Primärprevention
Was ist eine Inzidenz?
Wann: Maßnahme vor dem Erstauftreten einer Erkrankung
Adressaten: sind gesunde Personen
Ziel: ist Inzidenz bestimmter Krankheiten senken
Beispiel: Impfung
Anzahl neu auftretender Krankheitsfälle
Sekundärprevention
Was ist Progredienz?
Dient: Krankheitsfrüherkennung und deren Eindämmung
Adressaten: Personen (oft) ohne wahrnehmbare Symptome, die aber bereits erkrankt sind
Ziel: Progredienz bestimmter Krankheiten eindämmen
Beispiel: Massen-Screening z.B. Mamographie
Verschlechterung
Teritärprävention
Wann: nach Manifestation einer Krankheit
Adressaten: Patienten
Ziel: Konsequenzen der Erkrankung in der Intensivität mildern, Folgeschäden und Rückfälle vermeiden, weitere Manifestationen vorbeugen
Beispiel: rehabilitative Behandlungen (nach Akutbehandlung) = indiziert
Welche Probleme gibt es bei der Zuordnung?
Begriffliche Verwirrung möglich
Zuordnung nicht einheitlich möglich (d. h. Abgrenzung von Risikofaktoren und Krankheit ist oftmals nicht eindeutig)
Beispiel Bluthochdruck als Risikofaktor aber auch eigenständige Erkrankung
Präventive Maßnahmen vs. kurative Maßnahmen
Präventive Maßnahmen sollen Erkrankungen vermeiden (Risikofaktoren mindern / beseitigen) während kurative Maßnahmen anwesende Erkrankungen behandeln sollen
Nach welchen 2 Kriterien werden Zielgruppen für präventive Maßnahmen definiert?
Universeller Ansatz (flächendeckend präventiv intervenieren)
Zielgruppenspezifischer Ansatz (nur bestimmte Segmente der Bevölkerung ansprechen)
Anhand welcher 2 Kriterien wird die Zielgruppe festgelegt?
Selektionskriterien
Sozio-demografische Merkmale (Alter, Geschlecht)
Kontextmerkmale (sozialer Zusammenhang z.B. Einwohner einer Stadt)
Was sind universelle Präventionsstrategien?
Es wird nicht nach Risikostatus selektiert
Was sind selektive Präventionsstrategien?
Personen weisen Risikofaktoren auf aber sind noch nicht erkrankt (z.B. wenn in Familien häufig Darmkrebs aufgetreten ist, ist Vorsorgeuntersuchung wichtig)
Was sind indizierte Präventionsstrategien?
Personen bei denen bereits Vorstufen einer Krankheit auftreten (z.B. bereits Polypen im Darm auftreten aber noch kein Krebs da ist)
Hochrisikoansatz
Was ist das?
Zielgruppe besteht aus Personen mit hohem Risiko zu erkranken
Vorteile (2)
Hohe Kosteneffektivität (weil keine bevölkerungsweite Strategie)
Nur betreffende Personen müssen motiviert werden ggf. ihr Verhalten zu verändern und diese sind wegen dem Risiko auch leichter zu motivieren
Nachteile (2)
Mögliche Stigmatisierung (Labeling-Effekt)
Mögliche Interessenkonflikte zwischen kollektivem und individuellem Interesse
Was ist das Präventionsparadoxon?
Viele Menschen müssen eine Präventionsmaßnahme umsetzen um die gesamtgesellschaftliche Krankheitslast zu verringern
->
Dabei Profitieren Personen mit hohem Risiko viel mehr als Personen mit mittlerem / geringen risikovon dem Maßnahmen
Vereinfacht: Eine präventive Maßnahme die für die Bevölkerung / Gemeinschaft einen hohen Nutzen hat bringt dem Einzelnen oft nur wenig und umgekehrt
Verhaltensprävention
Individuelles Verhalten verändern
Beispiel: Rauchen, Bewegungsarmut
Maßnahmen: Fernsehspots etc.
