Was kann zu einem Einstieg in eine Esstörung führen?
Eine Diät kann den Einstieg in eine Störung des Essverhaltens auslösen, wenn die Betroffenen ihren Selbstwert stark von ihrem Körpergewicht abhängig machen
Dann gelingt der Ausstieg aus der restriktiven Nahrungsaufnahme möglicherweise nicht mehr aus eigener Kraft
Welche sind die 3 zentralen Esstörungen des Erwachsenenalters?
Anorexia nervosa (Anorexie)
restriktiver Typus
Binge-Eating/Purging Typus
Bulimia nervosa (Bulimie)
seit dem DSM-5 die Binge-Eating-Störung
Welche 3 Gemeinsamkeiten von Esstörungen zeigen zahlreiche Untersuchungen von Hilde Bruch?
das Vorliegen von Körperschemastörungen:
Dies zeigt sich vor allem bei anorektischen Patienten, die ein sehr geringes Körpergewicht aufweisen und dennoch davon überzeugt sind, zu dick zu sein
Die Gewichtsüberschätzung korreliert in Studien hoch mit der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und dem Drang, schlank zu sein
Störungen der proprio-, interozeptiven und der emotionalen Wahrnehmung:
Studien zeigen Schwierigkeiten in der Beschreibung, Identifikation und Regulation eigener Gefühle sowie eine Reduktion in der Körperwahrnehmung bei Betroffenen
ein Gefühl eigener Unzulänglichkeit:
Personen mit Essstörungen verfügen oftmals über ein schwaches Selbstwertgefühl, welches über die Reduktion und strenge Kontrolle des eigenen Gewichts reguliert wird
Die hohe Willensanstrengung und Unterdrückung körperlicher Bedürfnisse erfüllen Betroffene mit Stolz und verstärken so das gestörte Essverhalten
Was weisen Personen auf, die an einer Anorexia nervosa erkrankt sind?
Personen, die an einer Anorexia nervosa erkrankt sind, weisen ein deutliches Untergewicht (15 % unter dem Normalgewicht bzw. BMI < 17,5, laut ICD-10) auf, welches durch die Einschränkung der Nahrungsaufnahme oder gegensteuernde Maßnahmen (z. B. exzessives Sporttreiben) erzielt wird
Von Anorexie betroffene Personen haben starke Angst davor zuzunehmen und leiden unter einer gestörten Körperwahrnehmung, welche die Behandlung deutlich erschwert
Welche 2 Typen werden im DSM-5 bei der Anorexia nervosa unterschieden und wie viele Personen sind jeweils betroffen?
Bei der Störung werden im DSM-5 zwei Typen voneinander abgegrenzt:
der restriktive Typus
der Binge-Eating/Purging-Typus
Etwa die Hälfte der Magersüchtigen gehören dem Binge-Eating/Purging-Typus an und verwenden gegensteuernde Maßnahmen, wie die Einnahme von Abführmitteln und Erbrechen, um das Körpergewicht zu regulieren
Wie unterscheidet sich die Anorexie (Binge-Eating/Purging-Typus) von einer Bulimie?
Anorektische Personen mit Binge-Eating/Purging-Verhalten unterscheiden sich von bulimischen Personen primär durch das Körpergewicht. Liegt das Gewicht unter einer bestimmten festgelegten Grenze
Wie wird eine Anorexia nervosa und dessen Schweregrad diagnostiziert?
Liegt das Gewicht unter einer bestimmten festgelegten Grenze, dann wird eine anorektische Störung diagnostiziert
Der Schweregrad der Anorexie kann auf Basis des BMI-Wertes eingestuft werden:
leicht
< 17,5
moderat
16–16,99
schwer
15–15,99
extrem
< 15
Was versteht man unter Binge-Eating/Purging?
Damit sind Heißhungerattacken/Gegenmaßnahmen zur Verhinderung von Gewichtszunahme gemeint.
Was ist das zentrale Merkmal einer Bulimie und wie äußert sich dieses?
