Wer ist Jeremia
entstammt einem Priestergeschlecht aus Anatot
Stamm Benjamin
Wirkte im südlichen Königreich Juda
Warnte das Volk, da sie Götzen anbeteten
Jeremia sagte Einzug der Babylonier als Strafe Gottes voraus -> er selbst wurde auch zu einen der Exilierten
Phasen der Wirksamkeit des Jeremia
Frühzeitverkündung: Zeit Joschias (Jer 1-6)
Regierungszeit Jojakims (Jer 7-20)
Zeit bis zum Untergang Jerusalems (Jer 21-29)
Nach Beginn des Exils (Jer 40-44)
Wegführung Jeremias nach Ägypten (Jer 43)
Grobgliederung
1-25: Worte an Israel und Juda
1-10: Berufung und Gerichtsworte
11-20: Klagen und Gerichtsworte
21-24: Worte an die Führenden
25: Ansage der Exilierung
26-29: Bericht über das Leiden Jermias
30-33: Heilsworte (Ankündigung Messias)
34-45: Bericht über das Leiden Jeremias
46-51: Fremdvölkersprüche
52: geschichtlicher Nachtrag: Zerstörung Jerusalems
Berufung Jeremias
Jer 1:
Berufung durch Gott
Einwand Jeremias: zu jung, um zu predigen
Zusage Gottes: Mit-sein
Anrühren von Jeremias Mund
Visionen zu Inhalten seiner Verkündigung
Zweig/Mandelzweig - Gott wird wachen über sein Wort
Siedender Kessel - Unheil von Norden her; Gericht gegen Juda
Elemente der Gerichtsworte gegen Israel und Juda
Jer 1-6:
Vorwurf Fremdgötterverehrung: Israel fällt trotz Gottes Zuwendung zu Israel in seiner Geschichte zu anderen Göttern ab
Der Feind kommt aus dem Norden
Israels Beschreibung:
Jer 2: Vergleich mit einer Hure; wildem Weinstock; Wildeselin in der Brunftzeit; Dieb, der überführt wird
Jer 3: Israel als Ehebrecherin; Juda als treulose Schwester tut es Israel gleich
Umkehr ist (noch) möglich: Jeremia soll zur Umkehr auffordern “Denn ich bin gnädig, spricht der Herr, und will nicht ewiglich zürnen. Allein erkenne deine Schuld, dass du wieder den Herrn gesündigt hast.”
Die Tempelrede Jeremias
Jer 7:
die Menschen kommen zum Tempel als wäre alles in Ordnung, obwohl sie auch Götzen anbeten
sich einfach auf den Tempel zu verlassen, reicht nicht
Aufruf:
keine Verbrechen (Tempel = Räuberhöhle?)
Recht üben an Fremden, Waisen und Witwen (Sozialkritik)
Keine Fremdgötterverehrung!
Negativbeispiel: Schilo
Kultkritik an Schlachtopfern und Brandopfern - Anspielung auf Bundesformel: “ich will euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein” (V. 23)
Aufgriff der Tempelrede Jer 7 in Jer 26
Parallelen:
Jeremia befindet sich im Tempel
Aufforderung, auf Gottes Weisung zu hören
Verweis auf Schilo
Über Jer 7 hinaus:
Konsequenzen für Jeremias Rede werden geschildert:
Anklage des Volkes, der Priester und Propheten gegen Jeremia
Verweis auf den Propheten Micha
Jeremia wird verschont und entgeht einer Hinrichtung
Die Konfessionen/Klagen von Jeremia vor JHWH in Jer 11-20
Jer 11: Die Männer von Anatot planen einen Anschlag Gegen Jeremia; Jeremia bittet um Rache an ihnen
Jer 15: Jeremia beklagt den Tag seiner Geburt; wird bedroht
Jer 17: Jeremia beklagt seine Verfolgung
Jer 18: Jeremia beklagt die Versöhnung seiner Botschaft
Jer 20: Jeremia verflucht den Tag seiner Geburt (Kontext: Gefangennahme Jeremias)
->> Jeremias Konfessionen richten sich als Klage an Gott und weisen Ähnlichkeiten mit dem “Klageliedes eines Einzelnen” auf
Prophetische Zeichenhandlungen
Aspekte einer Zeichenhandlung (=Symbolhandlung):
eine von einem Propheten im göttlichen Auftrag ausgeführte Tätigkeit. Der Prophet übermittelt die an ihn ergangene göttliche Botschaft mithilfe einer Zeichenhandlung an die eigentlichen Adressaten.
Ablauf einer Zeichenhandlung:
Befehl Gottes zur Ausführung
Bericht über die Ausführung
Deutung der symbolischen Handlung
Zeichenhandlungen bei Jeremia
Jeremias Visionen
Jer 1: Gott wacht über sein Wort
Jer 1: Unheil von Norden her
Jer 24: Feigen (Errettung und Verwerfung)
Die Feigenkorbvision (Jer 24) - Hintergrund
Konflikte zwischen den 597 Exilierten (Gola) und denjenigen, die im Land geblieben sind
Diejenigen, die im Land geblieben sind = schlechte Feigen
Heimkehrende der ersten Gola = gute Feigen
Heilsansage gilt nur den Rückkehrenden aus der ersten Gola
Bericht über das Schicksal Jeremias (Jer 26-29)
Jer 26: Vgl. Tempelrede Kap 7
Jer 27-28: Zeichenhandlungen der Jochstangen
Juda (Zidikia) und andere Völker sollen sich Nebukadnezzar (Babylon) ohne Widerstand untergeben (hölzernes Joch)
Prophet Hananja zerbricht das Joch und kündigt an, dass die Unterwerfung unter Babel ein Ende haben wird
Eisernes Joch als Zeichen der weiteren Unterdrückung un der Unwahrheit der Botschaft Hananjas
Jer 29: Brief an die Weggeführten in Babel
Aufforderung: Sie sollen sich dort einrichten
Trost und Zusicherung der Rückführung aus Babel
Bericht über das Schicksal Jeremias (36-45)
Jer 36: Jojakim verbrennt Jeremias Buchrolle
erneute Abfassung durch Baruch
Jer 37-45:
Jeremia wird gefangen genommen und danach erneut in die Zisterne geworfen (Jer 37-38)
Kontakt mit Zidikia (Bruder Jojakims) (Jer 37-39)
Eroberung Jerusalems; Jeremia darf im Land bei Statthalter Gedalja bleiben (Jer 39-40)
Gedalja wird durch Jischmael ermordet (Jer 41)
Warnung Jeremias vor Auswanderung nach Ägypten und Gerichtsansage über die Ausgewanderten (Jer 43-44)
Trostworte für den Schreiber Baruch
Heilsworte Jer 30-33
Jer 30-31: “Trostbüchlein für Ephraim”: Heilsverheißung; Hoffnung auf Rückkehr; Wiederaufbau; Neuer Bund
Jer 32: Ackerkauf in Anatot
Jer 33: Weitere Verheißungen (ewiger Bund mit David)
Die Verheißung eines neuen Bundes (Jer 31,31-34)
„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss [...], sondern das soll der neue Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den anderen noch ein Bruder den anderen lehren und sagen: „Erkenne den Herrn“, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.“
Heilsworte (Jer 30–33)
neue Bund = anders als die alten
Alle Sünden sollen vergeben werden
Jeremia Übersicht
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