Nachhaltige Geschäftsstrategien
2.1 Umweltaspekte
Klimawandel
Sozio-ökon Effekte:
Lebens-&Arbeitsqualität (Hitze, Trockenheit)
Nahrungssysteme (Dürren, Erwärmung Meer)
Physisches Vermögen (Stürme, Feuer)
Infrastruktur (Überschwemmung)
Naturkapital (Gletscher)
Besonders betroffen: Kohlenstoffintensive Branchen (Energie, Schwerindustrie Baubranche, Transportwesen, Landwirtschaft)
Ziele Pariser Klimaabkommen
Ziele Pariser Klimaabkommens:
Begrenzung globalen Temperaturanstiegs <2°C ggü. Vorindustriellen Zeitraum (1,5°C besser)
Stärkung Anpassung an Klimawandel -> Entwicklung THG-emissionsarmer Technologie
Ausrichtung Kapitalflüsse zur Unterstützung Entwicklung
Klimarisiken
Arten
Identifikation
Identifikation Klimarisiken mittels Betroffenheitsanalyse:
-> Stellen U betroffen:
UE:
physische & transitorische KR beeinflussen Nachfrage
Veränderung CO2-Preise enormer Effekt (Steuern)
K & Aufw:
U mir flecibleeren Kostenstrukturen können veränderte Nachfrage / disruptive Produktionsprozesse besser abfangen
Investition:
KapK & -beschaffungsmöglichkeiten künftig stark beeinfluss durch KR
Transparenz & Klimaabhängigkeit erweitert Finanzierungsmöglichkeiten
VW:
transitorische KR (Technik, regulatorische Eingriff, Nachfrage) können Wert langfr VG massiv beeinflussen
dies beeinflusst Investitionsbedarf
Vorgehen:
Identifikation möglicher Klima-bezogener Risiken & Auswirkungen
Prüfen tatsä. Aussetzung über gesamte Wertschöpfungskette
Implikationen für eigene Strategie -> Risikomanagement aufbauen (reduzieren, transferieren, akzeptieren, kontrollieren)
Welche Risiken & wie umgehen?
Umgang:
Eindämmung (Mitigation): Reduzierung & Stabilisierung THG
Strategie: Reduzierung Emissionsquellen & Erschließung von CO2-Speichermethoden
Anpassung an & zunehmende Resilienz ggü. Klimawandel (Adaptation)
Anpassung = Antizipation negativer Auswirkungen Klimawandels & Ergreifen geeigneter Maßnahmen zu Vermeidung/Minimierung Schäden, die sie verursachen können, soweit das Nutzen von Chancen, die sich ergeben können
Maßnahmen: meist regional-fokussiert
Schutz Küsten & Anpassung an Meeresspiegel
Bau von Hochwasserschutzanlagen
effizientere Planung für knappe Wasserressourcen
Spicker
Green House Gas Protocol Initiative
Allgemein
Ziel
->1998 gegründet von mehreren U, Non-Profit Orga, Regierungen, World Resources Institut
->entwickelt Standards anhand U THG-E messen & berichten + Projekte zu bewerten, die THG-Emissionen reduzieren
Ziel: allg. akzeptiertes Bilanzierungssystem für THG, das für regulatorische Berichtspflichten, aber auch zur Marktzwecken eingesetzt werden kann
Implementierung
Basis Standards ist THG-Inventar -> zur Identifizierung von THG-Reduzierungsmöglichkeiten
Organisatorische Grenzen für Erfassung THG-E setzten
Eqity-Share-Ansatz: U bilanziert THG-E aus Geschäftstätigkeit entsprechen Anteile an GT
-> entspricht finanziellen Rechnungslegung, Legalauslegung aus Perspektive Kap-Geber & häufig wirtschaftlichen Realität
Kontrollansatz: U rechnet 100% THG-E aus Tätigkeiten ab, über die es Kontrolle hat. (Betriebe, an denen U beteiligt aber keine Kontrolle, werden nicht berücksichtigt)
->festlegen, ob auf finanzielle oder operative Kontrolle bezieht
