Biblische Aufklärung
Besagt, dass ein selbstgemachter Gott kein Gott ist
An selbstgemachten Gott zu glauben ist Selbstbetrug und widerspricht der Vernunft
Erfundene Götter haben keinen Nutzen (Produkte menschlicher Arbeit) -> Psalm 115
Götterbilder sind Götzenbilder (—> aus dem Holz des Baumes geschaffen, den der Regen Gottes wachsen lässt)
Griechische Aufklärung – Xenophanes
Menschen projizieren ihre eigene Gestalt auf Gott
Vermenschlichen ihn
Wissen es nicht besser, da die Götter ihnen anfangs nichts enthüllt haben
Jedoch ist Gott „ganz Auge, ganz Geist, ganz Ohr“ (= er ist mehr, komplett anders)
Wie schätzt Feuerbach die Entstehung des Gottesglaubens ein?
Religion ist das Verhalten des Menschen zu sich selbst
göttliches Wesen ist nichts anderes als menschliches Wesen
als eigenständiges Wesen von Beschränkungen des individuellen Menschen abgetrennt und verehrt
da der Mensch Gott (= bzw dem Menschen) gegensätzliche Eigenschaften zuschreibt als sich selbst —> Entzweiung des Menschen mit sich selbst
„Der Mensch verlegt sein Wesen erst außer sich, ehe er es in sich findet"
„Die frühere Religion ist der späteren Götzendienst"
Der Mensch hat sich selbst vergegenständlicht
Was ist Feuerbachs Projektionstheorie?
Gott ist die Wunschprojektion des Menschen
Mensch strebt danach, glückselig zu sein und projiziert seine Wünsche auf Gott
Gott = der in der Phantasie befriedigte Glückstrieb des Menschen
verschiedene Wünsche = verschiedene Götter
Nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild, sondern umgekehrt
Gott als Spiegelbild des Menschen
Beweis = Eigenschaften, die Gott zugesprochen werden (allwissend, unendlich, allmächtig)
alle Eigenschaften, die der Mensch gerne hätte, werden Gott zugesprochen; alle negativen Eigenschaften, die der Mensch hat, werden ihm abgesprochen
Entzweiung des Menschen mit sich selbst
Was sind Feuerbachs Meinung nach die Gefahren der Religion?
Religion trägt Verantwortung dafür, dass Mensch nicht erkennt, dass Religion die Übertragung seiner positiven Eigenschaften auf Gott ist
Schwächung der Moral (Verlagerung der Verantwortung auf Gott)
Religion egoistisch, da Christentum darauf zielt, die unerfüllbaren Wünsche der Menschen zu erfüllen
Menschen vernachlässigen dadurch ihre eigenen Wünsche
Für Feuerbach steht Unterschied zwischen Menschen und Tier im Vordergrund
Mensch hat dabei die Fähigkeit zu denken, zu sprechen und zu lieben
Religion stellt Gott in den Mittelpunkt und nicht die Liebe zwischen den Menschen
Was sind Feuerbachs Forderungen?
Erkenntnis der Religion als Projektion
Aushebung der Entzweiung des Menschen
sonst sieht der Mensch sich weiterhin als schlechtes Abbild eines Gottes —> im Vordergrund sollten jedoch die eigenen positiven Eigenschaften und Fähigkeiten stehen
Verwandlung der Theologie in Anthropologie
Verantwortung des Menschen im Diesseits
Der Mensch soll dem Menschen helfen „homo homini deus est" (—> Der Mensch ist des Menschen Gott)
Kritik an Feuerbach
AT: Gott ist anders als der Mensch, übersteigt die menschliche Vorstellung
Projektionshypothese lässt sich mit Bild des strafenden Gottes nicht vereinbaren
auch Leben und Sterben Jesu zeigen, dass Gottes Handeln nicht immer den christlichen Vorstellungen entspricht
auch wenn Vorstellungen von Gott Projektionen enthalten, schließt dies die Existenz nicht auf (Hunger - Brot)
Feuerbachs Theorie (ist wie Gott) nicht beweisbar
Ausführungen zur Religionskritik
Religionskritik durchaus berechtigt
Oft autoritär, tyrannisch und reaktionär
Kann Menschen von sich selber entfremden und verkümmern lassen, weil der Mensch seine eigenen Wünsche auf Gott projiziert (—> Feuerbach)
Jedoch auch an der Religionskritik einige Kritikpunkte
Feuerbachs Theorie nie bewiesen
Feuerbachs „Plan“ —> Menschen aus der Religion zu „befreien“ und zu freien, selbstbewussten Bürgern zu machen
Jedoch auch viele Menschen, die freie, selbstbewusste Bürger sind, gerade weil sie an Gott glauben
Religion kann Grund für Inhumanität sein – der gottlose Humanismus aber genauso
Religion hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert —> wird zunehmend befreiender, zukunftsorientierter und menschenfreundlicher
Kann Religionskritik auch positive Anstöße für unseren Glauben haben?
