Wie funktioniert die Auswertung nicht-standardisierter Verfahren?
Nach vorher festgelegten Regeln (Nutzung von
Verhaltensankern) entscheiden, ob Ergebnisse für oder gegen die Hypothese sprechen
Wie funktioniert die Auswertung standardisierter Verfahren?
1.) Transformation in Normwerte (wenn vorhanden und adäquat) 2.) Bildung des Konfidenzintervalls um den beobachteten Wert
Erkläre die Gleichung CI=xi ±zxSD(ε)
Schätzung des Konfidenzintervalls um eine individuelle Messung Xj
xi = beobachteter Wert z = Wert der Standardnormalverteilung, der genau α/2 der Gesamtfläche unter der Verteilungskurve abschneidet
z = 1,65 für α = 0,10
z = 1,96 für α = 0,05
z = 2,58 für α = 0,01 SD (ε) = Standardmessfehler
SD (ε) = SD (x) ∙ √1-Rel
Was sind die 3 Möglichkeiten zur Verkleinerung des Vertrauensintervalls?
a) Verfahren mit höherer Reliabilität wählen
b) Größere Fehlerwahrscheinlichkeit α in Kauf nehmen
c) Einseitiges Testen
Beim zweiseitigen Testen verteilt sich die Fehlerwahrscheinlichkeit jeweils zur Hälfte auf das obere und das untere Ende der Verteilung
Beim einseitigen Testen wird nur die Fehlerwahrscheinlichkeit an einen Ende der Verteilung betrachtet
àKonsequenz: Verengung des (einseitigen) Konfidenzintervalls
Was sind die 2 Möglichkeiten zwei verschiedene Werte miteinander zu vergleichen?
Intrapersonaler Vergleich:
„Ist die verbale Intelligenz geringer ausgeprägt als die numerische Intelligenz?“
Ist die Depressivität nach der Therapie geringer als vor der Therapie?“
Interpersonaler Vergleich:
„Hat Bewerber A eine höhere verbale Intelligenz als Bewerber B?“
Was ist die Kritische Differenz?
Gibt an, wie groß die Messfehler-bedingten Unterschiede zwischen zwei Messungen maximal sein können (mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit)
Fällt die beobachtete Differenz zwischen zwei Messungen größer als die berechnete kritische Differenz aus, lässt sie sich nicht mehr alleine durch Messfehler erklären
Wie berechnet man Intraindividuelle Unterschiede zwischen zwei Testverfahren?
Wie berechnet man Intraindividuelle Unterschiede im gleichen Testverfahren?
Welche Formen von Integration gibt es?
Integration basierend auf Erfahrung und Intuition
Integration basierend auf explizit ausformulierter Entscheidungsregel
Lineare Modelle:
» (Gewichtete) Kombination von Prädiktoren prädiziert das Kriterium
» Bedeutet, dass hohe Werte auf einer Variable geringe Werte auf einer anderen Variable kompensieren können
Konfigurationsmodelle:
» Wenn-dann Modelle, die auch nicht-kompensatorische Verknüpfungen zulassen (bspw. „Und-Verknüpfungen“)
» Siehe VL Entscheidungsregeln
Welche Formen der Urteilsbildung gibt es?
Klinische Urteilsbildung (erfahrungsbasierte Diagnostik): Menschliche Beurteilung als Basis der Integration
Beurteilung durch Experten in Psychotherapie (Fallkonferenz)
Orientierung an der Besonderheit des konkreten Falls
Vorhersage ist erfahrungs- und z.T. intuitionsgesteuert
Annahme: mehrjährige Ausbildung und Berufserfahrung erhöhen Validität der Vorhersage o Nicht auf die klinische Psychologie beschränkt (auch bei der Personalauslese, etc.)
Statistische/formelle Urteilsbildung (evidenzbasierte Diagnostik): Urteilsbildung aufgrund einer empirisch ermittelten Verrechnungsvorschrift
Stützt sich auf empirisch gesicherte Zusammenhänge zwischen Prädiktor-und Kriteriumsvariablen o Beispiele:
Schwere/ Häufigkeit von Straftaten -> Rückfallrisiko von Straftätern
IQ/ Leistungsmotivation -> Vorhersage von Schulerfolg
Statistische Modelle
Regeln der Vorhersage sind explizit formuliert
Menschliche Beurteilung nur bei Datenerhebung (z.B. Schwere der Straftat), jedoch nicht bei Datenkombination involviert
Individuelle Besonderheiten/Eigenheiten werden nicht genutzt
Was sind Mögliche Gründe für die Überlegenheit der statistischen Urteilsbildung?
Fehlerhaftigkeit menschlicher Beurteilung
Auch professionelle Diagnostiker unterliegen Verzerrungs- und
Fehlertendenzen
Falsche Gewichtung oder Nichtberücksichtigung relevanter diagnostischer Hinweise sowie Überbewertung nicht-relevanter Hinweise
Keine konsistente Umsetzung von Entscheidungsregeln
Inkonsistenzen kommen häufig dadurch zustande, dass sich bei individuellen Fällen Besonderheiten aufdrängen, die als (zu) wichtig erachtet werden
Keine oder nur beschränkte Möglichkeit aus Rückmeldungen über die Richtigkeit der Diagnosen zu lernen
Zuletzt geändertvor 2 Jahren