Im Lauf der Industrialisierung wird die Industrie aufgebaut.
Die Menschen erfinden neue Maschinen, das Leben wird technischer.
Anstatt mit der Hand wird oft mit Technik gearbeitet.
Früher sind die Menschen Bauern, die auf dem Feld arbeiten.
Nach der Industrialisierung sind sie Arbeiter.
Viele werden arm, da sie keine Arbeit finden. Die Industrialisierung ist ein sehr langer Prozess, der sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt.
Die Industrialisierung passiert auf der ganzen Welt.
In manchen Ländern, wie Großbritannien, geht die Industrialisierung sehr schnell.
In Deutschland dauert sie schon länger.
VOR DER INDUSTRIALISIERUNG
NACH DER INDUSTRIALISIERUNG
Arbeiten mit der Hand
Arbeiten mit Maschinen
Menschen sind Bauern
Menschen sind Arbeiter
Sichere Arbeit
Viele Arbeitslose, Armut
Die Ausgangssituation: Es gibt viele zersplitterte Staaten. Deutschland, so wie wir es heute kennen, gibt es nicht. Stattdessen gibt es Einzelstaaten: Das Königreich Bayern, das Herzogtum Württemberg, …
Das macht das Handeln zwischen den einzelnen Staaten schwierig
Jedes Land hat eigene Längeneinheiten, Gewichtseinheiten und eine eigene Währung.
Die Händler müssen viel Zoll bezahlen, da sie viele Grenzen überqueren müssen.
Die Straßen sind in einem schlechten Zustand
Es gibt keine einheitlichen Regeln und Gesetze.
Auch gesellschaftlich ist die Situation schlecht:
Ständeordnung: Jeder Mensch gehört einem der drei Stände (Bauern, Adel, Klerus) an. Klerus = Bischöfe und Priester.
Aus seinem sozialen Stand kann man nicht entkommen, es gibt keine „soziale Mobilität“.
Der Wohlstand sinkt wegen einem starken Bevölkerungswachstum.
Zunftzwang: Handwerker müssen einer Vereinigung (Zunft) angehören. Wer nicht in die Zunft aufgenommen wird, findet in der Stadt keine Arbeit.
Dann kommt ein Meilenstein in der Geschichte Deutschlands: Die Preußischen Reformen ab 1807. Preußen ist der größte und wichtigste der zersplitterten Einzelstaaten.
Die Preußischen Reformen sind eine Reihe von Gesetzen, die Preußen moderner machen:
Preußen wird ein einheitlicher Staat
Abschaffung der Ständegesellschaft
Abschaffung des Zunftzwangs
Strenge Durchsetzung der Schulpflicht
Privatbesitz
Die Preußischen Reformen sind eine Reihe von Gesetzen, die die Missstände beheben sollen. Und keine Panik: Beim Geschichte lernen reicht es meistens, wenn du dir entweder die Reformen oder die Missstände merkst. Denn die Reformen wirken ja gegen die Missstände.
Zu den Reformen gehören diese Änderungen: Die Ständegesellschaft wird aufgelöst, die Menschen können nun jeden Beruf erlernen, den sie wollen. Dadurch gibt es soziale Mobilität. Die Schulpflicht wird strenger durchgesetzt, sodass mehr Kinder zur Schule gehen dürfen. Es gibt Privatbesitz, was die Bauern motiviert, härter zu arbeiten. Der Staat unterstützt seine Bürger mit Geld. Somit schafft er die Voraussetzungen für Wohlstand und den Fortschritt des Einzelnen und der Gesellschaft.
Es gibt einen Fortschritt, der aus Preußen einen mächtigen Staat macht. Die Menschen sind frei und können ihr Leben selbst bestimmen. Allerdings ist die Situation eigentlich nicht so toll für die Menschen. Die Bevölkerung ist orientierungslos, es kommt zu sozialen Unruhen. Schließlich sind die Menschen eine solche Freiheit nicht gewohnt. Alles, was sie für sicher hielten, wird plötzlich ins Wanken gebracht. Die Menschen wissen nicht, worauf sie sich noch verlassen können. Es entstehen Angst und Unsicherheit vor der Zukunft. Außerdem werden die Menschen als Fabrikarbeiter ausgebeutet.
Die Preußischen Reformen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Industrialisierung. Die neue Freiheit ermöglicht die Entwicklung der Wirtschaft. Sie verändern das Leben der Menschen, was sowohl positive, als auch negative Folgen hat.
REFORM
VORTEIL
NACHTEIL
Handeln wird vereinfacht, Gesetze werden angeglichen
—
Soziale Mobilität, Menschen können alles werden
Oft trotzdem arm, da nur Aufstieg, wenn man Geld hat
Die Menschen ernten die Früchte ihrer Arbeit
Für viele zu teuer, sie müssen dann Land abgeben
Freie Berufswahl, Wirtschaft wächst
Viele Menschen haben selben Beruf, nicht genug Arbeit für alle, Menschen verarmen
Bildungsmöglichkeiten
Die Eisenbahn ist wichtig für den Erfolg der Industrialisierung.
Sie erleichtert den Arbeitsweg, Tagelöhner können auf dem Land leben.
Güter und Rohstoffe können transportiert werden.
