6.1 Vulnerabilität und Resilienz
Entwicklungspsycholopathologie: Symptombeschreibung, prozessuale Abfolgen, typischer und atypischer Entwicklungsverläufe
Resilienz: Wiederstandsfähigkeit, Basis sind internado und external Ressourcen, Bewältigungsstrategien.
Umwelteinflüsse können Resilienz positiv beeinflussen (z.B. soziale Unterstützung)
Ressourcen: Fähigkeit, Person, sich mit Lebenssituation auseinander zu setzen.
Risikofaktoren: Armut, Wohngegend, soziale Gruppe, Lebensstil, Problemlöser, Strategien.
Vulnerabilität: Ausmaß der Wirksamkeit von Risikofaktoren —> biologische (z.B. Gesundheit) und psychologische (z.B. Entwicklung) Bedingungen
Äquifinalität/ Multifinalität
Äquifinalität = unterschiedliche Bedingungen führen zum gleichen Störungsbild
—> Multifinalität = gleicher Entwicklungsweg, unterschiedliche Störungsbilder
6.2 Entwicklungsmodelle
= Modell von Brinfenbrenner und Cecil
proximale Prozesse (z.B. Eltern-Kind-Interaktion)
Person Merkmale
Prozesse als Umweltfaktoren.
Zeitpunkt der Messung
6.3 Entwicklungspsychologische Konzepte
Entwicklungsaufgabe
zusammenhang, individuelle Leistungsfähigkeit, soziokulturelle Norm, individuelle Zielsetzungen.
—> Sich an Anforderung der Gesellschaft anpassen, rekonstruieren, formulieren.
—> Bestimmtes Niveau des selbst, Selbstkonzept, Menschenbild.
—> Probleme: Übernahme, Geschlechterrollen, Entwicklung emotionale Unabhängigkeit Eltern
KLE, Selbst
Kritische Lebensereignisse: positiv, negativ = Stressoren —> normative = Schuleintritt, Hochzeit
—> Bewältigung bezieht Sich auf Wahrnehmung und Einsschätzung + Verarbeitung, Bewertung
Entwicklung des selbst: zentrale regulierende Funktions Einheit, Selbstkonzept.
—> Theorie der Selbstergänzung: Personen definieren Indikatoren für das selbst.
—> Kontrolle Überzeugung: primäre Kontrolle (Anpassung Umwelt durch Handlungen an Wünsche und Ziele), Sekundärkontrolle (Kontrolle, Umwelt, nicht möglich).
6.4 Entwicklung des prospektiven Gedächtnisses über die Lebensspanne
prospektiven Gedächtnis: Absichten bilden und selbstständig realisieren, (Z. B. Erfüllen berufliche Verpflichtungen)
—> Bildung neuer Absichten (Intentionen)
Retrospektive Gedächtnis: lernen und wiedergeben von Infos, Abruf extern
—> Speicherung Intention + Initinierung + Ausführung geplante Handlung zu Zeitpunkt
Kognitive Leistungspotenziale: verändern sich bei prospektiven Aufgaben, Exekutive Funktion verändern sich in U-förmigen Verlauf
7.1 Soziodemografische Einflüsse
Diathese-Stress-Modell = Prädispositionen für psychische Störungen (Diiathese) + aktuelle Stressoren —> z.B. soziodemografische Faktoren, Einfluss soziale Umgebung, ungünstige Einstellung
Theorie der erlernten Hilflosigkeit.
Studien: Zugehörigkeit zu niedriger, Sozialschicht = Risiko für psychische Störung erhöht.
Geschlechtsunterschiede: psychische Erkrankung häufiger bei Frauen
—> Männer = öfter Substanz, Missbrauch
—> psychotische Störung bei beiden gleich,
—> Frauen reagieren bei Stress passiv und distanzieren sich schlechter
—> Männer = aktives Problem lösen
Expressivitätshypothese = Frauen zeigen Gefühle offener
Einflüsse der sozialen Umgebung
Einfluss soziale Umgebung: Medien als distaler Faktor wenig erforscht, Schönheitsideal, Entstehung von Essstörungen
Rollenkonflikte. Z. B. Elternschaft und Berufstätigkeit, Risiko für psychische Gesundheit.