lässt einen sein Gottesbild überdenken und führt dazu, dass man sich mit seiner Religion auseinandersetzt
Menschen stellen sich selbst wieder mehr in den Mittelpunkt (konzentrieren sich mehr auf das Diesseits)
Nietzsches Sicht auf die Religion
wie bei Feuerbach und Marx = von Menschen gemacht
hat Menschen stehts Schutz und Halt gegeben —> sind an diesen Schutz und an die Vorschrift von Werten gewöhnt
dadurch verherrlicht Religion Schwäche und Not
System von Schwachen und Kranken geschaffen
rufen zu Nächstenliebe auf und erwarten, dass man sich um sie kümmert
macht starke Menschen schwach —> verdirbt natürliche Instinkte und Vernunft
Religion lehrt uns Dinge wie Angst und Strafe im Jenseits, anstelle Menschen zu ermutigen, ihr Leben auf der Erde zu genießen und selbstbestimmt zu sein
“Gott ist tod, Gott bleibt tod, und wir haben ihn getötet”
Religion verliert langsam an Bedeutung —> nurnoch Schatten ihrer selbst (u.a. durch Naturwissenschaften)
langwieriger Prozess, in dem Gott aus dem Bewusstsein der Menschen ausstirbt —> jedoch nötig, damit der Mensch zum Übermenschen werden kann
durch den Prozess, dass Religion ausstirbt, tötet der Mensch Gott
Nihilismus nach Nietzsche
in Religion jetzt herrschen Niedergangswerte bzw. nihilistische Werte
untergraben Willen zur Macht und drängen Menschen in niedrigere Existenz
lehnt Idee ab, dass es allgemeine Wahrheiten gibt und dass das menschliche Leben auf überzeitlichen Werten basiert
Menschen sollen sich eigene, individuelle Werte schaffen —> Leben in absoluter Freiheit
alte Werte müssen zertrümmert werden, um Fortentwicklung der Menschen zu gewährleisten
Nihilismus als Zwischenstadium —> wir sollen nicht in ihm verharren
Schmerz und Orientierungslosigkeit —> Welt ohne Gott in Chaos gestürzt
Werte haben Inhalt verloren —> Menschen müssen sich alleine zurechtfinden
Übermensch
nach Nihilismus —> Umwertung aller Werte
“Mensch muss besser und böser werden”
kann erst nach Tod Gottes entstehen
Werte müssen neu gesetzt werden —> geschieht durch einzelne Individuen, die Werte schaffen können (Übermenschen)
Mensch muss an Stelle Gottes treten
neue Moral (Mut, Stärke, Härte, Rücksichtslosigkeit)
Immoralismus —> Unterdrückung Schwacher und Kranker ungerecht, aber notwendig
von Sklavenmoral zu Herrenmoral
„Gott ist tod, Gott bleibt tod, und wir haben ihn getötet“
Menschen seit tausenden Jahren religiös —> Religion heute nur noch Schatten ihrer selbst
Bewegen sich immer weiter weg von Gott (—> auch durch Naturwissenschaften)
Langwieriger Prozess, in dem Gott aus dem Bewusstsein der Menschen ausstirbt
Welt ohne Gott = Welt im Chaos
Werte der Gesellschaft haben Inhalt verloren
Religion vermittelte das Gefühl, dass die Welt einen Sinn hat (—> dass wir Teil eines größeren Plans sind)
Wer ist der “tolle Mensch”
beschreibt den “tollen Menschen” als eine Art Prophet, der den Umbruch von einer bürgerlich-zivilisierten Welt hin zu einem nihilistischen Zeitalter verkündet
Symbol für das entstehende Chaos
offenbart, was geistigen Horizont anderer übersteigt
Konsequenzen aus Nietzsches Thesen von Heinz Zahrnt
Nietzsche tötet mit Gott alle Werte und Vorstellungen der Menschen —> er steht zum ersten Mal allein da
Jedoch schafft er durch seinen geplanten Säkularisierungsprozess auch eine Art neuen Glauben, in dem Gott für die Menschen erfahrbar wird
Glaube wurde geerdet (Himmel und Gottes Nähe nicht mehr über uns, sondern mitten unter uns)
Auch Theologie muss „unten“ anfangen, in der Welt, in der wir leben
