Erläutere die Zielsetzungstheorie nach Locke & Latham!
Zielsetzungstheorie nach Locke & Latham
-> Zusammenhang zwischen Zielen und Motivation
Prozesse, die die Richtung, Intensität und Ausdauer menschlichen Handelns festlegen, stehen in Abhängigkeit zu den persönlichen ZIELEN des Handelnden; Die Ziele bestimmten Bewertung und Auswahl von Handlungsalternativen
Die Ziele des Handelnden bestimmen somit auch die aktuelle Motivation
Persönliche Ziele fördern erfolgreiches Handeln umso mehr, je stärker sie zu den Anforderungen der Arbeitssituation konsistent sind
Die bei der Bewältigung von Aufgaben erbrachte Leistung ist direkt von der aufgabenbezogenen Zielsetzung abhängig
Wirkmechanismen
Ziele…
… bewusst vorgestellte Handlungsergebnisse
-> volitionale Prozesse für ihre Realisierung
… herausfordernd, spezifisch: Wirkung
-> unmittelbar auf Richtung, Anstrengung, Ausdauer
-> mittelbar sie über die Stimulierung aufgabenspezifischer Pläne/Strategien
Nenne zentrale Ergebnisse der Zielsetzungstheorie!
Zentrale Ergebnisse:
Je höher bzw. schwieriger ein Ziel, desto höher die Motivation
Je spezifischer ein Ziel, desto höher die Motivation / Leistung
Je stärker die Partizipation bei der Zielfestlegung, desto höher die Motivation
Erläutere die Bedeutung von Mediatoren und Moderatoren (Zielsetzungstheorie)!
Nenne dysfunktionale Effekte in der Arbeitspraxis (Zielsetzungstheorie)!
Dysfunktionale Effekte in der Arbeitspraxis
Steigerung individueller Leistung
Reduktion kollektiver Leistung (Beeinträchtigung vs. Kooperation)
Sehr hohe individuelle Ziele -> zunehmender Druck
Provokation unethischen Arbeitsverhaltens (z.B. Zahlenfälschungen, Missachtung von Kundeninteressen etc. v.a. bei knappem Zielverfehlen)
Bei FK Provokation von Stress -> destruktives Führungsverhalten
Erläutere die Bewertung der Leistungsergebnisse! (Zielsetzungstheorie)
Bewertung der Leistungsergebnisse (Greenberg, 1990)
Beeinflussung künftiger Entscheidungen, Engagement für fremdgesetzte Ziele
-> „Hat sich der Einsatz gelohnt?“
-> (Un)gerechte Belohnung etc.?
Verteilungs-, Verfahrens-, Interaktionsgerechtigkeit
Ungerechtigkeit -> Leistung, Arbeitszufriedenheit, organisationsschädigendes Verhalten
Erläutere Organizational Justice (Greenberg, 1993)!
Organizational Justice (Greenberg, 1993)
Procedural Justice:
Ausmaß in dem Prozesse und Entscheidungen in einem Unternehmen fair und demokratisch und transparent getroffen werden
Distributive Justice:
Gerechte Verteilung von Ressourcen in sozialen Gruppen
Ausschlaggebend für die Beurteilung der Fairness sind die Ergebnisse im sozialen Vergleich
Die verteilten Ressourcen können sowohl materiell (z.B. Bezahlung) oder immateriell (z.B. Lob) sein
Interactional Justice:
Basiert auf wahrgenommener Gerechtigkeit im Arbeitskontext im Hinblick auf die Behandlung der Angestellten durch Vorgesetzte
Interpersonale Gerechtigkeit: Ausmaß, in dem Mitarbeitende mit Höflichkeit, Würde und Respekt von Vorgesetzten behandelt werden, Verständnis für ihre Bedürfnisse und Belange vermittelt werden
Die informationale Gerechtigkeit konzentriert sich auf wahrheitsgetreue und adäquate Erklärungen, welche eine Entscheidung begründen
Sie beinhaltet ebenso den Aspekt der Transparenz und eine ausreichende Verfügbarkeit und Zugänglichkeit relevanter Informationen
Gehe näher auf die Arbeitszufriedenheit ein!
Arbeitszufriedenheit
Bezeichnet die Einstellung und umfasst die emotionale Reaktion auf die Arbeit, die Meinung über die Arbeit und die Bereitschaft, sich in der Arbeit in bestimmter Weise zu verhalten.
Die Einstellungen beziehen sich auf unterschiedliche Merkmale der Arbeit (Inhalte, Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten, Partizipation, Führungsverhalten, Arbeitsgestaltung, …)
Wirkt motivational für höhere Leistung
Ist Evaluationskriterium (z.B. steigt die AZ durch Partizipation?)
Ist Prädiktor (z.B. hängt organisationales Commitment von AZ ab?)
