Vorlesung 8

• jedes Kommunikationsmedium hat seine tolerierten Eigenheiten, die wir respektieren sollten.

• jedes Kommunikationsmedium benötigt deshalb eine eigene Benutzungsregel, eine adäquate Umgangsform.

  • z. B. richtiger Zeitpunkt, richtige Form, richtige Dosierung, richtiger “Ton”, richtiges Medium....

• Bei den Mensch-Medien haben wir solche Etiketten über lange Zeit erlernt (Generation, Entwicklung, Kultur)

• Bei den digitalen Medien müssen wir das noch und immer wieder erarbeiten

hat verschiedene Bedeutungen und wird sowohl in einer engen als auch breiten Weise definiert

• Nach Tulodziecki/ Herzig(2002)sind Medien

  „Mittler, durch die in kommunikativen Zusammenhängen potenzielle Zeichen mit technischer Unterstützung übertragen, gespeichert, wieder- gegeben oder verarbeitet und in abbildhafter oder symbolischer Form präsentiertwerden." (Tulodziecki/Herzig2002:64).

• Der Medienbegriff umfasst dabei

  • Geräte, bzw. Einrichtungen zur Übertragung, Speicherung, Wiedergabe oder Verarbeitung von Zeichen

  • die dazugehörigen Materialien bzw. die Software sowie deren technisches und funktionales Zusammenwirken bei der Kommunikation

bezeichnet

• ein Gesamtmedium (z.B. Fernsehen oder Computer)

• einzelne Medienarten (z.B. Fernsehmagazin oder

  Lernsoftware)

• Einzelmedien (bestimmtes Produkt)

• Medienbetriebe und Institutionen

  • Presse (Zeitung und Zeitschrift)

  • Buch (Fachbuch, Wissenschaft, Allgemeine Literatur)

  • Rundfunk (Hörfunk, Fernsehen, Videotext)

  • Film (Kinofilm, VHS-Video, DVD-Video, Bildplatte)

  • Computersoftware

  • Telekommunikation (Telefon, Fax, Internet)

• Materielle Medien (Trägermaterialien)

• Kommunikative Medien (Zeichensysteme)

• Technische Medien (Sende- und Empfangseinrichtungen)

• Medien als Institutionen (Medienbetriebe) -> Medienangebote (Hervorbringungen von Medienbetrieben)

• sowohl für personale (der menschlichen Person anhaftende) Vermittlungsinstanzen (z.B. Mimik, Sprache)

• als auch für jene technischen Hilfsmittel zur Übertragung einer Botschaft (Burkart, 1998)

wie man sie kennt aus

• Telekommunikation (über Telefon, Sprechfunk, Fax etc.) «Massenkommunikation (über Zeitung, Zeitschrift, Radio,

  Fernsehen) sowie aus der

• computervermittelten Kommunikation (mittels Multimedia,

  Online- und Offline)

Medienangebote kommen nur aufgrund des Zusammenwirkens materieller, technischer, kommunikativer und institutioneller Medien (inkl. deren Spezifika) zustande.

Pross 1972

• Medien des “menschlichen Elementarkontaktes”

• Sprache (in allen Ausprägungen)

• Nonverbale Vermittlungsinstanzen

  • Gestik, Mimik, Körperhaltung)

Pross, 1972

• Medien, die nur mit Hilfe eines Gerätes produziert werden können

  • Buchdruck (Flugblätter, Zeitungen, Bücher, Plakate)

  • Rauchzeichen, Flaggensignale, Briefe

Pross, 1972

• Medien, deren Produktion und Empfang technischer Geräte bedarf

  • Telefon, Rundfunk, Tonträger, Film und Fernsehen

  • Computer und elektronische Datenträger

• Digitale Medien” oder “Online-Medien”

• Computer-basierte Vernetzung

• Rolle von Sender und Empfänger eher flexibel

• Online Zeitschriften, Webseiten, Diskussionsforen, online Diskurse, Newsgroups, Chats, E-Mails, etc.

