Erläutern sie das Modell der Skelettmuskulatur
Das mechanische Modell der Muskelfasern bezieht sich auf die Elastizität des Muskelsystems. Hierbei wird die Elastizität des Muskels über ein Ersatzsystem aus Federn modelliert. Dabei werden die unterschiedlichen Teile des Muskels als parallel geschaltete Federn modelliert, wohingegen die Sehnen mit dem Muskel in Reihe geschaltet werden.
Welche Aussagen zu den Muskelarten treffen zu?
Welche Aussagen zu den Muskelfasertypen sind korrekt?
Beschreiben und Vergleichen sie die drei Arten der Muskulatur
Die Skelettmuskulatur ist die Muskulatur, die alle Bewegungen im Skelett antreibt und so die Bewegungen des Körpers ermöglicht. Dabei ist sie die einzige willentlich ansteuerbare Muskulatur, die Antwortzeiten sind relativ kurz, was eine genaue Steuerung ermöglicht.
Die Herzmuskulatur wird wie die Skelettmuskulatur über Potenziale angeregt. Dies geschieht nicht willentlich, sondern durch das autonome Erregungszentrum im Herzen. Das Aktionspotenzial ist relativ hoch, die Antwortzeiten mittel.
Die glatte Muskulatur sorgt für die Gefäßkontraktion und die Bewegungen in den inneren Organen. Sie kann nicht willentlich angesteuert werden und wird nicht über Impulse angesteuert. Die Antwortzeiten sind vergleichsweise lang.
Beschreiben und Vergleichen sie die drei wichtigsten Muskelfasertypen
Die Muskelfasern teilen sich grundsätzlich in Fast Twitch (FT) und Slow Twitch (ST) Fasern ein.
FT Fasern haben eine verbesserte Anbindung an das Rückenmark (dickere Neuronen, mehr Platz im Rückenmark) und weißen kürzere Antwortzeiten bei höheren Kraftantworten auf.
ST Fasern hingegen reagieren langsamer, schäwcher und sind träger anzusteuern. Sie sind ermüdungsresistenter und optimiert für dien aeroben Bereich.
FTO Fasern können mehr O2 aufnehmen und ermüden so langsamer als FTG Fasern. FTG Fasern haben hingegen eine schnellere mögliche Anregungsfrequenz, eine höhere Kraftantwort, damit können sie einen Stärkeren Tetanus erzeugen.
Mit einer steigenden möglichen Innervationsfrequenz (ST —> FTO —> FTG) sinkt die Pulsdauer.
Erläutern sie die Mechanismen der neuromuskulären Übertragung
Für die neuromsukuläre Übertragung sind verschiedene Player relevant.
Der initiale (meist aus dem Hirn verschickte) Impuls wird von einem α-Motorneuron in der grauen Substanz des Rückenmarks gegeben. Durch die Axone fließt der Impuls zum Muskel. Dort wird der Impuls über die motorische Endplatte vom Nerv auf den Muskel übertragen.
Erläutern sie die elektromechanische Kopplung
Die Basis für die elektromechanische Kopplung (Umwandlung des elektrischen Signals in eine Kontraktion) bildet die motorische Endplatte. Hier kommt das Axon des α-Motorneuron an und endet in einem Vesikel, dass der Muskelfaser gegenübersteht und einem synaptischen Spalt, der mit Calcium gefüllt ist.
Wenn die Innervierung am Nerv ankommt, kommt es am Vesikel zur Depolarisierung, die Ca Kanäle werden geöffnet. Der Botenstoff Acetylcholin (ACh) wird ausgeschüttet, dadurch öffnet die Muskelzelle ihre Ionen (+) Kanäle, dadurch strömen Natrium und Kalium ein, das Membranpotential steigt.
Durch das ansteigende Membranpotential wird an den Myofilamenten Calcium frei, deises erlaubt Aktin und Myosin mit Hilfe einer ATPase aneinander vorbei zu gleiten —> der Muskel kontraktiert.
Erklären sie die Kontraktionsform a
Isotonoische Kontraktion: Unter gleicher Last verkürzt sich der Muskel
Bsp: Langsames Heben eines Gewichts
Erklären sie die Kontraktionsformen b
b - Isostatisch: Ohne Verkürzung bringt der Muskel immer mehr Kraft.
Beispiel: Arbeiten gg. einen Widerstand, z.B. Kraftmessung
Eher Typisch: b + b´ - Eine bestimmte Kraft muss überschritten werden um überhaupt eine Vekürzung zu ermöglichen, Bsp: Auswurf Blut aus der linken Kammer, oder Heben eines Gewichts vom Boden
(Unterstützungskontraktion)
Erklären sie die Kontraktionsformen c
Auxotonisch/ Konzentrisch: Der Muskel verkürzt sich bei steigender Last.
Bsp: Heben Gewicht am ausgestrekten Arm
Oft passiert c + c - Anschlagskontraktion, der Muskel trifft auf eine Blockade, hier hohe Verletzungsgefahr, da spontan hohe Kräfte auftreten.
