5. Rationalitätsgefährdende Motive des Menschen

• bei Handlungen der eigenen Person:

  • Erfolg -> dispositional

    Misserfolg -> situativ

• bei Handlungen Dritter

  • Grundsätzlich wird zu stark dispositional attribuiert

• Komponenten:

• Kognitive Komponente = begrenzte Informationsverarbeitungskapazitäten

• Emotionale Komponente: Self-Enhancement („feel good“) und Self-Presentation

  („Image“)

• Selbstwertdienliche Attribution führt zu „Overconfidence“

• Overconfidence = Erlernte Überschätzung der eigenen Fähigkeiten wenn Erfolge darauf zurück geführt werden

  • Beispiel: Haben Manager erfolgreiche M&A-Transaktionen abgeschlossen, steigt die Gefahr, dass nachfolgende Transaktionen scheitern

• Dissonanz = Einige Kognitionen passen nicht zusammen und eine Kognition ist eine Entscheidung

• Menschen versuchen alles, um Dissonanzen schnell aufzulösen

• Kognition mit geringstem Änderungswiderstand wird geändert

• Änderungswiderstand hängt vom Commitment ab

• Commitment = Emotionale Bindung an die Entscheidung

  • Freiwilligkeit

  • Verantwortung

  • Versunkene Kosten

  • Normabweichung

• Verlustaversion hängt vom Commitment ab

• Empirie: Verluste wiegen schwerer als Gewinne

• Begründung:

• Bei geringem Commitment: Revision der Entscheidung

• Bei hohem Commitment: Durch irrationales Handeln

  • Entscheidungen zwanghaft zum Erfolg führen (Sunk Cost Effekt)

  • Schönfärberei (Selektive Wahrnehmung)

• Menschen tendieren dazu trotz Verlusten ein Engagement fortzuführen um es irgendwie noch zum Erfolg zu bringen

• An der Börse:

  • Verluste werden ausgesessen und Gewinne werden zu schnell realisiert

• Wer Kontrolle verspürt, ist risikobereiter und aktiver

• Nicht die tatsächliche Kontrolle ist verhaltensbeeinflussend, sondern lediglich die wahrgenommene Kontrolle!

• Fähigkeiten zur Beeinflussung von Ereignissen

• Fähigkeiten zur Vorhersage von Ereignissen

• Kenntnis der Einflussvariablen

• Retrospektive Kontrolle

• Schönfärberei

• Jeder Mensch hat den Wunsch, seine eigene Situation kontrollieren zu können

• Je kompetenter man sich fühlt, desto weniger werden Risiken wahrgenommen

• Anleger bevorzugen Investment über die sie in den Medien oder von Analysten viel erfahren können

• Home Bias - Anleger präferieren Investments im eigenen Land

1. Höhe und Vorzeichen der Beträge. (Hohe negative Beträge = Kontrolldefizit)

2. Integration und Segregation im Mental Accounting

3. Ambiguität und Kompetenz. Wahrgenommene Kompetenz reduziert im Allgemeinen Ambiguität und Kontrolldefizit (siehe auch Ellsberg-Paradoxon). Ambiguität nimmt zu, je mehr Informationen dem Marktteilnehmer fehlen und je uneindeutiger die Informationen sind.

• Das Kontrollgefühl steigt

• Das Kontrollgefühl nimmt ab

• Anhängen an kontrollierende Instanz

oder

• Irrationale Stressreaktion

Wahrgenommene Kontrolle > tatäschliche Kontrolle

• Overconfidence

• Portfolioverzerrung

• Zyklisches Verhalten beim Investieren

1. Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, Erfolgsaussichten, Performance etc.

2. „Better than average“ Effect

3. Übertriebene Gewissheit zur Richtigkeit der eigenen Überzeugungen

• Höhere Risikobereitschaft

• Exzessiver Handel

• Unterdiversifikation

• Art der Aufgabenstellung: Schwierigere Aufgabe => Höhere Overconfidence

• Feedback: Kein kurzfristiges Feedback => Keine unmittelbaren Lerneffekte

• Erfahrung: Kann Overconfidence erhöhen (selbstwertdienliche Attribution) oder reduzieren (Realitätssinn etc.)

• Ausbildung

• Alter => Reduktion von Overconfidence (Lernkurve)

• Geschlecht

• Familienstatus

• Kultur

• Tendenz, Geldanlagen auf dem Heimatmarkt überproportional zu gewichten

• Argumente für Internationale Diversifikation:

  • Transaktionskosten und Informationsasymmetrien sind im Zeitablauf gesunken

  • Wechselkursrisiken werden regelmäßig überschätzt (z. B. weil natürliche Hedges unberücksichtigt bleiben).

• Investments in Unternehmen werden bevorzugt, die Anlegern bekannt sind (oftmals regionaler Fokus oder hoher Vermögensanteil wird in Aktien des eigenen Arbeitgebers investiert)

• Verfügbarkeitsheuristik

• Mental Accounting

• Status Quo Bias

• Selbstwertdienliche Attribution

• Kontrollillusion

• Risikoeinstellung:

  • Risikofreude durch Kontrollillusion im Trend nach oben

  • Risikoscheu durch Kontrollverlust im Trend nach unten

• Erwartungen

  • Vergangene Rendite dient als repräsentatives Schema der Renditeentwicklung

  • Verankerung an den momentanen Rahmenbedingungen