Ist Moderator (z.B. erklärt AZ den Zusammenhang zwischen Partizipation und Leistung)
Korreliert mit Leistung: p = .30
Wird moderiert durch:
Schwierigkeit / Komplexität der Aufgabe
Berufsgruppe (bei Pflegenden gering, bei akademischen Berufsgruppen, aber auch bei Verkäufern, Managern sehr hcoh)
Korreliert negativ mit Absentismus und Fluktuation
Ist Bedingung körperlichen u. psychischen Wohlbefindens und Indikator „gesunder“ Arbeitsbedingungen
Wirkungsrichtung: Prädiktor oder Outcomeparameter?
-> Arbeitszufriedenheit <-> Leistung / Leistungsergebnisse
Nenne die Bedingungsfaktoren der Arbeitszufriedenheit!
Bedingungsfaktoren der Arbeitszufriedenheit
Merkmale der Arbeit
Merkmale der Person
Nenne Merkmale der Arbeit und Theorien der Arbeitszufriedenheit!
a) Tätigkeitsmerkmale, JCM
b) Partizipation bei Entscheidungen, Zielen
c) Führungsverhalten (v.a. Interaktion mit dem VG)
d) Entlohnung (Höhe vs. gerechte Bezahlung)
Theorien der Arbeitszufriedenheit
a) Job Characteristics Modell (Oldham & Hackman)
b) Zwei-Fakotoren-Modell (Herzberg)
Gehe näher auf das Job Characteristics Model ein!
Job Characteristic Modell
Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung (BnpE)
Das Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung beeinflusst Erlebenszustände (kritische psychologische Erlebenszustände) und das Eintreten der Folgen
ABER: Auch bei geringerem BnpE Nachweis signifikante Zusammenhänge
Konsequenzen für die Arbeitspraxis
Gezielte Gestaltung der Arbeitsbedingungen gemäß dem JCM führt durchgängig zu größerer Arbeitszufriedenheit
Zwei-Faktoren-Theorie der Arbeitszufriedenheit (Herzberg): Erläutere die empiische Grundlage dazu und die Ergebnisse!
Zwei-Faktoren-Theorie der Arbeitszufriedenheit (Herzberg)
Nenne Merkmale der Person (als Bedingungsfaktor der Arbeitszufriedenheit)!
Positive Affektivität (Energie, Enthusiasmus, Engagement)
Negative Affektivität (Nervosität, Stressempfinden)
Negative Affektivität: p = -.40
Positive Affektivität p = .50
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen: Bedürfnispyramide nach Maslow!
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen: Zielsetzungstheorie (Locke & Latham)
Zielsetzungstheorie (Locke & Latham)
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen: Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)
Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)
Hygienefaktoren (als gegeben vorausgesetzt, demnach keine Bedingung für AZ, ihr Fehlen führt zu Unzufriedenheit, beziehen sich auf Rahmenbedingungen der Arbeit)
Zu Hygienefaktoren gehören u.a.:
Arbeitsplatzsicherheit
Gehalt
Gute soziale Beziehungen
Status
Firmenpolitik & -leitung
Arbeitsbedingungen
Führungsstil
Motivationsfaktoren (beinhalten erstrebenswerte Merkmale, ihr Fehlen erzeugt nicht direkt Unzufriedenheit, ihr Vorhandensein führt zu einem bewusst wahrgenommenen Gefühl der Zufriedenheit – und somit zu Motivation, Hygienefaktoren sind Grundlage der Motivationsfaktoren)
Zu Motivatoren gehören u.a.:
Selbstverwirklichung
Aufstieg
Erfolgserlebnisse
Arbeitsinhalte
Anerkennung, von v.a. Leistung
Verantwortung
Entfaltungsmöglichkeiten
Bedeutung für die Umsetzung / Anwendung in der Praxis
Intrinsische Aspekte von Arbeit / Tätigkeit für Zufriedenheit und Motivation rücken in den Vordergrund
Mitarbeitenden nicht nur ökonomische, finanzielle Anreize bieten
Aktivierung / Stärkung von Motivatoren bei der Arbeitsplatzgestaltung, also von Zufriedenheit (z.B. durch Leistungsanerkennung)
Vermeidung negativer Ausprägungen von Kontextfaktoren, also von Unzufriedenheit
Betonung von (konstruktivem) Feedback
Entwicklungsmöglichkeiten, Lernprozesse bieten
Selbstständige Arbeits- & Zeitplanung
Offenen Kommunikationswege (hierarchieunabhängig)
Verantwortung für eigene Arbeitsergebnisse
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen: Arbeitsorganisatorische Modelle (z.B. basierend auf JCM)
Arbeitsorganisatorische Modelle (z.B. basierend auf JCM)
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen: Zusammenhang Gestaltungsprinzipien und Arbeitsdimensionen
Zusammenhang Gestaltungsprinzipien und Arbeitsdimensionen
Implikationen der Modelle / Theorien für die betriebliche Praxis bzw. das Personalmanagement in Organisationen: Tätigkeits-, Arbeitsplatz- und arbeitsorganisationale Veränderungen
Tätigkeits-, Arbeitsplatz- und arbeitsorganisationale Veränderungen
Stellen (neue) Anforderungen dar
Anpassungsleistung der Arbeitsplatzinhaber
Berücksichtigung individueller Voraussetzungen
Einbindung in den Veränderungs-/Gestaltungsprozess
Sicherstellung der Wahrnehmung / Nutzung von Veränderung / Angeboten
Veränderung prozesshaft begleiten (Prozessevaluation)
Evaluation (Veränderungseffekte identifizieren)
Nenne Instrumente zur Diagnose von Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit in der betrieblichen Praxis!
