Rheumatoide Arthritis
CRP, BSG
Ferritin, Leuko- / Thrombozytose
Normo- oder mikrozytäre Entzündungsanämie
Anti-CCP-Antikörper (IgG-AK gegen zyklisches citrulliniertes Peptid)
Rheumafaktoren (Autoantikörper gegen das Fc-Fragment des IgG)
Antinukleäre Antikörper (ANA) in 30% der Fälle erhöht
Diagnostik:
Röntgen
Periartikuläre Weichteilschwellung
Periartikuläre Osteoporose
Gelenkspaltverschmälerung
Marginale Erosionen
Im Verlauf: Subchondrale Zysten, Gelenkdestruktionen mit Subluxationen und Ankylosen
Gelenkpunktion mit anschließender Synovialanalyse (Leukozytose, Rheumafaktoren)
Hinweise auf T-Zell-Aktivierung
Rheumaknoten: Zentrale fibrinoide Nekrosen mit Histiozyten und Epitheloidzellen als Randsaum
Therapie: Im akuten Schub Kälteanwendungen
akut Glucocorticoide, NSAR (+PPI)
langfristig DMARD -> Methotrexat
Zeitversetzte Einnahme von Folsäure 24–48 h nach MTX-Applikation vermindert die Nebenwirkungsrate
alternativ Leflunomid, Sulfasalazin, Hydroxychloroquin, Azathioprin
oder TNF alpha Inhibitoren
Befallsmuster
Das Felty-Syndrom ist eine schwere seropositive rheumatoide Arthritis, die mit Splenomegalie und Granulozytopenie einhergeht
Lupus
Anti-dsDNA-AK
Exposition gegenüber UV-Licht
medikamenteninduzierter Lupus erythematodes
Antiarrhythmika: Procainamid
Antihypertensiva: Hydralazin, Methyldopa
Weitere: Bspw. D-Penicillamin, Isoniazid, Phenytoin
Meist erhöhte Antinukleäre Antikörper (ANA)
Keine Antikörper gegen Doppelstrang-DNA (Anti-dsDNA-AK)
Chronisch diskoider Lupus erythematodes
Scheibenförmige, scharf begrenzte, leicht erhabene rote Plaques mit Schuppenbildung und zentraler Atrophie
Insb. lichtexponierte Areale; meist nur an einzelnen Lokalisationen (oft im Gesicht)
Diagnostik
Hämolytische Anämie
Leukopenie (<4.000/μL) oder Lymphopenie (<1.000/μL)
Thrombozytopenie (<100.000/μL)
Antinukleäre Antikörper (ANA)
Anti-dsDNA-Antikörper
Anti-SM-Antikörper
Antiphospholipid-Antikörper
Erniedrigtes Komplement (C3, C4 oder CH50)
Positiver direkter Coombs-Test
Serositis (Pleuritis, Perikarditis)
Proteinurie
Polymyositis und Dermatomyositis
initial proximale Muskelschwäche an Schulter- und Beckengürtel bis hin zu proximal betonter Tetraparese
Dermatomyositis : + Hellrotes bis bläulich-rotes Erythem, Schuppende Erytheme an den Fingergelenken, Gottron-Papeln
Stark erhöhte Kreatinkinase (CK)
Initiale Therapie der Wahl ist ein orales Glucocorticoid
Azathioprin, Cyclophosphamid, Methotrexat
Systemische Sklerose
45% limitierte SS (Aussparung des Rumpfes, Organbeteiligung erst spät), Antizentromere Antikörper (ACA) häufig positiv
30-35% diffuse SS, Anti-Scl-70-Antikörper ggf. positiv
Typ I = Akraler Typ: Häufigste Form, Befall der Akren und Hände bis Handgelenke
Typ II = Proximal aszendierender Typ: Von den Fingern aus aufsteigende, zentripetale Sklerosierung nach proximal auf Unter- und Oberarme, Beteiligung innerer Organe
Typ III = Stammsklerose-Typ: Zentrifugale Ausbreitung vom Stamm aus, Raynaud-Phänomen kann fehlen, Beteiligung innerer Organe
Calicinosis cutis, Fingerkuppennekrosen, Tabaksbuetelmund, verkürztes Zungenbändchen, Lungenfibrose, Alveolitis, pulmonale Hypertonie, Niereninsuffizienz, Hypomotilität des GIT, sekundäres Sjögren-Syndroms, Teleangiektasien
Antikörperdiagnostik
γ-Globuline↑ in der Serumelektrophorese
Antinukleäre Antikörper (ANA) zu etwa 90%
Anti-Scl-70 (= Anti-Topoisomerase I)
Antizentromere Antikörper (ACA)
Anti-RNA-Polymerase III
Rheumafaktor bei ca. ⅓ der Patienten positiv
Kapillarmikroskopie der Nagelpfalz zur Unterscheidung bei Raynaud-Symptomatik (bei primärem Raynaud keine Auffälligkeiten)
Therapie:
Glucocorticoide (Erhöhtes Risiko für renale Krise mit Hypertonie und Harnretention (ab Prednisondosen von 15 mg/Tag), daher regelmäßige Kontrollen von Blutdruck und Nierenfunktion)
Akronym für
C → Calcinosis cutis: Weiße bis gelbliche, harte und schmerzhafte kutane Knoten an Fingergelenken, Fingerkuppen und druckbelasteten Stellen, die ulzerieren können
