bewerten Arbeitsplatz eingeintlich gut oder schlecht, da sie bestimmten Bewertungs-& Interpretationsprozessen + Beurteilungsmaßstäben unterliegen)
Seltene Ereignisse/Schwankungen während Arbeit im Rahmen d. vorgesehenen beobachtungsdauer finden nicht statt (einige Aspekte sind weniger gut oder gar nicht beobachtbar)
->Lösung: fundierte theoretische & methodische Ausbildung von Beobachtern
Fazit zu Beobachtungs-& befragungsmethoden:
Beide Verfahren werden i.d.R. kombiniert um jeweilige Nachteile auszugleichen & als Beobachtungsinterviews bezeichnet (Häufige Anwendung in Arbeitsanalyse)
Pro/Con Befragung vs. Beobachtung?
Befragung:
pro:
Kenntnisse d. arbeitsinhaber über ihre eigene Tätigkeit
Beurteilung psychischer Prozesse & Belastungen durch Arbeitende
Anwendungsökonomie (von Fragebögen)
Con:
mangelnde verbalisierbarkeit psychischer Prozesse
Übersetzung wissenschaftl. Begriffe in die Alltagssprache erforderlich
Risiko von Fehleinschätzungen bei mangelndem Sprachverständnis
Erinnerungseinflüsse durch Retrospektivität
Einfluss soz. Erwünschtheit
Beobachtung:
Eliminierung von Bewertungs-& interpretationsprozessen durch arbeitende
Einsatzmöglichkeiten bei prospektiver Arbeitsgestaltung
Einschränkungen durch begrenzte Beobachtungszeit
Effekte teilnehmender Beobachtung
Nichtbeobachtbarkeit bestimmter Vorgänge & Prozesse
Halo-Effekt
Physikalische Messmethoden?
Erfassung von Umgebungsbedingungen d. Arbeitstätigkeit (zb. Lärm, Beleuchtung)
Jegliche physikalische Problematik kann folgen auf menschl. Organismus haben
->Ziel: Vergleich mit subjektivem Beanspruchungserleben des arbeitenden
Bsp. Klima: Klima am Arbeitsplatz ist abhängig von Produktionsbedingungen, Arbeitskleidung & Umgebung
->es können Luftfeuchtigkeit, Temperatur & Wärmestrahlung bestimmt werden
Physiologische Messmethoden?
Erfassung Körperl. & biochemischer Reaktionen d. Organismus, um spezifische Beanspruchungen der arbeitenden zu erheben (objektiv)
Mithilfe elektrischer & nicht-elektrischer Indikatoren:
elektrische Indikatoren (Herzaktivität, Gehirnströme)= mithilfe spezieller Apparate (Elektroden)
Nicht-elektrische Indikatoren (Blutdruck, Atmung)= können in elektrische Signale umgewandelt werden
Kontinuierliche Messungen liefern Hinweise über Veränderungen
diese Daten können dazu genutzt werden, betriebl. Belastungsschwerpunkte zu identifizieren & Anhaltspunkte für ne optimierende Arbeitsgestaltung zu erhalten
Störsignale, die die Messung beeinflussen (Bewegung, begleitende physiologische Prozesse zb. Augenrotation, externe elektrische einstreuung)
Methodische Probleme, die mit Besonderheiten d. Individuums zsmhängen (zb. Alter, Geschlecht, Kleidung, etc.)
Fazit zu physikalischen & physiologischen Methoden:
Sie werden eingesetzt, um Bedingungen d. Arbeitsumgebung & spezifische Beanspruchungen zu erfassen
Laborforschung + Analyse von Daten & Dokumenten?
Methoden der arbeitspsychologischen Laborforschung “Simulation” untersucht experimentell Einflüsse von Arbeitsbedingungen (zb. Lärm, Hitze) auf Arbeitsverhalten & Beanspruchungserleben
Zusätzliche Methode: Analyse betriebl. Daten & Dokumente:
spielt meist bei Beginn einer arbeitsanalyse wichtige Rolle, um sich ne 1. Orientierung über Untersuchungsfeld & die zu untersuchenden Arbeitsplätze zu verschaffen (Datenquellen sind meist Berufsbeschreibungen, Arbeitsplatzbeschreibungen, Personaldaten, etc.) = Identifikation von Schwerpunkten für ne Arbeitsanalyse oder Entscheidungen zur Eingrenzung des Analysefokuses
Fazit Arbeitsanalyse?
Arbeitsanalyse dient systematischen Erfassung & Beurteilung von Infos bzgl. Tätigkeiten, Arbeitsbedingungen & deren Wirkungen
kann untersch. Ziele haben & je nach Fokus kann aus Vielzahl von Instrumenten gewählt werden
Man unterscheidet zwischen bedingungsbezogener & personenbezogener (=Auswirkungen auf Mitarbeiter) Arbeitsanalyse
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