Subkulturtheorie und Theorie des differentiellen Lernens

• Gangs in den USA in 20er Jahren (Chicagoer Schulen)

• Thrasher und White untersuchen Prozesse, Funktionen und Wirkungen von Banden

  • In unserer Gesamtkultur bestehen Unterkulturen mit oft delinquentem Verhalten

• von Jinger

• Richtet sich aktiv gegen Hauptkultur (z.B. Reichsbürger, RAF)

• Grenzt sich stark von Gesellschaft und ihren Normen ab und steht in dauerhaften Konflikt mit ihr

• Lamnek

• Nur teilweise Unterscheidung von Gesellschaft: weniger Konflikte

  • tragen zentrale Aspket der Hauptkultur, jedoch Abwendung von vielen Normen

  • Z.B. wollen auch Wohlstand aber durch Kriminalität

• bestehende Gruppen:

  • Ki wachsen hier bereits auf z.B. Unterschichtsubkultur Theorie (Miller): schichtspezifische Merkmale

• Gebildete Gruppen:

  • Neue Entstehung: selbstständiges Einsteigen

    • kollektive Reaktion auf Anpassungsprobleme

    • Durch gesellschaftliche Ungleichheiten (Lamnek)

• Gruppe ist funktional für Individuum: Kompensation -> Mitglieder fühlen sich nicht mehr allein, sondern dazugehörig; alle sind gleich; gemeinsam ist man stark

• Social Disability: Sozialisationsdefizite ausgleichen

  • Status (verleiht Mitgleidern besonderen Status -> nur durch Mitgliedschaft erreichbar; hoher Status z.B.sehr mutig)

  • Selbstrechtfertigung (Rechtfertigung des eigenen z.B. aggressiven Verhaltens -> in Gruppe als legitim/normal erachtet)

  • Entlastung von Angst und Schuld (Entlastung des eigenen Verhaltens durch Gruppendynamik (“Es tun doch alle”)

  • Entlastung von Unterlegenheitserleben (Gleichgesinnte auf Augenhöhe)

  • “Kick” (Anregung und Abentuer als Ausgleich zum Alltag und Langeweile)

  • “Familienersatz” (teilweise erstes Mal echter Rückhalt, v.a. In Gruppen mit starkem Zusammenhalt)

FEESSK

Sutherland

(E: Sutherland ist ein differentieller Begriff für Südland)

= unterscheidendes/besonderes Lernen in bestimmten Kulturen/Gruppen

• versucht Frage nach Entstehung von abweichendem Verhalten zu erklären

• Anschluss Lernpsychoogie: Lernprozess im Vordergrund

• Differentiell: alle abweichenden Verhaltensweisen sind gelernt

  • Konformes vs. Abweichendes Verhalten -> Differenz dazwischen

• Differentielle Assoziation (Sutherland)

• Differentielle Verstärkung (Burgers und Akers)

• Differentielle Gelegenheiten (Cloward und Ohnlin)

• Differentielle Identifikation (Glaser)

(E: Dem Avgi wird der Prozess gemacht)

• Assoziation: Kontakte zwischen (nicht) abweichenden Verhaltensmustern

• Lernprozess innerhalb der Gruppe

• Erlernt werden Motive, Einstellungen, konkrete Techniken (z.B. Ladendiebstahl)

• Basiert auf Assoziation und Operanten Konditionieren

  • Verstärkung des Verhaltens (z.B. Anerkennung bei Raub)

• Es sind Gelegenheiten da, sich problematisch zu Verhalten z.B. in USA leichte Zugänglichkeit zu Waffen

• Zentrale Punkte für V: Motivation, Gruppendruck, Gelegenheit

• Problem: Mittelschichtdominaz (Ansprüche > Möglichkeiten in Unterschicht)

• Kollektive Problemlösung: illegitime Mittel, da legitime nicht verfügbar

• Kriminelle Subkutur: Diebstahl häufig als Gelegenheit gesehen

• Konflikt Subkuturen: Widersprüchlichkeiten ggü. Gesellschaft -> Konflikthafte Aggression

• Subkuturen des Rückzugs: Drogenmissbrauch, Rückzug, Kriminalität

• Ergänzung zu Assoziation: Identifikation mit Ideal

• Modell, von dessen Perspketive her das eigene Verhalten beurteilt wird: lebendige/imaginäre Person

• Mit einzelnen Mitgliedern oder gesamten Gruppe

• Sykes und Matza

• Rechtfertigungsdynamike/Strategien in Gruppe gerlernt:

  Tat wird “neutralisiert” ? (“Andere tun es auch”)

• Zwiespalt: Gruppen Werte vs. Gesellschaftliche Werte -> Bewältigung des Spannungsfelds durch verschiedene Neutralisierungstechniken

• Ablehnung von Verantwortung: Darstellung des Selbst als Spielball der Kräfte bzw. der Gesellschaft -> ist korrupt und ungerecht Freunde werden als schlechter Einfluss und Grund genannt)

• Verneinung des Unrechts: Handlung wird als unrecht angesehen aber nicht als unmoralisch (z.B. Steuerhinterziehung -> Typ hatte eh zu viel Geld)

• Ablehnung des Opfers: Opfer wird als eigentlicher Täter dargestellt (Frau hat sich zu freizügig angezogen) (Abwertung des Opfers bzw. dessen abweichendes Verhalten betont)

• Verdammung des Verdammenden: Justiz wird an gezweifelt

  • Verhalten derer als Grund für eigenes Verhalten genannt

  • Sanktionierende Einheit wird als noch schlimmerer Täter dargestellt

• Berufung auf höhere Instanzen: Handlung im Interesse anderer vollzogen

  • Moralische Verpflichtung wird betont

  • andere Werte werden vorgeschoben

➔ Prozesse in einem gesellschaftlichen Kontext!!

Vorsicht: soziologische Theorie, keine erziehungswissenschaftliche!

Leitlinien:

• Veränderung gesellschaftlicher Strukturen?

  • Sozio-kulturelle Benachteiligung reduzieren? Angehängte integrieren?

• Einwirken auf Erziehung (Risikogruppe)?

  • Bevor straffällig werden

• Einführung von alternativen Modellen?

  • Positive Peerkutur bereits im KiGa stärken

  • Sollten auch aus Subktur kommen (Streber …)

• Herauslösung Einzelner?

  • Ausstieg als schwerer Prozess mit radikalen Folgen

• Einwirken auf Gruppennnomrne=

  • Z.B. Einschleußen in Gruppe

• Pädagogische Begleitung & Erziehungsarbeit?

  • Nur wenn gute Beziehung

  • Beobachten , kommunizieren, Hilfe

• Sanktionen?

  • Verhalten aber nicht Überzeugung sanktioniert

  • Angstauslösend