• Öffentlichkeit als Raum (bürgerliche Öffentlichkeit)

  • „Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute“ (Habermas 1962)

• Öffentlichkeit als System

  • „Öffentlichkeit bildet ein intermediäres System, dessen politische Funktion in der Aufnahme (Input) und Verarbeitung (Throughput) bestimmter Themen und Meinungen sowie in der Vermittlung der aus dieser Verarbeitung entstehenden öffentlichen Meinungen (Output) einerseits an die Bürger, andererseits an das politische System besteht.“ (Gerhards/Neidhardt 1990)

• Öffentlichkeit als Prozess

  • „Öffentlichkeit definiere ich als Verständigungsprozess der Gesellschaft über sich selbst.

  • Durch die Thematisierung, Verallgemeinerung und Bewertung von Erfahrung werden im Prozess der Öffentlichkeit gesellschaftliche Wirklichkeits- konstruktionen verhandelt, gefestigt, ent- oder verworfen, die Regeln und Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens bestätigt oder modifiziert sowie kulturelle Ziele überprüft und kulturelle Identitäten geschaffen.“ (Klaus 2001).

Öffentlichkeit wird zwar nicht nur, aber v.a. über Massenmedien hergestellt.

Maletzke, 1963

„jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich, durch technische Verbreitungsmittel indirekt und einseitig an ein disperses Publikum vermittelt werden“

Kennzeichen der Massenkommunikation

• Disperses Publikum

• Öffentlichkeitscharakter

• Einseitigkeit

• Indirektheit

• Einsatz technischer Medien

• Publikumsspezifikationen

• Reduzierbarer Öffentlichkeitscharakter

• Zweiseitigkeit durch Rückkoppelung

• Überwindung von

  raumzeitlicher Trennung

• Einsatz technischer Medien

• Präsenzpublikum

• Nicht öffentlich

• Wechselseitigkeit

• Anwesenheit

Massenmedien schaffen Öffentlichkeit für bestimmte

allgemein relevante Inhalte.

Die professionelle Herstellung der Inhalte erfolgt durch den Journalismus.

„Journalismus recherchiert, selektiert und präsentiert Themen, die neu, faktisch und relevant sind. Er stellt Öffentlichkeit her, indem er die Gesellschaft beobachtet, diese Beobachtung über periodische Medien einem Massenpublikum zur Verfügung stellt und dadurch eine gemeinsame Wirklichkeit konstruiert. Diese konstruierte Wirklichkeit bietet Orientierung in einer komplexen Welt.“ (Meier 2007)

• PR ist eine Form der öffentlichen Kommunikation, die (im Gegensatz zum Journalismus) persuasive Ziele verfolgt und im Auftrag (Dritter) erfolgt.

  • PR zielt auf die argumentative Auseinandersetzung durch rationales Überzeugen.

  • PR unterliegt (im Gegensatz zu Werbeschaltungen) der Weiterverarbeitung oder Kommentierung durch einen unabhängigen Journalismus und durch freie Medienberichterstattung.

Agenda Setting (McCombs & Shaw,1972)

• Massenmedien haben großen Einfluss auf die öffentliche Meinung.

  • Sie berichten über einen Ausschnitt der Realität und

  • beeinflussen die Öffentlichkeit durch die gesetzten Themenschwerpunkte.

• Durch die Media Agenda und durch Berichtsfrequenz, Aufmachung und Platzierung werden Themen gewichtet und beeinflussen damit die Public Agenda (Themen, mit denen sich die Menschen befassen).

  • Massenmedien beeinflussen damit nachhaltig die gesellschaftliche Relevanz von Themen.

Die Medienagenda bestimmt die Prioritätensetzung und Themenstrukturierung der Publikumsagenda.

Die unterschiedliche Betonung bestimmter Themen durch die Medien hat eine unterschiedliche Beachtung der Themen zur Folge. Die Themenrangfolge der Medienagenda schlägt sich spiegelbildlich in der Publikumsagenda nieder.

• Es ist ein Mindestmaß an Berichterstattung notwendig, damit ein Thema überhaupt auf die Publikumsagenda kommt.

• Mit der Intensivierung der Berichterstattung erhöht sich der wahrgenommene Stellenwert des Themas auf der Publikumsagenda.

