Was sind Transfusionsreaktionen?
… sind unerwünschte Nebenwirkungen von Transfusionen, die akut oder verzögert auftreten (AG-AK-Reaktion)
Häufigste Ursache der akuten hämolytischen Transfusionsreaktion
Sind Fehltransfusionen im AB0 System
Symptome akute hämolytische Transfusionsreaktion
Unwohlsein, Kreuzschmerzen, Frösteln
Schock (zu wenig O2)
Nierenversagen
Verbrauchskoagulopathie
Prävention akute hämolytische Transfusionsreaktion
Ausschaltung von Verwechslungen -> Begleitpapiere, Bedside-Test
Ursache verzögerte hämolytische Transfusionsreaktion
Anamnetische Immunantwort eines vorimmunisierten Empfängers -> Boosterung niedrigtitriger AK
Symptome verzögerte hämolytische Transfusionsreaktion
6 -10 Tage nach Transfusion: Fieber, Anämie, Ikterus
Selten Hämoglobinurie, Nierenversagen
Häufig gar nicht als Transfusionsreaktion identifiziert sondern serologischer Zufallsbefund
Diagnostik verzögerte hämolytische Transfusionsreaktion
DAT
AKS positiv nach frühestens 4-7 Tagen
Antikörperspezifitätsnachweis im Eluat (Absprengung AK von AG zum Nachweis der Spezifität des AK)
Prävention verzögerte hämolytische Transfusionsreaktion
Nicht möglich, außer durch Dokumentation aller AK (Ausweis!)
Verhalten beim Auftreten von Transfusionsreaktionen
Beim Auftreten einer akuten Reaktion sofortiges Unterbrechen der Transfusion
Bis zur Abklärung keine weitere Gabe von Blutkomponente
Asservierung des Konservenbeutels und von Blutproben des Empfängers nach Transfusion
Formular: Transfusionszwischenfall ausfüllen und mit dem Konservenbeutel ins Blutgruppenserologische Labor schicken, dort Abklärung
Untersuchungen im Zentrallabor bei Transfusionsreaktionen
Als grober klinischer Parameter gilt:
Rosafärbung des Plasmas -> freies Hb > 20-100 mg/dl
Dunkelrotes Plasma -> freies Hb > 1000 mg/dl
Nachweis der Hämolyse über: freies Hb im Urin+ Serum, Unkonjugiertes Bilirubin, HAptoglobin, LDH, Hb
Überwachung der Nierenfunktion: Urinmenge, Elektrolyte, Kreatinin
Hämostase: Thrombozytenzahl, Quick, PTT, TZ, Fibrinogen, Fibrin-Spaltprodukte
Was geschieht im Labor zur Abklärung von Transfusionsreaktionen?
Prätransfusionelle Probe
Wiederholung der BG
AKS, ggf. AK-Diff
SVP
DAT, ggf Elution
Achtung: ABD-Kontrolle und Serilitätskontrolle der transfundierten Konserve
Posttransfusionelle Probe
Achtung: Prüfung des Serums nach Transfusion auf hämolytische Verfärbung
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