Das zentrale Merkmal einer an Bulimie erkrankten Person sind wiederholte Essanfälle, während derer große Mengen an Nahrung innerhalb kurzer Zeit (z. B. zwei Stunden) aufgenommen werden
Nahrungsmenge übersteigt das, was die meisten anderen Menschen innerhalb dieser Zeit unter ähnlichen Umständen essen würden
Kontrollverlust, d. h., Betroffene können nicht einschränken, wie viel sie essen, und hören erst auf, wenn ein unangenehmes Völlegefühl verspürt wird oder der Bauch bereits schmerzt
Kompensatorischen Maßnahmen, wie Erbrechen, dem Einnehmen von Medikamenten (Abführmitteln), Hungern oder exzessivem Sport folgen
Essanfälle bzw. Heißhungerattacken setzen häufig dann ein, wenn die betroffene Person gestresst ist oder negative Emotionen verspürt, oftmals in Folge unangenehmer zwischenmenschlicher Begegnungen
Manche der Betroffenen erleben während der Essattacke eine Art dissoziativen Zustand, bei dem eigene Gefühle und Verhaltensweisen aus dem Bewusstsein verdrängt werden
Die Heißhungeranfälle passieren häufig, wenn die Betroffenen allein sind, sodass Angehörige (zunächst) nichts davon bemerken
Wie wird der Schweregrad einer Bulimie eingeschätzt?
Eine Einteilung des Schweregrads der Bulimia nervosa kann auf Basis der Häufigkeit des Erbrechens bzw. Kompensationsverhaltens vollzogen werden.
1–3 pro Woche
4–7 pro Woche
8–13 pro Woche
14 oder mehr pro Woche
Wodurch kennzeichnet sich eine Binge-Eating-Disorder nach DSM-5?
Die Binge-Eating-Störung ist nach DSM-5 durch wiederholte Essanfälle gekennzeichnet, bei denen die Betroffenen die Kontrolle über ihr Essverhalten verlieren und so lange essen, bis sie sich unangenehm voll fühlen
Betroffene essen auch dann, wenn sie keinen Hunger verspüren
Heißhungerattacken kommen häufig vor, wenn sich die Betroffenen in einer negativen Gefühlslage befinden
Stressfaktoren, die zu einem Essanfall führen, können bspw. interpersonelle Konflikte, Langeweile und negative Gefühle im Hinblick auf das eigene Körpergewicht bzw. die Körperform sein
Nach den Essanfällen fühlen sich die Betroffenen meist schuldig oder sie sind angeekelt aufgrund der Nahrungsmengen, die sie in so kurzer Zeit zu sich genommen haben
Wie unterscheidet sich die Binge-Eating-Disorder von der Anorexia nervosa und der Bulimia nervosa?
Der Unterschied zur Anorexia nervosa und Bulimia nervosa liegt darin, dass die Betroffenen keine kompensatorischen Maßnahmen nach den Essanfällen ergreifen und daher oftmals ein hohes Körpergewicht aufweisen
Die meisten der Betroffenen haben einen BMI-Wert von über 30
Wann wird die Diagnose einer Binge-Eating-Disorder vergeben?
Die Diagnose wird nur vergeben, wenn Betroffene das Gefühl haben, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren und Heißhungerattacken erleiden
Haben adipöse Personen eine Binge-Eating-Disorder?
Die meisten adipösen Personen erfüllen nicht das Kriterium (dass sie das Gefühl haben Kontrolle über ihr Essverhalten verloren zu haben) und sind somit nicht von einer Binge-Eating-Störung betroffen
Woran erkennt man den Schweregrad einer Binge-Eating-Disorder?
Der Schweregrad der Störung ergibt sich anhand der Anzahl der wöchentlichen Essanfälle:
Welches Geschlecht ist häufiger von einer Anorexia nervosa betroffen und woran liegt das?
Klinischen Untersuchungen zufolge sind Frauen zehnmal häufiger von Anorexia nervosa betroffen als Männer, was mit dem aktuellen Schlankheitsideal und den erhöhten Ansprüchen an das äußere Erscheinungsbild bei Frauen in Verbindung gebracht werden kann
Wo liegt die Lebenszeitprävalenz der Anorexia nervosa?
Die Lebenszeitprävalenz lag in den vergangenen Jahrzehnten konstant bei ca. 1 %
(Somit sind weder Zu- noch Abnahmen der Störungshäufigkeit festzustellen)
Welche Risikogruppen erkranken häufig an einer Anorexia nervosa?