-> entspricht häufig Sicht Regulators / Compliance-Perspektive, die an Berichtseinheit festmacht, die die (operative) Kontrolle ausübt
-> Datenbeschaffung einfach, aber Erhebung vollumfän Daten über Gesamt-U erschwert
Setzten operativen Grenzen: determiniert Verhältnis zw. Direkten & indirekten THG-E, in Abhängigkeit
Direkte E ->Stammen aus Quellen, die U gehören / unmittelbar kontrollieren
Indirekte E -> Folge U-Aktivitäten, treten jedoch an Quellen auf, die U nicht gehören/kontrolliert
Scopes
Scopes -> dienen dazu, relevante Infos für unterschiedliche Stakeholder (bspw. regulatorischen Zweck) zu liefern
Scope 1 Emissionen = direkte Emissionen eines U (hängt von gewählter organisatorischer Grenze ab)
-> im operativen Prozess selbst erzeugt (Strom, Wärme, Dampf)
Scope 2 Emissionen = Energie-bezogene, indirekte Emissionen (zugekaufter Strom im operativen Bereich)
-> für viele U die größte Quelle
Scope 3 Emissionen = alle anderen indirekten Emissionen
-> Folge U-Tätigkeit, jedoch durch Quellen entstehen, die U nicht gehören/kontrollieren
1&2 unterscheiden organisatorische Grenze
2&3 unterschieden operative Grenze
Knappheit natürlicher Ressourcen
-> Bevölkerungswachstum, ökon Wachstum & steigende Konsumraten
Risiken:
Wasserversorgung
Biodiversität
Meeres-Ressourcen (Blue Economy)
Land-& Forstnutzung
Verschmutzung & Abfall
Effekte:
Luftverschmutzung: Gesundheit leidet, Zerstörung Ökosysteme & reduzierte Biodiversität, Übersäuerung des Bodens
Wasserverschmutzung: verursacht durch Produktions-Lecks mit enormen gesundheitlichen Auswirkungen
Abfall: steigender Konsum= Müll steigt
Kreislaufwirtschaft: Ziel -> möglichst lange Nutzung von Ressourcen & Vermeidung Abfall
Systemische Effekte
-> Physische & transitorische Risiken verursachen systemische Effekte -> für Finanzsystem & seine Stabilität bedeutend
Physische Risiken: ergeben sich auf Effekten von Klimarisiken auf den Wert von Vermögensgegenständen
Transitorische Risiken: diffuse Effekte auf Wirtschaftlichkeit von Aktivitäten & können so physische Risiken verstärken
Stresstests & Sensitivitätsanalysen
Charakteristika Klimarisiken
ergeben sich über extrem langen Zeithorizont
insb. transitorische Risiken entwickeln sich aus politischen & sozioökonomischen Faktoren
global & wirtschaftsweit
komplex, von Region zu Region & Sektor zu Sektor unterschiedlich
-> Klimarisiken erfordern vorausschauende Risikobewertungen
Stresstest: Projektion des finanziellen Zustandes eines U/VW unter bestimmten Gruppen von sehr ungünstigen Bedingungen
-> wird aus regulatorischen Gründen eingesetzt (makroprudentiellen Überwachung von Zentralbanken)
Sensitivitätsanalyse: Szenarien bei denen sich Risikofaktoren & Eintrittswahrscheinlichkeit geringfügig verändern
Szenarioanalyse
-> was-wäre-wenn Betrachtung zur Erfassung interagierenden Klimarisiken
Szenario = alternativer Zustand Welt, typischerweise basierend auf dem Narrativ, das Szenario zum Leben erweckt
kein Modell -> Modelle werden jedoch zur Bestimmung Eigenschaften & Bewertung Auswirkungen eingesetzt
keine Prognose -> sollte aber plausibel sein
kann nicht umfassend & muss selektiv sein -> sollte Schlüsselfaktoren behandeln, die für U relevant
-> hilft U mögliche Bandbreite klimabezogener Ergebnisse zu untersuchen & Auswirkungen in strukturiere Weise auf U zu analysieren