Soziale Unterstützung: positiv für psychische Störung.
Soziale Verluste: sind aktuelle Stressoren, für Entstehung psychischer Störung von Bedeutung.
Zurückweisung in sozialen Gruppen: Außenseiter, Verschlechterung psychische Gesundheit.
Labelingansatz: Patient ist von Alltagspflichten befreit, für Erkrankungen nicht verantwortlich, verpflichtet für Genesung alles zu tun, verpflichtet Hilfe aufzusuchen.
Stigmatisierungsansatz: ab Etikettierung als psychisch krank + Verhalten, Verlauf Krankheit beeinflussen kann
Gestörte Verarbeitung sozialer Informationen: welche Infos aus sozialen Umfeld gesucht werden (positiv versus negativ).
Soziale Vergleiche: beeinflusst Befinden —> vergleich mit besseren (sozialer Aufwärtsvergleich) = Risiko Repression hoch
Dysfunktionale Attributionsmuster
Attributionen = Ursachenzuschreibung
Kausalattributionen = Verständnis aktuelle Situationen + Vorhersage zukünftige
Ort der Verursachung (Ereignisse wie Erfolg, Misserfolg)
Stabilität der Ursachen
Globalität der Ursachen (bereichsspezifisch, global)
Dysfunktionale Einstellungen und Kompetenzdefizite
geringer Selbstwert und Selbstvertrauen = Risikofaktor für psychische Probleme
Soziale Kompetenz: soziale Wahrnehmung, Urteilsbildung, Interaktion, Problemlösen.
—> Mangel: Risiko soziale Phobie, Depression, Schizophrenie, usw. Erhöht.
Selbst Öffnung: Teil sozialer Kompetenz, Fähigkeit, anderen Menschen etwas persönliches anzuvertrauen.
Selbst Benachteiligung: sich aktiv gegen eigene Erfolgschancen zu tun (zum Beispiel nicht auf Prüfung vorbereiten).
Soziale Emotionen: Neid, Scham, Schuld, kann zu Angst, Depression, Essstörung führen.
Dysfunktionale Einstellungen: bestimmte Einstellung können Verhalten besser vorhersagen
7.2 Soziale Prozesse in der therapeutischen Beratung und Psychotherapie
Eleboration-Likelihood-Modell = zusammenhang, Kommunikationsmuster und Einstellungsänderungen
Direkter Weg: Person muss zur Einstellungsänderungen motiviert sein, überzeugende Kommunikation verfolgen.
Indirekter Weg: Einstellungsänderungen Person weniger motiviert es zu zu hören oder kognitive Ressourcen fehlen, Änderung durch externe Faktoren wie Glaubwürdigkeit.
8.1 Grundlagen pharmakologischer Beeinflussung
Veränderungen synaptischer Übertragung = Ursache psychische Störungen
agonistische Wirkung = synaptische Übertragung verstärken
antagonistische Wirkung = synaptische Übertragung hemmen
Agonistische Effekte der pharmakologischen Beeinflussung
Erhöhung Produktion Transmitter
Förderung Ausschüttung, Transmitter
Hemmung Inaktivität des Bodenstoffes.
Direkte Besetzung der postsynaptischen Rezeptoren
Sensitivierungen der postsynaptischen Rezeptorempfindlichkeit
Eingriffe in Prozesse der Signaltransduktion.
Nur wenige Psychopharmaka basieren auf vermehrte Freisetzung von Neurotransmitter.
Transportproteine blockiert = mehr Transmitter im synaptischen Spalt und stärkere Wirkung.
Postsynaptischen Rezeptoren kaum pharmakologisch beeinflussbar.
Antagonistische Effekte der pharmakologischen Beeinflussung
Hemmung der Produktion und Ausschüttung, Transmitter
Beschleunigte in Aktivität, direkte Verhinderung Wirkung.
Pharmakologie: Blockierung postsynaptischen Rezeptoren.
8.2 Rezeptorarten
jede Synapse nur ein Rezeptor
Synapsen entweder aktivieren oder hemmend.
Transmitter: erregend oder hemmend.