Die anorektische Störung beginnt häufig in der Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter
Diät
kritisches Lebensereigniss
Weibliches Geschlecht
Wie hoch ist die Mortalitätsrate bei einer Anorexia nervosa? Woran liegt das?
Die Mortalitätsrate ist Schätzungen zufolge im Vergleich zur Normalbevölkerung um das Zehnfache erhöht
Zum Tod führen häufig die körperlichen Folgen der Anorexie, z. B. eine Herzinsuffizienz
Wo liegt die Lebenszeitprävalenz der Bulimia nervosa?
Sie wird auf etwa 1% geschätzt
Was sind Risikofaktoren für eine Bulimia nervosa?
Frauen sind bis zu zehnmal häufiger von der Störung betroffen sind als Männer
Beginnt in den allermeisten Fällen in der Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter
Der Peak der Erstmanifestation liegt in der Spätadoleszenz
Diäten oder mehrere belastende Lebensereignisse (z. B. sexueller Missbrauch) gehen einer Bulimie oftmals voraus
Wie hoch ist die Mortalitätsrate bei einer Bulimia nervosa und warum?
Neben einem erhöhten Suizidrisiko in dieser Patientengruppe konnte eine Mortalitätsrate von 4 % ermittelt werden
Wo liegt die Lebenszeitprävalenz der Binge-Eating-Störung?
Sie wird auf 1,9% geschätzt
Was sind Risikofaktoren für eine Binge-Eating-Störung?
Frauen sind in etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer
In den meisten Fällen beginnt eine Binge-Eating-Störung in der Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter
Warum ist bisher noch nicht viel zur Entstehung einer Binge-Eating-Störung bekannt?
Über die Entstehung der Störung ist bisher wenig bekannt, möglicherweise, weil die Diagnose erst kürzlich in das DSM aufgenommen wurde
Welche Komorbiditäten bestehen häufig bei der Anorexia nervosa?
Anorektische Personen weisen typischerweise weitere psychische Störungen auf
Affektive Störungen (bipolar/depressiv) und Angststörungen zu den häufigsten komorbiden Störungsbildern zählen
Bei Personen mit restriktivem Typus sind manchmal auch die Kriterien einer Zwangsstörung erfüllt
Alkohol- und Substanzmissbrauch treten verstärkt bei Personen mit Binge-Eating/Purging-Verhalten auf.
Welche Komorbiditäten liegen häufig bei einer Bulimia nervosa vor?
Bei Personen mit einer Bulimie liegt in vielen Fällen mehr als eine komorbide psychische Störung vor
Zu den häufigsten komorbiden Störungen zählen
affektive Störungen (bipolare und depressive Störungen)
Angststörungen (z. B. soziale Phobie)
Bei einem Drittel der Betroffenen zeigt sich erhöhter Substanzkonsum (z. B. Alkohol)
Die Einnahme von Stimulanzien entwickelt sich häufig aus dem Bedürfnis heraus, Appetit und Gewicht kontrollieren zu wollen
Manche der Betroffenen erfüllen zudem die Kriterien einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline-Typus).
Welche Komorbiditäten zeigen sich bei einer Binge-Eating-Störung?
Die häufigsten komorbiden Störungsbilder sind…
affektive Störungen
Angststörungen
substanzbezogene Störungen (etwas seltener)
Ätiologie von Essstörungen durch biologische (genetische) Faktoren?
Studien zeigten eine familiäre Häufung von Essstörungen
Das Risiko ist v. a. dann erhöht, wenn Verwandte ersten Grades betroffen sind
So ist das Risiko, an einer Anorexie zu erkranken z. B. um das Zehnfache erhöht, wenn Verwandte ersten Grades von der Störung betroffen sind
Zentrale Merkmale von Essstörungen, wie starke Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und der Drang, schlank zu sein, scheinen eine starke erbliche Komponente aufzuweisen
Ätiologie von Essstörungen aus neurobiologischer Perspektive?