Erklären sie die Kontraktionsform d
Exzentrisch - Konzentrisch/ Dehnungs-Verkürzungszyklus: Die am meisten auftretende Kontraktionsform im Sport, der Muskel wird gelängt, baut dabei Kraft gegen die Längung auf, überwindet diese und schafft es wieder sich zu strecken.
Dieser Zyklus wird durch Relfexe unterstützt!
Welche Mechanismen stehen dem Körper zur Verfügung um die Muskelkraft zu regulieren?
Frequenz - Je höher die Innervationsfrequenz, desto mehr Kraftantworten überlagern sich —> Kraft steigt bis zur Sättigung
Synchronisation - Verschiedene Muskeln, die in die gleiche Richtung wirken, können gleichzeitig Innerviert werden
Antagonistische Muskeln - Muskeln die dem kontraktierenden Muskel entgegen wirken können entspannt werden um die Last zu reduzieren.
Welches sind die wichtigsten Neuromuskulären Reflexe?
Muskeldehnungsreflex - bei einer plötzlichen Längung des Mukels wird dieser kontraktiert (bsp. Kniesehnenreflex, per Hammer wird die Sehen gespannt, der Muskel gelenkt, Unterschenkel schlägt aus)
Reziproke antagonistische Hemmung - Es wird verhindert, dass Muskeln, die gegeneinander wirken gleichzeitig arbeiten
Erläutern sie die Mechanismen zur Energiebereitstellung
Aerob - Aerobe Glykose/ β-Oxidation (Fett via Zitratzyklus) — am langsamsten
Anaerob - Laktazid - Anaerobe Glykolyse —> Glykose wird anaerob verarbeitet, es entsteht Laktat als Abfallprdukt
Anaerob - Alaktazid - Kreatin Kinase (Creatin Phosphat als Abbauprodukt, ATP wird direkt verarbeitet ohne O2, ohne Laktat) — am schnellsten
Die Geschwindigkeit bezieht sich immer auf Abbau UND Erholung
Wie verhalten sich die unterschiedlichen Arten des Energiestoffwechsels zueinander?
Erläutern sie kurzfristige Anpassungen des neuromusklären Systems
Intramuskulär
Rekrutierung von ST und FT
Frequenzanpassung
Synchronisierung im Muskel
Intermuskulär
Koordination von Synergisten - Muskeln gleicher Reihenfolge
Koordination von Antagonisten - Muskeln entgegengesetzter Reihenfolge (kein gleichzeitiges Arbeiten)
Erläutern sie langfristige Anpassungen des neuromusklären Systems
Anpassung der Stärke und Anzahl der Nervenbahnen —> Ausdauertraining kann auch negative Effekte haben
Erläutern sie kurzfristige Anpassungen des Energiestoffwechsels
Steuern der verschiedenen Arten der Energiebereitstellung:
Erläutern sie langfristigen Anpassungen des Energiestoffwechsels
Sehr trainingsspezifisch!
Aerobes Training (was wird gebraucht): Mitochondiren, Enzyme des Zitratzykluses und der Atmungskette sowie der β-Oxidation, Myoglobin und stärker Fettstoffwechsel
Anaerobes Training: Mehr Glykogen und Glykolyse für Laktaziden Stoffwechsel sowie mehr ATP und CP sowie gesteigerte Kreatinkinase Fähigkeit für den Alaktaziden Stoffwechsel
Erläutern sie langfristige Anpassungen der Morphologie und Struktur
Hypertrophie der Muskeln (Vergrößerung)
(Hyperplasie, Teilung der Muskeln, Effekt umstritten)
Nennen sie typische Muskelverletzungen
Muskelzerrung/ Muskel(faser)riss, ausgelöst durch mechanische Überlastung bzw. unzureichendes Aufwäremn. Kann mit PECH behandelt werden (Pause, Eis, Compression, Hochlagern)
Muskelprellung, ausgelöst durch stumpfes Trauma, kann mit PECH behandelt werden
Sehnenriss, ausgelöst durch mechanische Überlastung (Aufwärmen weniger relevant). Kann operativ (chirurgisch entweder ersetzt oder gefügt) oder konservativ (Begleittherapien, Sehne findet sich wieder über Botenstoffe) behandelt werden
Sehnenscheidenentzündung, ausgelöst durch eine chronische Überlastung, kann durch Ruhigstellung behandelt werden
Inerationstendopathien - Überlastung/ falsche Technik, Entzündung am Sehnenansatz, kann durch Technikverbesserungen oder Unterstützungen wie Tape behandelt werden
Muskelkater, ausgelöst durch Mikrotraumen in den Zellen, kann durch Aushalten behandelt werden.
Nennen sie beispielhaft einige Verfahren zur Muskeldiagnostik
Krafttests durch z.b. Sprungkraftmessung
Apparative Krafttests (z.B. Isokinetisch mit gleicher Geschwindigkeit)
Subjektive Muskelfunktionstests
Sportmotorische Tests (Zielen weniger auf die Kraft)
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