Steuerung des Öffnungsgrades von Ionen-Kanälen durch Anlagerung des Transmitters
präsynaptische Autorezeptoren: reagieren auf ausgeschüttete Neurotransmitters, überschreitet Anzahl Botenstoffmoleküle bestimmte Schwelle, verminderte Freisetzung NT
8.3 Arten von Neurotransmitter
hochmolekulare Neurotransmitter: aus mehreren Aminosäuren.
Niedrigmolekulare Neurotransmitter: aus einzigen Molekül oder Verbindung von zwei Molekülen
8.4 Pharmakologische Beeinflussung von Transmittersystemen
cholinerges System: acetylcholin durch Nahrung aufgenommen, durch enzymatische Zerlegung im synaptischen Spalt und Rücktransport Prozess unwirksam
dopaminerges System: Gabe von L-Dopa führt zu erhöhten Dopaminsynthese und verstärkte Übertragung an dopaminergern Synapsen
noradrenerges System = Noradrenalin wie Dopamin, Inaktivierung Noradrenalin durch enzymatischen Abbau, Reuptake, dadurch erhöhte Verfügbarkeit von Noradrenalin
serotonerges System: durch Reuptake in präsynaptischer Membran zurückgeführt
histaminerges System: Gewebshormon, Mastzellen, in Magenschleimhaut, sedierende Wirkung
GABAerges System
Glutamaterges System
endogenes System
8.5 Psychopharmaka
Neuroleptika (Antipsychotika): Blockade Dopaminrezeptoren, Wirkung gegen Wahn und Halluzinationen
Antidepressiva: stimmungsaufhellende, Behandlung, Depression, Essstörung, Zwangsstörung, Angst
Phasenprophylaktika (Substanz zur Vorbeugung affektive Episoden): bei bipolaren Störungen, Nebenwirkung: Zittern, Übelkeit, Gewichtszunahme, Erbrechen
Anxiolytika: Angst lösende Wirkung.
Sedative: beruhigend, vermindern Angst Symptome.
Hypnotica: Schlafregulation, Hell-Dunkel-Verhältnis aktivieren.
—> Entzugssymptome: Rebound Effekt, erneutes auftreten der Symptomatik
Nootropika (Antidementiva): zur Behandlung kognitive Defizite, Demenzen, Nebenwirkungen: verstärkte Sekretion der Bronchien, Förderung, Magensäure, Verlangsamung am Herzen.
Psychostimulanzien: bei ADHS, Nebenwirkungen: Appetitlosigkeit, Antriebssteigerung,
9.1 Betriebliche Gesundheitspsychologie (Occupational Health Psychology)
potentielle Stressoren: erleben einer Bedrohung, Erholungsstörungen.
Stressoren Arbeitsaufgabe: Rollenkonflikte, Zeitdruck, Überforderung, Konzentration
Stressoren soziale Situation: gerüchte, Mobbing, Konflikte mit Kunden oder Kollegen.
Ressourcen wichtig (zum Beispiel soziale Unterstützung).
9.2 Beziehungsmodelle zwischen Belastung und Gesundheit
Anforderungs-Tätigkeitsspielraum-Modell
Anforderungs-Tätigkeitsspielraum-Modell: Beschreibung psychischer Anforderungen und erlebter Kontrollspielraum.
—> Dimensionen. Soziale Unterstützung kam später hinzu.
—> Tätigkeitsspielraum: Entscheidung und Qualifikationsnutzen.
—> Hohe Arbeitsanforderungen = sinkende Arbeitszufriedenheit, mehr Angst, KH-Risiken
—> Erweiterte Tätigkeit, Spielräume: Motivation, Steigerung, sinkender Krankenstand.
Anforderungs-Ressourcen-Modell = Erweiterung, Ressourcen die Ziele unterstützen, belasten
Das Grafitationskrisenmodell
Erweitert Aufgaben Merkmale um Einschätzung der Person hinsichtlich Belohnungssystem
Ein Bezug persönliche Einschätzung zur Angemessenheit Belohnung.
Persönlichkeitsspezifische Komponenten, sagt der Risikowahrscheinlichkeit vorher.
9.3 Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeit
vor allem Behandlung von Angststörung.
Maßnahmen wie Arbeitsgestaltung, Training, Umgebungsgestaltung.
Kombi aus, klinisch-psychologische und Arbeitsphysiologischen Methoden am besten
9.4 Prävention vor Therapie
handlungsregulationstheorie: Regulation Ziel gerichtete Handlung, Ziele sollen Handlungsverlauf kontrollieren, Lern- und Gesundheitsförderliche Gestaltung
mehr Flexibilität in Arbeitswelt gefragt
9.5 Arbeit und Emotionen
Arbeit löst verschiedene Emotionen aus
Emotion: kurzfristige Zustände, die sich auf Objekte oder Ereignisse beziehen.
Erleben wird durch Gefühl getönt.
Physiologische Veränderungen, zum Beispiel Veränderung Atmung, Herzschlag.
Spezifische Verhaltensweisen zeigen sich.
Emotionale Dissonanz: wenn negative Auswirkungen wie emotionale Erschöpfung in Kombi mit Gefühlslosigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit auftreten.
Führung und Gesundheit: Z. B. Aktive Gestaltung Gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung.
Aspekte/ Wirkung
—> Direkte Wirkung: Verhalten Führung wirkt sich direkt auf Gesundheit des Mitarbeiters aus
—> Indirekte Wirkung: weitere Variablen wie personale Ressourcen wichtig
—> Puffer Wirkung: Führung wirkt moderieren gegen auftretende Fehl Belastung.
—> Kollektive Wirkung von Führungsverhalten: Teammitglieder für Belastung entscheidend
10.1 Diagnostische Verfahren
Diagnose: Entscheidung, Urteil, Krankheitsbezeichnungen
Zusatzkriterien: Zeitdauer Verlauf, Schweregrad, Ursachen.
Symptome: Zeichen einer Störung auf psychopathologischer Grundlage definiert, objektiv beobachtbar.
Syndrom: gemeinsam auftretende Muster von Symptomen.
Aktuelle Klassifikationssätze: deskriptiver Ansatz mit expliziten Kriterien
Ablauf: Beschwerde —> Symptom —> Syndrom —> Diagnose
10.2 Kategoriale und dimensionale Diagnostik
inkl. Prozess-/ Strukturdiagnostik
Dimensionale. Beurteilung Skalen: nur begrenzt, hilfreich für klinische Entscheidungen
Klassifikationrische Diagnostik: Zuordnung von Diagnosen zu Symptomkomplex eine Person
Funktionale Diagnostik: Bedingungsanalyse bei Therapieplanungsprozessen.
Prozessdiagnostik: Verlauf und Ergebnismessung, Steuerung und Anpassung von Intervention.
Strukturdiagnostik: Zuweisung zu dispositionellen Typen (z.B. Persönlichkeit)
Nomenklatur, Nosologie
Nomenklatur: Begriffe und Definitionen beschrieben, um Klassen und Elemente eines Systems festzulegen.
Nosologie: medizinische Krankheitslehre, Zusammenhang, Klassifikation und logische Ordnung der Krankheit.
Diagnostische Klassifikationssysteme sind Voraussetzung für
nachvollziehbare, überprüfbare Diagnosen
Wissenschaftliche Erforschung psychischer Störungen.
Untersuchung von Symptomen und Syndrom an.
Beziehungsherstellung von Diagnosen mit verschiedenen Ebenen.
Bestimmung einer Prognose.
Qualitätssicherung und Steuerung.
Ökonomie von Diagnostik und Therapie.
Aufgaben: beschreiben, klassifizieren, Diagnose, Differenzialdiagnose, Evaluation, Doku usw.
10.3 Diagnose- und Klassifikationssysteme
DSM und ICD
Ähnlicher Aufbau, bei ICD. Psychische Störungen in Kapiteln F.
DSM: nur psychische Störungen, Diagnosen, trennschärfer und operationalisiert
Schlüsselnummern U: vorläufige Zuordnung von Krankheiten unklarer Ursache, V bis Y: äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität, Z: Faktoren die Gesundheitszustand beeinflussen
Ziel, DSM: für alle Gesundheitsberufe anwendbar, verbindlich, eindeutige Nomenklatur, Beurteiler Konsistenz.
Multifunktionale Struktur: 5 Achsen
—> Achse I: klinische Störungen
—> Achse II: Persönlichkeitsstörungen und Entwicklungsverzögerungen.
—> Achse III: allgemeine medizinische körperliche Bedingungen.
—> Achse IV: Schwere der psychosoziale Belastungsfaktoren
—> Achse V: soziale Anpassung im vergangenen Jahr
Reifizierungsproblem
vorschnelles anerkennen eines Konstrukt
10.4 Der diagnostische Prozess
Klassifikatorische Diagnostik: Diagnostik psychische Störungen + Diagnosen.
Dispositionelle Diagnostik: Persönlichkeit.
Biografische Diagnostik
Funktionale Diagnostik: Verhaltensanalyse.
Indikationsfragen: Zuordnung von Problemtypen,
Verlaufs und Prozessdiagnostik: Messung von Symptomwerten
Erfolgsdiagnostik.
10.5 Grundprinzip der Diagnostik
initiale Hypothese: vorerst, allgemeine Problembeschreibung und Strukturierung, klären, ob überhaupt psychische Störung vorhanden.
Indikation: Gesamtheit aller Entscheidungen über Untersuchungsmaßnahmen und Modifikation
Acht Bereiche des diagnostischen Prozess: Makroebene und Mikroebene.
Mikro-/ Makroebene
Makroebene: Beurteilung Erfolgswahrscheinlichkeit (Prognose).
—> Abhängig von allgemeiner Problemlage, persönliche Gegebenheiten, psychopathologischer Status, Klassifikatorische Diagnostik
Mikroebene: Entscheidungen hinsichtlich therapeutische Strategie und Auswahl Intervention (Selektive Indikation)
—> lebensgeschichtlicher Kontext, Biografie, behandlungsrelevante Merkmale,
—> Interventionsziele und Gewichtung festgelegt
—> mithilfe SORKC Verhaltensgleichung
10.6 Funktionale Verhaltens- und Bedingungsanalyse
initiale Analyse: Probleme mit konkreten Situation beschrieben und strukturiert.
—> Ebenen: motorisch, kognitiv, emotional, körperlich, sozial (W-Fragen)
Funktionale Bedingungsanalyse: SORKC Modell
Plan Analyse: individuelle Prozesse, von konkreten Situationen + Verhaltensweisen ausgehend
10.7 Diagnostische Eingangsuntersuchung
Multimethodaler Zugang: betrachten von verschiedenen Ebenen (biologische, kognitive, affektive, verhaltensbezogene, soziale).
Kompetenzfelder: Gesprächsführung, Kenntnis Diagnose Kriterien, umsetzungsaspekte der Anamnese, diagnostische Instrumente kennen.
Erleichterung durch standardisierte und strukturierte diagnostische Interviews
Ablauf
Erfassung biografischer, sozial demographische, lebensgeschichtliche Informationen.
Diagnostische Verfahren und Ableitung von Diagnosen.
Diagnostischer Kontext: .
Richtlinien für die Diagnosestellung
diagnostische Verfahren und Ableitung von Diagnosen
Freie Interviews: Fehler durch Informationsvarianz, Interpretations- + Beobachtungsvarianz
—> Halb strukturierte Interviews: Syndrome und Schweregrad bestimmen
—> Strukturierte diagnostische Interviews: Beurteilung von Kriterien, Auswertung vorgegeben, Kenntnis Durchführung wichtig.
—> Standardisierte diagnostische Interviews: höchster Formulierungsgrad, beziehen sich auf gesamten Prozess
—> biochemische Verfahren: Bestimmung von Elektrolyten
—> endokrinologische Untersuchungen: Hormonhaushalt
—> neuroendoktinologische Testverfahen: Zusammenhang Hormon- und Nervensystem
—> Blutuntersuchungen
—> Sonstige: EEG, CT, PET, SPECT, MRT
diagnostischer Kontext
vertrauensvolle therapeutische Beziehung wichtig.
—> Psychopathologischer Befund: Querschnittsbefund (Statusdiagnostik)
—> Störungsanamnese (Längsschnitt).
—> Aufgaben, Psychopathologie: Symptome psychischer Störungen benennen und beschreiben, Syndrome beschreiben, Diagnosen zu ordnen.
—> Symptombereiche des psychischen Befund: Bewusstsein, Störung, Orientierungsstörung, Störung der Aufmerksamkeit, waren, Intelligenz,störung, Zwänge, Ängste usw.
11.1 Verhaltensanalyse und Verhaltensmodifikation
Bedingungen und Wirkungen von Verhalten systematisch analysieren
daraus Möglichkeit zur Verhaltensmodifikation ableiten
11.2 Bedingung, Verhalten, Konsequenz
unterschiedliche Bedingungen können dazu führen, dass das Verhalten zu unterschiedlichen Konsequenzen führt.
Situativen Bedingungen wichtig.
Ziele und Anreize: Einfluss, wie schnell Verhaltensweisen gelernt, ob überhaupt gelernt
Beobachtung von Verhalten: lernpsychologische Annahmen.
11.3 Verhaltensanalyse
SORKC
R: Verhaltenskomponenten (Problem Verhalten beschreiben, Zeitpunkt, Dauer, Intensität und kognitive, emotionale, physiologische Aspekte des Verhaltens vermitteln).
O: Organismuskomponente (biologisch psychologisch und psychosoziale Faktoren untersucht, die Persönlichkeit beeinflussen).
S: Stimulus Komponente (interne und externe Reizbedingungen dem Verhalten vorausgehen.
C: Konsequenz Komponente (Verhalten nach Ereignis identifizieren).
K: Kontingentskomponente (Hinweise über Stabilität des Problemverhaltens, ob Verhalten leicht oder schwer veränderbar ist, intermittierende Verstärkung: nach festen, zeitlichen Intervall)
11.4 Verhaltensmodifikation
S: Über Stimulus Komponente: situativen Bedingungen besitzen Signalwirkung für Verhalten, gezielt situativen Bedingungen mit Signalwirkungen einführen.
R: Shaping (Verhaltensformung) und Chaning (Verkettung von Verhaltensweisen).
—> Premack-Prinzip: unerwünschtes Verhalten zum Verstärker von erwünschtem Verhalten
—> Prinzip der Sättigung zum Verhaltensabbau nützlich
—> Verhaltenstabilisierung: Variabilität der Übung
C: time out, Response-Cost-Verfahren (unangenehmes Verhalten entzieht Verstärker (Token), Löschung (aufhalten folgt keine Konsequenz)
K: konsequent Hinweisreize einsetzen und Verhalten bei Anwesenheit des Hinweisreizes verstärken
11.5 Klinisch-psychologische und psychotherapeutische Verfahren
wissenschaftlich begründete und empirisch wirksame psychologische Interventionen, bei psychischen Störungen und Problemen eingesetzt.
Auch in pädagogische Psychologie, Arbeitspsychologie, Arbeit, Beratung
11.6 Psychotherapie
bewusster und geplanter internationaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen.
Greift auf explizites Regelsystem zurück, um Interventionsziel zu erreichen.
Regelsystem bezieht sich auf Verhaltensstörung und Leidenszustände.
Wirkfaktoren: Ressourcen, Aktivierung, Problem, Aktualisierung, Problembewältigung, motivationalen Klärung.
Ziele: je nach Problem und Stadium der Therapie unterschiedlich, Reduktion des Leidens.
Settings/ Einzel/ Gruppe
Psychotherapeutische Setting: abhängig von Indikationsfrage, abhängig von Erreichbarkeit, Berufserfahrung, Qualitäts Sicherung, Gruppentherapie möglich und so weiter.
Ambulante Behandlung: 1-2 Sitzungen pro Woche, meist Einzeltherapien.
Stationäre Setting: komplexe Therapieprogramme mit verschiedenen Therapiekomponenten
Neuere, konzeptuelle Modelle: tagesklinische Modelle, 4-12 Wochen, meist verhaltenstherapeutisch.
Gruppen Setting: für individuelle Probleme Hilfe anbieten.
Besonderheiten Gruppe: Inter personelle Probleme, unmittelbar aktiviert, Rollenspiele, leichter, wechselseitige Ressourcen aktivieren, Modellbildung, bessere Versorgungseffizienz?