Gott wird für Christen in Handlungen, Erfahrungen, etc. erfahrbar (erkennen ihn dort, wo Atheisten nichts sehen)
Marx
Gesellschafts- Religionskritiker
kritisiert Kapitalismus als ein System, in dem die Arbeiterklasse ausgebeutet wird und soziale Ungerechtigkeiten entstehen
sieht die Religion nach Vorbild von Nietzsche als vom Menschen bzw. Staat gemacht, um von realen sozialen Problemen abzulenken
Religion als Gesellschaftskritik
Religion als vom Staat (also Menschen) geschaffen, weil er eine verkehrte Welt ist
Ergebnis schlechter gesellschaftlichen Verhältnisse
lenkt von den realen sozialen Problemen ab —> betäubt das Volk
Religion = Selbstbewusstsein derer, die sich nicht gefunden oder schon verloren haben
Kampf gegen Religion als Kampf gegen verfallene Gesellschaft (bzw schlechte Verhältnisse) aufgrund des Staats
Religion als “Opium des Volkes”
Religion geschaffen, um von gesellschaftlichen Verhältnissen abzulenken
benebelt die Menschen —> macht sie abhängig
gibt Menschen Trost und Hoffnung, aber hilft nicht dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern
illusorisches Glück —> muss aufgegeben werden, um wirkliches Glück zu finden
Forderung Marx’
Forderung, die Illusion unseres Zustandes aufzugeben als Forderung den Zustand aufzuheben, der der Illusion bedarf
Menschen sollen sich aufs Diesseits konzentrieren (~Feuerbach)
Menschen sollen Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen Probleme richten, um eine gerechtere Welt zu schaffen, anstatt auf eine höhere Macht zu hoffen, die alles in Ordnung bringen wird
Feuerbach - Marx (Ähnlichkeiten)
Mensch schafft Religion
Projektion menschlicher Bedürfnisse, Wünsche und Ängste
Entfremdung und Illusion
lenkt Menschen von ihrer wahren Natur und von den realen Problemen der Gesellschaft ab
Materialistischer Ansatz
betonten Bedeutung der materiellen Bedingungen und der sozialen Strukturen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Religion
Feuerbach argumentierte, dass religiöse Vorstellungen menschliche Bedürfnisse spiegeln
Marx betonte, dass Religion ein Produkt der ökonomischen Verhältnisse sei
beide fordern, dass Menschen sich mehr auf das Diesseits und ihre eigenen Wünsche konzentrieren sollen
Kritik an Marx
Religion zwar von psychologischen Faktoren beeinflusst —> beweist jedoch keinesfalls die Existenz oder Nichtexistenz Gottes
Gleiches gilt für die Beeinflussung durch ökonomisch-gesellschaftliche Faktoren
Auch der Fakt, dass sich die Gottesvorstellungen durch wechselnde ökonomische Verhältnisse verändern – dass Gott ein Widerschein des Menschen ist – beweist nicht, dass Gott nichts als Schein ist
Zudem ist es wahr, das Gottesvorstellungen Menschenwerk sind —> beweist jedoch nicht, dass Gottes selbst menschengemacht ist
Reine Hypothese
Religionskritik von Richard Dawkins
bekannter Wissenschaftler und Atheist
kritisiert Religionen, weil er denkt, dass sie uns Dinge lehren, die nicht wissenschaftlich bewiesen sind
Gott genause wie Feen und Einhörner —> Existenz kann weder bewiesen noch widerlegt werden
wir sollen uns nicht auf unsichtbare Wesen oder übernatürliche Kräfte verlassen, um die Welt zu erklären
Stattdessen auf Wissenschaft verlassen
Erklärung für unsere Welt ist nicht Gott, sondern die darwinistische Evolution
Gestalterhypothese, die zu Teufelskreis führt
Welche evolutionären Vorteile hat Gott laut Dawkins?
Religiöse Menschen weniger stressanfällig
Respekt vor Autorität, Bereitschaft Befehlen zu gehorchen, etc. (—> Vorteile für das Überleben eines Kindes)
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