Verhältnisprävention
Ökologische, soziale, ökonomische oder kulturelle Umweltbedingungen verändern die Einfluss auf Entstehung einer Krankheit haben
Veränderung der Lebensbedingungen
Beispiel: gesetzliches Verbot von Asbest
Was sind die 3 in der Verhaltensprävention am häufigsten eingesetzten Methoden?
Psycho-edukative Verfahren
(Information und Aufklärung z.B. Infokampagnen)
Normativ-regulatorische Maßnahmen
(Über Gesetze, Verbote und Gebote, Sanktionsandrohungen / z.B. Anschnallpflicht etc.)
Ökonomische Anreiz- und Bestrafungssysteme
(z.B. Erhöhung der Tabaksteuer)
Was ist bei Prävention und Gesundheitsförderung ähnlich (1) und anders (2)?
Ziele
Hintergründe und Traditionen
Gesundheitsförderung
Was ist das Grundkonzept von Gesundheitsförderung?
(sozialwissenschaftlich fundiert)
Partizipation und Empowerment
Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebensverhältnisse
Welche Fragen (2) stellt man sich bei der Gesundheitsförderung?
Was hält Menschen gesund?
Welche Schutzfaktoren haben Einfluss?
An wem / wo finden Interventionen statt? (4)
Individuum
Soziales Umfeld
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Rechtliche Rahmenbedingungen
Verhaltens- vs. verhältnisorientierter Ansatz
Verhalten: Leuten die Kompetenz geben sich gesund zu verhalten
Verhältnis: Gesundheitsförderliche Rahmenbedingung schaffen
Welche 3 Arten von gesundheitlicher Chancenungleichheit gibt es?
Ungleichberechtigter Zugang zu Gesundheitsdiensten
Chancenungleichheit die sich aus den Umweltbedingungen ergibt (Zusammenhang aus Armut und gesundheitlichen Folgen)
Chancenungleicheit zwischen Geschlechten
Wozu führt die gesundheitliche Chancenungleichheit?
Zur Verschlechterung der Gesundheit einzelner Bevölkerungsgruppen
Was soll laut WHO die Gesundheitsförderung im Bezug auf die gesundheitliche Chancenungleichheit leisten?
Einen Beitrag zum Abbau dieser
Was soll die Gesundheitsförderung zur Herstellung der gesundheitlichen Chancengleicheit leisten?
Selbstbestimmung über die eigene Gesundheit ermöglichen
Die Menschen zur Stärkung der eigenen Gesundheit befähigen
Befähigen Bedürfnisse wahrzunehmen und Lebensumstände ändern zu können
Was ist der Setting-Ansatz?
Welche Maßnahmen können hier verbunden werden?
Umsatzstrategie der Gesundheitsförderung
im Lebensalltag anzusetzen
Fokussierung auf definierte Sozialräume z.B. Schule
Verhaltens- und verhältnisbezogene Maßnahmen
Ziele gesundheitsfördernder Krankenhäuser
Menschenwürde, Gleichheit und Solidarität fördern
Orientierung an Qualitätsverbessserung, am Wohlbefinden von relevanten Gruppen und Umweltschutz
Ganzheitliches Konzept nicht nur kurative Dienste (Patienten unterstützen Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen)
Effiziente und Kosteneffektive Nutzung von Ressourcen
Verbesserung der Gesundheit gewährleisten
Mit anderen Einrichtungen Kooperieren
Worauf liegt der Schwerpunkt bei gesundheitsfördernden Krankenhäusern?
Verbesserung:
Kommunikation
Information
Ausbildung
Welche 2 Sozialversicherungen haben einen gesetzlich verankerten Präventionsauftrag?
GKV (seit 1988 Auftrag zur Finanzierung von Gesundheitsförderung / Prävention)
Gesetzliche Unfallversicherung (seit 1996 Auftrag zur Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren)
Zuletzt geändertvor einem Jahr