Aus neurobiologischer Perspektive zeigen sich bei Patienten mit Essstörungen Veränderungen im Hypothalamus, im Opioid-, Dopamin- und Serotoninsystem
Das Opioidsystem verändert sich bspw. aufgrund des euphorischen Zustands, der durch den Gewichtsverlust erreicht wird, sowie durch eine hohe körperliche Aktivität der Betroffenen
Studien zeigten verringerte Reaktionen nach Gabe von Serotoninagonisten bei anorektischen und bulimischen Patienten
Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand wird jedoch davon ausgegangen, dass diese physiologischen Veränderungen nicht Ursache, sondern vielmehr die Folge des veränderten Essverhaltens und Körpergewichts darstellen und zu dessen Aufrechterhaltung beitragen
Was sind Opioide?
Bei den Opioiden handelt es sich um eine chemische Gruppe natürlicher und synthetischer Substanzen, die schmerzlindernde Eigenschaften aufweisen
Was sind Serotoninagonisten?
Pharmakologisch wirksame Substanzen, die Serotoninrezeptoren aktivieren, werden als Serotoninagonisten bezeichnet
Ätiologie der Anorexia nervosa durch psychische und soziale Risikofaktoren…
Risikofaktoren der Anorexia nervosa sind…
ein früher Beginn der Pubertät
ein starker Fokus auf das Gewicht, verbunden mit dem Durchführen von Diäten
Ein hohes Maß an sportlicher Aktivität
negative Selbstbewertung und
hoher Perfektionismus
Ätiologie der Bulimia nervosa durch psychische und soziale Risikofaktoren?
Bei der Bulimia nervosa ergaben sich u. a. folgende Risikofaktoren…
früher Pubertätsbeginn
starke Beschäftigung mit der Figur und dem Gewicht
ein negatives Bild des eigenen Körpers
ein negatives Selbstwertgefühl, negative Lebensereignisse
niedrige Körperwahrnehmung (Interozeption)
mangelnde Unterstützung durch das soziale Umfeld
Retrospektiv zeigte sich bei Patienten mit Bulimie ein erhöhtes Maß an negativen Lebensereignissen (sexueller Missbrauch) und negativen Erfahrungen im familiären Rahmen (z. B. kritische Bemerkungen zu Gewicht/Figur)
Ätiologie der Binge-Eating-Störung durch psychische und soziale Risikofaktoren?
Risikofaktoren bei der Binge-Eating-Störung sind…
Mobbing oder Sticheleien bezüglich des eigenen Körpers
negative familiäre Erfahrungen (z. B. wenig elterliche Zuneigung, Überbehütung, hohe Erwartungen, elterliche Kritik)
Wie erklärt das kognitiv-verhaltenstheoretische Störungsmodell die
Ätiologie von Essstörungen am Beispiel der Bulimie?
(S 114!)
Dem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Störungsmodell zufolge trägt die Restriktion des Essverhaltens, insbesondere die Vermeidung bestimmter Lebensmittel (fettreiche, kohlenhydratreiche Nahrung), maßgeblich zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen bei
Beispiel Bulimie:
geringes Selbstwertgefühl und stark negative Affekte
Diät, um das Selbstwertgefühl zu verbessern
Nahrungsaufnahme wird zu stark eingeschränkt
Diät wird nicht eingehalten
Essanfall
Kompensatorisches Verhalten (zb Erbrechen), um die Angst vor der Gewichtszunahme zu verringern
Welche körperlichen Folgeschäden können bei der Anorexia nervosa auftreten?
Reduktion von Blutdruck und Herzfrequenz
Nieren- und Magen-Darm-Probleme
Reduktion der Knochenmasse
spröde Nägel, trockene Haut, Haarausfall, Haarflaum am ganzen Körper (Laguna)
Ausbleiben der Menstruation
Veränderung des Hormon- und Elektrolythaushalts (z. B. Kalium und Natrium):
Müdigkeit
Schwäche
Herzrhythmusstörungen
plötzlicher Tod
Welche körperlichen Folgeschäden treten bei einer Bulimia nervosa auf?
unregelmäßige Menstruation oder deren Ausbleiben
Kaliummangel durch Erbrechen
Diarrhoe, Veränderung von Elektrolythaushalt und Herzschlag durch Gebrauch von Laxanzien (Abführmitteln)
Gewebeverletzungen in Magen und Rachen
Veränderung des Zahnschmelzes durch Erbrechen
Welche körperlichen Folgeschäden treten bei Personen mit einer Binge-Eating-Störung auf?
physische Folgen aufgrund des Übergewichts:
erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes
kardiovaskuläre Störungen
Gicht
Chronische Rücken- und Kopfschmerzen
Reizdarmsyndrom
Wodurch wird die Anorexia nervosa aufrechterhalten?