Es kann mehr Ware in viel kürzerer Zeit transportiert werden.
Geschäfte können leichter getätigt werden, da es für die Geschäftspartner einfacher ist, sich zu treffen.
Man kann leichter reisen. Wer es sich leisten kann, kommt schnell an sein Ziel.
Das ist in einer technisierten Welt wichtig, sodass die Eisenbahn den Fortschritt unterstützt.
Deshalb wird die Eisenbahn oft als Motor der Industrialisierung bezeichnet.
Die Eisenbahn unterstützt die Industrialisierung und wird auch als „Motor der Industrialisierung“ bezeichnet.
Erleichtert den Arbeitsweg
Mehr Rohstoffe können schneller transportiert werden
Reisen in kurzer Zeit möglich
Geschäftspartner können sich besser verständigen
Die Industrialisierung hat drei Phasen, die nach und nach für die Entwicklung vom Agrarstaat zum Industriestaat sorgen.
Die Frühindustrialisierung (ab 1840)
Du erinnerst dich, dass Deutschland aus vielen zersplitterten Einzelstaaten bestand. Diese schließen sich zusammen, sodass die Zollgebiete vergrößert werden, das Handeln wird einfacher. Überregionale Märkte entstehen, zu denen immer mehr Menschen aus einem größeren Gebiet kommen.
Die Durchbruchsphase oder Industrielle Revolution (ab 1871)
Das Deutsche Reich, ein einheitliches Land wird gegründet.
Damit gibt es auch ein einheitliches Zollgebiet.
Ein Handels- und Wirtschaftsrecht wird vereinbart, was den Handel planbar macht.
Eisenbahnschienen, Straßen und Kanäle werden gebaut.
Besonders die Eisenbahn ist wichtig, denn sie wird von vielen Menschen als der „Motor der Industrialisierung“ gesehen.
Fabriken werden größer, es gibt mehr Arbeit. Die Fabriken brauchen Rohstoffe, welche in Bergwerken abgebaut werden.
Der Bergbau nimmt an Bedeutung zu.
Die Hochindustrialisierung (1873-1914)
Das Deutsche Reich wird zum Industriestaat.
Es gibt weniger Agrarwirtschaft und mehr Schwerindustrie.
Das heißt, mehr Menschen arbeiten in Fabriken, weniger auf dem Feld.
Die Wissenschaft nimmt an Bedeutung zu, was den Fortschritt verstärkt.
Auch die Rüstung, also das Schaffen einer Armee mit Kriegsmaschinen wird wichtiger.
FRÜHINDUSTRIALISIERUNG
DURCHBRUCHSPHASE
HOCHINDUSTRIALISIERUNG
Langsame Vergrößerung der Zollgebiete
Gründung Deutsches Reich, einheitliches Zollgebiet
Industriestaat
Handeln wird einfacher
Fortschritt nimmt schnell zu
Überregionale Märkte
Bau von Eisenbahn und Straßen
Wissenschaft wird wichtig
Fabriken werden größer
Die meisten arbeiten in Fabriken
Bergbau wird wichtiger
Rüstungsindustrie wird wichtig
Es gibt durch die Industrialisierung zwei Bevölkerungsgruppen:
Die Fabrikbesitzer, denen die Maschinen gehören, und die Arbeiter.
Die Arbeiter müssen für die Fabrikbesitzer arbeiten, die dadurch ihr gesamtes Leben kontrollieren.
Denn es gibt noch keine Gesetze, die die Rechte der Arbeiter schützen.
Die Arbeiter werden ausgebeutet, sie müssen oft 18 Stunden täglich für einen Hungerlohn arbeiten.
Außerdem müssen selbst kleine Kinder arbeiten.
Wusstest du, dass es im Bergbau Berufe gab, die nur Kinder ausüben konnten?
Das kommt daher, dass die Schächte zu klein für Erwachsene waren.
Die Arbeiter sind über die Verhältnisse natürlich unzufrieden, sodass sie beginnen, sich aufzulehnen.
Durch die Industrialisierung werden Menschen ausgebeutet. Niemand kümmert sich um ihre Rechte. Deshalb wird der Sozialstaat geschaffen.
FOLGEN
Teilung der Bevölkerung in Fabrikbesitzer und Arbeiter
Klassengesellschaft
Es gibt keine Regelungen für die Arbeit
Ausbeutung, Armut
Die Menschen könne sich nicht helfen
Aufstände
Vor der Industrialisierung war die Landwirtschaft sehr wichtig → dann neue Maschinen, Aufbau der Industrie
Früher: Unterteilung in Stände, kein Aufstieg möglich → dann Preußische Reformen: Gesetze, die Preußen moderner machen.
Die Industrialisierung hat drei Phasen: Frühindustrialisierung, Durchbruchsphase, Hochindustrialisierung
Die Eisenbahn ist der „Motor der Industrialisierung“.
Das Leben der Menschen wird verändert, das hat positive und negative Folgen.
Bestimmte Handwerksberufe durftest du nur ausüben, wenn du einer bestimmten Zunft angehörtest. Deshalb konnte sich das Handwerk nicht so rasant weiterentwickeln wie in England. Dieses Problem nennst du auch „Zunftzwang”.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren