Gegenwartsgesellschaft nach Weber
Was ist die Moderne? - Rationalisierung
Wie ist sie entstanden? - durch soziale Beziehungen (-> methodologischer Individualismus)
protestantische Ethik + Kapitalismus:
Ausgangsfrage= Sonderweg des Westens in kapitalistische Gesellschaft (Ursachen, Auswirkungen, Erscheinungsform?)
empirische Beobachtung: protestantische Gebiete ökonomisch erfolgreicher -> Kapitalismus besser etabliert
-> Kapitalismus= “Akt nach Erwartung von Gewinn durch Nutzen von Tausch-Chancen (formell friedliche Erwerbschancen)”
-> Calvinismus + Protestantismus:
Gottes Ratschlag bestimmt, wer zum ewigen Leben oder ewigen Tod bestimmt ist; innerweltliches Handeln kann Ratschlag bereits im Leben sichtbar machen:
-> Prädestinationslehre= ökonomischer Erfolg als Zeichen des Auserwähltseins
-> Innerweltliche Askese= Re-Investition von Gewinn, nicht Konsum dieses
-> Gottgefälliges Leben= nicht einmalige Taten, sondern kontinuierliche Gott-Gefälligkeit
-> Die entsprechende Lebensführung zu den Glaubensinhalten begünstigen Kapitalismus
Re-Investition, rationale Lebensführung -> ökonomischer Erfolg -> Konkurrenz wird unter Druck gesetzt (neuer Standard wird gesetzt)
-> ENTSTEHUNG “GEIST” DES KAPITALISMUS AUS ÜBERZEUGUNGSSYSTEM RELIGION DURCH VERÄNDERUNG LEBENSFÜHRUNG ANGEPASST AN DIESE
= Rationalisierung der Moderne
Moderne als Rationalisierungskontext
rationale Herrschaft -> Übergang charismatische zur traditionalen zur rationalen Herrschaft
Entzauberung der Welt -> Übergang von religiöser zur Welterklärung zu (naturwissenschaftlichen) Kausalmodellen
Bürokratisierung -> Buchführung, Herrschaft der Regel
Professionalisierung -> Berufsmenschentum mit rationaler Lebensführung, sachlicher Leidenschaft, Verantwortungsgefühl, ..
Webers Argumentation
Soziologie als Wissenschaft, die SOZIALES HANDELN deutend verstehen soll
-> Ablauf + Wirkungen ursächlich erklären
Handeln= menschliches Verhalten verbunden mit subjektiv gemeintem Sinn
“Soziales” Handeln= Handeln, welches auf Verhalten eines anderen Akteurs bezogen ist/ von diesem beeinflusst wird
“Deutend verstehen”
-> eine soziologische Erklärung soll sinnadäquat und kausaladäquat sein
sinnadäquat= sich hineinversetzen, durch eigene Erfahrungen gestützte Hypothese über Ursache-Wirkung
ohne Sinn= keine Handlung (Handeln immer mit Hypothese über jeweiligen Sinn verbunden)
Subjektiver Sinne kann aber auch über bloße Beobachtung hinaus gehen:
aktuelles Verstehen (was hat ein Akteur getan? Von äußeren Symptomen auf innere Absicht schließen
erklärendes Verstehen (warum tut ein Akteur das? Es geht um den Beweggrund/ das Motiv, Rückführung auf Handlungssinn)
typische Motive= allgemeine Antriebe, gesellschaftliche Konstellationen, Überzeugungen, Bilder, Typiken, ..
“Ursächlich erklären”
-> Sinnadäquanz führt oft zu mehreren, gleich evidenten Erklärungen, daher:
Kausaladäquanz= Zusammenhang von äußeren Situationen, subjektiven Handlungsgründen, Handlungen empirisch überprüfen
-> Experimente, Statistik, historische Vergleiche, Gedankenexperimente, ..
weitere Begriffe unter Weber
Verhalten+ SGS= Handeln
Handeln+ SGS mit Bezug auf andere= Soziales Handeln
Soziales Handeln+ gegenseitigem SGS=Soziale Beziehung
Soziale Beziehungen bilden Gesellschaft
Handlungstypen - Idealtypen:
Zweckrationalität: Mittel-Zweck-Relation (Zweck mit besten Mitteln erreicht werden)
Wertrationalität: Handeln erfüllt bestimmtes Gebot
Traditional: Gewohnheit, unhinterfragtes Abfahren
Affektuell: emotionales, automatisches Handeln
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