(Modell s 115)
Es geht bei Anorexie-Patienten kurzfristig um die Steigerung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit, die die gezügelte Nahrungsaufnahme verstärken.
Darüber hinaus zeigen sich soziale Schwierigkeiten bei den Betroffenen:
sie ziehen sich zunehmend aus ihrem sozialen Umfeld zurück, da sie das gemeinsame Essen mit Freunden aus Angst vor Gewichtszunahme vermeiden wollen.
Was trägt zur Aufrechterhaltung der Bulimia nervosa bei?
Heißhungerattacken tragen bei der Angst vor Gewichtszunahme und „Purging-Verhalten“ bei Bulimie-Patienten zur Aufrechterhaltung bei
Wie hängt ein unsichere Bindungsstil mit dem Auftreten einer Essstörung zusammen?
Frauen mit einer Essstörung (Bulimie/Anorexie) mehr als doppelt so häufig unsicher-ambivalent und signifikant seltener sicher gebunden sind als nicht essgestörte Frauen
Ein unsicher-ambivalenter Bindungsstil entsteht dadurch, dass die primären Bezugspersonen in der Kindheit als inkonsistent und unkontrollierbar wahrgenommen wurden
Es wird angenommen, dass dieses Verhalten der Bezugspersonen zu einer tiefen Verunsicherung in zwischenmenschlichen Beziehungen beiträgt
In der Folge zeigen Kinder ein erhöhtes Bedürfnis nach Nähe sowie anklammerndes Verhalten an die Bezugsperson, um eine mögliche Trennung von ihr zu verhindern
Aus dem unsicher-ambivalenten Bindungsmuster ergibt sich eine Störung der Entwicklung von Autonomie und Identität während der Adoleszenz
Essgestörten Personen fällt es besonders schwer, sich selbst zu akzeptieren und eigene Bedürfnisse offen auszudrücken
Ein niedriges Selbstwertgefühl sowie der Mangel an Offenheit verhindern, dass während der weiteren Entwicklung Nähe und Intimität zu anderen Personen entstehen kann
Die essgestörte Person glaubt, die Nähe anderer erst dann verdient zu haben, wenn sie deren Erwartungen entspricht
Die Kontrolle des Essverhaltens kann somit als indirekter Versuch verstanden werden, von anderen Personen akzeptiert, anerkannt und geliebt zu werden
Was ist die Thought-Shape-Fusion?
Woher kommt diese Bezeichnung?
Mit Thougt-Shape Fusion ist die Vermischung von Gedanken und tatsächlichen Körperveränderungen gemeint
Es wird angenommen, dass bei betroffenen Personen ein ähnlicher kognitiver Mechanismus von Relevanz sein könnte wie bei Personen, die von einer Zwangsstörung betroffen sind
In Anlehnung an den Begriff der „Thought-Action Fusion“ wurde dieser Mechanismus als „Thought-Shape Fusion“ (TSF) bezeichnet
Welche 3 Komponenten beinhaltet die Thought-Shape Fusion (TSF)?
die Überzeugung, dass allein der Gedanke an ein verbotenes Nahrungsmittel es wahrscheinlich macht, dass die Person an Gewicht zugenommen oder sich ihre Körperform verändert hat
Gedanken über den Verzehr verbotener Lebensmittel werden moralisch als ebenso verwerflich angesehen wie der tatsächliche Verzehr der verbotenen Lebensmittel
Gedanken über den Verzehr verbotener Lebensmittel verstärken das Gefühl, zu dick zu sein oder zugenommen zu haben
Wie lassen sich die 3 Komponenten der TSF in einem Satz zusammenfassen?
Wenn ich daran denke, verbotene Nahrungsmittel zu mir zu nehmen, dann denke ich, (1) dass ich wahrscheinlich zunehme, (2) dass ich mich unmoralisch verhalte und (3) dass ich mich dicker fühle.
Was zeigte eine Studie zur TSF?
Eine Studie konnte zeigen, dass die dargestellten Komponenten der TSF bei essgestörten Personen tatsächlich vorlagen und mit einer Zunahme von Angst- und Schuldgefühlen verbunden waren
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