• politische Öffentlichkeit

• kommunikative Partizipation, Information

• rationale Kommunikation und Deliberation

• neue Form von Öffentlichkeit durch Web 2.0/ Social Media

neue Form von Öffentlichkeit durch Web 2.0/ Social Media

Beschränkung der individuellen Freiheit

• Zugang zu freier Information

• Trennung von Information und Macht

Unterwanderung des zivilen Diskurses

• Respekt vor Meinungsdiversität

• Qualität von Informaiton

Reduktion der Wettbewerbsfähigkeit

• Vereinheitlichung von Inhalzen

Antagonisierung, Feindbildentwicklung, Polarisierung

Fähigkeit sich dieses Vermögen in einer digitalisierten Welt zu erhalten

beinhaltet

• den selbstverantwortlichen Umgang mit digitalen Medien

• den selbstbewussten Umgang mit digitalen Bedrohungen

• rechtlich sicheren und mündigen Umgang mit den eigenen Daten und der Privatsphäre (kluges Abwägen zwischen den Vorteilen und Gefahren)

• Wissen um und Kompetenzen der IT Sicherheit

• (zumindest rudimentäres) informatorisches Wissen

• Wissen und Kompetenzen hinsichtlich digitaler Partizipationsprozesse (Digitale Demokratie)

• Didaktische Umsetzung «Zentraler Baustein für die digitale Transformation

Primäre, sekundäre und tertiäre Medien

• Öffentlichkeit als Raum (bürgerliche Öffentlichkeit)

  • „Sphäre der zum Publikum versammelten Privatleute“ (Habermas 1962)

  
  

Öffentlichkeit als System

• Öffentlichkeit bildet ein intermediäres System

• politische Funktion besthet in der

  • Aufnahme (Input) und Verarbeitung (Throughput) bestimmter Themen und Meinungen sowie

  • in der Vermittlung der aus dieser Verarbeitung entstehenden öffentlichen Meinungen (Output)

  • einerseits an die Bürger, andererseits an das politische System besteht.“ (Gerhards/Neidhardt 1990)

• Öffentlichkeit als Prozess

  • „Öffentlichkeit definiere ich als Verständigungsprozess der Gesellschaft über sich selbst.

  • Durch die Thematisierung, Verallgemeinerung und Bewertung von Erfahrung werden im Prozess der Öffentlichkeit gesellschaftliche Wirklichkeits- konstruktionen verhandelt, gefestigt, ent- oder verworfen, die Regeln und Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens bestätigt oder modifiziert sowie kulturelle Ziele überprüft und kulturelle Identitäten geschaffen.“ (Klaus 2001).

Publikumsagenda, die Rangfolge der in der Öffentlichkeit diskutierten Themen, die durch medial dargebotene Themen (= Medienagenda) bestimmt wird

• Die "Public Agenda" (auch als "öffentliche Agenda" oder "Bürgeragenda" bezeichnet) bezieht sich auf die Themen und Fragen, die von der breiten Öffentlichkeit als besonders wichtig, relevant und dringend angesehen werden. Anders ausgedrückt, es handelt sich um die Themen, die von den Bürgerinnen und Bürgern in einer Gesellschaft als vorrangig betrachtet werden und die sie als entscheidend für das Funktionieren der Gesellschaft und das Wohlergehen ihrer Mitglieder erachten.

Agenda Setting (McCombs & Shaw,1972)

Agenda Setting (englisch) bzw. Agendasetzung bezeichnet das Setzen konkreter Themenschwerpunkte.

medial dargebotene Themen

• Die "Medienagenda" bezieht sich auf die Themen und Inhalte, die von den Medien in einem bestimmten Zeitraum (Tag, Woche, Monat, etc.) prominent und häufig behandelt werden. Es ist die Auswahl der Nachrichten und Geschichten, die von den Medien als besonders relevant, interessant oder wichtig erachtet werden und somit in den Nachrichtensendungen, Zeitungsartikeln, Online-Medien und anderen Medienplattformen präsent sind.

Kognitive Fehler im Umgang

Relevanzparadoxon:

Bei der Informationssuche wählt man zu Beginn die vermeintlich relevanten Informationen aus – alle anderen- obwohl sie auch relevant sein könnten, werden ignoriert

Echo- Kammer

Der Umgang mit Gleichgesinnten in sozialen Netzwerken führt zu einem sozialen Echo, der Bestätigung ähnlicher Meinungen, was ein Bestätigungsfehler sein kann, der die Wirklichkeit einengt

Schweigespirale

Mehrheitsmeinungen im Austausch mit Gleichgesinnten in sozialen Netzwerken können so dominant sein, dass Einzelmeinungen nicht mehr geäußert werden