R → Raynaud-Syndrom
E → Esophageal dysmotility: Ösophagusstarre, gastroösophagealer Reflux, Dysphagie
S → Sklerodaktylie
T → Teleangiektasien: Typischerweise im Gesicht und palmar
Zirkumskripte Sklerodermie
keine Organbeteiligung, kein Übergang in SS
Therspie:
topisch Glucocorticoide
Phototherapie
systemisch MTX
Vaskulitiden
Wegweisend ist der Nachweis von antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) im Blut, wobei es auch ANCA-negative Vaskulitiden gibt
Hautbiopsie
Sensitivste Methode bei V.a. extrakranielle Beteiligung: PET-CT (spez. bei der Riesenzellarteriitis und Takayasu-Arteriitis)
Takayasu-Arteriitis
Aorta + größe Äste
15-40 Jahre, v.a. Frauen
Therapie: Glucocorticoide, ggf. MTX/Cyclophosphamid, tlw. operatives Eingreifen bei kritischen Stenosen
Churg-Strauss-Syndrom
kleine Gefäße
Vaskulitis mit Eosinophilie
Pulmonale Manifestation mit schweren allergischen Asthmaanfällen
Zu über 90% Assoziation zu Hepatitis C
Haut (nahezu 100%): Purpura, Ulzerationen bis Nekrosen
Schubweise verlaufende Vaskulitis der kleinen Gefäße mit Organbeteiligung
Epidemiologie: Auftreten entlang der Seidenstraße, vor allem in der Türkei. Starke Assoziation zu HLA-B51
Leitsymptom: Orale Aphthen mit mind. drei Rezidiven innerhalb von 12 Monaten, zusätzlich
Augenbeteiligung mit anteriorer oder posteriorer Uveitis, Retinitis
Genitale Ulzerationen
Hautläsionen
Weitere Manifestationen möglich: ZNS- oder Nierenbeteiligung, Arthralgien, Thrombose, Abgeschlagenheit, Fieber
Diagnostik: Typische Klinik, zusätzlich: Pathergietest
Therapie
Lokal: Mundspülungen, Analgesie, Glucocorticoide
Systemisch: Colchicin, Glucocorticoide
Granulomatose mit Polyangiitis
granulomatöse Veränderungen der Atemwege und nekrotisierende Entzündung der kleinen und mittleren Gefäße
cANCA-Autoantikörper
ca 40. LJ
Frühsymptome: Rhinitis, Sinusitis, Otitis media, Sattelnase
60% Lungenbeteiligung
50% Glomerulonephritis (Pauci-Immun-Glomerulonephritis)
50% Augenbeteiligung
Bei akuter Lebensgefahr oder Beteiligung lebenswichtiger Organe : Aggressive immunsuppressive Kombinationstherapie
Glucocorticoide: Prednisolon p.o. +
Immunsuppressivum: Cyclophosphamid oder Rituximab
Ohne akute Lebensgefahr oder Beteiligung lebenswichtiger Organe: Immunsuppressive Kombinationstherapie
Immunsuppressivum: Methotrexat (MTX) oder Mycophenolat-Mofetil
Remissionserhaltung: Kombination aus Glucocorticoiden und einem Immunsuppressivum (Azathioprin)
Renale Beteiligung bestimmt entscheidend die Lebenserwartung
Kawasaki-Syndrom
schwerwiegende Vaskulitis der kleinen und mittelgroßen Arterien, die v.a. Kinder unter 5 Jahren betrifft
hohes Fieber (>5d, ohne Ansprechen auf AB), Auffälligkeiten der Haut und Schleimhäute (u.a. stammbetontes Exanthem, Lacklippen und Erdbeerzunge) sowie zervikale Lymphadenopathie
frühzeitige Therapie mit Immunglobulinen und ASS
ANA-Erhöhung typisch für Kollagenosen
AI-Hepatitis
Rheumatiode Arthritis
ANCA-Erhöhung typisch für Vaskulitiden
Polymyalgia rheumatica und Riesenzellarteriitis
v.a. ältere Frauen >50 Jahre
Aktivierung dendritischer Zellen → Chemokinausschüttung → Aktivierung von CD4+-T-Zellen → Rekrutierung von Lymphozyten und Makrophagen (Letztere fusionieren zu den namensgebenden und histologisch nachweisbaren „Riesenzellen“)
Depressive Verstimmung
B-Symptomatik: Fieber, Gewichtsverlust und Nachtschweiß
Abgeschlagenheit
Polymyalgia rheumatica:
Schulterschmerzen (v.a. nachts), auch Becken bilateral
Morgensteifigkeit
Arteriitis temporalis
Claudicatio masticatoria
Kopfschmerzen (pulssynchron, bohrend)
keine Auto-AK oder CK-Erhöhung
CRP, BSG-Sturzsenkung
Biopsie: granulomatöse Gefäßentzündung meist mit Nachweis von Riesenzellen
Glukokorticoide, langsames Ausschleichen nach 2 Jahren
Methotrexat oder IL-6-Hemmer Tocilizumab zur Einsparung von Glucocorticoiden
Zuletzt geändertvor einem Jahr