Vorteile Einzelsetting: mehr Offenheit, leicht kontrollierbar, bessere Beziehungen, Konfrontation leichter, größere zeitliche Kapazität, individuelles eingehen auf Patienten möglich
11.7 Richtungen psychotherapeutischer Behandlungen und Verfahren
Systemische Therapien
Nicht Problem betrachtet, sondern Elemente Systems, Fokussierung auf Interaktion, Z. B. Familiensystem, dynamisches Gleichgewicht des Ganzen wichtig.
—> Komplexität: Beziehung durch Teile des Systems verknüpft
—> Selbstreferenz: Handeln bewirkt Änderung, nicht äußere Einflüsse
—> Redundanz: innerhalb System keine Aufgabenteilung, dynamisches Gleichgewicht
—> Autonomie: Systeme erzeugen, regulieren und erhalten sich selbst
Systemische Therapien: 3 Aufgaben
Kybernetik: untersucht Steuerung von Regelkreisen, soziale Regelgrößen wie Tradition analysiert.
Zirkularität: zirkuläre Beziehungsverhältnisse untersucht, jedes Verhalten ist Reaktion und Ursache zugleich, Reaktion aufeinander und löst neues Verhalten aus.
Konstruktivismus: Mensch konstruiert sich Weltbild auf Grundlage aufgenommene Infos, Gedanken, Emotionen, Bewertungen
gibt keine eigenständige Theorie zur intrapsychischen Entstehung von Störungen und Verhalten.
Klienten als Symptomträger und Problematik hat System erhaltene Funktion.
Beratung hat eigene Charakteristik, zeitliche Abstände zwischen Sitzungen, oft lang.
Ressourcen orientiert, Kontext bezogen, richtet Augenmerk mehr auf Lösungen.
Systemische Therapien: Techniken/ Ziele
Techniken: Haltung der Allparteilichkeit, System ist sich selbst überlassen, Berater ist direktiv und strukturiert
Ziele: Verflüssigung, Eingabe neue Infos, Individuierung, Aktivierung, Ressourcen, Abschaffung Opfer-Täter-Denkmuster
Intervention
Reframing (Bedeutungsreframing, Kontextsreframing), Paradoxon Vertreibungen (Sachinhalt zunächst wieder sprechende Weise interpretieren), verschärfter Bewusstmachung, Hausaufgaben, Rituale, Skulpturen Arbeit (Beziehungsmuster verdeutlichen)
Techniken
Techniken: zirkuläre fragen (unterschiedliche Sichtweisen aufzeigen), Sichtbarmachung willkürlich gesetzter Interpunktion, Einführung unterschiedliche Perspektiven, Hypothesen nennen, Unterscheidungsfragen und Skalierungsfragen, Kontextualisierung (Kontext Abhängigkeit verdeutlichen), Ressourcenbetonte Frage
11.8 Psychoedukation
Systematische, didaktisch-psychotherapeutische Maßnahmen
Betroffene und Angehörige über Krankheit und Behandlung informieren, Krankheits Verständnis und Umgang mit Krankheit fördern, Krankheitsbewältigung.
Spezifische Fertigkeiten und Kompetenzen vermitteln.
V. A. Bei chronischer Krankheit, Schizophrenie, Depression, Angst, Zwang, Essstörung
11.9 Ressourcenaktivierung
Stärke und Potenziale herausfinden und stärken.
Förderung des vorhandenen Potenzials und Korrektive Erfahrung.
Greift Ziele, Werte, Möglichkeiten auf und versucht, diesen viel Raum zu geben.
Erfassung: Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren.
Ziel: wahrnehmen und verstärken vorhandene Ressourcen, erleben von Ressourcen, verstärken persönliche Ressourcen und nutzen, aufgreifen bestehender Fähigkeiten, Fokus auf Problem unabhängige und Problem relevante Ressourcen.
Entwicklung positive Perspektiven: Z. B. Ideen Saatgut
11.10 Operante Verfahren
Verhalten durch geplante Manipulation der verstärkten Bedingungen, Konsequenzen zu formen.
Verhalten: offen gezeigt oder physiologische Zustände.
Wirkung: durch Verstärker erklärt, die Zielverhalten beeinflussen.
Kontingente Verstärker: primär (Erfüllung von Grund, Bedürfnissen), sekundär (persönliche Bedürfnisse, Z. B. Geschenke)
Generalisierte Verstärker mit Tauschwert: Z. B. Geld, Zeit.