-> bietet flexiblen „was-wäre-wenn“ Rahmen -> erlaubt Interaktionen von physischen & transitorischen Klimarisiken zu betrachten
Komponenten & Aufbau
Network for Greening the Financial System & seine 3 Klima-Szenarien (NGFS- Klimaszenarien)
-> Zusammenschluss von Zentralbank & Regulatoren
-> Szenarien für Bewertung von Klimarisiken im globalen Finanzsystem
-> Szenarien berücksichtigen eine Interaktion zw. physischen & transitorischen Klimarisiken
Orderly Szenario (frühe ehrgeizige Maßnahmen)
Disorderly Szenario (späte, disruptive & überraschende Maßnahmen)
Hot house world-Szenario (begrenzte Maßnahmen)
2.2 Soziale Aspekte
Soziale Megatrends (7)
Globalisierung
Automatisierung & künstliche Intelligenz
Digitalisierung
Veränderung Arbeitszeit, Freizeit & Ausbildung
Demographischer Wandel
Urbanisierung
Massenmigration
Interne Sozialfaktoren:
Intern:
Entwicklung Humankapitals
Identifikation & Weiterbildung spezieller Kenntnisse unter MA
Einhaltung Arbeitsstandards
Soziale Inklusion und Motivation MA
-> Messung relevanter KPI (Weiterbildungszeiten, Frequenz MA-Wechsel, Krankenstand)
Sicherung von Menschenrechten:
Recht auf Leben & Freizügigkeit
Recht auf Arbeit & Bildung
Freiheit von Sklaverei & Folter
Meinungsfreiheit
-> Menschenrechtsverletzung entstehen meist innerhalb intransparenter Lieferketten
Gesundheit & Sicherheit:
Vermeidung von Arbeitsunfällen / berufsbedingter Krankheiten
Ausweitung Maßnahmen auf LF nötig
Angebote zu Wellness am A-Platz, flexible A-Zeit
Sicherung von Arbeitsrechten:
Vereinigungsfreiheit (Bildung Gewerkschaften)
Verbot Zwangsarbeit
Existenzsichernder Lohn
Externe Sozialfaktoren:
Externe:
Community-Kontroversen:
Vermeidung regionaler Konflikte
Frühzeitige & umfassende Einbeziehung regionaler Gruppen
Tierschutz & antimikrobielle Resistenz:
ethische Tierhaltung & Vermeidung negativer Effekte Landwirts
Vermeidung von antimikrobieller Resistenz durch Einsatz Antibioth
Vermeidung Pandemien / Epidemien durch neue Viren
Zugang Produkten & DL:
Bezahlbarkeit Wohnraum, Lebensmitteln, Energie
Verfügbarkeit von Schul- & Ausbildungsmöglichkeiten, Medikamenten
Zugang Bankdienstleistung
Produkt- & Kundensicherheit:
Verbraucherschutz vielfach gesetzlich geregelt (Produktsicherheit, Infos, irreführende Werbung)
Produkthaftung: U haftet für fehlerhafte Produkte
=> Geschäfts- & Reputationsrisiken
Lesen
Bedeutung Wesentlichkeit für soziale Nachhaltigkeitsfaktoren
Sozialfaktoren häufig kulturellen Bezug oder Relevant von nationaler Regulierungsmaßnehmen abhängig
->Wesentlichkeit auf Länder-Ebene untersucht werden
soziale Trends & Faktoren betreffen einzelner Branchen besonders stark (Automatisierung – Transport)
selbst innerhalb eines Sektors sind U unterschiedlich stark sozialen Trends & Faktoren ausgesetzt
-> gr. U Schwierigkeiten Trends & Effekte zu identifizieren; gr. U finanziell gut aufgestellt, um Änderung effektiv umzusetzen
2.3 Fallstudie: Vales Brumadinho Dammbruch 2019
Vale Aktienkurs fiel um ca. 24% & wurde von Fitch Ratings auf BBB- herabgestuft. -> Fehlbewertung des ESG-Risikos vor Katastrophe
Anstieg Eisenerzwert um mehr als 1/3 -> federte negative Auswirkungen auf Vale ab
Zuletzt geändertvor einem Jahr