Arbeits-/ Tätigkeitsanalyse zur Identifikation des Motivationspotenzials
JCM (Oldham & Hackman)
Job Design Survey (Oldham & Hackman)
Standardisierte Fragebogen zur Erfassung der Einschätzung von Mitarbeitenden hinsichtlich der Motivationspotenziale ihrer Arbeitsplätze
Gehe näher auf das Instrument Job Design Survey ein! Nenne die Dimensionen und Beispielitems!
Das Instrument Job Design Survey
Diagnostiziert motivationalen Anregungsgehalt einer Arbeitsaufgabe bzw. -tätigkeit
Spiegelt die Einstellungen des Befragten zur Arbeit bzw. zum Arbeitsplatz wider
Bietet Ansatzpunkte zur Aufgaben- und Tätigkeitsoptimierung
Kann zur Evaluation von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen eingesetzt werden
Ist branchen- und tätigkeitsunspezifisch
JDS: Beispielitems für die Merkmalsbereiche
Aufgaben- und Tätigkeitsmerkmale: 21 Items bzw. aufgabenbezogene Aussagen
Meine Vorgesetzten lassen mich sehr oft wissen, wie gut ich meine Arbeit mache
In welchem Ausmaß können Sie selbst bestimmen, wie sie bei der Ausfürhung Ihrer Arbeit vorgehen?
Arbeitsbezogene Erlebniszustände: 14 Items bzw. Aussagen zu erlebter Verantwortlichkeit, erlebter Bedeutsamkeit und Wissen um die Arbeitsergebnisse
Die Mehrzahl der Dinge, die ich während meiner Arbeit zu tun habe, erscheint mir nutzlos und unbedeutend
Erläutere den Arbeits-Beschreibungs-Bogen als Mittel zur Erfassung der Arbeitszufriedenheit!
Der Arbeits-Beschreibungs-Bogen (JDI, Smith)
Gehe näher auf Maslows Bedürnispyramide ein im Zusammenhang mit Motivation!
Prinzip der relativen Vorrangigkeit der Motivanregung
Soll das aktuelle Verhalten und die individuelle Entwicklung des Menschen (Ontogenese) erklären
Befriedigung von Bedürfnissen nach hierarchischer Ordnung (erst wenn Bedürfnisse einer niedrigeren Stufe erfüllt sind, können Motive einer höheren Stufe aktiviert werden und das Handeln bestimmen)
Menschen werden nicht nur von Bedürfnissen getrieben, sondern auch von dem Bedürfnis der Selbstverwirklichung
Vielzahl empirischer Überprüfung gescheitert
Erläutere die sozialanalytische Theorie!
Die sozialanalytische Theorie
Erläutere Job-Characteristics-Model (Hackman & Oldham)!
Job-Characteristics-Model (Hackman & Oldham)
Erläutere die X-Y-Theorie!
X-Y-Theorie (McGregor)
> Zwei Grundannahmen über die „Natur“ des Menschen im Hinblick auf das Arbeitsverhalten bzw. die Arbeitsmotivation
X-Theorie: Passivität, Antriebsarmut, Desinteresse, Drückebergerei, „faul“, braucht Kontrolle, Indianer bzw. reaktiv
Y-Theorie: engagiert, fleißig, interessiert, sucht Verantwortung, setzt sich Ziele, eigenmotiviert, Häuptling bzw. pro-aktiv
Motiviert durch positives Erleben in der Tätigkeit selbst, Spaß, Freude oder Interesse an der Tätigkeit stehen im Vordergrund und nicht die Belohnung für die Handlung oder die Vermeidung von Strafe
Erläutere das VIE-Modell (Vroom)!
VIE-Modell (Vroom, 1964)
Grundmodell der kognitiven Prozesstheorie der Motivation
Mensch als rationales Wesen, entscheidet nach Annahme über zukünftige Ereignisse und richtet sein Verhalten danach aus bzw. entscheidet sich danach für eine Handlungsoption
Fragenkatalog zur Voraussage der Verhaltensbereitschaft
Erscheint mir das Ergebnis durch die Situation bereits festgelegt?
Nein, denn ich bin in der Lage das nötige Wissen zu erlernen
Kann ich das Ergebnis durch eigenes Handeln beeinflussen?
Ja, denn ich habe noch eine Woch Zeit zu lernen
Sind mir die möglichen Folgen des Ergebnisses wichtig genug?
Ja, den wenn ich eine gute Note schreibe, werde ich auf jeden Fall versetzt
Zieht das Ergebnis auch die erwünschten Folgen nach sich?
Ja, die Versetzung!
Zuletzt geändertvor einem Jahr