Verstärkerpläne: bestimmen, Häufigkeit, Einsatz von verstärken.
Verhaltensaufbau
Shaping: neue Verhaltenselemente gelernt + schrittweise ausgebaut
Chaining (Verkettung): Verknüpfung erlerntes Verhalten + Neues
Prompting (Antreiben): Aufbau Verhalten durch verbale/ nonverbalen Hilfestellung
Fading: Schrittweise Zurücknahme aller Hilfestellungen, Verstärker, für Alltag
Strategien zum Verhaltensabbau
direkte Bestrafung: aversiv erlebter Reiz genutzt
Löschung: positiver Verstärker entfernt.
Time out Methode: bestimmte Zeit aus Situationen entfernen + reizarmen Umgebung schaffen.
Sättigung: unerwünschtes Verhalten durch unattraktiven Reiz verstärkt
Beschränkung: nur kurzfristig, Z. B. Festhalten.
Strategische Kontingents Management: Z. B. Token Pläne.
Kontingentsverträge: Ziel Verhalten definieren, Verstärker festlegen, auch für nicht erreichen.
Cue Exposure: Konfrontation mit Excessiven Annäherungsverhalten an Verhaltensweisen
Biofeedback
11.11 Reizkonfrontation
Exposition mit Reaktionsverhinderung bzw. -vermeidung
Übungen zur Aufhebung von Vermeidungsverhalten und Abbau negative Reaktionen auf bestimmte Situation, Objekte, Probleme
Reizdarbietung und Expositionsübungen.
Systematische Desensibilisierung: bei phobischen Störungen
—> Gegenkonditionierung (reziproke Inhibition)
—> Habituation und Löschung
11.12 Kognitive Verfahren
systematische Veränderung dysunktionale Wahrnehmungs-, Denk-, Einstellungsmuster
Selbst Kontrollverfahren: Selbstverstärkung, Selbstinstruktion
Veränderung Interpretation und Bewertung
Programme zur selbsttherapeutischen Anwendung: selbst Management, Problemlösung.
Theorie zur kognitiven Dissonanz: Widersprüche zwischen Vorstellung und Realität lösen die Reduktion der Dissonanz aus.
Kognitive Fehler:
—> Übergeneralisierung: wenn es da stimmt, stimmt es überall.
> Katastrophisieren: vom Schlimmsten ausgehen
—> Versicherungsdenken: aus Angst vor Enttäuschung, immer das negative Denken.
—> Annehmen einer zeitlichen Kausalität, Vorhersage ohne zeitliche Evidenz.
—> Bezugnahme auf eigene Person: ich bin im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
—> Absolutes fordern: alles soll so sein, wie ich es wünsche
—> dichtotomes Denken: nur zwei extreme Beurteilungskriterien, schwarz-weiß-Denken
Tabelle
11.13 Selbstsicherheitstraining, Training sozialer Fertigkeiten und Kommunikation
Selbstsicherheitstraining: Veränderung intrapersonelle Abläufe, bei Störungen mit ungünstigen intrapsychischen Verarbeitungsprozessen
Training soziale Fertigkeiten: berücksichtigt intrapersonelle und intrapsychisch Aspekte sozialer Situation.
Kommunikationstraining: meist bei Paar- oder Familientherapie, Kommunikation als Austausch sach- und emotionsbezogene Informations
Stressbewältigungs- und Problemlösetraining
Problemlösung: kognitiv-behavioraler Prozess, Umgang mit problematischen Verhalten ermöglichen und Reaktionsmöglichkeiten erhöhen.
Transaktionnales-Stress-Modell mit primäre Bewertung, sekundäre Bewertung, Bewältigungsfähigkeit (Coping)
Problem Orientierung: Definition, Formulierung, Lösungsalternativen finden, Entscheidungen treffen, Lösung implementieren, Lösung überprüfen.
Entspannungsverfahren: absenken des Erregungsniveaus, Entspannung herstellen, Wechsel von Anspannung zu Entspannung.
Entspannungsmethoden: Hypnose, Meditation, progressive Muskelrelaxtion, Biofeedbac
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