Buffl

Einführung in das Gedächtnis

MV
von Melissa V.

Hermann Ebbinghaus ( um 1900 )

  • experimentelle Erforschung des Gedächtnisses: Unsinnige Silben

    • Er war Versuchsleiter und Versuchsperson in einer Person

    • Ebbinghaus experimentierte mit einer Fülle sinnloser Silben wie "WUX", "CAZ" und "BIJ".

    • Er notierte penibel, wie viele er davon behielt. Dabei berücksichtigte er die Anzahl von Wiederholungen ebenso wie den Einfluss der Zeit.

    • Es stellte sich heraus, dass Ebbinghaus nach einmaligem Lernen nie mehr als sieben Silben wiedergeben konnte. Und diese vergaß er bereits Sekunden später

    • Ebbinghaus hatte zum ersten Mal das Kurzzeitgedächtnis getestet.


Kurven des Lernens- und vergessens:

  • Die Vergessenskurve zeigt auf, dass man nach 20 Minuten nur noch 60 % eines aufgenommenen Textes abrufen kann.

  • Nach 60 Minuten steigt die Vergessenskurve an, sodass die Abrufmenge bei 45 % liegt und nach 24 Stunden bei 34 %.

  • Nach 6 Tagen kommt die Vergessenskurve auf 23 %. Konstant bleiben nur 15 % der erlernten Texte gespeichert. Um seine Gedächtnisleistung als Grundlage für die Vergessenskurve zu messen, lernte Prof.

  • Ebbinghaus inhaltslose Sätze auswendig. Er prägte sie sich so lange ein, bis er sie korrekt wiedergeben konnte. Zu unterschiedlichen Zeiten wurde festgehalten, welchen Inhalt Prof. Ebbinghaus wiedergeben konnte. 

  • Der Verlust von Erlerntem und somit der Verlauf der Vergessenskurve hängt von der Zusammensetzung des zu lernenden Stoffes zusammen.

  • Gängige Wortzusammensetzungen haften besser im Gedächtnisals zufällig zusammengesetzte Silben. Kritiker von Ebbinghaus warfen ihm vor, dass als Grundlage für die von ihm aufgestellte Vergessenskurve nur zufällig zusammengesetzte Silben verwendet wurden.




Nennen sie die Evidenz für/ gegen die Unterteilung in Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis

+ Evidenz für die Unterscheidung von KZG und LZG kommen aus Patientendaten und seriellen Positionskurven

  • Patienten mit frontalen Läsionen => Beeinträchtigungen im KZG aber intaktes LZG

  • Patient HM: intaktes KZG aber keine Weitergabe der Information in das LZG, intaktes prozedurales7implizites Gedächtnis

  • oppelte Dissoziation: zwei Patienten (oder Patientengruppen), die verschiedene Hirnschäden (Läsionen) davongetragen haben und genau entgegengesetzte Krankheitsbilder zeigen.

    Während der eine Patient Beeinträchtigungen bei einer Aufgabe A zeigt, aber Aufgabe B problemlos bewältigen kann, zeigt der andere Patient Beeinträchtigungen bei der Aufgabe B, kann aber Aufgabe A problemlos bewältigen. Dies beweist, dass die beiden Aufgaben von zwei voneinander unabhängig funktionierenden Prozessen verarbeitet werden müssen und die in unterschiedlichen Hirnarealen lokalisiert sind. Über die Lokalisation der Läsionen können Rückschlüsse auf den Ort der Verarbeitung geschlossen werden.

  • serielle Positionskurven: Lässt man eine Liste von Wörtern, die deutlich länger ist als die Nachsprechspanne nach einmaliger Darbietung, frei erinnern und stellt die Behaltensleistung für die einzelnen Listenwörter nach der Abfolge ihrer Darbietung beim Lernen dar, so erhält man die seriale Positionskurve. Es zeigt sich, dass die zuerst (Primacy-Effekt) und die zuletzt dargebotenen Wörter (Recency-Effekt) besser behalten werden als die in der Listenmitte dargebotenen Wörter.

  • primacy effekt:

    • Man erinnert sich an die ersten Wörter am besten- Abruf auf LZG

  • recency effekt:

    • Man erinnert sich an die letzten Wörter am besten- Abruf auf KZG

-Evidenz gegen eine Unterscheidung von KZG und LZG kommen der Existenz eines Langzeitrecency Effekt und allen Daten, die Distinktivität als Alternativerklärung nicht sicher ausschließen können

  • Distinktivität ( unterscheidend )

    • Repräsentationen vergangener Ereignisse auf mentaler Zeitachse - Distinktivität nimmt ab mit zeitlicher Distanz zur Gegenwart

      • SIMPLE ( Brown, 2007)

        • Gedächtnisinhalte sind getrennt basierend auf dem ZP ihres Lernen in der Zeit/Kontext/Raum

        • Gedächtnisabruf ist ein Diskriminationsproblem

        • Verwirrung (d.h Probleme bei der Identifikation) ist abhängig vom Verhältnis :

          • (zeitlicher Abstand)/ (Zeitpunkt des Abruf s)^c

          • c = Konstante

        • Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Abrufs: 1/ Summe alternativer Erinnerungen

  • Langzeitrecencyeffekt:

    • An aktuellere Dinge kann man sicher besser erinnern, als an weiter zurückliegende- jedoch kein permanenter Aufenthalt im KZG möglich


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Melissa V.

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