Definition Text
Text als kommunikative Okkurenz, der die sieben Kriterien der Textualität erfüllt. Wenn irgendeines dieser Kriterien als nicht erfüllt betrachtet wird, so gilt der Text nicht als kommunikativ (de Beaugrande & Dressler 1981)
Textzentrierte Kriterien der Textualität
Kohäsion: grammatische Abhänigkeit an der Oberfläche: Kohäsionsmittel
Kohärenz: Sinnzusammenhang / Tiefenstruktur (Relationen zwischen Sätzen nicht immer explizit angeführt) -> dem Text unterliegenden Konzepte und Relationen, die vom Leser durch text-knowledge und world-knowledge interpretiert werden
Verwenderzentrierte Kriterien
Intentionalität: Einstellung des Textproduzenten: zusammenhängender Text um kommunikatives Ziel zu erreichen
Akzeptabilität: Erwartung des Rezipienten: zusammenhängender und relevanter Text
Informativität: Grad der Informativität: zwischen Mindestmaß an neuer Information und information
overload
Intertextualität: Abhängigkeit der Interpretation des Textes von der Kenntnis anderer Texte/Textarten
Situationalität: Relevanz eines Textes in bestimmter Situation
Definition Textsorte
konkrete Realisationsformen komplexer Muster sprachlicher Kommunikation [...], die innerhalb der Sprachgemeinschaft im Laufe der historisch-gesellschaftlichenEntwicklung aufgrund
kommunikativer Bedürfnisse entstanden sind. (Brinker
et al. 2018)
Jeder Text ist Exemplar einer Textsorte (typisches oder untypisches)
Textsorten sind Muster, die bei der Produktion und Rezeption von Texten eine wichtige Rolle spielen.
Texttypen (5)
DNAEI
1. Deskription
2. Narration
3. Argumentation
4. Exposition
5. Instruktion
Texttyp Deskription
phänomenregistirierende Sätze
statische Verben
adverbials of place
lokale Sequenzformen: here, there, in the corner, on the table,
in England, …
-> Thousands of glasses were on the table
Textsorten:
a) Impressionistische Beschreibung (in Romanen, Naturlyrik…)
b) Technische Beschreibung (tech. Gerätebeschreibung, Kirchenraum im Reiseführer)
Texttyp Narration
handlungsaufzeichnende Sätze (Handlung wird erzeugt)
dynamische Verben
past
Personalpronomen
adverbials of time
temporale Sequenzformen: then, tomorrow, afterwards
-> He arrived in London next morning.
a) Erzählung/Geschichte (Kurzgeschichte, Roman, Märchen)
b) Bericht (Nachricht, Biographie, Reportage)
Texttyp Exposition
present
be/have
Sequenzformen synthetisch: Explikatorisch
namely, for example, thus, for instance…
Sequenzformen analytisch: Additiv: moreover, also, equally, too, in addition…
-> The brain has ten million neurones.
a) Zusammenfassung, Protokoll
b) Essay, Definition im Wörterbuch, Beipackzettel
Texttyp Argumentation
qualitätsattribuierende Sätze
SVC
wertend
Sequenzformen: Kontrastiv: but, however, yet, still, in contrast, nevertheless, notwithstanding, …
-> This trend in the arts is not permanent.
a) Kommentar (Leitartikel, Rezension)
b) Wissenschaftliche Abhandlung (Dissertation, Fachartikel)
Texttyp Instruktion
handlungsauffordernde Sätze
Imperativformen
Aufzählungen
Sequenzformen: Enumerativ: first, second, next, finally…
-> Sit down!
a) Anleitung (Kochrezept, Gebrauchsanweisung)
b) Regeln, Vorschriften, Gesetze, Statuten
Linguistische Merkmale, nach denen man schauen kann
aktiv/passiv (eher im Fachtext)
Zeit (past=narrativ)
Register
Kontraktionen (=gesprochene Sprache)
komplexe NPs (elaboriert); Nominalisierungen
Vokabular (fachlich?/wertend?): type/toke Relation
Arten der Kohäsion: Referenz
durch Pro-Formen
personal: Personal- und Possessivpronomen
demonstrativ: Demonstrativpronomen, def. Artikel, Adverbien
(time/space)
komparativ:
allgemein: Ausdruck von Identität, Ähnlichkeit/Unterschied zw. Elementen
same, equal, similar, other, different, such
speziell: Ausdruck eines qualitativen oder quantitativen Vergleichs
better, easier, as X as
extended reference (this/that bezogen auf Sätze)
Kohärenz
Sinnkontinuität eines Textes, wird von Rezipienten erstellt (vs. Textoberfläche bei Kohäsion)
bedeutsam sind dabei Interpretationen und Inferenzen auf Basis von Kontext und Weltwissen
Kohäsion ist für die Herstellung von Kohärenz weder zwangsläufig nötig noch hinreichend
Konzepte & Relationen
Relationale Propositionen
Globale Muster (frames und Skripts)
Thematische Progression
Makrostrukturen
Kohäsion
= Textzusammenhang auf der Textoberfläche
Grammatische Kohäsion
Pro-Formen
Syntaktische Konstruktionen
Konjunktionen
Tempus & Aspekt
Lexikalische Kohäsion
Wiederholungen
Semantische Relationen -> Metonymie
Paraphrase
Begriffliche Nähe
"charakteristische Abfolge von Thema und Rhema in einem Text, die dessen inhaltliche Gliederung bestimmt" (Schubert, 2012, S. 80)
trägt zu Kohärenz bei
Thema = bereits bekannte Information (Weltwissen, Kontext, vorausgehender Text)
Rhema = neue Information
Typen nach Daneš (1970)
einfache lineare Progression: vorheriges Rhema wird zum Thema des nachfolgenden Satzes; elementarster Typus, schrittweises und regelmäßiges Vorantreiben
durchlaufendes Thema: mehrere Sätze mit demselben Thema und jeweils neuem Rhema (Wiederaufnahme)
abgeleitete Themen: Hyperthema vorhanden, nicht immer ausdrücklich erwähnt
gespaltenes Rhema: vorheriges Rhema wird in nachfolgenden Äußerungen in mehrere Themen aufgeteilt
thematischer Sprung: ein Glied der thematischen Kette wird ausgelassen und wird von Rezipienten durch Kontext/Weltwissen ergänzt
situationaler Kontext (7)
PPCCRST
Participants
Relations among participants
Channel
Processing circumstances
Setting
Communicative purposes
Topic
situationaler Kontext: relations among participants
Interaktivität von Adressat und Adressor
soziale Rollen (Machtverhältnis)
persönliche Beziehung (Freunde, Kollegen, Unbekannte)
geteiltes Wissen
situationaler Kontext: participants
wer ist der Autor? Eine Person vs mehrere Personen vs unbekannt
wer ist das Publikum? einzelene vs mehrere + bestimtmes vs unbestimmtes Publikum
situationaler Kontext: Channel
graphisch oder phonisch realsiert
Medium: permament vs vergänglich
situationaler Kontext: processing circumstances
Production: geplant vs spontan
Comprehension: spontan, genau
situationaler Kontext: Setting
Ort und Zeit: geteilt oder getrennt
öffentlicher vs privater Ort
Ziel/Zweck des Textes
was möchte Autor übermitteln: Fakten vs Meinung, Vermutung, Imaginiertes
situationaler Kontext: topic
ist das Thema eher allgemein (Religion, Sport, Kunts) oder spezifisch (wissenschaftliche Arbeit über Biodiversität)
Zuletzt geändertvor 5 Monaten