Allgemein
Geht um den moralischen Status von Embryonen
Zwei Positionen:
Schutz ab der Befruchtung (ab ovo)
-> Menschliches Leben verdient hohen Schutz, auf grund der beispielsweise Gottesebenbildlichkeit oder der Mensch eine Würde besitzt, als Begründung die Skip Argumente
Schutz mit Erreichen bestimmter Entwicklungsstufen
Embryonen sind bereits Träger von Würde und ihr Leben ist daher schützenswert
Verschiedene Argumente:
Speziesargument
Kontinuitätsargument
Identitätsargument
Potentialitätsargument
Jedem Mitglied der Spezies „Mensch" kommt nur auf Grund seiner Zugehörigkeit zur
menschlichen Gattung Lebensschutz zu.
Biologische Spezieszugehörigkeit ist mit bestimmten wertverleihenden Eigenschaften unauflöslich verknüpft (durch Gottesebenbildlichkeit/ Menschenwürde).
Angehörige der Spezies Mensch haben eine Würde, die unbedingt geschützt werden muss.
Auch Embryonen gehören der Spezies Mensch an.
Ihre Würde und ihr Leben müssen ebenfalls geschützt werden
Speziesargument Kritik
Biologische Gattungszugehörigkeit kann keine moralischen Rechte begründen.
Naturalistischer Fehlschluss: Vom Sein (Zugehörigkeit zur Spezies Homo sapiens) wird auf ein Sollen (Pflicht, dieses Leben zu erhalten) geschlossen.
Speziesismus ist ebenso abzulehnen wie Rassismus oder Sexismus (Peter Singer).
Grundlage des Würdeanspruchs = Autonomie; ein Embryo hat diese Fähigkeit noch nicht
Dem Embryo kommt auf Grund der Kontinuität in seiner Entwicklung Würde zu.
• Die Entwicklung eines Embryos hin zum geborenen Menschen verläuft so kontinuierlich, dass man keine wesentlichen Einschnitte in dieser Entwicklung setzen kann, welche eine Änderung des moralischen Status begründen könnten.
Kontinuitätsargument Kritik
Unbegründete Behauptung: Wir stufen Rechte nach Entwicklungsphasen ab (Einschränkung der Rechte von Kindern).
Daraus, dass ein bestimmter Vorgang ein Kontinuum darstellt, folgt nicht, dass man zwischen den jeweiligen Endpolen des Vorgangs keine Unterscheidung treffen kann. (Sandkorn * Sandhaufen; hell # dunkel; früher Embryo # vollentwickelter Mensch)
Der Embryo und die Person, die sich aus ihm entwickeln kann, sind identisch und haben demnach dieselbe Würde.
• Ein Lebewesen ist zu jedem Zeitpunkt seiner Entwicklung mit dem Lebewesen, das es zu einem früheren Zeitpunkt war, identisch (numerische Identität).
Embryonen haben Würde, weil sie das Potential besitzen, sich zu handelnden Subjekten zu entwickeln, die Träger von Würde sind.
| • Der menschliche Embryo besitzt das Potential, genau solche Eigenschaften und Merkmale auszubilden, die für einen moralischen Schutz ausschlaggebend sind (personales Dasein und sittliches Subjektsein).
Potentialitätsargument Kritik
Die potenzielle Ausbildung von Merkmalen ist nicht hinreichend, um einer Entität die gleichen Ansprüche zuzugestehen wie einer Entität, die bereits die aktualisierten Merkmale besitzt. (Führerscheinanwärter * Führerscheininhaber; Auszubildender # Geselle; Prinz # König; Eichel # Baum)
Man müsste nach einer solchen Argumentation auch Vorkernstadien von Embryonen (etwa bei künstlicher Befruchtung) Würde zusprechen.
Zuletzt geändertvor einem Jahr